Forum: Markt [S] Feuchtemessgerät < 100 EUR und Feuchte-Logger


von Andreas S. (igel1)


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Liebe Forenmitglieder,

ich suche ein Feuchtemessgerät für < 100 EUR, um damit Feuchtigkeit in

- Steinwänden
- verputzten Wänden
- Estrich
- Beton (... falls das überhaupt möglich ist)

... aufspüren und bewerten zu können.

Könnt Ihr mir aus Eurer Erfahrung entsprechende Geräte empfehlen?

Zusätzlich suche ich einen Feuchte-/Temperaturlogger, der 4 Wochen
lang alle 5 Minuten ein Wertepaar aufnehmen kann und den ich später am 
Computer auslesen kann (per WLAN wäre sogar noch chicker). Genauigkeit 
sollte mindestens +-5 für RH und +-1 Grad für Temperatur sein.

Hintergrund: im Keller scheint Feuchtigkeit in die Wände zu kommen
und ich bin mir unsicher, ob's an der schlechten Lüftung in diesen
Räumen liegt oder ob die Feuchte von draussen eindringt. Vielleicht
werde ich durch Messen ja schlauer.

Viele Grüße

Igel1

von Jörg R. (solar77)


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Andreas S. schrieb:
> Zusätzlich suche ich einen Feuchte-/Temperaturlogger, der 4 Wochen
> lang alle 5 Minuten ein Wertepaar aufnehmen kann und den ich später am
> Computer auslesen kann (per WLAN wäre sogar noch chicker). Genauigkeit
> sollte mindestens +-5 für RH und +-1 Grad für Temperatur sein.

Für die erste Anforderung habe ich keine Lösung, für die Zweite 
vielleicht. Das Gerät habe ich gestern bei Reichelt gesehen:

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=159466;SID=12VeDTqKwQATQAAHWGSkA7894b040f540b8194bd2d4b35e68f7be

Gruß Jörg

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (igel1)


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@Jörg:

Danke für den Tipp!
Sieht auf den ersten Blick vielversprechend aus.

Auf den 2. Blick kamen mir dann allerdings Bedenken, ob mir der 
Meßbereich bis max. 80% RH ausreicht, denn Kondensation tritt ja erst 
bei 100% RH ein.

Daher bin ich aktuell etwas unsicher ...

@All:

Habt Ihr Empfehlungen zu meiner ersten Frage:
Welchen Wand-Feuchtemesser könnt Ihr empfehlen?

Viele Grüße

Igel1

von Dieter F. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Meßbereich bis max. 80% RH ausreicht

Der kann bis 99% ...

analog denen, den ich verwende

http://www.elv.de/output/controller.aspx?cid=74&detail=10&detail2=14262

Für die eigentliche Messung nutze ich ein Gerät der Fa. Wöhler (hab's 
aber verliehen ... arbeitet mit einem kapazitiven Sensor) - da liegt 
(lag) aber preislich oberhalb Deiner Vorstellungen.

von Jörg R. (solar77)


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Andreas S. schrieb:
> Auf den 2. Blick kamen mir dann allerdings Bedenken, ob mir der
> Meßbereich bis max. 80% RH ausreicht, denn Kondensation tritt ja erst
> bei 100% RH ein.

Das Gerät ist mir zufällig auf der Reichelt-Seite aufgefallen weil es 
als Angebot direkt beim Aufruf angezeigt wurde.
Ich nehme an das es in dem Bereich eine Menge andere Geräte gibt.

Ich könnte mir vorstellen das Architekten oder noch eher 
Bausachverständige mit solchen Geräten arbeiten. Das werden dann aber 
auch Geräte aus dem Profibereich sein die dementsprechend teuer sein 
werden. Trotzdem würde ich mich an Deiner Stelle mal in dem Bereich 
umsehen.

Gerade habe ich mal nach "Feuchtigkeitsmesser" gegoogelt und das 
gefunden:

http://www.vermessen24.de/Protimeter-Feuchtigkeitsmesser

http://www.vermessen24.de/Protimeter-MMS-2-Profi-Feuchtigkeitsmesser-Hygrometer-Thermometer

Ich habe gelesen das es unter 100,- Euro sein soll und das Gerät was ich 
verlinkt habe ist schon sehr teuer. Ich vermute aber das es für diesen 
Bereich, genau wie für gute Multimeter, einen Gebrauchtmarkt gibt.

Noch mal zum Problem 2: Wie wäre es mit Selbstbau eines Dataloggers?
uC, Sensor, Display...

Gruß Jörg

von Jörg R. (solar77)


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Dieter F. schrieb:
> analog denen, den ich verwende
>
> http://www.elv.de/output/controller.aspx?cid=74&detail=10&detail2=14262

Ist das peinlich, jetzt habe ich schon 2 Kommentare geschrieben und 
nicht an dieses Teil gedacht. Das habe ich nämlich auch...

von Sebastian S. (amateur)


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Es gibt Geräte, die ähnlich wie Holzfeuchtemessgeräte - also mit zwei 
Dornen - arbeiten. Wenn mich nicht alles täuscht, arbeiten die Teile 
durch Messung des Widerstandes bzw. Leitwertes.

Das Hauptproblem wird aber sein, die Messwerte zu interpretieren. Also 
festzulegen: Soundso viel Ohm entsprechen soundso viel Feuchte. Diese 
Werte sind auch noch für jedes Material eigen.

von Dieter F. (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Das Hauptproblem wird aber sein, die Messwerte zu interpretieren.

Ich habe ein Kombi-Instrument von Wöhler (ist nicht mehr im aktuellen 
Angebot). Das misst die Baufeuchte kapazitiv (über eine "Kugel auf 
Stiel") und Holzfeuchte per Widerstand.

Ich (habe es /) nutze es nur für Baufeuchte (genutzt). Da interessieren 
mich keine absoluten Werte (die gibt es zwar -  da muss man aber 
Abhängigkeiten vom Material etc. beachten) sondern relative Werte, um 
ggf. eine feuchte Stelle zu ermitteln. Also Referenzpunkt gemessen und 
dann relativ verglichen. Innenwände sind i.d.R. generell etwas trockener 
(wahrscheinlich auch wegen der geringeren Stärke) - aber das gibt schon 
mal einen guten Anhaltspunkt.

Wenn ein Problem vorliegt muss man halt (über die Versicherung) einen 
Spezialisten kommen lassen.

von F. F. (foldi)


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Andreas S. schrieb:
> Hintergrund: im Keller scheint Feuchtigkeit in die Wände zu kommen
> und ich bin mir unsicher, ob's an der schlechten Lüftung in diesen
> Räumen liegt oder ob die Feuchte von draussen eindringt. Vielleicht
> werde ich durch Messen ja schlauer.
>
> Viele Grüße
>
> Igel1

Hallo Andreas,

hatte heute noch an dich gedacht.
Besser als Feuchtemessgerät ist dein messerscharfer Verstand.
Aber zunächst zu den Feuchtemessgeräten. Die gibt es im Baumarkt für 
unter 20 Euro.
Zurück zu deinem messerschrafen Verstand.
Du musst einfach mal schauen, ob es deutlich feuchter ist, wenn es 
geregnet hat.
Dann hast du ca. die nächsten drei Tage deutlich höhere Luftfeuchtigkeit 
im Keller, wenn es durch die Wände kommt. Die Wände müssten sich klamm 
anfühlen und der Putz dürfte auch nicht mehr so fest sein. Wenn es 
richtig satt durchkommt, kannst du das Wasser auch "sehen", denn der 
Putz ändert die Farbe im Verhältnis zu trockenem Putz an den anderen, 
den innen liegenden Kellerwänden oder im höher liegenden Bereich der 
selben Wand.
Wenn sie nass sind, sind sie auch ca. 5 Grad kälter (mindestens) als die 
Innenwände.

Hoffe du hast alles hin bekommen und dir geht es so einigermaßen.

Ganz liebe Grüße
Frank

von Dieter F. (Gast)


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F. F. schrieb:
> Die gibt es im Baumarkt für unter 20 Euro.

Ja, bei Pollin sogar für knapp 11 Euro

http://www.pollin.de/shop/dt/ODE3OTYxOTk-/Messtechnik/Messgeraete/Temperaturmessgeraete/Digitales_Feuchte_Messgeraet_EM4806.html?gclid=CjwKEAjwydK_BRDK34GenvLB61YSJACZ8da3HKVfyvarQgM2_NXIxNz0Tk5BspHjBzOnBDFvjUjq-hoCzzDw_wcB

Da würde ich mich aber lieber auf die Hände verlassen

F. F. schrieb:
> Die Wände müssten sich klamm anfühlen

Ansonsten:

Leider sieht und fühlt man das nicht immer und die Widerstandsmessung 
schlägt leider auch bei "beschlagener Wand" stark an - obwohl die Wand 
innen drin trocken ist und keine Feuchtigkeit von außen oder z.B. durch 
undichte Rohre eindringt.

von Bernd O. (bitshifter)


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Andreas S. schrieb:
> Auf den 2. Blick kamen mir dann allerdings Bedenken, ob mir der
> Meßbereich bis max. 80% RH ausreicht, denn Kondensation tritt ja erst
> bei 100% RH ein.
Das täuscht. Kondensation tritt dann ein wenn feuchte Luft auf einen 
Gegenstand trifft, dessen Temperatur den Taupunkt der Luft 
unterschreitet. Deshalb bildet sich an einer kalten Flasche aus dem 
Kühlschrank Kondensat - bei üblichen Raumfeuchtigkeiten fernab von 100% 
RH.

Aus diesem Grund sollte man im Sommer die Kellerfenster schließen und 
maximal nachts lüften wenn es kühler ist, da man sich ansonsten 
Feuchtigkeit in den Keller holt. Die warme Luft von draußen kann 
aufgrund ihrer relativ hohen Temperatur viel Feuchtigkeit aufnehmen. 
Sobald die Luft an der kalten Kellerwand abkühlt kondensiert die 
Feuchtigkeit und die Wand wird feucht.

Gruß,
Bernd

von Karlo K. (ponos)


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Für die falsche Lüftung gibt es einen eigenen Regler, damit man beim 
Lüften nicht mitdenken muss.

http://www.hydrothyr.at

: Bearbeitet durch User
von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Andreas S. schrieb:
> ich suche ein Feuchtemessgerät für < 100 EUR

Du könntest mal deinen Fliesenleger fragen, der hat so was, um 
Estrichfeuchte zu messen. Vielleicht leiht er es dir ja aus, ansonsten 
frage mal beim örtlichen Werkzeugverleih.
Zum Logger wurde ja schon hinreichend viel geschrieben. Du brauchst ja 
keine riesige Genauigkeit, also kannst du dich auch mal auf eBay umtun.

Max

von J. A. (gajk)


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Karlo K. schrieb:
> Für die falsche Lüftung gibt es einen eigenen Regler, damit man
> beim
> Lüften nicht mitdenken muss.
>
> http://www.hydrothyr.at

Danke für den Hinweis. Da gibt es noch was ähnliches aus D, welches auch 
preislich etwas günstiger ist:
www.taupunkt-lueftung.de

Das Gerät lüftet nur, wenn durch die Luft außen eine RH-Abnahme innen 
erreicht werden kann.

von Jan L. (ranzcopter)


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Andreas S. schrieb:
> Habt Ihr Empfehlungen zu meiner ersten Frage:
> Welchen Wand-Feuchtemesser könnt Ihr empfehlen?

ich teste gerade für eine ähnliche "Anwendung" (Keller) ein Trotec BM31.
Das liefert keinen "Feuchtewert", sondern nennt sich "dielektrischer 
Feuchteindikator". Bislang scheinen mir die Ergebnisse relativ plausibel 
zu sein, man erhält halt einen einheitslosen Wert zwischen 0 und 100. 
"Trockene Mauer" liegt bei mir konsistent bei ~30, und "eher feuchter 
Eindruck" bei >60 :)

von Uli T. (taikon)


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Hallo,

ich hätte eine Gann Hydromette Compact abzugeben.

http://www.gann.de/Produkte/ElektronischeFeuchtigkeitsmessger%C3%A4te/CompactSerie/HydrometteCompact/tabid/59/language/de-DE/Default.aspx

Ich hab die nie benutzt, funktioniert aber.

Falls das was für dich wäre.

Gruß
Uli

von F. F. (foldi)


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Andreas, ich hatte vor Jahren so etwas entwickelt.
Du kannst gerne den Prototyp von mir haben.

Ruf mich an, wenn du das möchtest.
Aber erst  ab dem 17.10.

von Andreas S. (igel1)


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Hallo zusammen,

wow - so viele Antworten, Tipps und Anregungen!
Vielen Dank für Eure Mühen!

------------

@Dieter F.:

Danke für den Hinweis, dass das von Jörg R. verlinkte Reichelt-Gerät 
doch bis 99% rH messen kann.  Irgendwie hatte ich den Hinweis im 
Datenblatt falsch in meinem Kopf abgespeichert:

> Luftfeuchte-Messbereich: 10 - 99 % rH
> Genauigkeit: ±4 %rH (20-80 % rH)

... und Danke auch für Deinen kleinen Erfahrungsbericht - ich liebäugle 
derzeit auch eher mit Feuchtemessern, die mit einer Kugel ausgestattet 
sind.

------------

@Jörg R.:

> Ist das peinlich, jetzt habe ich schon 2 Kommentare geschrieben
> und  nicht an dieses Teil gedacht. Das habe ich nämlich auch...

Wenn er so in Vergessenheit geraten ist, dann frage ich einmal ganz
vorsichtig: möchtest Du ihn evtl. zu christlichen Preisen an mich
verkaufen?

------------

@Sebastian F. und Dieter S.:

Danke für Eure guten Hinweise zur schwierigen Bewertung der Messwerte.
Ähnliches hatte ich auch schon anderweitig gelesen.

------------

@Foldi:

Irgendwie hilft auch mein "messerscharfer Verstand" (mußte arg 
schmunzeln)
nicht gegen die Feuchte. Ich glaube, Dein "beilscharfes Praxiswissen"
ist da mehr wert. Wenn's recht ist, so rufe ich Dich dazu evtl. in
den nächsten Wochen einmal an.

------------

@Dieter F. (nochmals):

> Leider sieht und fühlt man das nicht immer und die Widerstandsmessung
> schlägt leider auch bei "beschlagener Wand" stark an - obwohl die Wand
> innen drin trocken ist und keine Feuchtigkeit von außen oder z.B. durch
> undichte Rohre eindringt.

Sehr interessante Info!
Das wußte ich nicht.
Dann hoffe ich mal, dass die dielektrische Messung (die Dinger mit der
Kugel vorne dran) etwas besser ist.

------------

@Bernd O.:
> Deshalb bildet sich an einer kalten Flasche aus dem
> Kühlschrank Kondensat - bei üblichen Raumfeuchtigkeiten
> fernab von 100% RH.

Ja schon, aber doch nur deshalb, weil die Luft ganz nahe an der
Flasche unter den Taupunkt runtergekühlt wird und deshalb aus-
kondensiert, oder bin ich falsch?

Im Endeffekt kommt's natürlich auf dasselbe heraus:
Luft kann 50%RH haben und trotzdem kondensiert's an der Wand,
wenn die 20 Grad kälter ist.

Fenster im Sommer zu ist bekannt - trotzdem Danke für den Hinweis.

------------

@ Karlo Karuso   &   J. Ad.:

> Für die falsche Lüftung gibt es einen eigenen Regler,
> damit man beim Lüften nicht mitdenken muss.

Ufff - das sind ja ganz schön saftige Preise für eine - wie
ich bislang annahm - relativ triviale Regelung.

Bei den Preisen drängt sich der Verdacht auf, dass vielleicht
doch einiges Know-How drinsteckt.

Ich selber hätte einfach bei Kondensationsgefahr im Zimmer
die Absolute Luftfeuchte draussen (ALF draussen) mit der
Absoluten Luftfeuchte  drinnen (ALF drinnen) verglichen
und dann halt den Lüfter für ein paar Minütchen angestellt,
wenn gilt "ALF draussen < ALF drinnen".

Aber vermutlich ist das - mit Blick auf die Preise - doch
etwas zu einfach gedacht.

------------

@Jan L.:

Für diesen keinen Erfahrungsbericht bin ich besonders dankbar.
Ich nehme das Trotec BM31 dann mal in die engere Wahl.

------------

@Uli Th.:

Danke für das Angebot.
Ich dachte eher an ein Meßgerät nach dem "Dielektrizitätskonstante-/ 
Hochfrequenz-Mesprinzip" - es sei denn, Du machst mir ein
unwiderstehliches Angebot, dann würde ich mir Dein Teil ggf.
als Zweitgerät zum Meßvergleich zulegen.

------------

@Foldi (nochmals):

Danke für Dein Angebot!
Ich bin ebenfalls schon knapp davor, ein paar Stunden zu investieren
und mir selber einen Logger zu bauen - hatte ich ja sowieso mal 
vorgehabt.

DHT22 und Dein DHT11 fliegen hier noch ungenutzt herum.
Wenn da nur nicht das aktuelle kleine Zeit-
problem wäre - Du weißt schon ...

------------

Aktuell überlege ich, ob mir so ein kombinierter Temperatur-/
Feuchte-Logger, der die Fühler im Gehäuse hat und den ich in
der Nähe der Wand aufstelle, überhaupt hilft.

Denn eigentlich brauche ich zur Beurteilung der Kondensationsgefahr
ja wirklich die Wandtemperatur und nicht die Raumtemperatur (sowie
natürlich die relative Luftfeuchte im Raum).

Da hilft mir dann kein Logger, dessen Fühler ich nicht an/in
die Wand schrauben kann.

Stimmt die Überlegung?

Oder gibt es gar Psyrometer (=Infrarot-Thermometer) plus
Luftfeuchtemesser als Logger zu erschwinglichen Preisen?


Bei meinen Recherchen bin ich auf das hier gestoßen:
https://www.itead.cc/smart-home/sonoff-th.html
Was haltet Ihr davon?



Alternativ habe ich hier ein ESP8266 und ein DHT22 herumfliegen.

Weil der zu überwachende Kellerraum 200km entfernt liegt
wäre das evtl. auch eine Alternative (es gibt dort WLAN).
Bastelanleitungen gibt's zuhauf für diese Kombination:
https://community.openhab.org/t/diy-cheap-wifi-based-temperature-humidity-sensor-based-on-esp8266-dht22/2746
https://learn.adafruit.com/home-automation-in-the-cloud-with-the-esp8266-and-adafruit-io
https://learn.adafruit.com/esp8266-temperature-slash-humidity-webserver/wiring

... allein, es fehlt/drängt die Zeit.


Viele Grüße  (und Danke nochmals für Eure vielen Tipps!)

Igel1

von Dieter F. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Da hilft mir dann kein Logger, dessen Fühler ich nicht an/in
> die Wand schrauben kann.
>
> Stimmt die Überlegung?

Nö - Du musst mehrfach Messen.

Einmal - langfristig und permanent - Luftfeuchte und Temperatur im Raum 
-> Logger.

Dann gezielt (mehr oder wenigen) an den vermuteten Schwachstellen (Wand, 
vergleichend).

Wenn Du mit einer Versicherung (u./o. Mietern) - sorry - zu tun hast ist 
das sowieso nur ein Indikator. Dann hilft nur ein vom Gericht bestellter 
( - andere zahlst nur Du und die sind nicht Gerichts-verwertbar) 
Sachverständiger.

Wenn es aber "nur" um Dein Eigentum geht - messe, vergleiche und rufe 
ggf. den Fachmann.

von J. A. (gajk)


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Andreas S. schrieb:

> ... und Danke auch für Deinen kleinen Erfahrungsbericht - ich liebäugle
> derzeit auch eher mit Feuchtemessern, die mit einer Kugel ausgestattet
> sind.
>
...
> Dann hoffe ich mal, dass die dielektrische Messung (die Dinger mit der
> Kugel vorne dran) etwas besser ist.
>


Ich habe so ein Kugel-Teil:

https://www.conrad.de/de/materialfeuchteindikator-voltcraft-mf-100-messbereich-baufeuchtigkeit-bereich-0-bis-100-vol-messbereich-holzfeuchtigkeit-bereich-0-bis-100-vol-100880.html

Grundsätzlich gelingt es damit gut, bei einer feuchten Wand den Übergang 
zwischen feucht und trocken herauszufinden.

Doch es kommt ganz genau darauf an WO man die Kugel hinhält. Nur wenige 
cm Verschiebung führen zu anderen Ergebnissen. Es ist also wirklich eher 
ein Indikator.

Und: Sobald man z. B. eine trockene Wand entlanggeht mit der Kugel und 
man nähert sich einer Kante: hier ändern sich die Werte ebenfalls. Ecken 
sind also besonders problematisch zu messen - obwohl die ja gerade am 
interessantesten wären.

Versprich dir also nicht zuviel von so einer "Kugel".

von Jörg R. (solar77)


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Andreas S. schrieb:

@Jörg R.:

>> Ist das peinlich, jetzt habe ich schon 2 Kommentare geschrieben
>> und  nicht an dieses Teil gedacht. Das habe ich nämlich auch...
>
> Wenn er so in Vergessenheit geraten ist, dann frage ich einmal ganz
> vorsichtig: möchtest Du ihn evtl. zu christlichen Preisen an mich
> verkaufen?

Hallo Andreas,

Entschuldigung, ich habe den Kommentar mit Deiner Anfrage gerade erst 
gelesen. Nein, tut mit leid, das Gerät steht nicht zum Verkauf. Ich 
verstehe nicht dass ich nicht an das Teil gedacht habe. Vor einigen 
Wochen war es noch an meinem Arbeitsplatz im Einsatz.

Gruß Jörg

von Andreas S. (igel1)


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@Dieter F.:
Es ist "nur" mein Eigentum und der "Fachmann" war vor 5 Jahren da und 
hat alles dicht gemacht (ausgekoffert + isoliert außen + Isolierputz 
innen) ...
Und jetzt beginnt die Wand schon wieder feucht zu werden ...

@J. Ad.:
Danke für Deinen Erfahrungsbericht! Hat mir sehr geholfen, in dem 
Kugelteil keinen Allheilsbringer zu erwarten.

@Jörg R.:
Kein Problem - ich würde so einen schönnen Logger auch nicht verkaufen 
...

Viele Grüße

Igel1

von Andreas S. (igel1)



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Ich habe inzwischen übrigens in die Bastelkiste gegriffen
und aus den vorhandenen Teilen (ohne Zukauf) einen Logger
zusammengekloppt - war leichter als zunächst gedacht.

Zutaten waren:

- ESP8266-12 WLAN-Modul           (2,00 EUR)
- ESP-12 Adapterplatine           (1,00 EUR)
- DHT22 Temperatur/Feuchte-Sensor (2,50 EUR)
- 6 Widerstände                   (0,30 EUR)
- 1 LED                           (0,30 EUR)
- 1 Breadboard                    (2,00 EUR)
- 1 M102-Breadboard-Spannungsmodul(1,00 EUR)
- 2 Taster                        (0,40 EUR)
- 2 Kondensatoren                 (0,50 EUR)
- 1 Handvoll Leitungen/Jumpwire   (0,50 EUR)
----------------------------------------------
Zwischensumme:                    10,50 EUR

- FT232RL USB->RS232 Adapter      (4,00 EUR) # nur zur Programmierung
- 1 Netzteil 12V, 1A              (3,00 EUR)
----------------------------------------------
Summe:                            17,30 EUR


Das Dingen kann:

- Temperatur messen (Sensor: DHT22)
- Relative Feuchte messen (Sensor: DHT22)
- Eine LED an-/ausschalten
- Alle Daten/Schaltbefehle werden via WLAN übertragen/empfangen
- Die Daten werden auf einen IoT-Internetserver bei Adafruit übertragen
- Dort habe ich Dashboards angelegt, die alles schön in Diagrammen 
anzeigen
- Die Werte können vom Internetserver als CSV-Dateien heruntergeladen

Alternativ habe ich auch eine Webserver-Version programmiert -
dann können die Temperatur/Feuchte-Werte auf dem ESP8266 via
Webbrowser ausgelesen werden.

Im Anhang findet Ihr die entsprechenden Bilder.
Es war die mein erstes Arduino-Projekt - und das unter Zeitdruck.
Erwartet also nicht allzu viel:
Es ist mehr oder weniger alles aus dem Internet abgekupfert und
leicht auf meine Bedürfnisse angepaßt.
Möglicherweise aufkeimende Anerkennung gilt also anderen, nicht mir.

Hier die Links, aus denen ich mich bedient habe:
https://learn.adafruit.com/esp8266-temperature-slash-humidity-webserver
https://learn.adafruit.com/home-automation-in-the-cloud-with-the-esp8266-and-adafruit-io/introduction
https://cityos.io/tutorial/1951/ESP12-and-DHT22
https://learn.adafruit.com/mqtt-adafruit-io-and-you/getting-started-on-adafruit-io

Mit viel Glück bin ich einem bösen Bug in den DHT22-Libraries entkommen,
indem ich früh auf einen tollen Hinweis im Internet gestoßen bin:
https://github.com/adafruit/DHT-sensor-library/issues/48

Mein Code ist dermaßen furchtbar, dass ich ihn hier lieber nicht
veröffentlichen werde - seid darüber nicht traurig sondern froh.

Wer unbedingt Temperatur & relative Luftfeuchtigkeit auf meinem
Schreibtisch nachverfolgen möchte oder wer mir durch Morsezeichen
auf meiner LED geheime Botschaften zukommen lassen möchte, hier ist
der Link zum Dashboard (vgl. auch oben auf dem rechten Foto):
https://io.adafruit.com/igel1/temphumidity001

(ohne Garantie, dass dies alles in Kürze noch funktioniert,
denn ich werde evtl. noch ein bißchen weiterbasteln)

Viele Grüße

Igel1

: Bearbeitet durch User
von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Coole Sache, poste es doch im Quick´n´dirty-Thread.

Der DHT22 ist m.W. nicht für genaue Feuchte bekannt, sondern ein 
ziemliches Schätzeisen. Packe die Konstruktion mal für zwei Tage in eine 
dichte Plastiktüte mit gesättigter Kochsalzlösung am Boden (einfach viel 
Kochsalz in wenig Wasser einrühren, bis sich nichts mehr löst), da 
müsste er dann 75% anzeigen. Die bei dir zu sehenden 28% sind extrem 
wenig.

EDIT habe gerade auf dein Dashboard geschaut (und es mir verkniffen, 
es bei dir blinken zu lassen). Die aktuell 52% klingen plausibel, die 
Absolutfeuchte ist wohl ziemlich konstant. Lüfte doch mal.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (igel1)


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@Max G.:

... muß leider arbeiten und bin nicht am Schreibtisch in meinem Zimmer
zu Hause. Gelüftet wird in diesem Zimmer erst heute  Abend - Du wirst
ja dann sehen können, wann :-)

Die hohen Temperaturspitzen samt niedrigster RH-Werte kommen daher,
dass der Sensor teils direkt vor dem Lüfterausgang meines Laptops
geparkt war.

Worauf beruht die "Schätzeisen"-Bewertung?
Ich kenne diese Bewertung nur für den DHT11, der DHT22 schneidet in
den mir bekannten Bewertungen relativ "passabel" ab, z.B. hier:
http://www.kandrsmith.org/RJS/Misc/Hygrometers/calib_dht22.html

Aber kannst Du mir (aus Deiner Erfahrung) eine gute Alternative zum
DHT22 empfehlen, möglichst <10 EUR/Sensor?

Viele Grüße

Igel1

von Andreas S. (igel1)


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> oder wer mir durch Morsezeichen auf meiner LED geheime Botschaften
> zukommen lassen möchte, hier ist der Link zum Dashboard

... also da habe ich scheinbar doch etwas zu viel versprochen:

Auch wenn man den On/Off-Schalter im Dashboard scheinbar auch als
anonym angemeldeter User umlegen kann - passieren tut trotzdem nichts:
Keine LED geht an oder aus.

Grund: Adafruit gönnt anonymen Dashboard-Besuchern nur Leseoperationen:
https://forums.adafruit.com/viewtopic.php?f=56&t=79900&p=520340&hilit=public#p520340

Spätestens beim Reload des Browsers wird ersichtlich: der Status des
On/Off-Schalters hat sich nicht verändert.

Ihr könnt mich also wider Erwarten mit wildem LED-Blinken doch nicht
in den Wahnsinn treiben :-)

Viele Grüße

Igel1

von Dieter F. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Adafruit gönnt anonymen Dashboard-Besuchern nur Leseoperationen

Schön zusammen-geklickert - wenn es für Dich und Deine anfangs 
beschriebenen Anforderungen ausreichend ist - Ziel erreicht. Dann kann 
der Thread ja geschlossen werden :-)

von Gibts N. (schneeblau)


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Gelüftet hast du aber noch nicht;)

von Andreas S. (igel1)


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Noch schnell, um meinen Ruf zu retten:
Doch, doch, gelüftet habe ich tatsächlich:

Das ist der kleine, flache Temperaturabfall, bevor es steil die Kurve 
heraufgeht (zu diesem Zeitpunkt habe ich den Logger ins Wohnzimmer
verschoben und  mit ihm dann alle möglichen Sperenzchen gemacht).

Allerdings traue ich dem DHT22 irgendwie noch nicht so ganz - scheint
mir etwas zu hohe Temperaturwerte zu liefern. Hatte auch schon von
Leuten gelesen, die meinen, dass die Funke im esp8266 den Sensor be-
einflußt (andere meinten, er hätte zu viel Selbsterwärmung).

Ich werde morgen mal Vergleichsmessungen mit anderen Temperatursensoren
machen.

Viele Grüße

Igel1

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Wir sollten den Thread eigentlich umziehen, kann sich ein Moderator mal 
erbarmen?

Zur Sensorik: kann sein, dass ich DHT11 und DHT22 verwechselt habe. Vor 
dem Laptoplüfter glaube ich die 28% sofort, auch der Rest sieht ganz 
vernünftig aus. Danke auch für den Link zu 
http://www.kandrsmith.org/RJS/Misc/Hygrometers/calib_dht22.html, noch 
mehr Lesestoff. Auch hilfreich, wenn auch weniger kochrezeptartig, ist 
der Link bei Wikipedia zu 
http://nvlpubs.nist.gov/nistpubs/jres/081/1/V81.N01.A06.pdf.

Ich habe bis jetzt mit zwei Feuchtesensoren gearbeitet: zuerst dem 
analogen HIH5030 von Honeywell, mittlerweile bin ich auf den kleineren 
digitalen Si7020 umgestiegen. Wenn ich endlich das bestellte MgCl2 
bekomme, kann ich die auch kalibrieren. Ist aber DFN-Package, zum 
Handlöten etwas fummelig (aber machbar).

Max

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Nachtrag: der Link zu 
http://www.kandrsmith.org/RJS/Misc/Hygrometers/calib_dht22.html war 
gigantisch. Danke!

Mein Si7021 ist nicht unbedingt besonders toll...

von Andreas S. (igel1)


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@Max G.:

Freut mich, wenn ich Dir mit dem Link etwas Gutes tun konnte.
Mir scheint allerdings, Du betreibst die Sache wesentlich 
professioneller als ich, der ich ja eigentlich nur die Ursache einer 
feuchten Wand herausfinden möchte.

Viele Grüße

Andreas

von Andreas S. (igel1)


Angehängte Dateien:

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Da fiel mir gerade ein, dass ich ja vor 2 Jahren ein GMH-3710
Präzisionsthermometer hier im Forum vom User ANMOTech erstanden hatte.

Sensor ist ein PT-Tauchfühler, dessen Genauigkeit ich leider nicht 
kenne,
aber schlechter als +-0,3 Grad (also ein PT-Fühler vom Typ B) wird der
wohl an solch einem Gerät kaum sein - eher besser.

Also habe ich das Teil einmal fluchs neben dem DHT22 aufgebaut und siehe
da: zumindest im Hinblick auf die Temperaturgenauigkeit war mein
Mißtrauen scheinbar völlig unbegründet:

Zu keinem Zeitpunkt wich der DHT22 mehr als 0,3 Grad vom Wert des
PT-Fühlers ab (auf dem Foto war ich nicht schnell genug, weshalb
mein Laptop-Lüfterstrahl den PT-Fühler bereits um 0,1 Grad erwärmt
hatte).

Wobei eine Schwalbe bzw. ein Meßwert natürlich noch keinen Frühling bzw.
keine Aussage über den gesamten Meßbereich begründet - aber es ist
immerhin ein erster Hinweis darauf, dass der DHT22 nicht völlig nach
dem Mond misst.

Viele Grüße

Igel1

von F. F. (foldi)


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Auch die DHT 11 messen nicht schlecht.
Bei der Luftfeuchtigkeit habe ich nur den Vergleich untereinander 
gemacht und zumindest lagen die alle eng beieinander.

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