Nach dem ich in einem alten Thread Beitrag "Hagen aka "Mister Tunneldiode"" über die Frage nach alten Elektronikbaukästen gestolpert bin, und das Aufwärmen von Leichen ja nicht so gern gesehen wird, starte ich mal einen neuen. Ich hab mal meinen alten rausgekramt, weil ich grad die Kamera in der Hand hatte. Ist nicht mehr ganz original, und mit ein paar Modifiaktionen. Aber das ist wohl nicht kriegsentscheidend.
Moby A. schrieb im Beitrag #4674888: > Mit dem Ding hab ich auch mal gespielt. > Das waren noch Zeiten ;-) Ja, DAS waren noch Zeiten. :-) Aber ich fand es deutlich mehr als "nur" ein Spielzeug. Habe die Aufbauten auch mit weiteren Basteleien kombiniert, Schaltungen modifiziert, Transistoren zerschossen und durch selbstgebaute Fassungen ersetzt, und vieles mehr. Radios für LW, MW und KW waren auch spannend, vor allem behelfsmäßige Antennen zu "konstruieren", mit denen man abseits der Großstadt auch noch ordentlich empfangen konnte.
Mein Bruder hatte einen Kosmos Elektronikbaukasten, damit hat er einiges ausprobiert und ich hab immer brav zugeschaut und vielleicht die Hälfte verstanden :-) Ich fands damals klasse daß es solche Experimentierkästen gab; heute macht man sowas vielleicht eher mit Steckbrettchen, aber das ist halt nicht so robust. Wenn ichs mir recht überlege, so einen Kosmos Kasten hätte ich eigentlich schon ganz gerne wieder zum spielen :-) Zoe
Ich hatte so einen Philips-Kasten, bei dem man Löcher in Schaltpläne stanzen und fummelige Kontaktfedern montieren musste. Ein bischen was habe ich schon durch den Kasten gelernt, aber wahrscheinlich war er doch die Hauptmotivation, mich gegen Elektrotechnik als Studienfach zu entscheiden.
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Ja, ich hatte auch so einen Kasten von Philips. Ich erinnere mich noch gut an diese Steck-Federn, die sind mir sehr auf die Nerven gegangen. Allerdings hatte man da praktisch nie Wackelkontakte.
Stefan U. schrieb: > Ja, ich hatte auch so einen Kasten von Philips Dito(EE1003) und dazu noch einen Erweiterungssatz (EE1005?). Von den Federn hat man ja nach schnell wunde Finger bekommen und die kleinen Platinchen für die Transistoren waren so schlecht, das sich da nach dreimal löten (kaputte Transistoren pflastern meinen Weg) die Leiterbahnen gelöst haben. Und die Drähte der Bauteile waren dann auch mal schnell abgebrochen. Aber der Kiste ist es nicht gelungen, mich von der Elektronik weg zu bringen. Mein Favorit war aber der 'Logikus'von Kosmos: https://de.wikipedia.org/wiki/Logikus
EE20 mit 2*AC126 und einem AF116, damit hat es bei mir angefangen. Den Logikus habe ich auch noch.
KOSMOS Radio + Elektronik hat aus mir das gemacht, was ich heute bin. Ein alter Sack. Quatsch, einen Elektronikentwickler... ;-)
(Teil I) Ich durfte mit Philips Baukästen anfangen, wohl auch, weil die Familie Angst vor "Lötunfällen" hatte: http://www.juergen-horn.de/erinacom/elektronik/kaesten/philips/philips.html Ein zweischneidiges Schwert, weil ich dadurch erst verzögert zum Löten gekommen bin. Aus dieser Zeit entstammt auch meine starke Abneigung gegenüber Stecksystemen - die gesparte Zeit geht oft vielfach in der Fehlersuche unter. UKW-Radio auf zwei Steckplatten grusel (Teil II) Mal schauen - die Kästen sind derzeit eingelagert. Vielleicht stelle ich die mal hier ins Forum. Abgabe in liebevolle Hände ist immernoch viel schöner, als dass meine Erbverwalter das Zeug in die Tonne treten müssen. (Teil III) Moby A. schrieb im Beitrag #4674888: > Mit dem Ding hab ich auch mal gespielt. > Das waren noch Zeiten ;-) Ei gugg, es geht also noch eine Stufe unterhalb von Assembler. ;) Im Studium haben wir die Analogrechner noch mit BANANA programmiert. https://de.wikipedia.org/wiki/Analogrechner https://de.wikipedia.org/wiki/Analogrechner#/media/File:MOHAI_-_analog_computer_03.jpg Damals war grad so der Zeitpunkt wo Analogrechner als Prozessrechner bei bestimmten Problemstellungen (z.B. Differentialgleichungssystemen) etwas schneller als Digitalrechner gleicher Baugröße bzw. Leistungsaufnahme waren. Die letzten Analogrechenschaltungen in Seriensystemen habe ich Ende der 90er gesehen. Stichwort: inverse Übertragungsfunktion / Beschleunigung einer Impulsantwort. Da waren die Original-8051er etwas überfordert.
Kosmos1000 da war ich 10.. Schon knapp 25 Jahre her und fast vergessen. Danach mussten alle RC Autos dran glauben! Wir haben im Werkunterricht in der 7.klasse ein Radioschaltplan auf eine rigips Platte geklebt und mussten das mit Reißzwecken als Lötpunkte aufbauen.
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Philipp K. schrieb: > ... Reißzwecken als Lötpunkte ... War ich der einzige der in den 1980ern außschließlich nicht-lötfähige Reißzwecken erwischt hat? ;)
Marcus H. schrieb: > Philipp K. schrieb: >> ... Reißzwecken als Lötpunkte ... > > War ich der einzige der in den 1980ern außschließlich nicht-lötfähige > Reißzwecken erwischt hat? ;) Du hättest nicht die mit den Plastik-Köpfen nehmen sollen! :-D scnr
Moby A. schrieb im Beitrag #4677170: > Marcus H. schrieb: >> Ei gugg, es geht also noch eine Stufe unterhalb von Assembler. ;) > > Na was glaubst Du denn. Hardwarenahes Asm-Programmieren braucht eine > bekannte Basis auf der man aufbauen kann, sonst hängst Du da in der Luft > ;-) Ich biete gelegentlich mal nen Anfängerkurs an: Von Maxwell nach Maschinensprache in nur 4711 einfachen Lerneinheiten. ;)
Bernd S. schrieb: > Marcus H. schrieb: >> Philipp K. schrieb: >>> ... Reißzwecken als Lötpunkte ... >> >> War ich der einzige der in den 1980ern außschließlich nicht-lötfähige >> Reißzwecken erwischt hat? ;) > > Du hättest nicht die mit den Plastik-Köpfen nehmen sollen! :-D > *scnr* Autsch, das hat mich jetzt tief getroffen. :D
Moby A. schrieb im Beitrag #4677526: > Marcus H. schrieb: >> Ich biete gelegentlich mal nen Anfängerkurs an: >> Von Maxwell nach Maschinensprache in nur 4711 einfachen Lerneinheiten. >> ;) > > Warum sollte der Weg so weit sein? > Muß doch nicht schon bei Maxwell losgehen und erst bei 32-Bit ARM enden > ;-) Ok, wo steigen wir ein? Ich finde den winzigen AVR-Befehlssatz recht nett. Oder natürlich PIC, wenn's eine Akku-Architektur sein soll. ;) Allerdings ist danach ARM etwas der Hammer. So Zeugs wie 8051/8086 würde ich aber einem Anfänger gar nicht zeigen. Bringt mich wieder zurück zum 68000, bei dem manche Maschinenbefehle schneller von einem kleinen Assemblerprogramm emuliert wurden. Allerdings natürlich auf Kosten von etwas Programmspeicher.
Meine Erinnerung sind korrodierte Kontakte, so das da fast nie was funktioniert hat. Ich habe meine dann, ich glaube 2006 an das Chemnitzer Spielemuseeum verschenkt. Steckbrettchen gab es wohl zu DDR-Zeiten auch schon, ich hatte mal einen Exerimentierkasten von VEM irgendwo auf dem Sperrmüll gefunden.
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Ich hatte zwar keine Baukästen, aber OC-Transistoren... Und mein selbstbebautes Radio funktionierte immer dann nicht mehr, wenn ich meinem Vater oder der Mutter das zeigen wollte... Der Grund war, dass ich ein Holzgehäuse gebaut habe, aber jedesmal wenn ich die Kiste öffnete und Licht im Zimmer war, war es auch vorbei mit Radioempfang... Ja, und der Grund waren die OC-Transistoren, die eine schwarze Lackschicht über dem Glasgehäuse hatten - ein schwarzer Edding hat das Problem gelöst, und ich hatte etwas wichtiges gelernt...
Jaja... das Polytronik-Geraffel. Daran hat mich geärgert, daß bei mir keine der HF-Schaltungen funktioniert hat. Entweder waren meine Antennen zu schlecht oder meine Wohngegend ungünstig. Aber witzig, daß Du das Zeug noch hast.
Bei mir fing es mit dem Kosmos Radiomann an. http://f42.info/uploads/images/738/70_Jahre_KOSMOS_-_Radiomann.pdf Kontaktprobleme gab es da mit den Steck-Schraubklemmen nie. In lebhafter Erinnerung habe ich auch noch das Herumkratzen auf dem Detektor-Kristall, um einen Sender bestmöglich "einzufangen". :) Übrigens ganz interessant: Etwa in der Mitte aller Bilder im o.g. Hinweis ist eine Schaltung mit einer Röhre und Kopfhörer. Die Kondensator-Werte sind da noch in cm angegeben. Erst kürzlich kam mir auf einem Flohmarkt ein Nachdruck aus den Anfängen der Funktechnik unter, in dem auch Bauanleitungen für Induktivitäten enthalten waren. Werte ebenfalls in cm. ;)
Im Kosmos-Kasten wurde die Lackschicht des OC... abgekratzt um einen Fototransistor zu bekommen. Ich hatte zwar Philips, aber die Anleitungsbücher zu den damaligen Kosmos-Kästen einzeln gekauft. Stimmt, alte Kondensatoren in Zentimeter habe ich auch schon gesehen. Ich dachte das sei ganz praktisch die abgewickelte Länge von Papier und Metallfolie. Aber Wikipedia weiß es besser: https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Kapazit%C3%A4t#Veraltete_Einheit
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Christoph K. schrieb: > Stimmt, alte Kondensatoren in Zentimeter habe ich auch schon gesehen. > Ich dachte das sei ganz praktisch die abgewickelte Länge von Papier und > Metallfolie. Aber Wikipedia weiß es besser: > https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Kapazit%C3%A4t#Veraltete_Einheit Das passt mir nun aber garnicht, wenn ich an jeden IC-Versorgungspin einen 90 Kilozentimeter Kappa anbinden muss. Und bei schnellen Schaltungen noch 9 Kilozentimeter parallel. Und an den Linearregler noch 90 Megazentimeter. Plötzlich erscheint "Y5V", a.k.a. "gepresster Kameldung" in einem ganz anderen Licht...
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Ben B. schrieb: > Jaja... das Polytronik-Geraffel. Daran hat mich geärgert, daß bei mir > keine der HF-Schaltungen funktioniert hat. Entweder waren meine Antennen > zu schlecht oder meine Wohngegend ungünstig. Ich hatte auch nicht den Ortssender vor der Nase. Lange Antenne und gute Erde waren deswegen das A und O. > Aber witzig, daß Du das Zeug noch hast. Hatte es erst "für die Kinder" aufgehoben, jetzt wohl für die Enkel. ;-)
Michael L. schrieb: > Hatte es erst "für die Kinder" aufgehoben, jetzt wohl für die Enkel. ;-) Wird wohl auf einen Nachmittag rauslaufen, wenn Du die Enkel mal zu Besuch hast. Ich beneide Dich um die Gelegenheit. Der traurige Aspekt am Aufheben von alten Kram ist der Gedanke, dass das wahrscheinlich eines Tages ungesehen in die Tonne wandert. Sieht man ja bei jeder Sperrmüllsammlung. Deswegen werde ich langsam mal anfangen, die alten Schätzchen an gute Hände abzugeben. Aber wem gibt man die Modelleisenbahn, mit der schon der Papa gespielt hat? Ganz objektiv betrachtet, steigt die "heutige Jugend" schon wieder auf einem ganz anderem Level ein, was auch erst mal nicht schlecht ist - kann aber im Gegenzug dann keine Vorwiderstände für die Arduino-LED berechnen. ;)
Christoph K. schrieb: > Im Kosmos-Kasten wurde die Lackschicht des OC... abgekratzt um einen > Fototransistor zu bekommen. Habe ich dadurch auch gelernt, auch einen 3055 des Daches beraubt, aber das lernte man auch in den Grundlagen - damals...
Es geht nichts verloren. Anleitungsbuch zum Ergänzungssatz B, Radio + Elektronik (das Grundgerätebuch habe ich nicht) vom guten alten Heinz Richter. 6.Auflage von 1966, Erstausgabe war 1958. Den Kasten habe ich mal auf der Hobby¬Elektronik in Stuttgart zum Rauswurfpreis bekommen. Der abgebildete OC602 von Telefunken war darin enthalten.
Ben B. schrieb: > Jaja... das Polytronik-Geraffel. hat bei mir immer tadellos funktioniert. Allerdings habe ich auch die Transistoren geröstet und musste sie ersetzen. Die Kästen A, B, C habe ich noch. Leider sind nach 30 Jahren die Kontakte oxidiert. Und ich habe keine Zeit die mal zu reinigen.
Fra N. schrieb: > hat bei mir immer tadellos funktioniert. Allerdings habe ich auch die > Transistoren geröstet und musste sie ersetzen. Wenn ich die Kästen so vergleiche, scheint mir das "Polytronic-Geraffel" noch am flexibelsten zu sein und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Die Kosmos-Kästen sind einfach unheimlich überteuert. Wenn man die reinen Bauteilkosten bei Reichelt vergleicht, sowieso... Leider ist viel von dem Zeug nach der Wende auf dem Schrott gelandet und wurde durch nahezu baugleiches, aber halt politisch korrekte überteuerte Ware ersetzt. Ich hab auf dem Recyclinghof ein paar Bauteile mit einem Stecksystem aus gelben Plastiknippeln gerettet. Mal sehen, ob ich dafür meine Jüngste begeistern kann. Kennt jemand das System? Auf der Platine mit einem Zähler SN74143 steht Busch.
Timm T. schrieb: > Leider ist viel von dem Zeug nach der Wende auf dem Schrott gelandet und > wurde durch nahezu baugleiches, aber halt politisch korrekte überteuerte > Ware ersetzt. War bestimmt die Treuhand schuld was? Sonst hätte die SBZ heute eine blühende Elektronikkästen Landschaft.
Timm T. schrieb: > Kennt jemand das System? Ist in der Tat von Busch: http://www.experimentierkasten-board.de/viewtopic.php?p=768 http://www.busch-model.com/sf/experi.htm
Cyblord -. schrieb: > War bestimmt die Treuhand schuld was? Sonst hätte die SBZ heute Naja, dadurch, daß die DDR der ABZ beigetreten ist, wurde sie von der Marktwirtschaft überrollt. Darauf war natürlich keiner vorbereitet. Besser wäre eine langsame Annäherung gewesen. Aber Kohl wollte so schnell wie möglich ein Häkchen 'ranmachen und hat mit den DM-Scheinen gewunken. Die meisten der DDR-Bürger ist drauf reingefallen. Sonst hätte sich die Wirtschaft im Osten an die des Westens anpassen können, aber nicht von jetzt auf gleich..
Fra N. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> War bestimmt die Treuhand schuld was? Sonst hätte die SBZ heute > > Naja, dadurch, daß die DDR der ABZ beigetreten ist, wurde sie von der > Marktwirtschaft überrollt. Darauf war natürlich keiner vorbereitet. > Besser wäre eine langsame Annäherung gewesen. Aber Kohl wollte so > schnell wie möglich ein Häkchen 'ranmachen und hat mit den DM-Scheinen > gewunken. Die meisten der DDR-Bürger ist drauf reingefallen. Sonst hätte > sich die Wirtschaft im Osten an die des Westens anpassen können, aber > nicht von jetzt auf gleich.. Für den Ossi sind und waren immer die anderen Schuld. Das kennt man leider. Jammern statt anpacken. In der langen Zeit seit der Wende hätte man schon lange mal was machen können. Aber man wartete halt bis andere das für einen tun. Bis heute.
Cyblord -. schrieb: > Jammern statt anpacken. Da hast Du recht. Es wird viel gejammert. Theoretisch kann ja jeder selbst eine Firma gründen oder Politiker werden. Aber praktisch? Trotzdem hätte "die Wende" sanfter verlaufen müssen.
Fra N. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Jammern statt anpacken. > > Da hast Du recht. Es wird viel gejammert. Theoretisch kann ja jeder > selbst eine Firma gründen oder Politiker werden. Aber praktisch? > > Trotzdem hätte "die Wende" sanfter verlaufen müssen. Hinterher ist man immer schlauer. Wie du sagst, es waren die Menschen selbst die da skandierten "Kommt die DM nicht zu uns, gehen wir zu ihr", oder so ähnlich. Und die Gefahr bestand natürlich, dass sich zwar eine neue Generation in der Staatsführung festsetzt, diese aber letztlich alles so weiterlaufen lässt. Mit kleinen Geschenken und Annehmlichkeiten. Dann gäbe es die DDR wohl heute noch. Ich denke die Ossis sollten deutlich dankbarer sein, dass die BRD sie so schnell unkompliziert da raus geholt hat und noch heute bluten wir alle dafür. Wenn ich dann diese Ostalgen wie den Paule lese, da wird mir übel.
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Cyblord -. schrieb: > diese Ostalgen Nun, ich bin manchmal auch ein N"Ostalge" und wehre mich gegen Aussagen das wirklich alles schlecht war bei uns. Und es gibt natürlich auch viele Kritikpunkte am jetztigen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem.
Fra N. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> diese Ostalgen > > Nun, ich bin manchmal auch ein N"Ostalge" und wehre mich gegen Aussagen > das wirklich alles schlecht war bei uns. Das ist Unsinn. Nie ist alles schlecht. Wirklich NIE. Das ist keine Aussage. Es war schlecht bis sehr schlecht. Das reicht doch. > Und es gibt natürlich auch > viele Kritikpunkte am jetztigen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem. Absolut irrelevant.
Cyblord -. schrieb: > Es war schlecht bis sehr schlecht. Das reicht doch. Subjektive Meinung. Cyblord -. schrieb: >> viele Kritikpunkte am jetztigen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem. > Absolut irrelevant. Ach so! Alles gut bis sehr gut? Na, dann..
Fra N. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Es war schlecht bis sehr schlecht. Das reicht doch. > > Subjektive Meinung. Genau bei so was wünsche ich den Ostalgen wieder hinter die Mauer. Wetten die Wahrnehmung wäre dann schnell eine andere?
Cyblord -. schrieb: > War bestimmt die Treuhand schuld was? Nope, das waren die Verlage und Ausrüster, die gesagt haben: Alles raus, ist eh alles Schrott, dafür gibts von uns tolles neues Zeug. Die Schulen waren halt so blöd und haben es mitgemacht, wird wohl auch einiges an Spenden gelaufen sein. Die haben tatsächlich die großen Meßwerke aus dem Physikunterricht auf den Schrott gehauen, nur um dann das Gleiche in West wieder zu kaufen. Ich habs in der städtischen Bücherei erlebt, da wurden sämtliche Jahrgänge des Funkbummies, der Jakubaschk und Schlenzig aussortiert, weil es hieß: Ihr bekommt von uns den Simmel als Spende, aber alles aus dem Militärverlag muß raus. So bin ich dann an den Funkbummi und an den Schlenzig gekommen. Witzig ist, daß die Schulen sich noch immer von den Ausrüstern übern Tisch ziehen lassen. Da will ein Lehrer gern vier kleine Globen für ein Modell der Jahreszeiten, die kosten beim Ausrüster für Schulmaterial 30 Eur. Pro Stück. Sag ich, Moment, die hab ich doch letztens bei Berti für 10 Eur gesehen. Ja, stimmt, aber da darf er sie nicht bestellen, er muß die vom Ausrüster nehmen. Soviel zu Marktwirtschaft.
Du hast noch nicht verstanden was ich meine. Ich sprach von einer langsamen Annäherung. Eine Zeitlang (10-15 Jahre?) zwei Republiken nebeneinander wobei natürlich die DDR demokratisch hätte geführt werden müssen. Reisefreiheit. Viele sind wieder vom "goldenen Westen" zurückgekehrt, weil sie bemerkt haben das dort auch nicht die gebratenen Tauben durch die Luft fliegen.
Oh Mann Cyberlord; solche Aussagen sind es die 'Ossiewut' schüren, wenn die dann von Verantwortlichen in diesem Lande kommen treiben sie dann viele zu PEGDIA und ähnlichen Populisten. Deine Ausführungen zeugen davon das Du von den Verhältnissen (den offensichtlichen und verdeckten, damals und heute) in Neufünfland, besonders was genau 1990 dort ablief, keine Ahnung hast( ich schon, war direkt dabei ua. im Haus der Demokratie in Leipzig). Aber zurück zum Thema, ehe der Thread zugemacht wird. Weis nicht wie mein erster (Ost)Baukasten sich damals nannte (laange her), der hatte Litzen mit Federklemmen und entsprechende Stifte auf den Bauteilbrettchen. Da immer mal Wackelkontakte auftraten schulte das auch bei der Fehlersuche. War vieles möglich damit bis hin zum Radio. Die OC Glastransistoren gabs zu meiner Zeit kaum noch, habe mit einen aufgesägten metallverkappten Transistor erste Lichtschrankenexperimente gemacht. Es gab da auch noch einen 'Computerbausatz', ganz ohne IC's. Das war ein Pult mit einem Steckfeld das über Zugriegel schaltbar war zur Eingabe und eine Reihe Leuchtfelder zur Ausgabe. Mit Steckbrücken konnten da verschiedene Logikschaltungen bis hin zu einfachen Rechenschaltungen gemacht werden. Sogar einige Spiele waren dabei. Hat viel Spass gemacht und gelernt hat man auch noch dabei.
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Ich hatte den Pikotron E1, 2 und 3 http://www.experimentierkasten-board.de/viewtopic.php?p=7862 Da waren schon Si-Transistoren drin (SF126, SF215).
Steffen W. schrieb: > Oh Mann Cyberlord; solche Aussagen sind es die 'Ossiewut' schüren, wenn > die dann von Verantwortlichen in diesem Lande kommen treiben sie dann > viele zu PEGDIA und ähnlichen Populisten. Deine Ausführungen zeugen > davon das Du von den Verhältnissen (den offensichtlichen und verdeckten, > damals und heute) in Neufünfland, besonders was genau 1990 dort ablief, > keine Ahnung hast( ich schon, war direkt dabei ua. im Haus der > Demokratie in Leipzig). Lass mich raten: Die anderen waren Schuld?
Wäre es den Herren wohl möglich, wieder zum Thema Elektronikbaukästen zurückzukehren und nicht - schon wieder - die DDR/Wende zu thematisieren? Danke!
Cyblord -. schrieb: > Lass mich raten: Die anderen waren Schuld? Geh doch einfach woanders spielen. Es geht hier um Elektronikbaukästen, nicht um Deine Ossipsychose. Du kannst meine Aussage, daß die Polytronic-Kästen flexibler als das Kosmos-Zeugs waren und man damit mehr machen konnte gern durch Fakten widerlegen. Allerdings beobachte ich diesen Trend auch bei anderen Baukastensystemen: Fischertechnik, diese Holzlatten mit Löchern oder Ankerstones. Man bekommt einen Grundbausatz mit relativ eingeschränkter Funktionalität und muß dann preisintensive Zusatzbausätze kaufen, wenn man weitermachen will. Ich denke, das liegt einfach an der unterschiedlichen dahinterliegenden Philosophie: Während in der Marktwirtschaft der Kunde natürlich bei der Stange gehalten, an die Marke gebunden und zum Kauf weiterer Produkte angehalten werden soll, war das in der Planwirtschaft recht egal, da konnte der Kunde froh sein, wenn er überhaupt so einen Kasten bekommen hat. Allerdings gab es in der Schule sowohl im Werkunterricht (einfacher Stromkreis, Glühlampe, Wechselschaltung, Motor, Drehrichtungsumkehr, Elektromagnet...) und Physikunterricht (Reihen-, Parallelschaltung, Dioden-, Transistorkennlinie, Kennlinie eines Kaltleiters aka Glühlampe, Transistor als Schalter und Verstärker...) komplette Klassensätze. Die leider zu meinem Bedauern viel zu wenig genutzt wurden, was aber am Lehrer lag. Der wollte ums Verrecken keine Elektronik-AG nur für mich anbieten. ;-)
Steffen W. schrieb: > Das war ein > Pult mit einem Steckfeld das über Zugriegel schaltbar war zur Eingabe > und eine Reihe Leuchtfelder zur Ausgabe. Mit Steckbrücken konnten da > verschiedene Logikschaltungen bis hin zu einfachen Rechenschaltungen > gemacht werden. Damit hast du auch die Idee hinter dem o.a. 'Logikus' von Kosmos beschrieben. Für 'Wolf, Ziege, Kohlkopf' konnte man sich kleine Transparente malen und vor die Lampen stecken :-) Der Fährmann kam nicht vor, weil der immer an Bord war - die Ziege kann nicht alleine über den Fluss rudern, was mich schon damals geärgert hat :-P Wer von euch hat eigentlich mal das System von Braun gehabt (ja, die mit den Rasierapparaten)? Kleine Würfelchen mit Bauteilen, die man mit magnetischen Kontakten aneinandergelegt hat. Mir fällt der Name leider nicht mehr ein, mein Bruder hatte davon mal einen kleinen Satz. Marcus H. schrieb: > Der traurige Aspekt am Aufheben von alten Kram ist der Gedanke, dass das > wahrscheinlich eines Tages ungesehen in die Tonne wandert. Da sagst du was wahres. Ich habe die gesamte Fischertechnik der Familie geerbt - keiner der Kinder will es haben und ich sitze auf etwa 50 Litern dieses tollen Spielzeugs.
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Ich hatte vor wenigen Jahren einen Lego Mindstorms Kasten und ein Erweiterungs-Set gekauft. Damit habe ich ein paar Monate gespielt und gelernt und es dann rechts schnell wieder zum halben Preis verkauft. Nicht weil das Zeug schlecht war, sondern weil es da noch einen gewissen Verkaufswert hatte. Heute würde ich für das veraltete Set fast nichts mehr bekommen. Und meine Kinder haben keinen Bock drauf.
Stefan U. schrieb: > Ich hatte vor wenigen Jahren einen Lego Mindstorms Kasten und ein > Erweiterungs-Set gekauft. Damit habe ich ein paar Monate gespielt und > gelernt und es dann rechts schnell wieder zum halben Preis verkauft. > > Nicht weil das Zeug schlecht war, sondern weil es da noch einen gewissen > Verkaufswert hatte. Heute würde ich für das veraltete Set fast nichts > mehr bekommen. Und meine Kinder haben keinen Bock drauf. Und ein V2 Mindstorm bekommst Du unter aktuellen Win-OS nicht zum Laufen. Liegt auch noch hier rum. Allerdings war es so um 2000 rum lustig, so einem Ding eine Funkkamera zu verpassen und damit durch die Gegend zu fahren. Als Kommandzentrale hatte ich mir eine Windows-Software geschrieben, die unter anderem das Kamerabild gezeigt hat. Ein primitives "LIDAR" war auch an Board, welches unter Windows ein "Radarbild" angezeigt hat. Das Teil konnte selbstverständlich auch Kameragesteuerte Zielfahrten ausführen - zu irgendwas musste das Automatisierungsstudium ja gut sein. Wie schon bei Rudy Ruckers "Software" beschrieben, war mein rattenschneller 120MHz Pentium das Hirn, welches mit dem Körper über Funk verbunden war. Im Anhang zwei Bilder, leider nicht vom Vollausbau. Aber der Videosender und die Kamera sind gut zu erkennen. ;)
Braun Lectron hatte ich auch noch, war aber gegenüber Philips eher ein Rückschritt, aber damals im "Telekolleg" sehr ähnlich zu sehen. "RDK" versucht gerade ein Revival dieses Systems für anspruchsvollere Aufgaben, genannt "BrickRKnowledge" http://dm7rdk.de/ Die Wolf/Ziege/Kohlkopf - Aufgabe wurde schon von einem Lehrer Karls des Großen gestellt, noch ganz ohne Computerunterstützung.
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Matthias S. schrieb: > Der Fährmann kam nicht > vor, weil der immer an Bord war - die Ziege kann nicht alleine über den > Fluss rudern, was mich schon damals geärgert hat Die übliche Lösung ist sowieso ineffizent. Der Kohlkopf kommt zum Fährmann ins Boot, der Wolf an eine Leine vors Boot und die Ziege an die Leine vor den Wolf. Sollst mal sehen, wie schnell die am anderen Ufer sind und der Fährmann muß nichtmal rudern.
Timm T. schrieb: > Die > leider zu meinem Bedauern viel zu wenig genutzt wurden, was aber am > Lehrer lag. Ja, das war sehr schade. Als ich in den unteren Klassen die tollen Dinge in den Physikschränken sah (Bauelemente: Röhren, Transistoren, C, R ... und z.B. einen Polydigit [Zählgerät mit 30mm-Nixies]) habe ich mich auf die nächsten Jahre gefreut. Und? Nichts davon wurde im Unterricht verwendet, das Zeug wurde lt. Plan für die Schule hergestellt aber nicht genutzt. Was nach der Wende und der Umwidmung zur Grundschule damit passiert ist, weiß ich nicht. Ich habe nacheinander die Kästen Polytronic A, B und C bekommen und die haben mich zur Elektronik gebracht. Das es noch viel mehr dieser Reihe gab, auch mit ICs, habe ich erst sehr spät übers I-Net erfahren. Ebenso hatte ich fast alle der VERO Construc Kästen.
Fra N. schrieb: > Nichts davon wurde im Unterricht > verwendet, das Zeug wurde lt. Plan für die Schule hergestellt aber nicht > genutzt. Was nach der Wende und der Umwidmung zur Grundschule damit > passiert ist, weiß ich nicht. Ja die Sachen kenne ich auch noch, hatte aber das Glück einen prima Lehrer zu haben der viel davon einsetzte. Da waren auch noch ein Van der Graaf und ein Bandgenerator den er sehr 'publikumswirksam' einsetzte. Er hatte schnell erkannt das es einige gab die sehr interessiert an Naturwissenschaften waren und hat uns dann gefördert und als Assistenten eingesetzt und eine Physik Ag gegründet. Auch im Unterricht wurden viele Versuche gemacht. Das war im Rahmen der üblichen 10Klassen POS. Er hat die zum teil schon recht alten Teile, immer gepflegt bis nach der gleichschaltung des Schulsystems an Weststandard alles auf dem Müll wanderte (er durfte nicht mal einige Teile retten und privat aufheben). Kurz darauf musste er dann in Pension gehen. Schade das es heute kaum noch solche Lehrer zu geben scheint.
Steffen W. schrieb: > nach der > gleichschaltung des Schulsystems an Weststandard alles auf dem Müll > wanderte Ich habe das dann '94-95 rum auf dem Recyclinghof wiedergesehen, einschließlich der Polydigits mit den Nixies. Und ich ärgere mir heute noch ein Loch in den Bauch wenn ich dran denke, daß ich nicht zugegriffen habe. Das wäre nach Kilopreisen weggegangen, aber als Schüler hab ich das Geld zusammenhalten müssen.
Wir hatten in der Schule noch keine Nixie-Zähler, das waren noch Zählröhren, in denen ein Lichtpunkt im Kreis wandert in 10 Positionen. Dekatron war eine Bezeichung dafür https://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%A4hlr%C3%B6hre Bandgenerator und ähnliches sind heute sicher viel zu gefährlich. Das lassen die Qualitätsvorschriften sicher nicht mehr zu. Wenn ich die alten Röhm Chemiebastelbücher sehe - Herstellung von Schießbaumwolle u.ä. - das ist im Lauf der Zeit alles entschärft worden. Mit jeder Neuauflage sind ein paar Experimente verschwunden.
Christoph K. schrieb: > ... Mit jeder > Neuauflage sind ein paar Experimente verschwunden. Dieser Wunsch nach Sicherheit bringt uns in letzter Konsequenz zu reinen Simulatoren. Was nicht ganz schlecht, aber doch ein bisserl schade ist. Als Jugendlicher habe ich Stunden im MS FlightSimulator 2 verbracht. Allerdings ist es einen winzigen Tick interessanter, im reellen Leben auf die Bahn zu rollen und den Schubhebel in den vorderen Anschlag zu schieben. "Life begins outside your comfort zone." ;)
Christoph K. schrieb: > Bandgenerator und ähnliches sind heute sicher viel zu gefährlich. Das > lassen die Qualitätsvorschriften sicher nicht mehr zu. Kommt sicher auch auf die Größe an, die im Physikunterricht waren jedenfalls recht harmlos. Mit dem Van der Graaf Generator (gibt übrigens eine Krautrock-Band mit dem Namen die tolle Musik gemacht hat) wurden bei dem Mädels die langen Haare zum abstehen gebracht, gab immer ein Gaudium + Lektionen zur Elektrostatik. Heute wo man schon Angst hat mal eine 9V BAtterie anzugreifen gäbe es da wohl hysterisches Aufschreien, vor allem bei überbehütenden Eltern. >das waren noch Zählröhren, in denen ein Lichtpunkt im Kreis >wandert in 10 Positionen. Ja die kenne ich auch noch, habe aus dem Schrott noch einige andere exotische Zählröhren gerettet, Vakuumröhren die nach dem 'MagischeAuge' Prinzip arbeiten. Da springt der Lichtpunkt in 2 Reihen von 0 bis 9, leider gerade kein Bild dafür da. Wenn ich mal Zeit habe baue ich damit eine Nostalgie Digitaluhr.
Marcus H. schrieb: > im reellen Leben auf die Bahn zu rollen und den Schubhebel in den > vorderen Anschlag zu schieben. Nana, lieber die Turbinen schonen und nicht ganz bis zum Anschlag, oder ist die Kiste bei großer Platzhöhe vollgeladen? Butzo
Klaus B. schrieb: > Marcus H. schrieb: >> im reellen Leben auf die Bahn zu rollen und den Schubhebel in den >> vorderen Anschlag zu schieben. > Nana, lieber die Turbinen schonen und nicht ganz bis zum Anschlag, oder > ist die Kiste bei großer Platzhöhe vollgeladen? Du kennst die drei nutzlosesten Dinge? - Startbahn hinter Dir - Luftraum über Dir - Sprit in der Tankstelle Wobei es mir vor allem um den Unterschied zum Simulator geht. Allerdings bin ich auch schon mit blauen Flecken aus dem Simulator gekrochen ...
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Solange einem im Flugzeug nie Höhe, Geschwindigkeit und gute Ideen gleichzeitig ausgehen, ist alles in Ordnung.
Bei mir gab's KOSMOS: Elektromann: für mich DAS Highlight; Elektronik-Labor XG, XS, XU: Mist war, dass alle Zwischenspannungen der Monozellenbatterie benutzt wurden. Dann wurde überwiegend nach Elektor und ein bisschen nach Funkschau gebaut ...
Fra N. schrieb: > Ebenso hatte ich fast alle der VERO Construc Kästen. Ja die waren toll, mit Getrieben die man bauen konnte, oder der Ampelsteuerung mit Lochstreifen...
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