Hallo Leute, Für eine kleine Bastelei mit einem Mikrofon Suche ich das kleinste Mikrofon was die beste Qualität vom aufgenommen Klang hat. Es soll dabei eine möglichst große Sensibilität haben, denn es kommt mir auf die Erkennung möglichst leiser Geräusche an. Vielleicht will ich auch mal FFT Anwendungen ausprobieren, also was für ein Mikro würdet ihr am besten nehmen? Ich hab so Elektret dinger hier herumliegen aber ich würde jetzt einfach mal voreingenommen sagen das die nicht so toll sind wenns um den Klang geht Ich dachte da am so ein kleines aus einem hochwertigen handy oder kennt ihr sogar noch bessere? Wie heißen die? Liebe Grüße Crackmrn
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Elektret-Mikros sind schon gar nicht so schlecht. Es kommt drauf an, wie Du sie in Dein Gerät einbaust - rein akustisch gesehen. Und wie gut der nachfolgende Verstärker ist, darauf kommt es natürlich auch an.
Mikrofone sind ein saukomplexes und beliebig teures Thema. Die Anforderung "kleinstes Mikrofon" und "Erkennung möglichst leiser Geräusche" beißen sich beispielsweise. Für empfindliche Mikrofone braucht man eine große Membran. Auch besteht ein Mikrofon nicht alleine aus der Kapsel. Der gesamte akustische Aufbau drum rum kann ziemlich aufwändige High-Tech sein, ohne dass man es dem Ding überhaupt ansieht. Kleinmembraninge Elektretkapseln neigen ein wenig zu kühlem Klang, sind aber nicht grundsätzlich qualitativ schlecht. Aber bei JEDEM Mikrofon ist die Anwendung maßgeblich für das Klangbild. Da man aber nicht als ausgebildeter Tontechniker vom Himmel fällt, wäre es eher verwunderlich, wenn auf Anhieb gut klingende Aufnahmen gelängen. Daraus kann man aber nicht ableiten, dass das Mikro schlecht oder Schuld sei. Statt nach "dem besten Mikro" zu suchen empfehle ich lieber mit den vorhandenen Elektretdingern rumzuspielen. Tips dazu: 1.) Nah ran mit dem Mikro an die Tonquelle 2.) Rausch- und Störgeräusche werden oft fälschlicherweise Mikrofonen zugeschrieben anstatt Vorverstärkern. 3.) Räume haben immensen Einfluß auf den Klang (Hall). Man kann durch akustische Maßnahmen (z.B. Absorber, Diffusoren) den Raumklang stark beeinflussen. In einem akustisch schlechten Raum klingt auch das "beste Mikro der Welt" wie ein Gimmick aus dem Y-Heft.
Yassin R. schrieb: > Für eine kleine Bastelei mit einem Mikrofon Suche ich das kleinste > Mikrofon was die beste Qualität vom aufgenommen Klang hat. Es soll dabei > eine möglichst große Sensibilität haben Jetzt aber. Das billigste muß es ja nicht sein.Also Empfehlungen können für den, der sich auskennt doch nicht so schwer sein.
Empfehlungen werden Dir nicht viel nützen. z.B. das Rhode NT1A ist ein Mikrofon, das sehr empfindlich ist und richtig eingesetzt ganz passabel klingt. Das Shure WL185 ist ein kleines, feines Mikro. Aber vergiss all das wieder. Schnapp Dir die Kapseln, die Du hast und lerne damit gute Aufnahmen zu machen. Solange Du den Schritt nicht gegangen bist, hast Du Null Chance Dir bessere Aufnahmequaltität mit irgendeinem anderen Mikro zu erkaufeen.
Ich habe das mke1 von sennheiser. Das kleinste Mikrofon das es mit dieser super Qualität gibt. Auch mechanisch sehr robust
Im MKE1 und MKE2 sind auch Elektret Kapseln verbaut, allerdings sehr gute und vermutlich selektierte. Vom MKE2 gibt es auch eine Ausführung für hohe Schalldrücke (die haben m.W. einen Punkt drauf). Der Haken an allen diesen Kapseln ist die Richtcharakteristik - sie haben keine, sondern sind Kugeln. Für extrem empfindliche Richtmikrofone sind m.E. immer noch HF-Kondensatormikrofone das nonplusultra - wie z.B. das MKH406, das MKH416 oder als extrem das MKH816 als Rohrrichtmikrofon.
Schau doch mal bei den Restpostenverkäufern, oder in der Bucht, nach Mikrofonen, die ursprünglich für ein Handy vorgesehen waren. Die sollte es für einen Apfel und ein Ei geben. Von der Konstruktion her solltest Du aber, im tiefen Bereich, Abstriche machen.
Yassin R. schrieb: > Ich hab so Elektret dinger hier herumliegen aber ich > würde jetzt einfach mal voreingenommen sagen das die nicht so toll sind > wenns um den Klang geht Unterschätze die Qualität der Elektretkapseln nicht. Prinzipiell sind Kapseln mit Kugelcharakteristik vom Frequenzgang linearer als Kapseln mit Nierencharakteristik. Kugelcharakteristik haben auch keine Bassanhebung, wenn man sie nahe bespricht. Weiterhin sind kapseln mit kleinen Membrandurchmesser im Frequenzgang besser als Kapseln mit großen Membrandurchmesser. ( Sie sind besonders in den hohen Frequenzbereichen ab 7 Khz linearer ). Allerdings ist die Empfindlichkeit bei kleinen Membranen schlechter als bei großen Membranen. Mikrofone für Frequenzgangmessungen haben deswegen immer Kugelcharakteristik und sind mit einer möglichst kleinen Membran ausgestattet. Man benötigt eine relativ große Lautstärke beim messen. Aber Achtung es gibt Diffusfeld, und Freifeld entzerrte Messmikrofone. Mikrofone mit Nierencharakteristik und linearen Frequenzgang zu konstruieren ist eine hohe Kunst und schlägt sich entsprechend im Preis nieder. Fazit Ich würde mir für Messzwecke eine möglichst kleine Elektretkapsel Durchmesser so 5mm mit Kugelcharakteristik suchen denn diese sind im Frequenzgang erstaunlich gut. Sie gehen oft bis über 20KHz mit eine Unlinearität von besser als +-2db. Wobei die Unlinearität meist erst ab ca 7-8KHz auftritt. Sie sind eher als Freifeld entzerrt zu definieren. Das heißt sie eigene sich für akustisch eher trockene Räume im Abstand von 1m aufwärts zur Schallquelle. Sie gibt es öfters schon für ein par Euro. Für Aufnahmen insbesonders für Schallquellen, die witer als 1m entfernt sind, würde ich eine Kapsel mit Nierencharakteristik suchen, welche ein Durchmesser von 10mm hat Der Frequenzgang ist am oberen Ende buckeliger und reicht auch nicht immer bis 20KHz. Dafür sind sie empfindlicher. Es gibt auch sie als Kapseln für ein paar Euro. Diese können aber mit Mikrofone wie die MKH Serie von Sennheißer klanglich nicht mithalten. Also die Eierlegende Wollmilchsau gibt es noch nicht. Ralph Berres
Man kann das beste Mikro mit dem besten Vorverstaerker mit unpassendem Einbau, zB ein schepperndes Gehaeuse verschlechtern. Oder das Gehaeuse raschelt beim Anfassen, usw. Aha, Montage auf einem Stativ ? Einkoppelung von Koerperschall, usw. Tonaufnahmetechnik ist ein Studiengang fuer sich selbst.
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In Handies sind das doch auch Ekeltrets. leise Geräusche... heist etwas um Gespräche abzuhorchen? um nur den Wortlaut zu verstehen, braucht man nicht unbedingt den vollen Frequenzgang. ein Elektret in einem Parabolspiegel macht da schon sehr viel.
also ich hab mir in der Bucht günstig ne Sammlung Elektret-Kapseln geschossen Dünnes Brett mit 4x4 Löchern versehen 16 baugleiche Kapseln mit Kleber dran reingesteckt und zusammengelötet natürlich in sinnvoller reihen/parallel-Kombination Klinke dran und rein in den Mikro-Eingang der Soundkarte läuft...
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Yassin R. schrieb: > Ich dachte da am so ein kleines aus einem hochwertigen handy oder kennt > ihr sogar noch bessere? Wie heißen die? Die Mikrofone aus nem Hörgerät ;)
Die Mikrofone in Handys scheinen nicht gerade selten sogenannte MEMS-Mikrofone zu sein. Allerdings sind die MEMS-Mikrofone, die ich kenne, relativ bastlerunfreundlich.
Yassin R. schrieb: > Es soll dabei > eine möglichst große Sensibilität haben, denn es kommt mir auf die > Erkennung möglichst leiser Geräusche an. Hier ist es was dein Herz begehrt ;-)) https://www.directap.com/Microphones
Vielen Dank für die ganzen ausführlichen antworte :) da fühlt man sich doch gut aufgehoben ;)
gollum schrieb: > Yassin R. schrieb: >> Für eine kleine Bastelei mit einem Mikrofon Suche ich das kleinste >> Mikrofon was die beste Qualität vom aufgenommen Klang hat. Es soll dabei >> eine möglichst große Sensibilität haben > > Jetzt aber. Das billigste muß es ja nicht sein.Also Empfehlungen können > für den, der sich auskennt doch nicht so schwer sein. Sind sie aber doch! Für die o.g. Forderung nimmt man ein "fertiges" Mikrofon und keine Kapsel! Und auch bei diesen gibt es hunderte Fabrikate und Einsatzgebiete. Bei nackten Kapseln werden es mindestens ein paar Tausend unterschiedliche sein. Möglichst klein und möglichst empfindlich hört sich fast nach "Wanze" an, und schließt sich physikalisch gesehen gegenseitig aus (außer bei James Bond ;-)) Entweder hochempfindlich, dann ist es größer oder winzig klein und relativ taub. Dazwischen wird man einen Kompromiss aushandeln müssen. Als Tipp: Mikros aus Handys sind zum experimentieren eine Basis. Old-Papa
Hi, hab noch eine schöne Schaltung aus einem alten Kassettenrekorder anzupreisen. IMHO sollten Elektretmikrofone eigentlich mit einer Polarisationsspannung versorgt werden. (Sogar das weiter oben erwähnte Sennheiser MKH hat zumindest 'ne 1,5V Batterie nötig, sonst läuft garnichts. (Thema Phantomspeisung lassen wir heute gaanz bewusst undiskutiert.)) Meistens ist da noch direkt eine Vorverstärkerstufe in der Kapsel. Hier kann man evtl. die Empfindlichkeit verändern. Für die hier benötigte Versorgungsspannung reicht eine 9V-Batterie aus. ciao gustav # Ha, noch ein Fehler im Bild entdeckt.. Bild links bitte löschen ist total falsch Moment
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Karl B. schrieb: > Meistens ist da noch direkt eine Vorverstärkerstufe in der Kapsel. deswegen kann man doch auch einen Widerstand im groben Bereich von 2k bis 5kOHM messen. Je nach Modell. und je nach Anschluss bei der Messung auch unterschiedliche Werte.
Karl B. schrieb: > IMHO sollten Elektretmikrofone eigentlich mit einer > Polarisationsspannung versorgt werden. Polarisationsspannung nicht - der Trick bei Elektret Kapseln ist eine fest auf der Kapsel 'eingefrorene' Polarisation im Gegensatz zu Kondensatormikrofonen alter Schule, bei denen die Spannung zur Polarisation tatsächlich nötig war. Die Speisung von Elektretkapseln dient zur Versorgung der ersten Stufe, ein in die Kapsel integrierter FET, der die sehr hochohmige Kapsel niederohmig macht.
Yassin R. schrieb: > Es soll dabei > eine möglichst große Sensibilität haben, denn es kommt mir auf die > Erkennung möglichst leiser Geräusche an. Falls der TO tatsächlich "lauschen" will, rate ich, dies in Stereo zu tun. Selbst wenn hier nur einfache Elektret-Kapseln verwendet werden, steigt die Verständlichkeit enorm an gegenüber einer einkanaligen Übertragung – ganz besonders in Innenräumen mit ungünstiger Akustik. Profis der Nachrichtendienste arbeiten gerne mit Stereosendern im höheren GHz-Bereich.
Matthias S. schrieb: > Polarisationsspannung nicht - der Trick bei Elektret Kapseln ist eine > fest auf der Kapsel 'eingefrorene' Polarisation im Gegensatz zu > Kondensatormikrofonen alter Schule, bei denen die Spannung zur > Polarisation tatsächlich nötig war. Kondensatormikrofone "alter Schule" werden auch heutzutage noch vielfach im Profibereich eingesetzt, wenn absolute Spitzenqualität gefordert ist. Sie können auch ohne Polarisationsspannung betrieben werden (HF-Schaltung). Qualitätsmässig sind "echte" Kondensatormikrofone den Elektrets meist deutlich überlegen.
Old P. schrieb: > Möglichst klein und möglichst empfindlich hört sich fast nach "Wanze" > an, und schließt sich physikalisch gesehen gegenseitig aus (außer bei > James Bond ;-)) Entweder hochempfindlich, dann ist es größer oder winzig > klein und relativ taub. Meinungen über Meinungen, ohne Tatsachen :-)) Hier sind NUR 2 Beispiele für fast-winzig und sau gut! https://www.thomann.de/de/dpa_smk_4061_set.htm und https://www.thomann.de/de/countryman_h6_direct_w6_tan_ew.htm Dabei wissen wir noch immer nicht genau was der TO genau vor hat, und wieviel Grundwissen er für sein Vorhaben besitzt? ...für FFT Analyse vielleicht??? Dann tut es auch ein ECM8000 vom Behringer, dem seine Schaltung etwas abgeändert wird, um die Empfindlichkeit zu vergrößern. Eingebaut sind Panasonic WM60A oder 61A , die man über ebay für billig bekommen könnte.
Knut B. schrieb: > Elektret-Mikros sind schon gar nicht so schlecht. Es kommt drauf > an, wie > Du sie in Dein Gerät einbaust - rein akustisch gesehen. Und wie gut der > nachfolgende Verstärker ist, darauf kommt es natürlich auch an. Bohre mal von hinten ein kleines Loch rein. Hatte in einem meiner Versuche deutlich den Klang verbessert. Ist kein Quatsch.
horch_und_guck schrieb: > Sie können auch ohne Polarisationsspannung betrieben werden > (HF-Schaltung). HK Kondensatormikrofone wie z.B. die MKH Serie von Sennheiser habe ich ein paar Posts weiter oben bereits erwähnt. Für extreme Richtwirkung z.B. das MKH816. Der Name 'Elektret' steht bei den kleinen Kapseln für die Technik der 'eingefrorenen' quasi-permanenten Polarisationsspannung. https://de.wikipedia.org/wiki/Elektret
Spannungsteiler schrieb: > > Meinungen über Meinungen, ohne Tatsachen :-)) > > Hier sind NUR 2 Beispiele für fast-winzig und sau gut! > https://www.thomann.de/de/dpa_smk_4061_set.htm Also unter klein verstehe ich doch eher was anderes ;-) > Dabei wissen wir noch immer nicht genau was der TO genau vor hat, > und wieviel Grundwissen er für sein Vorhaben besitzt? So isses. > ...für FFT Analyse vielleicht??? > Dann tut es auch ein ECM8000 vom Behringer, dem seine Schaltung etwas > abgeändert wird, um die Empfindlichkeit zu vergrößern. > Eingebaut sind Panasonic WM60A oder 61A , die man über ebay für > billig bekommen könnte. Mein ECM8000 habe ich nicht umgebaut, kenne aber das Problem. Doch auch dessen Kapsel ist nicht gerade klein. Wie schon geschrieben, die in Smarfones und Handys verbauten sind zumindest klein. Old-Papa
Nein, ich habe nicht vor jemanden zu belauschen, sowas gehört nicht zu meinem Interessengebiet, es sei denn Merkel und Obama sollten sich mal nach Hessen verirren ;) geplant ist es für ein Headset was unter den leisesten Bedingungen funktionieren soll und im besten Fall auch noch nach Verstärkung klaren Sound liefert FFT Anwendungen finde ich aber auch hochspannend und habe vor damit in Zukunft zu Experimenten Ich habe interessehalber mal das Internet durchsucht aber keine entsprechenden Vergleiche gefunden
Ein dynamisches Mikrofon kombiniert mit einem z.B. LT1028 (also impedanzangepaßt) sollte das Beste sein was man realistisch bauen kann. Ein Lautsprecher geht auch als 'Großmembran'-Mikro.
Kurt schrieb: > Mikrofone sind ein saukomplexes und beliebig teures Thema. Die > Anforderung "kleinstes Mikrofon" und "Erkennung möglichst leiser > Geräusche" beißen sich beispielsweise. Für empfindliche Mikrofone > braucht man eine große Membran. Auch besteht ein Mikrofon nicht alleine > aus der Kapsel. Der gesamte akustische Aufbau drum rum kann ziemlich > aufwändige High-Tech sein, ohne dass man es dem Ding überhaupt ansieht. Das ist so nicht ganz richtig. Je kleiner die Membran, desto impulsgetreuer ist sie (= linearer). Zusätzlich ist die Rückstellkraft geringer und die Membran kann Schallereignissen schneller folgen und lenkt schon bei geringeren Schalldrücken stärker aus. Größere Membranen färben den Klang im Regelfall mehr, da auf Membranen über 1' Partialschwingungen entstehen, durch die das eigentliche Schallsignal mit harmonischen Oberschwingungen überlagert wird (=nicht ganz so linear, aber fülligerer/wärmerer Klang). Daher klingen Kleinmembraner im Vergleich zu Großmembranern eher kühl, bleiben aber näher an der Realität.
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