Forum: Offtopic Elektronikbaukästen - Erinnerungen


von Michael L. (michaelx)


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Nach dem ich in einem alten Thread
Beitrag "Hagen aka "Mister Tunneldiode""
über die Frage nach alten Elektronikbaukästen gestolpert bin, und das 
Aufwärmen von Leichen ja nicht so gern gesehen wird, starte ich mal 
einen neuen.

Ich hab mal meinen alten rausgekramt, weil ich grad die Kamera in der 
Hand hatte. Ist nicht mehr ganz original, und mit ein paar 
Modifiaktionen. Aber das ist wohl nicht kriegsentscheidend.

von Michael L. (michaelx)


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Moby A. schrieb im Beitrag #4674888:
> Mit dem Ding hab ich auch mal gespielt.
> Das waren noch Zeiten ;-)

Ja, DAS waren noch Zeiten. :-)

Aber ich fand es deutlich mehr als "nur" ein Spielzeug. Habe die 
Aufbauten auch mit weiteren Basteleien kombiniert, Schaltungen 
modifiziert, Transistoren zerschossen und durch selbstgebaute Fassungen 
ersetzt, und vieles mehr. Radios für LW, MW und KW waren auch spannend, 
vor allem behelfsmäßige Antennen zu "konstruieren", mit denen man 
abseits der Großstadt auch noch ordentlich empfangen konnte.

von Anja Zoe C. (zoe)


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Mein Bruder hatte einen Kosmos Elektronikbaukasten, damit hat er einiges 
ausprobiert und ich hab immer brav zugeschaut und vielleicht die Hälfte 
verstanden :-)
Ich fands damals klasse daß es solche Experimentierkästen gab; heute 
macht man sowas vielleicht eher mit Steckbrettchen, aber das ist halt 
nicht so robust.
Wenn ichs mir recht überlege, so einen Kosmos Kasten hätte ich 
eigentlich schon ganz gerne wieder zum spielen :-)

Zoe

von Richard H. (richard_h27)


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Ich hatte so einen Philips-Kasten, bei dem man Löcher in Schaltpläne 
stanzen und fummelige Kontaktfedern montieren musste. Ein bischen was 
habe ich schon durch den Kasten gelernt, aber wahrscheinlich war er doch 
die Hauptmotivation, mich gegen Elektrotechnik als Studienfach zu 
entscheiden.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ja, ich hatte auch so einen Kasten von Philips. Ich erinnere mich noch 
gut an diese Steck-Federn, die sind mir sehr auf die Nerven gegangen.

Allerdings hatte man da praktisch nie Wackelkontakte.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan U. schrieb:
> Ja, ich hatte auch so einen Kasten von Philips

Dito(EE1003) und dazu noch einen Erweiterungssatz (EE1005?). Von den 
Federn hat man ja nach schnell wunde Finger bekommen und die kleinen 
Platinchen für die Transistoren waren so schlecht, das sich da nach 
dreimal löten (kaputte Transistoren pflastern meinen Weg) die 
Leiterbahnen gelöst haben. Und die Drähte der Bauteile waren dann auch 
mal schnell abgebrochen.

Aber der Kiste ist es nicht gelungen, mich von der Elektronik weg zu 
bringen.

Mein Favorit war aber der 'Logikus'von Kosmos:
https://de.wikipedia.org/wiki/Logikus

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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EE20 mit 2*AC126 und einem AF116, damit hat es bei mir angefangen. Den 
Logikus habe ich auch noch.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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KOSMOS Radio + Elektronik hat aus mir das gemacht, was ich heute bin.

Ein alter Sack.

Quatsch, einen Elektronikentwickler... ;-)

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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(Teil I)
Ich durfte mit Philips Baukästen anfangen, wohl auch, weil die Familie 
Angst vor "Lötunfällen" hatte:
http://www.juergen-horn.de/erinacom/elektronik/kaesten/philips/philips.html

Ein zweischneidiges Schwert, weil ich dadurch erst verzögert zum Löten 
gekommen bin. Aus dieser Zeit entstammt auch meine starke Abneigung 
gegenüber Stecksystemen - die gesparte Zeit geht oft vielfach in der 
Fehlersuche unter. UKW-Radio auf zwei Steckplatten grusel

(Teil II)
Mal schauen - die Kästen sind derzeit eingelagert. Vielleicht stelle ich 
die mal hier ins Forum. Abgabe in liebevolle Hände ist immernoch viel 
schöner, als dass meine Erbverwalter das Zeug in die Tonne treten 
müssen.


(Teil III)
Moby A. schrieb im Beitrag #4674888:
> Mit dem Ding hab ich auch mal gespielt.
> Das waren noch Zeiten ;-)

Ei gugg, es geht also noch eine Stufe unterhalb von Assembler. ;)

Im Studium haben wir die Analogrechner noch mit BANANA programmiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Analogrechner
https://de.wikipedia.org/wiki/Analogrechner#/media/File:MOHAI_-_analog_computer_03.jpg

Damals war grad so der Zeitpunkt wo Analogrechner als Prozessrechner bei 
bestimmten Problemstellungen (z.B. Differentialgleichungssystemen) etwas 
schneller als Digitalrechner gleicher Baugröße bzw. Leistungsaufnahme 
waren. Die letzten Analogrechenschaltungen in Seriensystemen habe ich 
Ende der 90er gesehen. Stichwort: inverse Übertragungsfunktion / 
Beschleunigung einer Impulsantwort. Da waren die Original-8051er etwas 
überfordert.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Kosmos1000 da war ich 10.. Schon knapp 25 Jahre her und fast vergessen.

Danach mussten alle RC Autos dran glauben!

Wir haben im Werkunterricht in der 7.klasse ein Radioschaltplan auf eine 
rigips Platte geklebt und mussten das mit Reißzwecken als Lötpunkte 
aufbauen.

: Bearbeitet durch User
von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Philipp K. schrieb:
> ... Reißzwecken als Lötpunkte ...

War ich der einzige der in den 1980ern außschließlich nicht-lötfähige 
Reißzwecken erwischt hat? ;)

von Bernd S. (bernds1)


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Marcus H. schrieb:
> Philipp K. schrieb:
>> ... Reißzwecken als Lötpunkte ...
>
> War ich der einzige der in den 1980ern außschließlich nicht-lötfähige
> Reißzwecken erwischt hat? ;)

Du hättest nicht die mit den Plastik-Köpfen nehmen sollen! :-D
scnr

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Moby A. schrieb im Beitrag #4677170:
> Marcus H. schrieb:
>> Ei gugg, es geht also noch eine Stufe unterhalb von Assembler. ;)
>
> Na was glaubst Du denn. Hardwarenahes Asm-Programmieren braucht eine
> bekannte Basis auf der man aufbauen kann, sonst hängst Du da in der Luft
> ;-)

Ich biete gelegentlich mal nen Anfängerkurs an:
Von Maxwell nach Maschinensprache in nur 4711 einfachen Lerneinheiten. 
;)

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Bernd S. schrieb:
> Marcus H. schrieb:
>> Philipp K. schrieb:
>>> ... Reißzwecken als Lötpunkte ...
>>
>> War ich der einzige der in den 1980ern außschließlich nicht-lötfähige
>> Reißzwecken erwischt hat? ;)
>
> Du hättest nicht die mit den Plastik-Köpfen nehmen sollen! :-D
> *scnr*

Autsch, das hat mich jetzt tief getroffen. :D

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Moby A. schrieb im Beitrag #4677526:
> Marcus H. schrieb:
>> Ich biete gelegentlich mal nen Anfängerkurs an:
>> Von Maxwell nach Maschinensprache in nur 4711 einfachen Lerneinheiten.
>> ;)
>
> Warum sollte der Weg so weit sein?
> Muß doch nicht schon bei Maxwell losgehen und erst bei 32-Bit ARM enden
> ;-)
Ok, wo steigen wir ein?

Ich finde den winzigen AVR-Befehlssatz recht nett.

Oder natürlich PIC, wenn's eine Akku-Architektur sein soll. ;)

Allerdings ist danach ARM etwas der Hammer.

So Zeugs wie 8051/8086 würde ich aber einem Anfänger gar nicht zeigen.

Bringt mich wieder zurück zum 68000, bei dem manche Maschinenbefehle 
schneller von einem kleinen Assemblerprogramm emuliert wurden. 
Allerdings natürlich auf Kosten von etwas Programmspeicher.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Meine Erinnerung sind korrodierte Kontakte, so das da fast nie was 
funktioniert hat.

Ich habe meine dann, ich glaube 2006 an das Chemnitzer Spielemuseeum 
verschenkt.

Steckbrettchen gab es wohl zu DDR-Zeiten auch schon, ich hatte mal einen 
Exerimentierkasten von VEM irgendwo auf dem Sperrmüll gefunden.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Ich hatte zwar keine Baukästen, aber OC-Transistoren...


Und mein selbstbebautes Radio funktionierte immer dann nicht mehr,
wenn ich meinem Vater oder der Mutter das zeigen wollte...

Der Grund war, dass ich ein Holzgehäuse gebaut habe, aber jedesmal
wenn ich die Kiste öffnete und Licht im Zimmer war, war es auch
vorbei mit Radioempfang...


Ja, und der Grund waren die OC-Transistoren, die eine schwarze
Lackschicht über dem Glasgehäuse hatten - ein schwarzer Edding
hat das Problem gelöst, und ich hatte etwas wichtiges gelernt...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Jaja... das Polytronik-Geraffel. Daran hat mich geärgert, daß bei mir 
keine der HF-Schaltungen funktioniert hat. Entweder waren meine Antennen 
zu schlecht oder meine Wohngegend ungünstig.

Aber witzig, daß Du das Zeug noch hast.

von L. H. (holzkopf)


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Bei mir fing es mit dem Kosmos Radiomann an.
http://f42.info/uploads/images/738/70_Jahre_KOSMOS_-_Radiomann.pdf

Kontaktprobleme gab es da mit den Steck-Schraubklemmen nie.
In lebhafter Erinnerung habe ich auch noch das Herumkratzen auf dem 
Detektor-Kristall, um einen Sender bestmöglich "einzufangen". :)

Übrigens ganz interessant:
Etwa in der Mitte aller Bilder im o.g. Hinweis ist eine Schaltung mit 
einer Röhre und Kopfhörer.
Die Kondensator-Werte sind da noch in cm angegeben.

Erst kürzlich kam mir auf einem Flohmarkt ein Nachdruck aus den Anfängen 
der Funktechnik unter, in dem auch Bauanleitungen für Induktivitäten 
enthalten waren.
Werte ebenfalls in cm. ;)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Im Kosmos-Kasten wurde die Lackschicht des OC... abgekratzt um einen 
Fototransistor zu bekommen. Ich hatte zwar Philips, aber die 
Anleitungsbücher zu den damaligen Kosmos-Kästen einzeln gekauft.

Stimmt, alte Kondensatoren in Zentimeter habe ich auch schon gesehen. 
Ich dachte das sei ganz praktisch die abgewickelte Länge von Papier und 
Metallfolie. Aber Wikipedia weiß es besser:
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Kapazit%C3%A4t#Veraltete_Einheit

: Bearbeitet durch User
von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Christoph K. schrieb:
> Stimmt, alte Kondensatoren in Zentimeter habe ich auch schon gesehen.
> Ich dachte das sei ganz praktisch die abgewickelte Länge von Papier und
> Metallfolie. Aber Wikipedia weiß es besser:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Kapazit%C3%A4t#Veraltete_Einheit

Das passt mir nun aber garnicht, wenn ich an jeden IC-Versorgungspin 
einen 90 Kilozentimeter Kappa anbinden muss. Und bei schnellen 
Schaltungen noch 9 Kilozentimeter parallel.
Und an den Linearregler noch 90 Megazentimeter.

Plötzlich erscheint "Y5V", a.k.a. "gepresster Kameldung" in einem ganz 
anderen Licht...

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (michaelx)


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Ben B. schrieb:
> Jaja... das Polytronik-Geraffel. Daran hat mich geärgert, daß bei mir
> keine der HF-Schaltungen funktioniert hat. Entweder waren meine Antennen
> zu schlecht oder meine Wohngegend ungünstig.

Ich hatte auch nicht den Ortssender vor der Nase. Lange Antenne und gute 
Erde waren deswegen das A und O.

> Aber witzig, daß Du das Zeug noch hast.

Hatte es erst "für die Kinder" aufgehoben, jetzt wohl für die Enkel. ;-)

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Michael L. schrieb:
> Hatte es erst "für die Kinder" aufgehoben, jetzt wohl für die Enkel. ;-)

Wird wohl auf einen Nachmittag rauslaufen, wenn Du die Enkel mal zu 
Besuch hast. Ich beneide Dich um die Gelegenheit.

Der traurige Aspekt am Aufheben von alten Kram ist der Gedanke, dass das 
wahrscheinlich eines Tages ungesehen in die Tonne wandert. Sieht man ja 
bei jeder Sperrmüllsammlung.
Deswegen werde ich langsam mal anfangen, die alten Schätzchen an gute 
Hände abzugeben.
Aber wem gibt man die Modelleisenbahn, mit der schon der Papa gespielt 
hat?

Ganz objektiv betrachtet, steigt die "heutige Jugend" schon wieder auf 
einem ganz anderem Level ein, was auch erst mal nicht schlecht ist - 
kann aber im Gegenzug dann keine Vorwiderstände für die Arduino-LED 
berechnen. ;)

von Mani W. (e-doc)


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Christoph K. schrieb:
> Im Kosmos-Kasten wurde die Lackschicht des OC... abgekratzt um einen
> Fototransistor zu bekommen.

Habe ich dadurch auch gelernt, auch einen 3055 des Daches beraubt,
aber das lernte man auch in den Grundlagen - damals...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es geht nichts verloren.
Anleitungsbuch zum Ergänzungssatz B, Radio + Elektronik (das 
Grundgerätebuch habe ich nicht) vom guten alten Heinz Richter.
6.Auflage von 1966, Erstausgabe war 1958.
Den Kasten habe ich mal auf der Hobby¬Elektronik in Stuttgart zum 
Rauswurfpreis bekommen. Der abgebildete OC602 von Telefunken war darin 
enthalten.

von Korax K. (korax)


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Ben B. schrieb:
> Jaja... das Polytronik-Geraffel.

hat bei mir immer tadellos funktioniert. Allerdings habe ich auch die 
Transistoren geröstet und musste sie ersetzen.
Die Kästen A, B, C habe ich noch. Leider sind nach 30 Jahren die 
Kontakte oxidiert. Und ich habe keine Zeit die mal zu reinigen.

von Timm T. (Gast)


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Fra N. schrieb:
> hat bei mir immer tadellos funktioniert. Allerdings habe ich auch die
> Transistoren geröstet und musste sie ersetzen.

Wenn ich die Kästen so vergleiche, scheint mir das "Polytronic-Geraffel" 
noch am flexibelsten zu sein und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu 
bieten. Die Kosmos-Kästen sind einfach unheimlich überteuert. Wenn man 
die reinen Bauteilkosten bei Reichelt vergleicht, sowieso...

Leider ist viel von dem Zeug nach der Wende auf dem Schrott gelandet und 
wurde durch nahezu baugleiches, aber halt politisch korrekte überteuerte 
Ware ersetzt.

Ich hab auf dem Recyclinghof ein paar Bauteile mit einem Stecksystem aus 
gelben Plastiknippeln gerettet. Mal sehen, ob ich dafür meine Jüngste 
begeistern kann.

Kennt jemand das System? Auf der Platine mit einem Zähler SN74143 steht 
Busch.

von Cyblord -. (cyblord)


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Timm T. schrieb:
> Leider ist viel von dem Zeug nach der Wende auf dem Schrott gelandet und
> wurde durch nahezu baugleiches, aber halt politisch korrekte überteuerte
> Ware ersetzt.

War bestimmt die Treuhand schuld was? Sonst hätte die SBZ heute eine 
blühende Elektronikkästen Landschaft.

von Clemens L. (c_l)


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von Korax K. (korax)


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Cyblord -. schrieb:
> War bestimmt die Treuhand schuld was? Sonst hätte die SBZ heute

Naja, dadurch, daß die DDR der ABZ beigetreten ist, wurde sie von der 
Marktwirtschaft überrollt. Darauf war natürlich keiner vorbereitet. 
Besser wäre eine langsame Annäherung gewesen. Aber Kohl wollte so 
schnell wie möglich ein Häkchen 'ranmachen und hat mit den DM-Scheinen 
gewunken. Die meisten der DDR-Bürger ist drauf reingefallen. Sonst hätte 
sich die Wirtschaft im Osten an die des Westens anpassen können, aber 
nicht von jetzt auf gleich..

von Cyblord -. (cyblord)


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Fra N. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> War bestimmt die Treuhand schuld was? Sonst hätte die SBZ heute
>
> Naja, dadurch, daß die DDR der ABZ beigetreten ist, wurde sie von der
> Marktwirtschaft überrollt. Darauf war natürlich keiner vorbereitet.
> Besser wäre eine langsame Annäherung gewesen. Aber Kohl wollte so
> schnell wie möglich ein Häkchen 'ranmachen und hat mit den DM-Scheinen
> gewunken. Die meisten der DDR-Bürger ist drauf reingefallen. Sonst hätte
> sich die Wirtschaft im Osten an die des Westens anpassen können, aber
> nicht von jetzt auf gleich..

Für den Ossi sind und waren immer die anderen Schuld. Das kennt man 
leider. Jammern statt anpacken. In der langen Zeit seit der Wende hätte 
man schon lange mal was machen können. Aber man wartete halt bis andere 
das für einen tun. Bis heute.

von Korax K. (korax)


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Cyblord -. schrieb:
> Jammern statt anpacken.

Da hast Du recht. Es wird viel gejammert. Theoretisch kann ja jeder 
selbst eine Firma gründen oder Politiker werden. Aber praktisch?

Trotzdem hätte "die Wende" sanfter verlaufen müssen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Fra N. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Jammern statt anpacken.
>
> Da hast Du recht. Es wird viel gejammert. Theoretisch kann ja jeder
> selbst eine Firma gründen oder Politiker werden. Aber praktisch?
>
> Trotzdem hätte "die Wende" sanfter verlaufen müssen.

Hinterher ist man immer schlauer. Wie du sagst, es waren die Menschen 
selbst die da skandierten "Kommt die DM nicht zu uns, gehen wir zu ihr", 
oder so ähnlich. Und die Gefahr bestand natürlich, dass sich zwar eine 
neue Generation in der Staatsführung festsetzt, diese aber letztlich 
alles so weiterlaufen lässt. Mit kleinen Geschenken und 
Annehmlichkeiten. Dann gäbe es die DDR wohl heute noch.

Ich denke die Ossis sollten deutlich dankbarer sein, dass die BRD sie so 
schnell unkompliziert da raus geholt hat und noch heute bluten wir alle 
dafür. Wenn ich dann diese Ostalgen wie den Paule lese, da wird mir 
übel.

: Bearbeitet durch User
von Korax K. (korax)


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Cyblord -. schrieb:
> diese Ostalgen

Nun, ich bin manchmal auch ein N"Ostalge" und wehre mich gegen Aussagen 
das wirklich alles schlecht war bei uns. Und es gibt natürlich auch 
viele Kritikpunkte am jetztigen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem.

von Cyblord -. (cyblord)


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Fra N. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> diese Ostalgen
>
> Nun, ich bin manchmal auch ein N"Ostalge" und wehre mich gegen Aussagen
> das wirklich alles schlecht war bei uns.
Das ist Unsinn. Nie ist alles schlecht. Wirklich NIE. Das ist keine 
Aussage. Es war schlecht bis sehr schlecht. Das reicht doch.

> Und es gibt natürlich auch
> viele Kritikpunkte am jetztigen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem.
Absolut irrelevant.

von Korax K. (korax)


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Cyblord -. schrieb:
> Es war schlecht bis sehr schlecht. Das reicht doch.

Subjektive Meinung.

Cyblord -. schrieb:
>> viele Kritikpunkte am jetztigen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem.
> Absolut irrelevant.

Ach so! Alles gut bis sehr gut? Na, dann..

von Cyblord -. (cyblord)


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Fra N. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Es war schlecht bis sehr schlecht. Das reicht doch.
>
> Subjektive Meinung.
Genau bei so was wünsche ich den Ostalgen wieder hinter die Mauer. 
Wetten die Wahrnehmung wäre dann schnell eine andere?

von Timm T. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> War bestimmt die Treuhand schuld was?

Nope, das waren die Verlage und Ausrüster, die gesagt haben: Alles raus, 
ist eh alles Schrott, dafür gibts von uns tolles neues Zeug. Die Schulen 
waren halt so blöd und haben es mitgemacht, wird wohl auch einiges an 
Spenden gelaufen sein. Die haben tatsächlich die großen Meßwerke aus dem 
Physikunterricht auf den Schrott gehauen, nur um dann das Gleiche in 
West wieder zu kaufen.

Ich habs in der städtischen Bücherei erlebt, da wurden sämtliche 
Jahrgänge des Funkbummies, der Jakubaschk und Schlenzig aussortiert, 
weil es hieß: Ihr bekommt von uns den Simmel als Spende, aber alles aus 
dem Militärverlag muß raus. So bin ich dann an den Funkbummi und an den 
Schlenzig gekommen.

Witzig ist, daß die Schulen sich noch immer von den Ausrüstern übern 
Tisch ziehen lassen. Da will ein Lehrer gern vier kleine Globen für ein 
Modell der Jahreszeiten, die kosten beim Ausrüster für Schulmaterial 30 
Eur. Pro Stück. Sag ich, Moment, die hab ich doch letztens bei Berti für 
10 Eur gesehen. Ja, stimmt, aber da darf er sie nicht bestellen, er muß 
die vom Ausrüster nehmen.

Soviel zu Marktwirtschaft.

von Korax K. (korax)


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Du hast noch nicht verstanden was ich meine.
Ich sprach von einer langsamen Annäherung. Eine Zeitlang (10-15 Jahre?) 
zwei Republiken nebeneinander wobei natürlich die DDR demokratisch hätte 
geführt werden müssen. Reisefreiheit. Viele sind wieder vom "goldenen 
Westen" zurückgekehrt, weil sie bemerkt haben das dort auch nicht die 
gebratenen Tauben durch die Luft fliegen.

von Steffen W. (derwarze)


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Oh Mann Cyberlord; solche Aussagen sind es die 'Ossiewut' schüren, wenn 
die dann von Verantwortlichen in diesem Lande kommen treiben sie dann 
viele zu PEGDIA und ähnlichen Populisten. Deine Ausführungen zeugen 
davon das Du von den Verhältnissen (den offensichtlichen und verdeckten, 
damals und heute) in Neufünfland, besonders was genau 1990 dort ablief, 
keine Ahnung hast( ich schon, war direkt dabei ua. im Haus der 
Demokratie in Leipzig).

Aber zurück zum Thema, ehe der Thread zugemacht wird.
Weis nicht wie mein erster (Ost)Baukasten sich damals nannte (laange 
her), der hatte Litzen mit Federklemmen und entsprechende Stifte auf den 
Bauteilbrettchen. Da immer mal Wackelkontakte auftraten schulte das auch 
bei der Fehlersuche. War vieles möglich damit bis hin zum Radio.
Die OC Glastransistoren gabs zu meiner Zeit kaum noch, habe mit einen 
aufgesägten metallverkappten Transistor erste Lichtschrankenexperimente 
gemacht.
Es gab da auch noch einen 'Computerbausatz', ganz ohne IC's. Das war ein 
Pult mit einem Steckfeld das über Zugriegel schaltbar war zur Eingabe 
und eine Reihe Leuchtfelder zur Ausgabe. Mit Steckbrücken konnten da 
verschiedene Logikschaltungen bis hin zu einfachen Rechenschaltungen 
gemacht werden. Sogar einige Spiele waren dabei. Hat viel Spass gemacht 
und gelernt hat man auch noch dabei.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Ich hatte den Pikotron E1, 2 und 3
http://www.experimentierkasten-board.de/viewtopic.php?p=7862

Da waren schon Si-Transistoren drin (SF126, SF215).

von Cyblord -. (cyblord)


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Steffen W. schrieb:
> Oh Mann Cyberlord; solche Aussagen sind es die 'Ossiewut' schüren, wenn
> die dann von Verantwortlichen in diesem Lande kommen treiben sie dann
> viele zu PEGDIA und ähnlichen Populisten. Deine Ausführungen zeugen
> davon das Du von den Verhältnissen (den offensichtlichen und verdeckten,
> damals und heute) in Neufünfland, besonders was genau 1990 dort ablief,
> keine Ahnung hast( ich schon, war direkt dabei ua. im Haus der
> Demokratie in Leipzig).

Lass mich raten: Die anderen waren Schuld?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Wäre es den Herren wohl möglich, wieder zum Thema Elektronikbaukästen 
zurückzukehren und nicht - schon wieder - die DDR/Wende zu 
thematisieren?

Danke!

von Timm T. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Lass mich raten: Die anderen waren Schuld?

Geh doch einfach woanders spielen. Es geht hier um Elektronikbaukästen, 
nicht um Deine Ossipsychose.

Du kannst meine Aussage, daß die Polytronic-Kästen flexibler als das 
Kosmos-Zeugs waren und man damit mehr machen konnte gern durch Fakten 
widerlegen.

Allerdings beobachte ich diesen Trend auch bei anderen 
Baukastensystemen: Fischertechnik, diese Holzlatten mit Löchern oder 
Ankerstones. Man bekommt einen Grundbausatz mit relativ eingeschränkter 
Funktionalität und muß dann preisintensive Zusatzbausätze kaufen, wenn 
man weitermachen will.

Ich denke, das liegt einfach an der unterschiedlichen dahinterliegenden 
Philosophie: Während in der Marktwirtschaft der Kunde natürlich bei der 
Stange gehalten, an die Marke gebunden und zum Kauf weiterer Produkte 
angehalten werden soll, war das in der Planwirtschaft recht egal, da 
konnte der Kunde froh sein, wenn er überhaupt so einen Kasten bekommen 
hat.

Allerdings gab es in der Schule sowohl im Werkunterricht (einfacher 
Stromkreis, Glühlampe, Wechselschaltung, Motor, Drehrichtungsumkehr, 
Elektromagnet...) und Physikunterricht (Reihen-, Parallelschaltung, 
Dioden-, Transistorkennlinie, Kennlinie eines Kaltleiters aka Glühlampe, 
Transistor als Schalter und Verstärker...) komplette Klassensätze. Die 
leider zu meinem Bedauern viel zu wenig genutzt wurden, was aber am 
Lehrer lag. Der wollte ums Verrecken keine Elektronik-AG nur für mich 
anbieten. ;-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Steffen W. schrieb:
> Das war ein
> Pult mit einem Steckfeld das über Zugriegel schaltbar war zur Eingabe
> und eine Reihe Leuchtfelder zur Ausgabe. Mit Steckbrücken konnten da
> verschiedene Logikschaltungen bis hin zu einfachen Rechenschaltungen
> gemacht werden.

Damit hast du auch die Idee hinter dem o.a. 'Logikus' von Kosmos 
beschrieben. Für 'Wolf, Ziege, Kohlkopf' konnte man sich kleine 
Transparente malen und vor die Lampen stecken :-) Der Fährmann kam nicht 
vor, weil der immer an Bord war - die Ziege kann nicht alleine über den 
Fluss rudern, was mich schon damals geärgert hat :-P

Wer von euch hat eigentlich mal das System von Braun gehabt (ja, die mit 
den Rasierapparaten)? Kleine Würfelchen mit Bauteilen, die man mit 
magnetischen Kontakten aneinandergelegt hat. Mir fällt der Name leider 
nicht mehr ein, mein Bruder hatte davon mal einen kleinen Satz.

Marcus H. schrieb:
> Der traurige Aspekt am Aufheben von alten Kram ist der Gedanke, dass das
> wahrscheinlich eines Tages ungesehen in die Tonne wandert.

Da sagst du was wahres. Ich habe die gesamte Fischertechnik der Familie 
geerbt - keiner der Kinder will es haben und ich sitze auf etwa 50 
Litern dieses tollen Spielzeugs.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ich hatte vor wenigen Jahren einen Lego Mindstorms Kasten und ein 
Erweiterungs-Set gekauft. Damit habe ich ein paar Monate gespielt und 
gelernt und es dann rechts schnell wieder zum halben Preis verkauft.

Nicht weil das Zeug schlecht war, sondern weil es da noch einen gewissen 
Verkaufswert hatte. Heute würde ich für das veraltete Set fast nichts 
mehr bekommen. Und meine Kinder haben keinen Bock drauf.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Stefan U. schrieb:
> Ich hatte vor wenigen Jahren einen Lego Mindstorms Kasten und ein
> Erweiterungs-Set gekauft. Damit habe ich ein paar Monate gespielt und
> gelernt und es dann rechts schnell wieder zum halben Preis verkauft.
>
> Nicht weil das Zeug schlecht war, sondern weil es da noch einen gewissen
> Verkaufswert hatte. Heute würde ich für das veraltete Set fast nichts
> mehr bekommen. Und meine Kinder haben keinen Bock drauf.

Und ein V2 Mindstorm bekommst Du unter aktuellen Win-OS nicht zum 
Laufen.
Liegt auch noch hier rum.
Allerdings war es so um 2000 rum lustig, so einem Ding eine Funkkamera 
zu verpassen und damit durch die Gegend zu fahren.
Als Kommandzentrale hatte ich mir eine Windows-Software geschrieben, die 
unter anderem das Kamerabild gezeigt hat.
Ein primitives "LIDAR" war auch an Board, welches unter Windows ein 
"Radarbild" angezeigt hat.
Das Teil konnte selbstverständlich auch Kameragesteuerte Zielfahrten 
ausführen - zu irgendwas musste das Automatisierungsstudium ja gut sein.
Wie schon bei Rudy Ruckers "Software" beschrieben, war mein 
rattenschneller 120MHz Pentium das Hirn, welches mit dem Körper über 
Funk verbunden war.

Im Anhang zwei Bilder, leider nicht vom Vollausbau. Aber der Videosender 
und die Kamera sind gut zu erkennen. ;)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Braun Lectron hatte ich auch noch, war aber gegenüber Philips eher ein 
Rückschritt, aber damals im "Telekolleg" sehr ähnlich zu sehen.
"RDK" versucht gerade ein Revival dieses Systems für anspruchsvollere 
Aufgaben, genannt "BrickRKnowledge" http://dm7rdk.de/

Die Wolf/Ziege/Kohlkopf - Aufgabe wurde schon von einem Lehrer Karls des 
Großen gestellt, noch ganz ohne Computerunterstützung.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Der Fährmann kam nicht
> vor, weil der immer an Bord war - die Ziege kann nicht alleine über den
> Fluss rudern, was mich schon damals geärgert hat

Die übliche Lösung ist sowieso ineffizent. Der Kohlkopf kommt zum 
Fährmann ins Boot, der Wolf an eine Leine vors Boot und die Ziege an die 
Leine vor den Wolf. Sollst mal sehen, wie schnell die am anderen Ufer 
sind und der Fährmann muß nichtmal rudern.

von Korax K. (korax)


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Timm T. schrieb:
> Die
> leider zu meinem Bedauern viel zu wenig genutzt wurden, was aber am
> Lehrer lag.

Ja, das war sehr schade. Als ich in den unteren Klassen die tollen Dinge 
in den Physikschränken sah (Bauelemente: Röhren, Transistoren, C, R ... 
und z.B. einen Polydigit [Zählgerät mit 30mm-Nixies]) habe ich mich auf 
die nächsten Jahre gefreut. Und? Nichts davon wurde im Unterricht 
verwendet, das Zeug wurde lt. Plan für die Schule hergestellt aber nicht 
genutzt. Was nach der Wende und der Umwidmung zur Grundschule damit 
passiert ist, weiß ich nicht.

Ich habe nacheinander die Kästen Polytronic A, B und C bekommen und die 
haben mich zur Elektronik gebracht. Das es noch viel mehr dieser Reihe 
gab, auch mit ICs, habe ich erst sehr spät übers I-Net erfahren.

Ebenso hatte ich fast alle der VERO Construc Kästen.

von Steffen W. (derwarze)


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Fra N. schrieb:
> Nichts davon wurde im Unterricht
> verwendet, das Zeug wurde lt. Plan für die Schule hergestellt aber nicht
> genutzt. Was nach der Wende und der Umwidmung zur Grundschule damit
> passiert ist, weiß ich nicht.

Ja die Sachen kenne ich auch noch, hatte aber das Glück einen prima 
Lehrer zu haben der viel davon einsetzte. Da waren auch noch ein Van der 
Graaf und ein Bandgenerator den er sehr 'publikumswirksam' einsetzte. Er 
hatte schnell erkannt das es einige gab die sehr interessiert an 
Naturwissenschaften waren und hat uns dann gefördert und als Assistenten 
eingesetzt und eine Physik Ag gegründet. Auch im Unterricht wurden viele 
Versuche gemacht. Das war im Rahmen der üblichen 10Klassen POS.

Er hat die zum teil schon recht alten Teile, immer gepflegt bis nach der 
gleichschaltung des Schulsystems an Weststandard alles auf dem Müll 
wanderte (er durfte nicht mal einige Teile retten und privat aufheben). 
Kurz darauf musste er dann in Pension gehen. Schade das es heute kaum 
noch solche Lehrer zu geben scheint.

von Timm T. (Gast)


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Steffen W. schrieb:
> nach der
> gleichschaltung des Schulsystems an Weststandard alles auf dem Müll
> wanderte

Ich habe das dann '94-95 rum auf dem Recyclinghof wiedergesehen, 
einschließlich der Polydigits mit den Nixies. Und ich ärgere mir heute 
noch ein Loch in den Bauch wenn ich dran denke, daß ich nicht 
zugegriffen habe. Das wäre nach Kilopreisen weggegangen, aber als 
Schüler hab ich das Geld zusammenhalten müssen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wir hatten in der Schule noch keine Nixie-Zähler, das waren noch 
Zählröhren, in denen ein Lichtpunkt im Kreis wandert in 10 Positionen. 
Dekatron war eine Bezeichung dafür
https://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%A4hlr%C3%B6hre

Bandgenerator und ähnliches sind heute sicher viel zu gefährlich. Das 
lassen die Qualitätsvorschriften sicher nicht mehr zu. Wenn ich die 
alten Röhm Chemiebastelbücher sehe - Herstellung von Schießbaumwolle 
u.ä. - das ist im Lauf der Zeit alles entschärft worden. Mit jeder 
Neuauflage sind ein paar Experimente verschwunden.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Christoph K. schrieb:
> ... Mit jeder
> Neuauflage sind ein paar Experimente verschwunden.

Dieser Wunsch nach Sicherheit bringt uns in letzter Konsequenz zu reinen 
Simulatoren. Was nicht ganz schlecht, aber doch ein bisserl schade ist.

Als Jugendlicher habe ich Stunden im MS FlightSimulator 2 verbracht. 
Allerdings ist es einen winzigen Tick interessanter, im reellen Leben 
auf die Bahn zu rollen und den Schubhebel in den vorderen Anschlag zu 
schieben.

"Life begins outside your comfort zone." ;)

von Steffen W. (derwarze)


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Christoph K. schrieb:

> Bandgenerator und ähnliches sind heute sicher viel zu gefährlich. Das
> lassen die Qualitätsvorschriften sicher nicht mehr zu.

Kommt sicher auch auf die Größe an, die im Physikunterricht waren 
jedenfalls recht harmlos.
Mit dem Van der Graaf Generator (gibt übrigens eine Krautrock-Band mit 
dem Namen die tolle Musik gemacht hat) wurden bei dem Mädels die langen 
Haare zum abstehen gebracht, gab immer ein Gaudium + Lektionen zur 
Elektrostatik.
Heute wo man schon Angst hat mal eine 9V BAtterie anzugreifen gäbe es da 
wohl hysterisches Aufschreien, vor allem bei überbehütenden Eltern.

>das waren noch Zählröhren, in denen ein Lichtpunkt im Kreis
>wandert in 10 Positionen.
Ja die kenne ich auch noch, habe aus dem Schrott noch einige andere 
exotische Zählröhren gerettet, Vakuumröhren die nach dem 'MagischeAuge' 
Prinzip arbeiten. Da springt der Lichtpunkt in 2 Reihen von 0 bis 9, 
leider gerade kein Bild dafür da. Wenn ich mal Zeit habe baue ich damit 
eine Nostalgie Digitaluhr.

von Klaus B. (butzo)


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Marcus H. schrieb:
> im reellen Leben auf die Bahn zu rollen und den Schubhebel in den
> vorderen Anschlag zu schieben.
Nana, lieber die Turbinen schonen und nicht ganz bis zum Anschlag, oder 
ist die Kiste bei großer Platzhöhe vollgeladen?



Butzo

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Klaus B. schrieb:
> Marcus H. schrieb:
>> im reellen Leben auf die Bahn zu rollen und den Schubhebel in den
>> vorderen Anschlag zu schieben.
> Nana, lieber die Turbinen schonen und nicht ganz bis zum Anschlag, oder
> ist die Kiste bei großer Platzhöhe vollgeladen?

Du kennst die drei nutzlosesten Dinge?
- Startbahn hinter Dir
- Luftraum über Dir
- Sprit in der Tankstelle

Wobei es mir vor allem um den Unterschied zum Simulator geht.
Allerdings bin ich auch schon mit blauen Flecken aus dem Simulator 
gekrochen ...

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Solange einem im Flugzeug nie Höhe, Geschwindigkeit und gute Ideen 
gleichzeitig ausgehen, ist alles in Ordnung.

von U. B. (Gast)


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Bei mir gab's KOSMOS:

Elektromann:
  für mich DAS Highlight;

Elektronik-Labor XG, XS, XU:
  Mist war, dass alle Zwischenspannungen der Monozellenbatterie benutzt
  wurden.

Dann wurde überwiegend nach Elektor und ein bisschen nach Funkschau 
gebaut ...

von Sven L. (sven_rvbg)


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Fra N. schrieb:
> Ebenso hatte ich fast alle der VERO Construc Kästen.

Ja die waren toll, mit Getrieben die man bauen konnte, oder der 
Ampelsteuerung mit Lochstreifen...

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