Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Li-ion Akku mit NiCd/NiMH/Pb Ladegerät laden?


von Lukey S. (lukey3332)


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Hallo,
Ich hab hier schon länger ein Paar 18650 Li-ion Zellen aus nem 
Laptop-Akku rumliegen (alle haben noch >2.6V) und heute ist mir nen 
Ladegerät in die Hände gefallen, dort kann man allerdings nur 
NiCd/NiMH/Pb als Akkutyp einstellen. Frage in welchem Modus (wenn 
überhaupt) kann man die einzelnen Zellen am Besten/Schohnensten laden? 
Des weiteren gibt es noch folgende Einstellungen: Zellenzahl (ich würde 
3 für 3.6V nehmen), Ladestrom, Akku Kapazität und Verschiedene Modi 
(Entladen, Entladen-Laden, Auffrischen, "Formieren" usw.).

Zellen sind folgende: 
https://www.akkuteile.de/lithium-ionen-akkus/18650/panasonic/panasonic-cgr-18650-cg/a-100601/

: Verschoben durch User
von MaWin (Gast)


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Lukas S. schrieb:
> Li-ion Akku mit NiCd/NiMH/Pb Ladegerät laden?

Die Antwort lautet: NEIN !

Ungeschützte Zellen gehen damit gar nicht.

von hinz (Gast)


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Das geht mit dem Ladegerät nicht. LiIon und NiCd/NiMH benötigen völlig 
verschiedene Ladeverfahren.

von Huh (Gast)


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Lukas S. schrieb:
> Frage in welchem Modus (wenn
> überhaupt) kann man die einzelnen Zellen am Besten/Schohnensten laden?

Mit diesen Ladegerät: Gar nicht!
Da wird dir nichts anderes übrig bleiben, als dir ein anderes Ladegerät 
zuzulegen...

von Tom (Gast)


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Ladegeräte für Li-Ion Akkus gibts wirklich für lau, da sollte man keine 
Experimente machen.
Beispiel: http://www.aliexpress.com/item/-/32611362162.html

Zu lange warten solltest du aber nicht mehr, wenn die nicht willst dass 
die Zellen an Tiefenentladung sterben.

Hast du ein Labornetzteil? Wenn ja, einfach Strombegrenzung rein (ich 
sag mal 500mA) und mit maximal 4,2V laden. Für Lagerung ist eine 
Spannung von nur 3,7V auch okay.

von *.* (Gast)


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> einfach Strombegrenzung rein (ich sag mal 500mA)

Bei tiefentladenen Akkus unter ca. 3V sollte man es langsamer angehen 
lassen.

von Harry M. (harry4516)


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Tom schrieb:
...
> Hast du ein Labornetzteil? Wenn ja, einfach Strombegrenzung rein (ich
> sag mal 500mA) und mit maximal 4,2V laden. Für Lagerung ist eine
> Spannung von nur 3,7V auch okay.

kann man machen, aber bitte immer dabei bleiben. Solche Laboraufbauten 
niemals unbeaufsichtigt lassen.

von Lukey S. (lukey3332)


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Hmm...
Und was, wenn ich am Ladegerät NiMH (laut Anleitung macht es dann 
Konstantstrom) Einstelle? Bei einem Kurzen Test mit NiMH, 250mAh 
Ladestrom, 3 Zellen (3.6V), 1200mAh Akku Kapazität (richtig wären 
2250mAh) lädt er nach ner Minute mit 3.48V (Laut Display). Das dürfte 
doch eigentlich einem LaborNT mit Strombegrenzung ähnlich sein?

BTW: Dem Gerät liegt der Ganze Schaltplan bei, mit ner Alternativen 
Firmware könnte das nen tolles LaborNT werden (Allerdings mit extrem 
träger Strombegrenzung, dafür mit RS232 Fernsteuerung)

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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Lukas S. schrieb:
> Hmm...
> Und was, wenn ich am Ladegerät NiMH (laut Anleitung macht es dann
> Konstantstrom) Einstelle? Bei einem Kurzen Test mit NiMH, 250mAh
> Ladestrom, 3 Zellen (3.6V), 1200mAh Akku Kapazität (richtig wären
> 2250mAh) lädt er nach ner Minute mit 3.48V. Das dürfte doch eigentlich
> einem LaborNT mit Strombegrenzung ähnlich sein?

Hast Du die Beiträge oben gelesen? Schon die erste Antwort von MaWin ist 
doch eindeutig. Falsche Behandlung und dir fliegen die Teile um die 
Ohren.

von Tom (Gast)


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Lukas S. schrieb:
> Hmm...
> Und was, wenn ich am Ladegerät NiMH (laut Anleitung macht es dann
> Konstantstrom) Einstelle? Bei einem Kurzen Test mit NiMH, 250mAh
> Ladestrom, 3 Zellen (3.6V), 1200mAh Akku Kapazität (richtig wären
> 2250mAh) lädt er nach ner Minute mit 3.48V (Laut Display). Das dürfte
> doch eigentlich einem LaborNT mit Strombegrenzung ähnlich sein?

Nein, es ist eine Konstantstromquelle.... Ist das selbe wie ein 
Labornetzteil im Strombegrenzungsbereich - aber eben nur bis die 
eingestellte Spannung erreicht wird.

Beim Labornetzteil fällt der Strom ab, sobald die eingestellte Spannung 
erreicht ist - dein Ladegerät dagegen presst immer weiter 250mA rein und 
wird damit nicht aufhören wenn die Spannung 4,2 V erreicht, sondern wird 
drüber hinaus schießen. Unbeaufsichtigt ist das eine 100%ige Garantie 
für eine Überladung der Zelle.

Ich mein, wenn du die Akkus unbedingt laden willst, kannst das mit dem 
Ladegerät und 250mA Ladestrom schon machen - solange du daneben stehst 
und sicherstellst dass du aufhörst bevor du 4,2 V erreichst.

Li-Ion Akkus laden ist jetzt keine Raketenwissenschaft. Schau dass der 
Strom nicht zu hoch ist (der Einwand dass man bei sehr weit entladenen 
Zellen lieber noch weniger Strom verwendet ist richtig) und die Spannung 
niemals über 4,2 V kommt.

Mit 50-100mA laden bis du 3V erreicht hast, dann mit 250-500mA laden bis 
3,7V (für Lagerung).

Solange du dabei bleibst und die Parameter überwachst, kann eigentlich 
nichts schief gehen.
Um die Zellen vom sterben abzuhalten tuts auch das Ladegerät... schalte 
dann einfach bei 3,7V ab und die Zellen sind für paar Jahre Lagerung 
genug geladen.

Für ordentliches Laden, wo du nicht jede Sekunde drauf schauen musst, 
kauf aber bitte ein extra dafür gebautes Ladegerät.

von MaWin (Gast)


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Harry M. schrieb:
> kann man machen, aber bitte immer dabei bleiben. Solche Laboraufbauten
> niemals unbeaufsichtigt lassen.

Hilft auch nich, wenn ihm dabei der Akku abbrennt, weil aus dem 
Labornetzteil, obwohl 4.2V eingestellt und auf dem Display angezeigt 
nach der Ladephase in der das Netzteil warm wurde doch 4.4V sind, wie 
das bei Labornetzteilen durchaus möglich ist.

Denn wie will er den brennden Akku löschen ?

Ein Labornetzteil mit seiner oftmal instabilen und temperaturabhängigen 
Spannung ist VOLLKOMMEN UNGEEIGNET zum LiIon laden.

von Tom (Gast)


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MaWin schrieb:
> Denn wie will er den brennden Akku löschen ?

Ne Schippe Sand parat halten wär gut ;) Und Feuerlöscher sollte man 
sowieso im Haushalt haben...

von Richard B. (r71)


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Tom schrieb:
> dein Ladegerät dagegen presst immer weiter 250mA rein

...mit eine "Strompresse"...?

von Rolf M. (rmagnus)


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MaWin schrieb:
> Ein Labornetzteil mit seiner oftmal instabilen und temperaturabhängigen
> Spannung ist VOLLKOMMEN UNGEEIGNET zum LiIon laden.

Dazu kommt, dass die in solchen Netzteilen eingebaute Spannungsanzeige 
nur eine Nachkommastelle anzeigt und vermutlich auch nicht gerade genau 
ist. Also allermindestens unter Zuhilfenahme eines Multimeters 
einstellen und regelmäßig kontrollieren.

Richard B. schrieb:
> Tom schrieb:
>> dein Ladegerät dagegen presst immer weiter 250mA rein
>
> ...mit eine "Strompresse"...?

Nein, aber - wie Tom ja schon schrieb - mit einer für den Akku zu hohen 
Spannung.

von Harald W. (wilhelms)


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Lukas S. schrieb:

> Und was, wenn ich am Ladegerät NiMH (laut Anleitung macht es dann
> Konstantstrom) Einstelle? Bei einem Kurzen Test mit NiMH, 250mAh
> Ladestrom, 3 Zellen (3.6V), 1200mAh Akku Kapazität (richtig wären
> 2250mAh) lädt er nach ner Minute mit 3.48V (Laut Display). Das dürfte
> doch eigentlich einem LaborNT mit Strombegrenzung ähnlich sein?

Theoretisch könnte man parallel zum Akku eine Power-Z-Diode
mit einem TL431 schalten. Aber das sollten nur Menschen machen,
die sich mit der Behandlung von Lithiumakkus genau auskennen.
Übrigens sollte man die Ladespannung immer mit einem guten
Multimeter direkt an den Akkuklemmen überprüfen, da diese
Spannung auf besser 1% genau eingehalten werden muss. Ein
Multimeter vom Discounter ist da eher nicht geeignet.

von MaWin (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Theoretisch könnte man parallel zum Akku eine Power-Z-Diode
> mit einem TL431 schalten.

Das müsste für die notwendige Genauigkeit schon eine TL431B sein, und 
0.1% Widerstände.

von batman (Gast)


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Man muß die Zellen auch nicht immer bis Oberkante Unterlippe voll laden 
aber Basteln lohnt sich da wohl trotzdem kaum.

von Manfred (Gast)


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Tom schrieb:
> Ladegeräte für Li-Ion Akkus gibts wirklich für lau, da sollte man keine
> Experimente machen.
> Beispiel: http://www.aliexpress.com/item/-/32611362162.html

Beim Preis ist noch deutlich Luft nach unten ... Ansonsten Zustimmung, 
mit den TP4056-Platinen vom Chinamann macht man wenig falsch: Akku ran, 
USB-Netzteil dran und fertig.

MaWin schrieb:
> Hilft auch nich, wenn ihm dabei der Akku abbrennt, weil aus dem
> Labornetzteil, obwohl 4.2V eingestellt und auf dem Display angezeigt
> nach der Ladephase in der das Netzteil warm wurde doch 4.4V sind, wie
> das bei Labornetzteilen durchaus möglich ist.

Dann sollte man das Labornetzteil der Entsorgung zuführen - bei mir sind 
4,2 Volt auch drei Stunden später noch 4,2 Volt, bestenfalls die zweite 
Stelle nach dem Komma bewegt sich ein bißchen.

Lukas S. schrieb:
> Hmm...
> Und was, wenn ich am Ladegerät NiMH (laut Anleitung macht es dann
> Konstantstrom) Einstelle? Bei einem Kurzen Test mit NiMH,
Nein heißt Nein, das haben die Kollegen ernst gemeint und gute Gründe 
dafür! Befasse Dich per Internet mit allgemeinen Beschreibungen zum 
Thema Lithium-Akkus und lade, wie es sich gehört - Strombegrenzte 
Konstanntspannung.

Beachte unbedingt den Hinweis, die tiefentladene Zelle erst einmal mit 
sehr geringem Strom auf kurz über 3 Volt zu holen - bei der oben 
empfohlenen China-Ladeplatine dürften das unter 100 mA sein, bevor die 
dann Vollgas gibt und 1 A anbietet.

von Georg (Gast)


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Manfred schrieb:
> Dann sollte man das Labornetzteil der Entsorgung zuführen

Er spricht da wahrscheinlich von selbstgebastelten "Labor"-Netzteilen.

Georg

von Lukey S. (lukey3332)


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Manfred schrieb:
> Nein heißt Nein, das haben die Kollegen ernst gemeint und gute Gründe
> dafür! Befasse Dich per Internet mit allgemeinen Beschreibungen zum
> Thema Lithium-Akkus und lade, wie es sich gehört - Strombegrenzte
> Konstanntspannung.
Ich bin mir durchaus den gefahren von Li-ionen Akkus (besonders 
brennenden :P) bewusst. Aber einerseits komm ich garnicht in die nähe 
von 4.2V, was in der tat gefährlich wäre und andererseits braucht man 
darunter eh keine Konstanntspannungs-ladung.

von Harald W. (wilhelms)


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batman schrieb:

> Man muß die Zellen auch nicht immer bis Oberkante Unterlippe voll laden

Nun, m.W. verlierst Du bei Li-Akkus pro 0,1V Ladespannung
15% Kapazität. Wenn Du also mit deutlich weniger Spannung
lädst, kannst Du auch gleich auf Ni-Akkus umsteigen.

von Rolf M. (rmagnus)


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Lukas S. schrieb:
> Ich bin mir durchaus den gefahren von Li-ionen Akkus (besonders
> brennenden :P) bewusst. Aber einerseits komm ich garnicht in die nähe
> von 4.2V,

Naja, das mag bezweifelt werden, nachdem du im Bezug auf den 
NiMh-Lademodus folgendes schreibst:

Lukas S. schrieb:
> folgende Einstellungen: Zellenzahl (ich würde 3 für 3.6V nehmen)

1,2V ist nämlich die Nominalspannung einer NiMH-Zelle, nicht die 
Ladespannung beim Ladeschluss. Die geht deutlich drüber. Dein Ladegerät 
liefert dann einfach den gewünschten Strom und denkt sich nichts böses, 
wenn dabei die Spannung auf über 4,5V steigt, da das bei einem 
NiMH-3-Zeller ganz normal wäre.

von batman (Gast)


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Harald W. schrieb:
> batman schrieb:
>
>> Man muß die Zellen auch nicht immer bis Oberkante Unterlippe voll laden
>
> Nun, m.W. verlierst Du bei Li-Akkus pro 0,1V Ladespannung
> 15% Kapazität. Wenn Du also mit deutlich weniger Spannung
> lädst, kannst Du auch gleich auf Ni-Akkus umsteigen.

Aha, und wenn ich die dann auch nicht immer bis Oberkante Unterlippe 
voll laden will, müßte ich dann auf Pb-Akkus umsteigen, nach deiner 
"Logik"?

von Herr M. (herrmueller)


Angehängte Dateien:

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Manfred schrieb:
>> Beispiel: http://www.aliexpress.com/item/-/32611362162.html
>
> Beim Preis ist noch deutlich Luft nach unten ... Ansonsten Zustimmung,
> mit den TP4056-Platinen vom Chinamann macht man wenig falsch: Akku ran,
> USB-Netzteil dran und fertig.

Also deutlich billiger als 52ct bei 10 Stück habe ich noch nicht 
gesehen.


Hab mir mal ein 4 fach Lader damit gebaut.

: Bearbeitet durch User
von Henrik Haftmann (Gast)


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Harry M. schrieb:
>> Hast du ein Labornetzteil? Wenn ja, einfach Strombegrenzung rein (ich
>> sag mal 500mA) und mit maximal 4,2V laden. Für Lagerung ist eine
>> Spannung von nur 3,7V auch okay.
>
> kann man machen, aber bitte immer dabei bleiben. Solche Laboraufbauten
> niemals unbeaufsichtigt lassen.

Das ist Quatsch. (Wer voreilig warnt wird nicht ernst genommen, wenn's 
wirklich ernst wird.)

Bei unbekannten Labornetzteilen prüft man vorher Leerlaufspannung und 
Kurzschlussstrom mit einem Multimeter, um sicher zu gehen.
Danach kann man den Akku bedenkenlos unbeaufsichtigt laden, wenn man nur 
dafür sorgt, dass niemand (auch nicht Du beim Aufräumen) die beiden 
Potenziometer verstellt.
Wenn vorhanden, wird der Ladeschluss vom Labornetzgerät mit der CV-LED 
angezeigt. (CV = Constant Voltage = Konstantspannung)

Ganz grundsätzlich gehören zu ladende Akkus auf (oder in) eine 
wärmebeständige Unterlage und nicht auf einen Haufen Knüllpapier. Mit 
einer Porzellan-Untertasse aus der Küche ist man auf der sicheren Seite, 
wenn mal etwas auslaufen sollte.

von Stefan F. (Gast)


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> Ich bin mir durchaus den gefahren von Li-ionen Akkus (besonders
> brennenden :P) bewusst. Aber

Nein, kein Aber. Keine Experimente mit Lithium Akkus - niemals!

Ich warne Dich, du bekommst Stubenarrest und WhatsApp Verbot :-)

von Gerhard Sk (Gast)


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und? - ist Autor: Lukey S. (lukey3332) jetzt abgebrannt?
Wenn er alles besser weis, warum fragt er dann?

von Stefan F. (Gast)


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Gerhard Sk schrieb:
> ist Autor: Lukey S. (lukey3332) jetzt abgebrannt?

Sieht so aus, als ob er Internet-Verbot bekommen hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Henrik Haftmann schrieb:

> Bei unbekannten Labornetzteilen prüft man vorher Leerlaufspannung und
> Kurzschlussstrom mit einem Multimeter, um sicher zu gehen.

Um sicher zu gehen, würde ich da aber höchstens bis 4,1V pro Zelle
laden. Das letzte Zehntel, welches m.W. nochmal 15% mehr Kapazität
bringt, nur unter Aufsicht.

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