Hallo Forum, mit welchem Entladestrom kann man (ungefähr) Handy-Akkus belasten? Ich denke, die Akkus können einiges verkraften, aber wie viel verträgt die verbaute Schutzelektronik? Die Bauteile sind ja sehr klein. Und was passiert bei Überlastung? Riegelt die Elektronik ohne Folgen ab oder brennt da so etwas wie eine Sicherung durch? Vielen Dank für Eure Antworten.
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Volker F. schrieb: > Ich denke, die Akkus können einiges verkraften, aber wie viel verträgt > die verbaute Schutzelektronik? Ich würde davon ausgehen das die Schutzelektronik im Telefon drin ist. Der Akku ist eine einzelne Zelle, der 3. Pin geht an einen NTC zur Temperaturüberwachung. Ohne weitere Schutzmaßnahmen brennt Dir also im Zweifel der Akku ab. Und die sehen selten mehr Stom als 1 C im Betrieb, also würde ich denen auch nicht mehr zumuten wollen.
Wenn ein Smartphone bei einer App, die sehr hohe Last produziert, beispielsweise nach 3h aufgibt, und der Akku 3000mAh hat, dann weisst du, dass er für mindestens 1A Dauerstrom ausgelegt sein muss. Da diese Akkus gezielt für bestimmte Geräte gebaut werden, mit extremen Anforderungen an Leistungsgewicht und Grösse, sollte man davon ausgehen, dass nach oben nur begrenzt Spielraum ist. Sie also nur für jene Last ausgelegt sind, die das jeweilige Gerät für einige Zeit produzieren kann. Reserve einzubauen kostet Platz und Gewicht.
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Jim M. schrieb: > Ich würde davon ausgehen das die Schutzelektronik im Telefon drin ist. Da ist schon eine Platine in jedem Handy-Akku verbaut, definitiv. Sie ist aber halt ziemlich winzig. Bei aktuellen Handys ist mittlerweile Laden mit 2 A möglich. Ich gehe davon aus, dass die Elektronik dies auch beim Entladen verträgt. Aber vielleicht auch mehr? Hat das schon mal jemand getestet?
Volker F. schrieb: > Bei aktuellen Handys ist mittlerweile Laden mit 2 A möglich. Recht wahrscheinlich mit Temperaturüberwachung und entsprechender Reaktion wenn der Akku zu warm wird.
> mit welchem Entladestrom kann man (ungefähr) Handy-Akkus belasten?
Die Frage musst du dir selbst beantworten indem du das Datenblatt zu dem
IC und dem Mosfet im Akku liest. Das IC misst den Strom ueber den
Spannungsabfall an dem Innenwiderstand des Fet. Ein Wert von 2A war da
bisher eine realistische Grundannahme, aber das kann ein bestimmter
Hersteller auch ganz anders sehen.
Olaf
Olaf schrieb: > Die Frage musst du dir selbst beantworten indem du das Datenblatt zu dem > IC und dem Mosfet im Akku liest. Hallo, danke für den Tip. Es etwas gedauert. Erst musste ich Akkus "schlachten" um an die Platine(n) zu kommen - und dann die winzige Schrift auf den Bauteilen entziffern. Das war eine echte Herausforderung, aber ich habe ein paar entziffern können: Die Samsung Akkus, bei denen ich nachgesehen habe, haben einen SS45AE oder SS45AG verbaut. Ein Datenblatt habe ich aber nur für den -AE gefunden. Wenn ich das richtig interpretiere, ist bei denen die Ansteuerung und der MOSFET in einem Gehäuse kombiniert. Und der Wert, den ich suche, verbirgt sich wohl unter "Maximum Body-Diode Continous Current" mit 4,5 A. Also deutlich mehr, als ich vermutet habe. (Wobei der "Discharging overcurrent detection Current" bei 3,6 A anfängt.) Auf anderen Platinen sitzen - ein "8205A" (bekannt) und ein "DBA1" (nichts gefunden) - "4A 07UB" (nichts gefunden) und "RZUA" (nichts gefunden) - und noch eine, wo ich nichts sicheres entziffern konnte Also leider nur zu einem Baustein ein konkreter Wert, aber immerhin. Da geht mehr als ich vermutet hatte.
Viel würde ich von den Dingern nicht erwarten. 2A sollten drin sein, aber mehr denke ich nicht. Bei meinem Samsung Galaxy Note 2 bekommt der ordnungsgemäß verwendete Akku jetzt auch dicke Backen. Da hat Samsung also nicht erst beim S7 Scheiße gebaut. Kommt mir vor wie eine noch nicht zuende entwickelte Technologie oder typischer BWL-Schwachsinn. Scheiß was auf Resourcenverbrauch, Haltbarkeit gerade solange wie die Garantie dauert und jedes Handy braucht einen neuen Akku bzw. neue Abmaße. Voll die Seuche, leider alternativlos.
Die Parameter beim Smartphone sind halt: größtmögliche Energiedichte bei 2,5 Jahren Haltbarkeit bei täglicher Ladung. Der Kunde will es aber auch nicht anders. Wäre dir ein Gerät lieber was nur einen halben statt einen Tag läuft, dafür der Akku aber 10 Jahre hält? Bei meinem Note 3 habe ich eine Energiedichte von 310 Wh/kg ermittelt. Ich meine mal bei BMW i3 was von 95 Wh/kg gelesen zu haben. Wenn er 3 Jahre alt wird, will ich ihn mal wieder messen. Als er 2 Jahre alt war, kam ich auf etwa 85 Prozent. Leider hatte ich aber keine Messung im Neuzustand gemacht. Mittlerweile (2 Jahre und 9 Monate) hab ich aber schon den Eindruck als ob er wirklich schlechter wird. Aufgebläht haben sich bei mir schon mehr Akkus, das stellt normal kein Problem dar, geht aber halt nur mit ziemlich kompletten Kapazitätsverlust einher. Hatte ich bei nem Siemens Telefon, bei einem ZTE Telefon und bei diversen Kleingeräten. Was mir etwas Sorgen macht: wo bekomme ich einen Ersatzakku her der wirklich original ist und nicht schon seit 3 Jahren herum liegt? Als Heise mal 12 Stück bei verschiedenen Lieferanten bestellt hat und von Samsung prüfen hat lassen, kam heraus dass 12/12 Fälschungen waren...
Stephan S. schrieb: > Was mir etwas Sorgen macht: wo bekomme ich einen Ersatzakku her der > wirklich original ist und nicht schon seit 3 Jahren herum liegt? Wenn ein Akku nur für dieses eine Gerät passt und dieses Gerät nicht mehr auf dem Markt ist, dann wird wahrscheinlich auch der Akku nicht mehr produziert. Bei Wechselakkus bin ich bisher 2x gut damit gefahren, Ersatzakkus einer eigenen Marke zu verwenden, statt angeblicher Originale. Wenn einer schon fälscht, dann druckt er "Samsung" drauf statt "Polarcell". Bisher jedenfalls. Wobei ich bisher keine ernsthaften Probleme mit Akkus hatte. Das Original vom S3 mini schwächelte nach einem Jahr ein wenig, alle anderen erfreu(t)en sich einer recht ergiebigen Lebensdauer. Das älteste Gerät ist 6 Jahre alt und der Akku ist immer noch passabel.
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Die Kapazität steht ja drauf. evtl hat das Handy ja auch ein DaBla, das etwas mehr aussagt, als die Kunden-Papiere mit der Mülltonne drauf. evtl auch mal selber messen? Kleinen Adapter bauen um in den Strompfad reinzukommen? dann beim Handy mal "alles an" machen, WiFi, GPS etc, dann ein reinweisses Bild als Wallpaper, Helligkeit voll aufdrehen, einen Ton (1kHz?)abspielen lassen und das Ding dann anrufen. aber MIT Vibrations-Motor aktiv. das alles möglichst gleichzeitig sollte schon ziemlich an den max Strom gehen, den das Handy zieht. dann evtl noch eine 25%ige Reserve dazu bis sich der Akku mexikanisch entlädt. Volker F. schrieb: > "Maximum Body-Diode Continous > Current" mit 4,5 A. Also deutlich mehr, als ich vermutet habe. das kann der Transistor, ja aber kann das auch die Akkuzelle selbst?
● J-A V. schrieb: > dann beim Handy mal "alles an" machen, WiFi, GPS etc, dann ein > reinweisses Bild als Wallpaper, Helligkeit voll aufdrehen, > einen Ton (1kHz?)abspielen lassen und das Ding dann anrufen. aber MIT > Vibrations-Motor aktiv. Wenn du an die Leistungsgrenzen gehen willst, dann musst du bei heutigen Smartphones den Prozessor ernsthaft beschäftigen, vorzugsweise inklusive 3D-Grafik. Der ist der grösste potentielle Stromverbraucher, noch vor dem Display. WLAN, Audio und GPS sind vergleichsweise Kleckerkram, aktive Telefonie ist auch eher harmlos.
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aber klar doch... -knoten im Hirn. starte eine Navi-App, da sind die Handies auch heute noch fast am zerbraten.
> Wäre dir ein Gerät lieber was nur einen halben statt > einen Tag läuft, dafür der Akku aber 10 Jahre hält? Nein, aber ich hätte gerne ein Smartphone dessen Akku eine Woche hält und der Akku 10 Jahre haltbar ist. Dafür würde ich ein paar mm dickere gehäuse und mehr Gewicht akzeptieren. Früher gab es für viele Handies XXL Akkus mit speziellen Gehäusedeckeln, aber die sind wohl leider ausgestorben. Wenn die den Akku nur auf 85% aufladen würden, hätten wie die 10 Jahre schon erreicht. Es wäre so einfach - wenn man nur wollte.
>Früher gab es für viele Handies XXL Akkus mit speziellen Gehäusedeckeln, >aber die sind wohl leider ausgestorben. > >Wenn die den Akku nur auf 85% aufladen würden, hätten wie die 10 Jahre >schon erreicht. Es wäre so einfach - wenn man nur wollte. Für solche Wünsche sollte man sich die Pyra anschaun. Das wird zwar in erster Linie eine Linux basierende Handheld Konsole + Taschenlaptop mit wechselbarem Akku, wird aber auch mit Telefon Option geliefert werden. Das Netteste daran ist aber der modulare Aufbau. Man wird Prozessor + Ram tauschen können. Das Design ist nur etwas gewöhnungsbedürftig. Und der Preis wird aufgrund der niedrigen Stückzahl leider etwas hoch sein.
Stefan U. schrieb: >> Wäre dir ein Gerät lieber was nur einen halben statt >> einen Tag läuft, dafür der Akku aber 10 Jahre hält? > > Nein, aber ich hätte gerne ein Smartphone dessen Akku eine Woche hält > und der Akku 10 Jahre haltbar ist. Das würde dann bei aktuellem Stand der Technik einen gut 10 mal so großen Akku bedeuten. Meine Galaxy Note 3 wäre dadurch dann fast ein dreiviertel kg schwer. Das muss dann doch nicht sein :-) > Dafür würde ich ein paar mm dickere gehäuse und mehr Gewicht > akzeptieren. > > Früher gab es für viele Handies XXL Akkus mit speziellen Gehäusedeckeln, > aber die sind wohl leider ausgestorben. Für mein Desire hatte ich so etwas. Original 1450 mAh, dicker Akku mit Deckel angeblich 3500 mAh. Wären das wirklich so viel gewesen, wäre es eine tolle Sache. Die Laufzeit sprach aber was anderes. Gemessen hab ich dann etwa 1500 mAh. > Wenn die den Akku nur auf 85% aufladen würden, hätten wie die 10 Jahre > schon erreicht. Es wäre so einfach - wenn man nur wollte. Das müßte man dran trotzdem in den Akku eindesignen. Ich versuche jetzt schon von Anfang an mein Note 3 nur zwischen 30 und 80 Prozent zu halten. Bei dem recht großen Akku kann ich mir das erlauben und komme trotzdem über den Tag. Helfen tut es scheinbar aber trotzdem nicht viel.
● J-A V. schrieb: > Volker F. schrieb: >> "Maximum Body-Diode Continous >> Current" mit 4,5 A. Also deutlich mehr, als ich vermutet habe. > > das kann der Transistor, ja aber kann das auch die Akkuzelle selbst? ... weiterdenk ... als Schutzelektronik für ungeschützte 18650-Zellen ... (Ich habe ja nun ein paar Platinchen hier herumliegen.)
Na ich meine keine unrealistischen Anforderungen an einen heutigen Akku. Also eine Woche 3A Dauerstrom bei nur 100g Gewicht und 10 Minuten Ladezeit wird leider noch nicht funktionieren, das ist mir klar und auch nicht verlangt. Ein Handy-Akku sollte halt ich sag mal 10.000 Ladezyklen überstehen ohne sich aufzuplustern wie ein Spatz bei 20 Grad minus. Etwas Kapazitätsverlust ist mir auch klar, aber es kann doch nicht sein, daß der Akku eines so teuren Geräts schon nach drei Jahren aussieht wie ein Kugelfisch. Und es ist nicht einmal jemand da, dem man den Schrott berechtigterweise an den Kopf schmeißen kann. Wenn es da eine Alternative gäbe, würd ich so einen Schrott nicht kaufen. Es ist nur schade, daß man vorher nicht weiß welche Qualität man bekommt und daß ich keine brauchbare Alternative zu (neueren) Smartphones habe. Es gibt auch Beispiele, die zeigen, daß es durchaus funktionieren kann. Ich hab von einer Bastelzimmer-Auflösung ein paar Kartons mit altem Elektrokram bekommen, darin fand sich auch ein älterer Nokia Communicator. Spaßenshalber mal angeschlossen, funktioniert das Ding einwandfrei und beginnt völlig problemlos seinen Akku zu laden. Wieviel Kapazität der noch hat keine Ahnung, aber auf jeden Fall funktioniert er noch und sieht nicht aus als stünde eine größere Explosionskatastrophe unmittelbar bevor. Bei Autos mit Elektroantrieben habe ich zum Glück eine Alternative. Diese hat 8 Zylinder, 4 Liter Hubraum, 330 PS und läuft mit Diesel. Ich sehe da nicht im Geringsten ein, daß ich so viel Geld für eine Technologie bezahlen soll, die entweder unzureichend funktioniert (maximal 50 km/h elektrisch, nur 30km Reichweite, geringe Anzahl Ladezyklen, schneller Kapazitätsverlust, usw.) und auf die ich mich deswegen nicht verlassen kann. Solange diese Akkus nicht zufriedenstellend funktionieren und eine brauchbare Lebensdauer aufweisen, kann mich diese Ökokacke am Arsch lecken. Ich halte es für durchaus möglich, haltbare Akkus zu bauen, die nicht viel schlechter funktionieren als erhältliche Modelle. Genauso wie es möglich wäre, eine Lampe zu bauen, die 100 Jahre lang funktioniert. Ich unterstelle der betriebswirtschaftlichen Seite direkt, daß sie keine solchen Akkus bauen wollen, damit das dumme Kundensparschwein die Dinger regelmäßig nachkaufen muß. Brauche ich nicht, solchen Müll könnt ihr behalten!
Ben B. schrieb: > Solange diese Akkus nicht > zufriedenstellend funktionieren und eine brauchbare Lebensdauer > aufweisen, kann mich diese (Zensur) Hi, das bezieht sich auf E-Automobile. Es gibt aber noch andere, kaum in der Öffentlichkeit diskutierte, viel gravierendere Probs. Was passiert bei einem Crash? Der Gleichstrom Lichtbogen löscht sich nicht von selbst. (-wie bei Wechselstrom z.B.-) Woher weiss die Feuerwehr, welches Löschmittel das richtige ist? Das beschäftigt in verstärktem Masse die Profi-Retter: Siehe hier: https://www.lfs-bw.de/Fachthemen/Einsatztaktik-fuehrung/Sonstiges/Documents/LithiumIonenAkkus.pdf "....Da man bei der Konstruktion von Elektroautos Gewicht einsparen muss, werden bei dieser Art von Fahr-zeugen vermehrt Leichtmetalllegierungen und Kunststoffe als Werkstoffe Verwendung finden. Das wird dazu führen, dass in Zukunft bei Fahrzeugbränden mehr Wasser mit den oben genannten Löschmittelzusätzen eingesetzt werden...." ciao gustav
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Bei Wechselstrom und geeignet hoher Spannung plus viel Ampere bleibt der Lichtbogen auch stehen. Es gibt aber Schmelzsicherungen, die einen Gleichstrom-Lichtbogen bei im Auto üblichen Betriebsbedingungen sicher löschen können. Sowas muß man dann halt innerhalb des Akkupacks verbauen. Wenn der Akku selbst beschädigt wird... Nun ist das zwar keine Raumfahrt, aber der NASA war bei ihrer neuen Technologie damals klar, daß eine Rettung nur sehr begrenzt möglich ist wenn man sich auf ein paar hundert Tonnen Sprengstoff setzt und das Fass unten anzündet.
Hallo Forum, ich kann mir meine Frage mittlerweile selbst beantworten. Ich habe bei verschiedenen Handy-Akkus die Schutzelektronik ausgebaut und geprüft. Hierfür habe ich mir einen rudimentären Prüfstand gebaut mit Belastunspoti für den Entladestrom und einem Vorschalt-Poti zur Simmulation einer abfallenden Akkuspannung. Betrieben wird das ganze mit einer 18650-Zelle. Der Tiefentladeschutz schaltet bei allen zwischen 2,4 V und 2,8 V ab. Der Entladestrom schaltet ab bei ca. 1,5 A (bei Schaltungen von kleinen Akkus) bis 2,5 A (von großen Samsung-Akkus). Die Stromwerte sind recht ungenau, weil ich nicht viel Zeit für die Messung habe. Mein Last-Poti ist etwas schwach und wird bei den hohen Strömen schnell warm - und ich möchte ihn nicht verbraten. Danke für Eure Beiträge. Gruß Volker
Stephan S. schrieb: > Wäre dir ein Gerät lieber was nur einen halben statt einen Tag läuft, > dafür der Akku aber 10 Jahre hält? Hmm, mein Smartphone hält bloss 2 Stunden Betrieb durch, und der Akku ist trotzdem nach 1 Jahr kaputt. Das ist doch die Realität (Motorola).
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