Bei dem Versuch eine alte (30-40 Jahre) Schreibtischlampe zu reparieren, ist mir dieses Bauteil untergekommen. Es handelt sich um eine Lampe mit Leuchtstoffröhre. Eigentlich besteht die Lampe nur aus einer Drossel, einem Schalter, der Leuchtstoffröhre und diesem Teil, was mich sofort vermuten lies, dass es sich um einen Starter handelt. Aber das Ersetzen mit einem neuen Starter hat auch keinen Erfolg gebracht. Die Leuchtstoffröhre ist neu und ging mit dem "alten Starter" noch sehr sporadisch an (mehrmalige Ein-Aus-Schaltvorgänge). Auch die Aufschrift 0,01µF verwirrt mich. Wer weiß mehr?
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Kondensator 10nF/250V~ Ich vermute, dieser Kondensator lag parallel zum Starter. Mach doch mal ein Foto von den Innereien der Lampe.
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oder einfach kein Starter sondern nur (ev. nur das Kabel) ein Vorwiderstand. Der C dann zur Entstörung.
Da steht auch noch "KL. X" drauf, also Funkentstörkondensator der Sicherheitsklasse X. Mittlerweile gibt es die X-Klassen X1, X2 und X3, wobei X1 die höchste und X3 die niedrigste Impulsfestigkeit hat. X3 würde ich für einen Ersatz gar nicht in Erwägung ziehen. Ich kann mich ums Verrecken nicht mehr dran erinnern ob die alte X-Klasse nun X1 oder X2 entspricht. Mit X1 ist man vermutlich auf der sicheren Seite.
Als Entstörung, parallel zum Starter (gab auch Tischlampen, bei denen dies ein manuell zu betätigender Taster war), erscheint mir die Spannungsfestigkeit von 250V zu niedrig.
Also, Folienkondensator mit 0,01µF? Starter macht auch wenig Sinn. Habs mal in ASCII gezeichnet: .------------------------------------------. | _ | '-----o N L o-------o -UUU- o----. | Drossel | | Netz | | || | | .--------------||.---------------o | | || | | | | | | ------------------- | | .----o- \ / ----------' | | )Leuchstoffröhre( | | .- / \ ----------. | | | -------------------- | | | | o o | | '\ '\ | | \ \ Schalter | | o \ o \ | | | | | '--------------------------------' | '--------------------------------------------' Das ominöse Teil wurde nun als Kondensator über der Röhre eingezeichnet. Ein Starter kann es deshalb schon mal nicht sein, da es ja parallel zur Röhre geschalten ist.
Hat der Schalter zufällig auch noch ne Taskfunktion, also lässt sich noch weiter bewegen als nur zum einschalten? Der linke der gezeigten Kontakte hat also nur eine Taskfunktion und ist Dein Starter. Zusammen bauen und freuen.
Wobei er auch in diesem Falle, die Zündspannung der Röhre aushalten müsste. /////schnipp Die beiden Elektroden von Leuchtstofflampen haben so großen Abstand d, dass bei U < 400 V die Feldstärke U/d zu gering ist, um eine spontane Stoßionisation hervorzurufen, die nach einem Lawineneffekt das enthaltene Gasgemisch in das notwendige Plasma verwandelt. Bei Glimmlampen ist dagegen der Elektrodenabstand d ausreichend gering, um bereits bei U ≈ 100 V die Zündung einzuleiten. Bei Leuchtstofflampen muss deshalb kurzzeitig eine Überspannung erzeugt werden. ///// Die nun fehlende Glimmentladung hat eine Abkühlung der Glimmlampe im Starter zur Folge, wodurch sich der Bimetallkontakt wieder öffnet. Da die Glimmlampe und die noch nicht gezündete Leuchtstofflampe zusammen einen hohen Widerstand besitzen, fällt der Strom in der Drosselspule schnell ab (Der geschlossene Bimetallkontakt hat die Glimmlampe überbrückt, da beide parallel geschaltet sind). Die dadurch hervorgerufene Selbstinduktion lässt kurzzeitig eine hohe Spannung (600 bis 2000 Volt) entstehen, /////schnapp https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtstofflampe#Startvorgang
restmuell schrieb: > Wobei er auch in diesem Falle, die Zündspannung der Röhre aushalten > müsste. So wirklich gebe ich auch nichts auf den Plan. Auch im Normalbetrieb käme es zu einer Spannungsüberhöhung am Kondensator. Nur fehlender Starter und zwei Kontakte, lassen halt keine andere Funktion erkennen. Wie genau das verschaltet ist, ist momentan doch wurscht, hat ja mal Jahrelang funktioniert. Wenn's dem TO interessiert muss er halt noch mal genauer gugen.
Teo D. schrieb: > So wirklich gebe ich auch nichts auf den Plan. Eigentlich sieht er ja ganz gut aus, auch mit dem Tastkontakt zum Starten. Allerdings bräuchte der Kondensator an dieser Stelle (oder direkt über dem Taster) eine Spannungsfestigkeit von etwa 600V, oder er gehört eigentlich vor die Drossel, an die Netzspannung. Wobei man auch berücksichtigen muss, das ein X2-Kondensator auch ein Vielfaches der angegebenen Spannung aushalten muss, was ich aber bei der Dimensionierung nicht verplanen würde... Auf jeden Fall sollte die Lampe ohne den Kondensator funktionieren, nur halt nicht ganz EMV-gerecht ;-)
restmuell schrieb: > Auf jeden Fall sollte die Lampe ohne den Kondensator funktionieren, nur > halt nicht ganz EMV-gerecht ;-) Ich bin mal so frech und spreche es aus: Die Lampe war nie defekt!
Teo schrieb: > Die Lampe war nie defekt! Hab diese Lampen auch als seeehr robust und zuverlässig in Erinnerung. Was allerdings vor einem verschlissenen Leuchtmittel (das dürfte es wohl hier sein) auch nicht schützt.
restmuell schrieb: > Auf jeden Fall sollte die Lampe ohne den Kondensator funktionieren, nur > halt nicht ganz EMV-gerecht ;-) Das ist ein Irrtum. Der Kondensator verlangsamt auch den Spannungsanstieg und verhindert so eine Lichtbogenbildung an den sich öffnenden Kontakten. Eine derartige Entladung an den Kontakten würde den Aufbau des Hochspannungsimpulses weitgehend verhindern. Streiche also "Auf jeden Fall" und tausche "sollte gegen "könnte". In den gesockelten Glimmstartern, die man zusammen mit der verbrauchten Leuchtstoffröhre auswechseln sollte, ist ein entsprechender Kondensator bereits eingebaut, so dass man ihn automatisch zusammen mit dem Starter erneuert Der Glimmstarter sollte allerdings zur verwendeten Leuchtstofflampe passen, da lange Röhren eine höhere Brennspannung haben und ein Starter für eine kleine Lampe sonst u.U. immer wieder versucht die bereits brennende Lampe zu zünden. Aus diesem Grund ist auf dem Starter gewöhnlich der Leistungsbereich geeigneter Lampen angegeben. P.S.: Timo N. schrieb: > Ein Starter kann es deshalb schon mal nicht sein, da es ja parallel zur > Röhre geschalten ist. Aber zusammen mit dem linken Schalter, der öffnet kurz nach dem der rechte Teil zum Vorglühen geschlossen hat, bildet er einen Starter. Rechts also der Einschalter, links ein nacheilender Öffner.
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Sorry ich komm gerade nicht mit. Was wäre jetzt eure Empfehlung? Einfach zusammenbauen kann es ja nicht sein, da ich es ja auseinandergebaut habe, weil es nur sehr sporadisch funktioniert. Dies wollte ich beheben. Kondensator tauschen? Schalter tauschen (ist so ein Schalter mit einem weißem, langen Druckknopf, der beim Drücken ein "Klick-Klack"-Mechanismus hat - also man drückt drauf und wenn man loslässt kommt er wieder ein Stück mit raus) ? Würde fast den Starter, den ich übrig hab, statt dem Kondensator einbauen. Diesmal aber in Serie an der richtigen Stelle.
Timo N. schrieb: > Was wäre jetzt eure Empfehlung? Wenn du einen konvenionellen Glimmstarter einsetzen möchtest, solltest du den Kondensator oben entfernen und im unteren Stromkreis (parallel zur Lampe) anstelle des Schaltkontakts einen gewöhnlichen GLimmstarter (mit eingebautemm Kondessator) einsetzen.
Timo N. schrieb: > Kondensator tauschen? Schalter tauschen (ist so ein Schalter mit einem > weißem, langen Druckknopf, der beim Drücken ein > "Klick-Klack"-Mechanismus hat - also man drückt drauf und wenn man > loslässt kommt er wieder ein Stück mit raus) ? Zum starten Schalter ~0,5-1sek ganz eingedrückt halten. Ist aber ohne korrekten Plan, trotzt allem geraten.
Teo D. schrieb: > um starten Schalter ~0,5-1sek ganz eingedrückt halten. > Ist aber ohne korrekten Plan, trotzt allem geraten. Nicht geraten, sndern völlig richtig. Wahrscheinlich öffnet der linke kontakt beim Loslassen. @TE Kann es sein, dass du beim Basteln due Drähte am Schalter vertauscht hast? Wie gesagt gibt es dort einen Öffner (tastend) und einen Schliesser(rastend).
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Hp M. schrieb: > Nicht geraten, sndern völlig richtig. Naja, bei den Infos, aber 50 Öken würd ich setzen :) PS: Nach Deinem Beitrag 100 :D
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Hab die Lampen so in Erinnerung: der kombinierte Schalter hat 2 Betätigungsknöpfe. Wenn man den Einschaltknopf ganz eingedrückt hat, wurden beide Kontakte geschlossen (Vorheizen). Nach dem Loslassen, hat der linke Kontakt geöffnet, der rechte blieb geschlossen. Mit dem Ausschalteknopf, wurde auch der ausgelöst.
Hp M. schrieb: > Wie gesagt gibt es dort einen Öffner (tastend) und einen > Schliesser(rastend). Ich muss mich korrigieren: Es sind zwei Schliesser, der Eine -rastend- zum Ein- und Ausschalten der Lampe, und der Andere -tastend- glüht im gedrückten Zustand die Lampe vor und löst beim Loslassen den Zündimpuls aus.
Hi, könnte auch ein sogenannter "Starthilfekondensator" sein. Habe mal einen im Bild festgehalten. Die "Bimetall"-Starter haben den Entstörkondensator meist schon an Bord, so dass dieser von aussen nicht zugänglich ist, ohne das Gehäuse des Starters selbst zu beschädigen. Der Starthilfekondensator dient dazu, die Induktionsspannung an der Drossel nicht zu sehr auf das Lichtnetz wirken zu lassen und damit die Zündspannung im System selbst zu lassen, in der Hoffnung, dass dann der Startvorgang schneller vonstatten geht. Daher der Name. Zur Funktion der Leuchtstofflampe ist der Kond. nicht unbedingt nötig, fehlt auch oft, findet man nur in etwas "älteren" Modellen serienmässig. Wird einfach parallel zu den Netzanschlüssen L und N geschaltet. ciao gustav
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Teo D. schrieb: > Ist aber ohne korrekten Plan, trotzt allem geraten. Was heißt hier ohne korrekten Plan? Verstehe ich nicht. Hab doch den Plan schon gepostet. So war ist/war das alles verdrahtet. Das habe ich mir vorher natürlich alles aufgeschrieben/gezeichnet.
Timo N. schrieb: > Was heißt hier ohne korrekten Plan? Verstehe ich nicht. Musste auch nich, tu's selbst nich. Sagen wir mal, war nich klassisch gezeichnet und hat einen alten Mann verwirrt.
Hi, welche von beiden Verschaltungen im angehängten Bildchen kommt den tatsächlich vorgefundenen Bedingungen nun am nächsten ? (Die Röhre kann IMHO laut weiter obigem ASCII-Plan nicht funktionieren.) Folgende Angaben wären noch hilfreich: Wattzahl der Röhre (4 Watt / 8 Watt oder grösser?) Angabe, was auf dem Typenschild der Drossel steht. (Es gibt auch "konventionelle" Vorschaltgeräte mit separatem 15V "Heizfaden"-Trafo (in Sparschaltung) etc.) ciao gustav
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Also Verschaltung stimmt definitiv so wie im ASCII Schaltplan. Variante 2 würde dem bis auf den Kondensator entsprechen. Bei Variante 1 frage ich mich sowieso, wo dann da der Schalter ist. Wird ja nicht im Dauerbetrieb sein. Vermutlich vor L+N irgendwo. Hier nun ein Bild von der Geschichte. Den Kondensator hab ich nur mit einer Krokodilklemme verbunden, deren Messleitung zur Drossel geht (wie im Schaltplan). Grund war, dass ich hier den Kondensator durch einen handelsüblichen Starter ersetzen wollte. Dies wäre aber noch an der falschen Stelle im Schaltplan gewesen.
Timo N. schrieb: > Grund war, dass ich hier den Kondensator durch einen > handelsüblichen Starter ersetzen wollte. Der ersetzt doch auch gleich den tastenden Kontakt, der ja bisher der Starter war.
Hi, also im Bildchen wohl die finale Version. Beim Schalter nur den Kontaktsatz benutzen, der "einrastet", also wie ein "normaler" Schnurschalter wirkt. Habe auch mehrere 18 Watt-er, konnte somit direkt vergleichen. Also die Drossel sieht auch gut aus, wenngleich sie bei 20 Watt "anfängt", aber das wäre wohl vernachlässigbar. Was jetzt noch fehlt, wäre eine Starter-"Fassung". Den Kondensator möchten wir nun zum Entstörkondensator adeln und lassen ihn aus verschiedenen Gründen zunächst fort. (Bei Gelegenheit könnte ja ein ERO F1740-347- noch rein.) Möchte hier auf eine interessante Möglichkeit hinweisen, dass durch die Auswahl des Starter die Lebensdauer einer LS-Röhre u.U. erheblich gesteigert werden kann. So habe ich über fast fünf Jahre lang keinen Gedanken an diese Beleuchtung verschwenden müssen. Lampe läuft und läuft und läuft...Erst dann eine neue Röhre fällig, denn sie startete nicht mehr. Und jetzt kommt's: O h n e die lästige Dauerflackerei, wenn Röhren am Ende ihrer Lebensdauer nicht mehr durchzünden können. Rechts im Bild ist ein sogenannter "Industriestarter" zu sehen, der noch einen rückstellbaren Bimetallkontakt hat (roter Knopf, wie bei einer "Sicherung"). Bei wiederholten vergeblichen Zündversuchen erwärmt sich das Bimetall so stark, dass es den Stromkreis so lange unterbricht, bis (nach Wechseln der Röhre) Knopf wieder reingedrückt wird... und so dem grausamen Flacker-Spielchen ein Ende bereitet. So wird auch nicht unnötig Strom verbraucht, denn im Fehlerfalle glühen die Heizwendel meistens rot auf und verbraten zusammen mit der Drossel unter Umständen so viel Energie, dass sich Röhre unzulässig erhitzt und damit eine Brandgefahr darstellen kann. Meistens ist bei defekter Röhre auch der Starter gleich mit auszuwechseln, das entfällt hier, man kann den Industriestarter direkt weiterverwenden. ciao gustav
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Also ich hab nun mal den Schalter ausgebaut und festgestellt, dass der rastende Kontakt/Schalter gar nicht immer zuverlässig schließt. Der Taster funktioniert. Das heißt ich muss diesen ersetzen. Macht für mich nun auch am meisten Sinn, schließlich ist dieses Teil das am stärksten mechanisch belastet wurde.
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