Wenn ich eine Spule wickle die nur eine Lage hat so ist die Sache recht einfach... Ich fange links zu wickeln an und höre rechts auf, schicke anschließend Strom durch und entsprechend der Polarität entsteht das Magnetfeld. Was aber, wenn wenn mehrere Lagen draufgewickelt werden? Was passiert beim Wickeln von links nach rechts und dann wieder zurück? Egalisiert sich dann die magnetische Wirkung? Wäre es sozusagen nicht besser, den Draht quasi erst in dünnen Schichten zu wickeln und diese dann sozusagen zu stapeln?
Oersted schrieb: > Egalisiert > sich dann die magnetische Wirkung? normalerweise nicht. Aber wenn du beim Rückwärtswickeln auch die Drehrichtung änderst kann es schon solche Effekte geben. Oersted schrieb: > Wäre es sozusagen nicht besser, den > Draht quasi erst in dünnen Schichten zu wickeln und diese dann sozusagen > zu stapeln? probiers einfach mal praktisch aus, mit z.B. 100µm-Draht eine "dünne Schicht" zu wickeln, die du irgendwo ansders drüberstapeln willst. Dann beantwortet sich die Frage von selbst.
@ Achim S. (Gast) >probiers einfach mal praktisch aus, mit z.B. 100µm-Draht eine "dünne >Schicht" zu wickeln, die du irgendwo ansders drüberstapeln willst. Dann >beantwortet sich die Frage von selbst. Er meint wohl eher, daß man einzelne Lagen von links nach rechts wickelt und diese dann mit richtiger Polarität zusammenschaltet. In einigen Spezialanwendungen kann das Vorteile haben, in den meisten Fällen wird man es so nicht machen.
Mit mehreren Schichten meine ich tellerförmige Schichten. Man könnte das realisieren indem man den Kunststoffträger für den Spulenkern so herstellt, dass er viele dünne übereinander gestapelte Ringkammern mit dünnen Zwischenwänden hat. Im Idealfall wäre die Kammer genau so breit wie der Drahtdurchmesser.
Es gibt viele Möglichkeiten zu wickeln. Damit beeinflusst man dann auch die Spannungsfestigkeit der Spule und vor allem ihre parasitäre Kapazität. Schau dir mal im Web Bilder von Korbspulen an.
maßgeblich ist der Wicklungssinn ("Drehrichtung"). Wenn Du immer in derselben Richtung wickelst, z.B. im Uhrzeigersinn mit einer Wickelmaschine, ist es dabei völlig belanglos ob die Lagen von rechts nach links oder von links nach rechts verlaufen, oder auch kreuz und quer von links nach rechts, da der Wicklungssinn trotzdem derselbe bleibt. Auch Deine Tellerlösung mit einem Vielkammerspulenkörper ändert daran nichts, ist also nur verzichtbarer Mehraufwand.
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Mark S. schrieb: > maßgeblich ist der Wicklungssinn ("Drehrichtung"). Ja, selbst "wilde" Wicklungen sind nur geringfügig "schlechter", weil die Raumausnutzung dabei suboptimal ist. > Auch Deine Tellerlösung mit einem Vielkammerspulenkörper ändert > daran nichts, ist also nur verzichtbarer Mehraufwand. Am Wicklungssinn ändert die zwar nichts, aber Vielkammer-Spulenkörper haben im HV-Bereich schon ihre Berechtigung, um Funken-Überschläge unterbinden zu können. Wenn man das so und nicht mit getrennten Einzellagen machen will. ;)
Hallo Oersted, > Was passiert > beim Wickeln von links nach rechts und dann wieder zurück? Egalisiert > sich dann die magnetische Wirkung? was Du meinst ist eine sogenannte bifilare Wicklung. Das macht man, um das Magnetfeld aufzuheben. Dazu müsstest Du in die genaue Gegenrichtung wickeln. Aber bei der Spule liegen die Drähte übereinander (der Stromfluß ist immer in die gleiche Richtung), somit verstärkt sich an der Stelle das Magnetfeld, der Captain
Michael S. schrieb: > Hallo Oersted, > >> Was passiert >> beim Wickeln von links nach rechts und dann wieder zurück? Egalisiert >> sich dann die magnetische Wirkung? > > was Du meinst ist eine sogenannte bifilare Wicklung. Das macht man, um > das Magnetfeld aufzuheben. Dazu müsstest Du in die genaue Gegenrichtung > wickeln. Aber bei der Spule liegen die Drähte übereinander (der > Stromfluß ist immer in die gleiche Richtung), somit verstärkt sich an > der Stelle das Magnetfeld, > > der Captain Könnte es sein, daß Du oder ich etwas mißverstanden haben? Oersted verstand ich so, daß eine Spule von links nach rechts und dann wieder zurück usw. usw. gewickelt wird. So, wie halt normalerweise Spulen gewickelt werden. ;) Also nur mit einem Draht, der auch überall vom Strom in der gleichen Richtung durchflossen wird. Das ist aber dann keine bifilare Wicklung. Oder was meinst Du dazu?
Servus L.H., > Könnte es sein, daß Du oder ich etwas mißverstanden haben? > Oersted verstand ich so, daß eine Spule von links nach rechts und dann > wieder zurück usw. usw. gewicekelt wird. genau. Er beschreibt im Endeffekt eine hundsordinäre Spule :-) > So, wie halt normalerweise Spulen gewickelt werden. ;) > Also nur mit einem Draht, der auch überall vom Strom in der gleichen > Richtung durchflossen wird. > Das ist aber dann keine bifilare Wicklung. > Oder was meinst Du dazu? Nein, das ist nicht bifilar. Aber er sprach davon, ob sich das Magnetfeld nicht aufheben würde, wenn er wieder von rechts nach links zurück wickelt. Dazu meinte ich, nur bei beim bifilarem Wickeln, hebt sich das Magnetfeld wieder auf. Beim wickeln in die gleiche Richtung, verstärkt es sich. Das ist ja wohl auch der Sinn, daß man mehrere Lagen übereinander wickelt :-) Also, L.H., wir haben uns nicht mißverstanden :-)
Michael S. schrieb: > Dazu müsstest Du in die genaue Gegenrichtung wickeln. Dieser Satz hat vermutlich L. H. etwas gestört - weil Du nicht eindeutig auf die Art des Richtungswechsels eingegangen bist. Auch der TO könnte dadurch erneut verwirrt werden... :) Faktum: Mit "in die genaue Gegenrichtung wickeln" ist von Michael, wie zuvor schon von Voltwide beschrieben, ein Wechsel des Drehsinnes - definiert vom immer gleichen Ende der Spule/des Wickelkörpers - gemeint. Also vom Uhrzeigersinn in die "Gegenrichtung", und damit gegen den Uhrzeigersinn, oder halt umgekehrt. Was natürlich durch den dann ebenso entgegengerichteten Stromfluß für die Entstehung eines entgegengesetzten, und damit für eine teilweise Aufhebung des "ursprünglichen", Magnetfeldes sorgt. "Teilweise" gilt natürlich nur, solange nach dem Richtungswechsel weniger Windungen als zuvor aufgebracht werden. Bei dieser Vorgehensweise / Reihenfolge ist es nur durch Messungen während des Wickelns möglich, zwei sich ganz oder nahezu aufhebende Magnetfelder zu erreichen. "Bifilar" bedeutet, wenn man von Anfang an mit einem mittig umgebogenen Draht, mit dieser Mitte als Beginn oder Ende der Wicklung, oder 2 parallelen Drähten, an einer Seite zu verbinden, eine doppelt ausgeführte Wicklung anbringt, wobei sich die Magnetfelder dann weitestgehend komplett aufheben. Ist sowohl ansehnlicher als auch leichter reproduzierbar, und man muß nicht so oft messen...
Bifilar heißt nicht unbedingt Aufhebung des Magnetfeldes, wie man sie z.B. bei niedrig-induktiven Drahtwiderständen kennt. Das kommt darauf an, wie die 4 Enden verschaltet werden. Bifilar (bzw. trifilar oder multifilar) bedeutet lediglich, dass mehrere Drähte gleichzeig gewickelt werden. Das bewirkt eine geringe Streuinduktivität und eine gute Koppelung. Z.B. beim klassischen GDT (Gate Drive Trafo) für Gegentakt-Endstufen von Teslaspulen verwendet man drei oder vier miteinander verdrillte Drähte.
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