Hallo zusammen! Ich betreibe ein Siemens S65 Display (LS020) an einem AVR. Ist auch nicht das erste und läuft auch alles soweit problemlos. Allerdings liest man in den ganzen Dokus zum reengineering und der Verwendung immer wieder unter dem Punkt "ausschalten", dass die Ausschaltsequenz für den Controller nicht bekannt ist, ein abbauen der Spannungen an den Flüssigkristallen aber der Lebensdauer zuträglich wäre. Da ich nicht so firm in der Physik/Chemie von Displays bin, mal die Frage von welcher Lebensdauerverkürzung man da spricht. Also das Display wird in meiner Anwendung jetzt nicht 2x pro Minute ein- und ausgeschaltet, sondern eher 1x am Tag oder seltener. Und wäre nicht 'weiß' oder 'schwarz' eh einer der Zustände, wo die Spannung an den Kristallen null ist? Also ist es u.U. klüger, das Display vor dem ausschalten erst noch mit einem von beiden vollzuschieben?
Pushe ja nur ungern, aber das Thema war ziemlich schnell unten und somit vielleicht doch von dem ein oder anderen fachkundigen übersehen...
Beatbuzzer schrieb: > ... ein abbauen der > Spannungen an den Flüssigkristallen aber der Lebensdauer zuträglich > wäre. Ehrlich? Sagt wer? Wenn ich mir meine Discounter-Funkwecker aus DM-Zeiten ansehe, mit 24/7h-Betrieb, da sieht das LC-Display immer noch aus wie am 1.Tag. Inzwischen mußte ich bei einigen die Keramikkondensatoren an der Ladungspumpe tauschen, aber die Displays selbst haben keine sichtbaren Verschleiß. Anderst ist das bei meinem Autoradio "beta", da hat das Display durch unzureichende seitliche Abdichtung wachsende schwarze Strukturen. Und dieses Display war die meiste Zeit aus.
JoergL schrieb: > Wenn ich mir meine Discounter-Funkwecker aus DM-Zeiten ansehe, mit > 24/7h-Betrieb, da sieht das LC-Display immer noch aus wie am 1.Tag. Wie oft am Tag schaltest Du den aus? LC-Displays werden durch Gleichspannung geschädigt. Gleichspannung kann auftreten, wenn der Controllerteil des Displaytreibers inaktiv ist, die Ansteuerung aber noch durchschaltet. D.h. dann wenn das Multiplexing bei anliegender Polarisationsspannung stoppt. Solche Zustände können beim Einschalten auftreten, zwischen Anlegen der Betriebsspannung und Initialisierung des Treibers, oder beim Ausschalten zwischen Zusammenbruch der Controllerversorgung und komplettem Abbau der Betriebsspannungen. Ein vernünftig konstruiertes Display bleibt in einem sicheren Zustand, bis der Controller vernünftig hochgefahren ist und sorgt durch eine Spannungsüberwachung dafür, dass bei fehlendem Multiplexing (Controller in Unterspannung) auch die Polarisation ausgeschaltet wird. Falls dies beim S65-Display tatsächlich nicht der Fall sein sollte, könnte man als workaround beim Ausschalten die Spannung gezielt abwürgen. Z.B. über einen PNP die VDD aufschalten, und komplementär dazu über einen NPN oder NMOS den Versorgungspin bei abgeschalteter VDD auf Masse ziehen. Dies reduziert die Zeit zwischen Controller-Unterspannung und Polarisationsspannung = Null auf ein Minimum.
soul e. schrieb: > Falls dies beim S65-Display tatsächlich nicht der Fall sein sollte, > könnte man als workaround beim Ausschalten die Spannung gezielt > abwürgen. Mich brachte die ganze Angelegenheit deshalb zum nachdenken, weil wenn ich das Display einfach so hart abschalte, sieht man noch einen Teil des Bildinhaltes wie er langsam verblasst und verschwindet. Daraus schloss ich dann, dass da wohl noch Spannung an den Kristallen anliegen könnte, die sich nun langsam im Zeitraum von einigen Sekunden abbaut.
Aha, es geht um den Ausschaltvorgang. Der Effekt des "langsamen verblassens" ist z.B. bei den TFTs in Laptops identisch. Allerdings sieht man es nicht, da vorher die Hintergrundbeleuchtung abgeschaltet wird. Da Flüssigkristalle nichtleitend sind, wird bei Gleichspannung keine zerstörende Elektrolyse einsetzen. Kurzzeitig vertragen LCDs durchaus Gleichspannung, langfristig aber nicht. Daher die Ansteuerung mit Wechselspannung. Da bei Ausschaltvorgängen die Zeiten ohne AC-Ansteuerung sehr kurz sind (1-3sec), mache ich mir da keine Sorgen. Wenn Du dennoch Bedenken hast, nimm den Vorschlag von soul eye.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.