Hallo, folgendes Anliegen: Habe ein unbekanntes Getriebe, wo ich gerne das Drehmoment in Abhängigkeit vom anliegenden Strom bestimmen möchte. Wirkungsgrad des Getriebes ist nicht bekannt.´ Meine Idee, um das Drehmoment des MOtors zu bestimmen ist es: Einen Hebel mit definierter Länge an Getriebe anhängen. Motor anschalten und mit einer FEderwaage, die Kraft messen. Anschließend primitiv Kraft'mal Hebelweg... Ist so ein Messaufbau realistisch sinnvoll? Kann ich das Ergebnis auch verifizieren und den zusammenhang zwischen Elektrischer Leistung und mechanischen Drehmoment herstellen? Danke für eure Tipps. Gruß Benito
Sergej P. schrieb: > Einen Hebel mit definierter Länge an Getriebe anhängen. Motor anschalten > und mit einer FEderwaage, die Kraft messen. Anschließend primitiv > Kraft'mal Hebelweg... Im Prinzip ja, allerdings sinkt das Drehmoment bei steigender Geschwindigkeit. Schau dir halt mal die Drehmomentkurve eines Motors an.
Zwei Dinge solltest du noch bedenken: 1. Man kann Getriebe überlasten. Du weisst nicht ob das Getriebe die Kräfte bei Maximalstrom und Blockieren aushält. 2. Der Motor wird bei deinem Messaufbau blockiert. Damit wird nur eine der Rotorwicklungen (DC Kommutator Motor vorausgesetzt) be und überlastet. Auch wird der Motor nicht durch des evt. vorhandene Lüfterrad gekühlt. Also den Versuch nur kurz machen und danach dem Motor Zeit zum Abkühlen lassen.
Das Ganze sollte man mit einem strombegrenzten Labornetzteil machen.
Sergej P. schrieb: > Einen Hebel mit definierter Länge an Getriebe anhängen. Motor anschalten > und mit einer FEderwaage, die Kraft messen. Anschließend primitiv > Kraft'mal Hebelweg... Normalerweise hängt man noch eine einstellbare Rutschkupplung dazwischen. Dann kann man auch die von MaWin erwähnte Drehmomentkurve ermitteln.
Geht nicht auch eine Winde, die eine definierte Masse hebt (Radius bzw. Hebel nahezu konstant)? Also Versuch mit steigender Masse wiederholen und wenn die Max-M-Nenndrehzahl nicht mehr erreicht wird, ist das Maximum gerade überschritten...
Muss das statische oder das dynamische Moment gemessen werden?
Sergej P. schrieb: > Habe ein unbekanntes Getriebe, wo ich gerne das Drehmoment in > Abhängigkeit vom anliegenden Strom bestimmen möchte. Wirkungsgrad des > Getriebes ist nicht bekannt.´ Sergej P. schrieb: > Elektrischer Leistung und mechanischen Drehmoment herstellen Dein weg wird nicht klappen. 1. Deine Welle dreht sicht nicht. Die aufgenommende Leistung beschreibt die nie abgegebene. Falls um die Leistung bei 0 umdrehungen geht klappt es natürlich. Kenne deinen Motor nicht ggf. wird er zu heiss und geht kaputt. Kommt halt auch aufs MOment an :-) 2. Einige GEtriebe haben einen sehr statk drehzahlabhängigen Wirkungsgrad. Also auch da gilt bei 0 Umdrehungen gehts aber von 0 auf Drehzahl schliessen geht nicht.
Edi schrieb: > Geht nicht auch eine Winde, die eine definierte Masse hebt Ganau das halte ich für den einzig vernünftigen Weg. Ich habe das mal mit einem Scheibenwischermoter gemacht. Da ich die Nenndrehzahl nicht kannte, habe ich 80% der Leerlaufdrehzahl gewählt. Ich wollte allerdings die Abgabeleistung messen. Dazu muss man dann messen in welcher Zeit er das Gewicht wie hoch hebt. D.h. potentielle Energie pro Zeit. Die 20 Watt hatten mich ziemlich enttäuscht.
Hermann schrieb: > Da ich die Nenndrehzahl nicht kannte, habe ich 80% der Leerlaufdrehzahl > gewählt. Genau, das muss man sich halt definieren, je nachdem wie schnell es sein soll. Hinterher vielleicht noch einen Dauertest machen, um sicherzugehen, dass der Motor nicht zu warm wird. Und da ich gerade am Heimtrainer vorbeigegangen bin: der hat eine Wirbelstrombremse (glaub ich). Damit müsste man doch auch ein definiertes Bremsmoment einstellen können. Ich weiss aber nicht, wie praktikabel das im Selbstaufbau ist.
Drehmoment is abhängig von der Drehzahl. Für deine versuch benötigst du eine regelbare bremse. Im Prinzip einen motorenprüfstand.
> Drehmoment is abhängig von der Drehzahl.
Bei einer DC-Nebenschlussmaschine bzw. mit Permanenterregung NICHT.
Dann bestimmt der Strom, was Sache ist ...
Besser als eine Seilwinde, die das Seil aufwickelt und deswegen nur kurzzeitige Messungen ermöglicht (danach fliegt einem das Gewicht um die Ohren ;-)), ist folgender Aufbau: - An der Motor-/Getriebewelle ist eine Rolle mit definiertem Durchmesser montiert. - Auf dieser Rolle sind ein paar (so 5 bis 10) Windungen einer Schnur aufgewickelt. - Am einen Ende der Schnur hängt ein definiertes Gewicht. Bis hierher sieht das Ganze noch nach einer Seilwinde aus, aber: - Das andere Ende der Schnur ist nicht an der Rolle befestigt, sondern an einem festen Punkt, der nicht mitrotiert (bspw. am Versuchstisch). Diese Anordnung sorgt für ein dauerhaft gleichbleibendes Drehmoment, das wie bei der Seilwinde aus Gewichtskraft · Rollenradius berechnet wird. Das Gewicht wird dabei nur unwesentlich angehoben, das Dehmoment entsteht durch die Reibung zwischen Schnur und Rolle. Man kann nun für unterschiedliche Gewichte bei jeweils variierender Versorgungsspannung den Strom und die Drehzahl messen und erhält damit umfassende Informationen über die Motorcharakteristik. Da die Motorleistung in Reibungswärme umgewandelt wird, sollte man die Rolle und die Schnur natürlich entsprechend dimensionieren.
Yalu X. schrieb: > Da die Motorleistung in Reibungswärme umgewandelt wird, sollte man die > Rolle und die Schnur natürlich entsprechend dimensionieren. Den Satz habe ich gesucht - ich wollte Dich schon fragen, wie dick der Bindfaden bei einem 10kW Motörchen sein muss. Daran sieht man schon wieder, dass uns der TO wenigstens die elektrische Anschlussleistung hätte verraten dürfen... Dito auch beim https://de.wikipedia.org/wiki/Pronyscher_Zaum Danke H.L.!
> Den Satz habe ich gesucht - ich wollte Dich schon fragen, wie dick der > Bindfaden bei einem 10kW Motörchen sein muss. Ich fand es immer interessant, wenn jeder Nachwuchs-Smutje solch ein Passagierschiff für 200 Leute https://i.ytimg.com/vi/bWeojvCr9p8/maxresdefault.jpg mit einem (Stahl-)Seil beim Anlegen gegen die Strömung einfach so "festhalten" konnte: http://www.berliner-zeitung.de/image/22706974/max/600/450/8027ed6ebcb3a36fcb5150cb69e8d7b6/sv/mw20150722-107-jpg.jpg
Sergej P. schrieb: > Kann ich das Ergebnis auch verifizieren und den zusammenhang zwischen > Elektrischer Leistung und mechanischen Drehmoment herstellen? elektrische Leistung P1 = U*I mechanische Leistung P2 = M*Omega P2 = eta * P1 U - Spannung I - Strom M - Drehmoment Omega - Winkelgeschwindigkeit eta - Wirkungsgrad Ein Zusammenhang zwischen elektrischer Leistung und dem Drehmoment ist also nur bei Kenntnis der Drehzahl und des Wirkungsgrades möglich.
Elektrofan schrieb: >> Den Satz habe ich gesucht - ich wollte Dich schon fragen, wie dick der >> Bindfaden bei einem 10kW Motörchen sein muss. > > Ich fand es immer interessant, wenn jeder Nachwuchs-Smutje solch ein > Passagierschiff für 200 Leute ...> mit einem (Stahl-)Seil beim Anlegen gegen die Strömung einfach so > "festhalten" konnte: ... Mir ging es um die "Kühlung". Vielleicht mit "elektrischem Lüfter"? Ein Stahlseil, das 400 Mega Newton heben kann, bedankt sich auch, wenn es das dazu notwendige 1 Mega Watt verheizen soll. ;)
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