Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einfluss current limit Widerstand


von Nik A. (nik_a)


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Hallo alle!

Welche Auswirkungen hat ein falsch dimensionierter Current Limit 
Widerstand bei Schaltreglern?

Zitat aus einem Datenblatt:
"The current-sense input (CS) has a voltage trip level (VCS) of 200mV. 
Use the following equation to calculate Rcs:
Rcs = VCS/IPK
where IPK is the peak current that flows through the switching FET. When 
the voltage across Rcs exceeds the current-limit comparator threshold, 
the FET driver (DL) turns the switch off within 80ns. In some cases, a 
small RC filter may be required to filter out the leadingedge spike on 
the sensed waveform. Set the time constant of the RC filter at 
approximately 100ns and adjust as needed."

Der Strom durch den FET sollte doch auch der durch die Drossel sein, 
richtig?
Angenommen, der Peak-Strom beträgt 1.33A,
bei der internen Schwelle im Schaltregler von 200mV ergäbe das einen 
Widerstand von 0R15.

Wenn ich jetzt 0R12 nehmen würde, dann würde der Strom auf 1.67A 
steigen, mit anderen Worten: das würde nur problematisch sein, wenn die 
Drossel da schon in Sättigung gehen würde, oder?
Also, solange Isat der Drossel weit genug von den 1.67A weg ist, sollte 
ein zu klein dimensionierter Widerstand nichts ausmachen, richtig?

Andersrum, wenn er zu groß dimensioniert wird, dann würde der 
Schaltregler zu oft bzw immer abschalten und nicht den gewünschten Strom 
liefern?

Zusatzfrage: Wie setze ich die Zeitkonstante beim RC-Filter auf 100ns 
und wo genau wird dieses eingebaut? R und C in Serie über der Drossel 
oder zwischen Drain und Source am FET?

Danke für Antworten :)
Nik

von W.S. (Gast)


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Nik A. schrieb:
> Hallo alle!
>
> Welche Auswirkungen hat ein falsch dimensionierter Current Limit
> Widerstand bei Schaltreglern?

Hallo du einer!

Also ganz konkret gesagt: Das hängt vom konkreten Schaltregler ab. Mehr 
kann man dazu wirklich nicht pauschal sagen - und den Rest muß man schon 
im zugehörigen Manual nachlesen.

W.S.

von Stefan F. (Gast)


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Ein geringfügig falsch dimensionierter Current Limit Widerstand fürht 
logischerweise zu einem falsch begrenzten Strom.

Ein völlig falscher Widerstand könnte auch zum Totalausfall der 
Schaltung bzw. der Schutzfunktion führen.

von Nik A. (nik_a)


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dabei geht es ja um den Maximalstrom, wenn ich es richtig verstehe, der 
muss ja nicht eingehalten werden.

Eventuell noch zu erwähnen: die Schaltung bezieht sich auf einen 
LED-Treiber mit mehreren Kanälen. Der Strom der Kanäle wird über weitere 
FETs geregelt.

Mir geht's hauptsächlich darum, ob es eine Funktionsstörung geben 
könnte, wenn der Widerstand für den Maximalgesamtstrom zu niedrig ist. 
Also errechnet z.B. 0R14, eingesetzt 0R12. WENN ich es richtig verstehe, 
würde der niedrigere R doch nur einen höheren Gesamtstrom erlauben, 
andersrum allerdings könnte der Gesamtstrom zu niedrig für die Anwendung 
sein, weil der Switcher abschaltet, oder sehe ich das falsch?

Und warum in manchen Fällen der "leading edge spike" gefiltert werden 
sollte, wird im Datenblatt auch nicht erklärt, vielleicht weil dieser 
etwas zu hoch ist und dann das Limit auslöst? Aber woran sieht man 
genau, dass ein Filter nötig ist?

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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> sein, weil der Switcher abschaltet, oder sehe ich das falsch?

Nöö.

>Und warum in manchen Fällen der "leading edge spike" gefiltert werden
>sollte, wird im Datenblatt auch nicht erklärt, vielleicht weil dieser

Muß man auch nicht in einem DB erklären, weil eher allgem. Thema.

>etwas zu hoch ist und dann das Limit auslöst? Aber woran sieht man

Du hast es erfaßt.

>genau, dass ein Filter nötig ist?

Der leading edge entsteht durch parasitäre Kapazitäten, welche auch der 
Drossel anhaftet. Und die will beim plötzlichen Einschalten umgeladen 
werden - also parasitärer Ladestrom. Wie hoch der ist, kann das DB nicht 
beantworten, da zu sehr abhängig vom konkreten Aufbau, Bauteilen, 
Layout, ...
Wenn Du es nicht berechnen kannst, dann muß man das eben messen, 
oszilloskopieren, oder einfach Pi mal Daumen irgendwas (Erfahrungswerte) 
annehmen. Wenn das im DB mit 100ns angegeben ist, dann wird das erstmal 
für's erste so passen.
Und mit RC-Filter meinen die sicherlich was vor dem CS-Eingang (als 
Eingangsfilter), und nicht irgendwas um die Drossel herum.
Aber solange Du nicht verrätst, um was für ein Teil es sich handelt, 
kann man nicht mehr sagen (das DB hat doch bestimmt auch 
Beispielschaltungen).

von Nik A. (nik_a)


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das Datenblatt ist meiner Meinung nach recht bescheiden, ich kämpfe 
aktuell mit einer Schaltung mit dem MAX16826, habe dazu auch schon 
andere threads erstellt, aber da kennt sich keiner aus :) (und für mich 
ist es quasi Neuland, ich lerne mit jeder neuen Herausforderung/mit 
jedem neuen Projekt)

Ich habe inzwischen eine fertige Schaltung mit diesem Backlight-Treiber 
und will die optimieren, da das ganze recht warm/heiß wird und ich das 
kühler bekommen muss, sofern überhaupt möglich.

Deswegen experimentiere ich mit verschiedenen Drosseln und 
Schaltfrequenzen, was allerdings auch eine Änderung des Rcs erfordert.
Dazu kommt, dass ich den Großteil der Schaltung für 2 verschiedene 
LCD-Panels einsetzen will, was 2 verschiedene String-Ströme bedeutet.

Ich will also z.B. herausfinden, ob der Rcs für den höheren Gesamtstrom 
auch für den niedrigeren genommen werden kann und ich somit den 
Austausch dieses Bauelements sparen kann, wenn die Platine für den 
Anwendungsfall mit höherem Gesamtstrom bestückt wurde.
(Wenn also ein zu kleiner Rcs lediglich einen höheren Maximalstrom durch 
die Drossel zulässt und die das auch verkraftet, dann sollte doch der 
Rcs eher unkritisch sein, solange die Drossel noch weit genug vom 
Sättingsstrom betrieben wird)

Ich kann es mir nur so erklären, weiss aber nicht, ob ich richtig liege 
oder etwas übersehe, da mir die Erfahrungen fehlen, die ich hier zu 
finden hoffe :)

Jedenfalls wird im Datenblatt allgemein recht wenig erklärt, auch der 
Hersteller vom Treiber ist keine Hilfe.

Z.B. habe ich herausgefunden: Den Strom im jeweiligen String regelt man 
über externe FETs. Beim Treiber A gibt es eine Formel zur Berechnung, 
beim MAX16826 nicht. Beim MAX schaltet man 237kOhm über den String, ohne 
das zu erklären, beim Treiber A gibt's die nicht ...

Solche Sachen nerven und das Projekt sein lassen kann bzw. darf ich auch 
nicht :)

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