Hallo, ich habe ein altes Tektronix 2467B erworben und soweit nötig restauriert. (Ein tolles Gerät, die spezielle Röhre kann Einzelereignisse bei höchster Ablenkung zeigen!) Ein Problem habe ich noch: Der Kalibrierungsausgang erzeugt so schlaffe Flanken, daß eine sinnvolle Tastkopfkalibrierung nicht möglich ist. Die Anstiegszeit liegt im Bereich von 40 ns. Im Anhang der relevante Teil des Schaltplans und Soll-Oszillogramme aus dem Servicemanual. Ich habe da hinterhergemessen und kann nichts feststellen, verstehe als Digitalmensch die Schaltung zugegeben zu wenig. Rechts geht ein TTL-Signal von der Horizontalstufe rein, die Frequenz des Kalibrators passt bei Tek praktischerweise zur gewählten Horizontalablenkung. Die spiegelbildlichen Transistoren scheinen irgendwie Differenzverstärker zu sein, die das Signal eigentlich wohl versteilern sollen, eine Schmitt-Trigger-Funktion wäre vermutlich sinnvoll, vielleicht ist der merkwürdige Transistor Q550 dafür gedacht. Das Signal wird aber auf seinem Wege nicht steiler. Die Versorgung und Spannungspegel stimmen, die Transistoren sind als Diodenstrecken durchgemessen in Ordnung. Am Eingang (Meßpunkt 43) habe ich 35ns rise, 56ns fall, am Meßpunkt 44 dann 44ns rise, 25ns fall, am Ausgang (Meßpunkt45) schließlich 50ns rise, 31ns fall. Kann mir jemand weiterhelfen? Danke Jörg
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Verschoben durch Admin
Für den Tastkopfabgleich ist die Flankensteilheit eher sekundär, der Abgleich erfolgt aufgrund des Signaldachs (Ziel: waagerechter Verlauf). Beim Bild des Signals 45 ist zum Beispiel der kleine Knick am Anfang des Dachs schon eine Abweichung vom idealen Verlauf, vermutlich um die Grenzen der Schaltung erkennbar zu machen. (oder, auf gut englisch: Wenn diese Form erreicht ist, ist die Schaltung OK) U550D ist ein Emitterfolger U550C ist ein Potentialversatz um UBE U550B und Q550 bilden eine Kippschaltung, der Kipppunkt ist von U550A und dem Spannungsfolger U165 B bestimmt. Die Flankensteilheit spielt da weniger eine Rolle. So mit den verwendeten Widerständen und Transistortypen dürfte diese Flankensteilheit zu erwarten sein: Zwischen den 40ns und der Grenzfrequenz der Schaltung besteht ja ein Zusammenhang. So aus dem Kopf ergibt 10MHz fg 35 ns tr.
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Ah so, danke für die Erklärung. Ich dachte da ist was kaputt. Mein olles Hameg 604 macht deutlich steilere Flanken. Ich dachte das ist eine Tugend, um den Tastkopf so einzustellen, daß das Rechteck schön steil, aber noch ohne Überschwinger daherkommt.
Peter R. schrieb: > U550B und Q550 bilden eine Kippschaltung, der Kipppunkt ist von > U550A und dem Spannungsfolger U165 B bestimmt. Nein, das ist keine Kippschaltung, sondern die Amplitudenregelung für das Kalibriersignal. Das Rechtecksignal wird mit 5V Amplitude durch Signal 43 in die Schaltung eingespeist aber nicht in ihr erzeugt. U550D schaltet über die Diode U550C die Basisspannung von Q550 zwischen 0 und 3V um (Signal 44). U165B puffert die Referenzspannung und legt die Basisspannung des linken Diff-Transistors (DT) fest. Der rechte DT sieht die Ausgangsspannung des Kalibrators (vor dem 50Ohm-Teiler) und vergleicht die mit der Referenzspannung am linken DT. Falls die Spannung größer als die Referenz am linken DT ist, wird der rechte DT weiter aufgesteuert und zieht die Basisspannung von Q550 runter. Ist Signal 44 gleich 0V, dann ist einfach Q550 ausgeschaltet, die Ausgangsspannung ist auch 0V, wogegen der Diff nichts unternehmen kann, obwohl er eigentlich möchte (er kann den Q550 nicht einschalten, sondern nur abregeln). Die Schaltung regelt also nur die High-Phase des Kalibriersignals. Das Einschwingen auf den eingeregelten Zustand dauert etwas, daher ist die Flankensteilheit des Signals nicht besonders groß. Dafür hat man aber eine rel. gut stimmende Amplitude.
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