Forum: PC Hard- und Software 8 bis 12 Kameras an einen PC - Welche Hardware bzw. Ansatz?


von Alex G. (dragongamer)


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Hallo Community,

hab ein ambitioniertes (Bachelor) Projekt, vor welches im Endefekt die 
Verarbeitung des Videoinputs von 8 bis 12 Kameras mittels eines 
selbstgeschriebenen (nativen) Programms erfordert.

Die Auflösung der Kameras kann niedrig sein (480p reicht) und der Fokus 
liegt auf niedrige Hardwarekosten und wenn möglich, niedrige Latenz.
Hardwarekosten würde ich gerne bei unter 15€ pro Kamera bleiben (plus 
dem PC).

Meine Frage ist nun welche Art von Kamerahardware ich nehmen sollte und 
hoffe dass hier jemand einen Rat hat.


Grundsätzlich habe ich zwei Möglichkeiten, soweit ich das sehe.
1. Billige USB-Kameras, also Webcams per mehreren Hubs anschließen (habe 
am Rechner mehrere unabhängig nutzbare USB-Anschlüsse so dass es von der 
Bandbreite kein großes Problem geben sollte).
Zum Beispiel 
http://www.banggood.com/USB-30M-HD-Video-Webcam-Camera-With-Microphone-LED-Light-p-81481.html

2. Kamera-Module mit NTSC/PAL Ausgang: 
http://www.banggood.com/700TVL-CMOS-14-CMOS-FPV-Camera-150-Degree-Wide-Angle-NTSC-PAL-3_3-5V-p-1019754.html
Sowas hat bei Betrachtung des Moduls alleine erheblich bessere 
Bildqualität bei selbem Preis.
Nur die Frage ist, wie wandle ich das Ausgangssignal dieser Platinen in 
ein Signal für den PC um?
Ausreichend Elektronik Kenntnisse um eine konstruktion aufzubauen 
(Stromversorgung, etc.) habe ich, aber stehe da echt auf dem Schlauch 
was für eine Art Wandler ich bräuchte.


EDIT: gerade dieses sehr interessante Teil gefunden: 
http://www.banggood.com/Wholesale-Easycap-4CH-USB-DVR-Video-Capture-Card-Car-Video-Grabber--p-57610.html
Kann ich an solch einen Wandler wirklich gleich 4 der Kamera Module 
einfach  anschließen?!


Jemand einen Rat? :)
Schon mal großen Dank und wäre sehr sehr dankbar.

: Bearbeitet durch User
von Jim M. (turboj)


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Alex G. schrieb:
> Die Auflösung der Kameras kann niedrig sein (480p reicht) und der Fokus
> liegt auf niedrige Hardwarekosten und wenn möglich, niedrige Latenz.
> Hardwarekosten würde ich gerne bei unter 15€ pro Kamera bleiben (plus
> dem PC).

Dafür gibts aber neu nur ganz grottelige China Ware. Da sind 5 Teuro 
mehr eventuell gut angelegt.

Mit PAL/NTSC Umsetzer wird es noch viel teurer. Und das dieser Sensor 
bessere Bilder als eine 20 EUR Webcam liefert würde ich auch nicht so 
ohne weiteres glauben.

Bei mehr als 8 Stück wäre ich auch gespannt ob der USB Treiber das so 
mitmacht. Bandbreite wäre mit USB3.0 Hubs kein Problem.

von Alex G. (dragongamer)


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Erstmal danke für die Antwort, auch wenn sie mehr Fragen aufwirft ;)


Jim M. schrieb:
> Dafür gibts aber neu nur ganz grottelige China Ware. Da sind 5 Teuro
> mehr eventuell gut angelegt.
Hmm, schwierig... das ganze sollte sich preislich schon in Grenzen 
halten.

> Mit PAL/NTSC Umsetzer wird es noch viel teurer.
Hast du zufällig meinen Edit gesehen? Der Umsetzer da ist beeidnruckend 
günstig und scheint ghenau zu bieten was ich brauch. Bin mir aber grad 
nicht sicher ob das einfach so kompatibel ist. Ist PAL gleich PAL, egal 
welche Quelle?

> Und das dieser Sensor
> bessere Bilder als eine 20 EUR Webcam liefert würde ich auch nicht so
> ohne weiteres glauben.
Auf jeden Fall wäre ich da, was die Optik vor dem Sensor angeht, 
deutlich flexibler und der Chip selbst ist größer 1/4" vs 1/6"-1/9"

> Bei mehr als 8 Stück wäre ich auch gespannt ob der USB Treiber das so
> mitmacht. Bandbreite wäre mit USB3.0 Hubs kein Problem.
Habe USB 3 Anschlüsse, darum rechne ich schon mit USB3 Hubs.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Gibt es keine präziseren Anforderungen? Nimm einfach 8 Netzwerkkameras 
und mach dir um Bandbreite, Wandler, Hubs und Co keine Sorgen.

Alex G. schrieb:
> Der Umsetzer da ist beeidnruckend
> günstig und scheint ghenau zu bieten was ich brauch. Bin mir aber grad
> nicht sicher ob das einfach so kompatibel ist. Ist PAL gleich PAL, egal
> welche Quelle?
PAL ist PAL für derartige Umsetzer, die Treiber funktionieren aber nicht 
immer reibungslos. Grad bei diesem billigen Chinakrams ist Ausprobieren 
die beste Methode. Oder nimm 8 USB Webcams und erspar dir das Zukaufen 
der USB Grabber.

Alex G. schrieb:
> der Chip selbst ist größer 1/4" vs 1/6"-1/9"
Die Chipgröße sagt nichts über die Bildqualität aus.

von Mark B. (markbrandis)


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Tom S. schrieb:
> Die Chipgröße sagt nichts über die Bildqualität aus.

Hm? In der Regel gilt der Zusammenhang: Größere Sensorfläche --> Bessere 
Bildqualität. Zumindest bei DSLR und DSLM Kameras ist das so. Wüsste 
jetzt nicht, warum es bei Kameras für Bewegtbild anders sein sollte.


Siehe z.B.:
http://www.foto-schuhmacher.de/artikel/kameras-mit-kleinem-sensor.html

: Bearbeitet durch User
von Sebastian H. (sebh)


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Mark B. schrieb:
> Tom S. schrieb:
>> Die Chipgröße sagt nichts über die Bildqualität aus.
>
> Hm? In der Regel gilt der Zusammenhang: Größere Sensorfläche --> Bessere
> Bildqualität. Zumindest bei DSLR und DSLM Kameras ist das so. Wüsste
> jetzt nicht, warum es bei Kameras für Bewegtbild anders sein sollte.
>
>
> Siehe z.B.:
> http://www.foto-schuhmacher.de/artikel/kameras-mit-kleinem-sensor.html

Bei qualitativ hochwertigen Produkten gibt es da einen Zusammenhang, bei 
der Klasse unter 100€ (und oftmals auch noch bei höherpeisigen 
Produkten) kommt es darauf an wer 10 cent mehr für den Sensor ausgegeben 
hat.

von Alex G. (dragongamer)


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Tom S. schrieb:
> Gibt es keine präziseren Anforderungen? Nimm einfach 8 Netzwerkkameras
> und mach dir um Bandbreite, Wandler, Hubs und Co keine Sorgen.

Wie könnte ich das genauer präzisieren?
Das Ziel des Unterfangens ist Holoportation (wie es Microsoft neulichst 
genannt hat), nur eben mit deutlich preiswerteren Mitteln.

IPcams sind eine interessante Idee, aber wird dort die Latenz nicht 
extrem in die Höhe schnellen und kann man IPcams genau so wie Webcams am 
PC sehen, damit ich sie mit der eigenen Software ansprechen kann?



Sebastian H. schrieb:
> Bei qualitativ hochwertigen Produkten gibt es da einen Zusammenhang, bei
> der Klasse unter 100€ (und oftmals auch noch bei höherpeisigen
> Produkten) kommt es darauf an wer 10 cent mehr für den Sensor ausgegeben
> hat.
Nungut, aber nach welchen Kriterien sollte ich die Kameras denn dann 
beurteilen?

: Bearbeitet durch User
von Simon (Gast)


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Wenn es um die Bildqualität der Kameras geht hilft nur

a) mit der Kamera geschossene Beispielbilder suchen
b) besorgen und ausprobieren.

Meine Vermutung zur benötigten Bildqualität für die Erzeugung von 
3D-'Holo'-Daten ist mit einer billigen Webcam wird man da nicht 
hinkommen. Zumindest für die Entwicklung des Codes würde ich hochwertige 
Bilddaten in Bezug auf Schärfe, Kontrast, Lichtempfindlichkeit und nicht 
zuletzt Auflösung haben wollen. Also eine eher bessere Kamera. Die ist 
aber teurer als 15€/St. sondern eher 50+€/St.

Die Bildrate wäre mir da aber erst mal egal, das ist später eine Frage 
der Rechenleistung. Und wie weit man die Bildqualität runterschrauben 
kann, kann man später testen.

Spricht denn etwas dagegen erst mal mit Stilleben statt Bewegtbild zu 
entwickeln? Denn dann würde eine festgelegte Szene und eine einzelne 
Kamera deren Standort man wechselt reichen. Wenn das dann funktioniert 
kann man testen welche Bildqualität reicht und weiss ob die Investition 
in viele Kameras der entsprechenden Qualität lohnt...

von c-hater (Gast)


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Alex G. schrieb:

> IPcams sind eine interessante Idee, aber wird dort die Latenz nicht
> extrem in die Höhe schnellen

Nein, nicht so lange die Bandbreite reicht. Im industriellen Umfeld sind 
übrigens heute per Netzwerk angeschlossene Kameras Standard und haben 
das früher(tm) oft übliche Firewire-Zeugs nahezu vollständig abgelöst.

"Per Netzwerk" heisst übrigens nicht zwangsläufig "IP"...

> und kann man IPcams genau so wie Webcams am
> PC sehen, damit ich sie mit der eigenen Software ansprechen kann?

Leider gibt es keinen generellen Standard dafür, hier kocht jeder 
Anbieter sein eigenes Süppchen. Immerhin liefern sie aber zu ihren 
Kameras auch die jeweils nötigen Treiber (zumindest für Windows).

Großer Nachteil der Industriekameras ist allerdings: für 15€ kriegst du 
keine. Noch eine Null hinten dran, da fängt die Preisspanne so ungefähr 
an. Nach oben geht das dann gern mal in den Bereich, wo noch ein bis 
zwei weitere Nullen anzuhängen sind...

von Johannes S. (Gast)


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Basler dart Serie wären günstige Industrie Kameras, Board Level, also 
ohne Gehäuse und mit USB3 oder GigE. Fangen so bei 100€ an.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wie weit sollen denn die Cams auseinander stehen?
wie lang werden also die Übertragungswege?

von Rolf M. (rmagnus)


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Ich sehe da ein paar Schwierigkeiten. Erstens mal sind das bei dem 
Microsoft-System keine normalen Kameras, sondern spezielle 3D-Kameras.
In dem Präsentations-Video von Microsoft sieht man, dass jede Kamera aus 
mehreren Komponenten besteht.
Wichtig wäre für diese Anwendung nicht nur, dass die Latenz der Kameras 
möglichst gering ist, sondern vor allem, dass sie für alle Kameras 
möglichst exakt gleich, bzw. dass sie immer alle zum gleichen Zeitpunkt 
eine Aufnahme machen. Sonst dürfte es bei Bewegungen schnell zu 
Problemen kommen.
Bei den USB-Webcams musst du ja schon aufpassen, dass sie alle mit der 
selben Framerate aufnehmen, weil die oft dynamisch an die 
Lichtverhältnisse angepasst wird.
Aber vielleicht reicht ja, wie Simon schon geschrieben hat, erstmal aus, 
das für nicht bewegliche Objekte zu machen. Damit gibt's denke ich auch 
schon genug zu tun.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jim M. schrieb:
> Bandbreite wäre mit USB3.0 Hubs kein Problem.

Aber nur, wenn die Kameras auch USB3-Kameras sind. Die Bandbreite für 
USB2-Geräte bleibt bei 480 MBit/sec kumulativ; USB3 sorgt mitnichten 
für eine Geschwindigkeitsanpassung.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Mark B. schrieb:
> Tom S. schrieb:
>> Die Chipgröße sagt nichts über die Bildqualität aus.
>
> Hm? In der Regel gilt der Zusammenhang: Größere Sensorfläche --> Bessere
> Bildqualität. Zumindest bei DSLR und DSLM Kameras ist das so. Wüsste
> jetzt nicht, warum es bei Kameras für Bewegtbild anders sein sollte.

Diese Regel gilt vielleicht, wenn man Bildsensoren eines Herstellers 
einer Generation vergleicht, aber nicht, wie bereits angesprochen, bei 
Ramschware, in der irgendwelche Noname-Sensoren landen. Anstelle der 
reinen Sensorgröße ist beispielsweise die Pixelgröße wesentlich 
interessanter und zig weitere Faktoren spielen in die Bildqualität rein.

Alex G. schrieb:
> Tom S. schrieb:
>> Gibt es keine präziseren Anforderungen? Nimm einfach 8 Netzwerkkameras
>> und mach dir um Bandbreite, Wandler, Hubs und Co keine Sorgen.
>
> Wie könnte ich das genauer präzisieren?
> Das Ziel des Unterfangens ist Holoportation (wie es Microsoft neulichst
> genannt hat), nur eben mit deutlich preiswerteren Mitteln.

"Niedrige" Latenz z.B. ist mehr als schwammig und ich kann mir kaum 
vorstellen, dass du keinerlei weitere Anforderungen als den Preis hast 
(Abstand zum Objekt? Blickwinkel?). Falls doch, kauf dir eine Kamera der 
günstigsten Lösung und prüfe, ob die Bildqualität stimmt und der SW-Teil 
machbar ist.

von Mark B. (markbrandis)


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Alex G. schrieb:
> Tom S. schrieb:
>> Gibt es keine präziseren Anforderungen? Nimm einfach 8 Netzwerkkameras
>> und mach dir um Bandbreite, Wandler, Hubs und Co keine Sorgen.
>
> Wie könnte ich das genauer präzisieren?

Da gibt es noch sehr viele offene Fragen, die Du beantworten könntest:

Brauchst Du Standbilder oder Bewegtbild?
Wenn Bewegtbild, mit wie vielen Bildern pro Sekunde?
Welche Farbtiefe und welche Auflösung sollen die Bilder haben?
Welche Latenzzeit ist maximal erlaubt?
Wie groß sind die Objekte, die erfasst werden sollen?
Willst Du die erfassten Daten nutzen um ein Modell am PC anzuzeigen?
Oder willst Du auch den "Visor" dazu bauen, den Microsoft hat?

> Das Ziel des Unterfangens ist Holoportation (wie es Microsoft neulichst
> genannt hat), nur eben mit deutlich preiswerteren Mitteln.

Wenn Du auf die Video-Brille verzichtest und versuchst, anhand der 
erfassten 2D-Daten ein 3D-Modell am PC zu erstellen, dann mag das 
einigermaßen funktionieren. Viel mehr wird im Rahmen einer 
Bachelor-Thesis oder eines Semesterprojekts auch nicht drin sein.

Im Übrigen sieht man in dem Video, dass auch beim Microsoft-System 
selbst noch eine deutliche Latenz zwischen Erfassung und Anzeige des 
3D-Modells liegt. Besser als ein ganzes Team von Microsoft-Ingenieuren 
und Informatikern wirst Du es wohl kaum hinbekommen. Eher schlechter ;-)

: Bearbeitet durch User
von Alex G. (dragongamer)


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Wow, vielen Dank für all die Anregungen!

Ich verzichte mal auf durchgängige Zitate, das macht es nur noch 
unübersichtlicher...

@Simon
Denke Variante b ist was ich im Endefekt machen werde.
Am Meisten liebaugle ich mit den 4Channel Konvertern plus Kameramodule 
denn da spaare ich mir die USB3 hubs und hab die höchste Flexibilität.
Muss aber noch beim Hersteller anfragen ob die cams wirklich können was 
ich brauche (also die Channels gleichzeitig abrufen).

Das Ganze ist ein Bachelor Projekt welches binnen weniger Monate 
vorführbare Ergebnisse erzielen soll. Darum ist es schwierig mit 
mehrstufigem Vorgehen, davon abgesehen kann ich selbst dann keine 50 Eur 
in jede Kamera stecken.

@c-hater
Netzwerk Kameras werden leider zu teuer und softwareseitig zu unflexibel 
:/

@J-A VdH
Der von allen Kameras beobachtete Bereich sollte in etwa dem zentralen 
Aktionsbereich einer Oculus Rift oder Vive entsprechen, also etwa 5-6 
Meter Kabelweg zum Computer.
Beim Ansatz mit dem PAL Konverter würde ich das auf 2m Usb und 4m 
abgeschrimtes Kabel verteilen.

@Rolf Magnus
Richtig, dadurch kommt auch die hohe Kamerazahl zustande. Jeweils zwei 
sollten als Stereokameras betrieben werden (wobei die Verarbeitung des 
stereo Bildes, eine bereits existierende open source Library übernehmen 
wird).

@Rufus
Die Idee war ja USB 2 Kameras an ein USB 3 Hub anzuschliessen. Werden 
dann die langsamen USB 2 Streams in einen schnelleren USB 3 Stream 
übertragen?

@Tom S.
> Anstelle der reinen Sensorgröße ist beispielsweise die Pixelgröße
> wesentlich interessanter und zig weitere Faktoren spielen in die
> Bildqualität rein.
Das war ja grade meine Ableitung denn die Auflösung der Module scheint 
identisch zu sei . Entsprechend heisst ein grösserer Sensor auch 
grössere Pixel.

> Niedrige" Latenz z.B. ist mehr als schwammig und ich kann mir kaum
> vorstellen, dass du keinerlei weitere Anforderungen als den Preis hast
> (Abstand zum Objekt? Blickwinkel?).
Die Optik ist auch relevant, aber nicht die erste Priorität bzw. die 
einer "normalen Webcam" ist brauchbar. Trotzdem, deswegen sagte ich ja 
dass die Flexibilität der separaten Kameramodule in dieser Hinsicht von 
Vorteil wäre weil die Webcams meist gleich sind.

> Falls doch, kauf dir eine Kamera der günstigsten Lösung und prüfe, ob
> die Bildqualität stimmt und der SW-Teil machbar ist.
Ja das ist der Plan. Werde noch mit dem Professor absprechen.


@Mark Brandis
> Da gibt es noch sehr viele offene Fragen, die Du beantworten könntest:
> Brauchst Du Standbilder oder Bewegtbild? Wenn Bewegtbild, mit wie
> vielen Bildern pro Sekunde?
> Welche Farbtiefe und welche Auflösung sollen die Bilder haben?

Bis auf Farbtiefe und Framezahl habe ich das im Eingangspost genannt und 
bei den Punkten habe ich im beschriebenen Preisbereich nicht die 
Möglichkeit Ansprüche zu stellen. Also standard Farbtiefe und 30 b/s

> Wenn Du auf die Video-Brille verzichtest und versuchst, anhand der
> erfassten 2D-Daten ein 3D-Modell am PC zu erstellen, dann mag das
> einigermaßen funktionieren. Viel mehr wird im Rahmen einer Bachelor
> Thesis oder eines Semesterprojekts auch nicht drin sein.

Richtig, aber einen kleinen Schritt möchte ich schon weiter gehen. Das 
Ziel des Softwareparts der Thesis ist ein natives Plugin für Unity (eine 
3D Game Engine mit der ich bereits relativ viel Erfahrung hab) welches 
die Kameras anspricht und das errechnete 3D Modell in die Renderpipeline 
einschleust.
Sobald das funktioniert kann ich mir ein beliebiges Beispielprojekt 
schnappen und ohne grossen Aufwand, das Ganze zusammen mit einer Oculus 
Rift oder auch Smartphone basiertem VR demonstrieren (wobei letzteres 
eine Übertragungsmethodik erfordert).

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Alex G. schrieb:
> Die Idee war ja USB 2 Kameras an ein USB 3 Hub anzuschliessen. Werden
> dann die langsamen USB 2 Streams in einen schnelleren USB 3 Stream
> übertragen?

Nein, werden sie nicht. Du gewinnst durch den Einsatz von USB3 keine 
Vorteile bei Verwendung von USB2-Geräten.

von Peter D. (peda)


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Alex G. schrieb:
> @Rufus
> Die Idee war ja USB 2 Kameras an ein USB 3 Hub anzuschliessen. Werden
> dann die langsamen USB 2 Streams in einen schnelleren USB 3 Stream
> übertragen?

Nein, ein Hub macht keine Umsetzung.
Ein USB3-Hub ist vom Aufbau her ein USB2- und ein USB3-Hub im gleichen 
Gehäuse. Werden nur USB2-Geräte eingesteckt, dreht der USB3-Teil 
Däumchen.

von Alex G. (dragongamer)


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Das ist dann eher doof...
Bei 480p sollte die Übertragungsrate bei 4 Kameras pro Hub aber trotzdem 
nicht begrenzen. Theoretisch.

: Bearbeitet durch User
von chris (Gast)


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Zwei Kameras funktionieren mit je einem root USB hub.
Klarerweise darf dann kein keyboard oder arduino oder sonstwas auf dem 
root hub drauf sein.
Pci-e Karte mit 4x echten USB root port erlaubt 8 Kameras.
Preis ca 18 Euro.

von c-hater (Gast)


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Alex G. schrieb:

> Netzwerk Kameras werden leider zu teuer

Ja, das sind sie leider. Technisch gibt es keinen Grund dafür. Den Preis 
regelt der Markt. Viele Leute wollen sie (aus gutem Grund), deshalb sind 
sie relativ teuer, die Anbieter können ihre Fantasiepreise durchsetzen. 
Typischer Anbietermarkt.

> und softwareseitig zu unflexibel

Das allerdings eher nicht. Bei praktisch allen RL-Anwendungen genügt 
einfach der Windows-Treiber, weil das RL im Normalfall in der Industrie 
eben einfach mal "Windows" heißt.
Das muss man nicht mögen, aber man muß in der Lage sein, diese Realität 
zu akzeptieren. Jedenfalls, wenn man seine Brötchen im Bereich BV 
verdienen möchte. So sieht's aus. Nur reine Akademiker und gestrandete 
Existenzen sehen das anders...

Wenn du also keine Zukunft an der Uni anstrebst (mit mies bezahlter und 
regelmäßig nur befristeter oder gar projektgebundener Stelle) und auch 
nicht zum Brückenpenner geboren bist, dann kann ich dir nur raten, dich 
schon bei diesem Projekt den Realitäten zu stellen. Wenn du das tust und 
trotzdem dein Projekt auch nur ansatzweise erfolgreich umsetzt, hast du 
eine (relativ) lukrative Stelle in der Industrie praktisch sicher. Denn 
dein Thema ist absolut intereressant. Vielleicht ist dir garnicht klar, 
WIE interessant es für die Industrie ist...

Allerdings: Du wirst auch denn nie soviel verdienen, wie irgendein Idiot 
mit großer Klappe und einem gegenüber der Obrigkeit analintrusiv 
optimiertem Gehabe, der BWL studiert und abgeschlossen hat...

Wenn du also rein pekuinär orientiert bist, dann wechsele besser den 
Studiengang. Dann brauchst du dich nie mehr mit dem ganzen 
Technik-Gedöhns auseinandersetzen und kannst irgendwann Entscheidungen 
treffen, die völlig unbeeinflusst von jeglicher Sachkenntnis sind und 
kriegst trotzdem ein Spitzengehalt...

von Jonas B. (jibi)


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Müssen die Frames der Kameras synchronisiert werden? Dann sehe ich 
schwarz...also für USB.

Gruß J

: Bearbeitet durch User
von chris (Gast)


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Wieso, geht problemlos. Alle Bilder abholen, und dann erst decodieren.

von Johannes S. (Gast)


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Jonas B. schrieb:
> Dann sehe ich schwarz...also für USB.

USB und ext. Triggerung schließen sich nicht aus, nur bei den billigsten 
Webcam wird man das nicht finden.
Dann sollte man noch darauf achten wie komprimiert wird und ob das für 
die Anwendung brauchbar ist.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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c-hater schrieb:
> Alex G. schrieb:
>
>> Netzwerk Kameras werden leider zu teuer
>
> Ja, das sind sie leider. Technisch gibt es keinen Grund dafür. Den Preis
> regelt der Markt. Viele Leute wollen sie (aus gutem Grund), deshalb sind
> sie relativ teuer, die Anbieter können ihre Fantasiepreise durchsetzen.
> Typischer Anbietermarkt.

Kein technischer Grund für eine Preisdifferenz? Reden wir von den 
gleichen Typ Kameras? Für mich ist das schon ein gewisser Unterschied, 
ob ich direkt vom Bildsensor ein analoges Videosignal abzwacke und 
fertig, oder eine Ethernetschnittstelle benötige, hinter der ein 
Rechenknecht steht, der mir einen Videostream kodiert, über einen 
Browser konfigurierbar ist, etc. Beim Chinesen gibt's Netzwerkkameras 
für unter 20$. Da wird nicht mehr Marge abfallen als bei den billigen 
Webcams oder analogen Kameras.

c-hater schrieb:
>> und softwareseitig zu unflexibel
>
> Das allerdings eher nicht. Bei praktisch allen RL-Anwendungen genügt
> einfach der Windows-Treiber, weil das RL im Normalfall in der Industrie
> eben einfach mal "Windows" heißt.

Windows-Treiber für Netzwerkkameras? Ich dachte immer man stöpselt da 
ein Netzwerkkabel an und die Installation ist abgeschlossen. In der 
Regel greift man per HTTP oder RSTP zu, womit eigentlich jedes 
Betriebssystem zurecht kommt.

von Markus K. (markus-)


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PAL-Video ist interlaced, d.h. Du bekommst vom 1. Bild alle ungeraden 
Zeilen (also 1., 3., 5., 7. Zeile usw) und vom 2. Bild alle geraden 
Zeilen (also 2., 4., 6. 8. Zeile usw). Dadurch hat man 50Hz und muss nur 
25Bilder/s übertragen. Perfekt für Röhrenfernseher. Für Bildverarbeitung 
ist das eher unpraktisch. Man kann das zwar in Software deinterlacen, 
aber das ist halt ein extra Schritt, der halt auch gerechnet werden muss 
und seine Eigenheiten hat.

In der Beschreibung von dem 4-Port-Wandler steht "4 screen display modes 
are available". Das hört sich für mich so an, als ob das Ding für 
Videoüberwachung gedacht ist und da hat man oftmals 4 Kameras auf einem 
Display. Es könnte also sein, dass der die 4 Analogbilder in ein Bild 
(mit PAL-Auflösung!) packt und das dann zum PC überträgt.

Nachtrag:
PAL hat unkomprimiert 20MB/s. 40MB/s auf USB2 ist sehr grenzwertig und 
muss nicht unbedingt funktionieren. Es kann also passieren, dass Du 8-12 
USB2 Root Hubs brauchst.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (phetty)


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Es gibt mehrkanal PCI Karten, daran einfache Kameras. Die meisten Karten 
multiplenmultiplexen.

von Rolf M. (rmagnus)


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Oliver S. schrieb:
> Es gibt mehrkanal PCI Karten, daran einfache Kameras. Die meisten Karten
> multiplenmultiplexen.

Da wird man aber inklusive den Karten auch nicht mehr bei 15 € pro 
Kamera rauskommen. Der Preis dürfte aber eh nicht zu halten sein, es sei 
denn, man findet irgendwo was ausrangiertes, das man für ne Flasche Wein 
mitnehmen kann.

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