Hallo zusammen, ich habe eine Schaltung, die im Normalfall 60mA zieht, aber auch mal einige Sekunden lang 600mA. Da die Schaltung mit LiIons betrieben wird, möchte ich einen Überstromschutz einbauen. Der erste Gedanke ist eine Sicherung zu nehmen. Ich möchte gerne auslösen, wenn 1s lang 1A fliesst, weil dann 100%ig etwas nicht in Ordnung ist. Die Sicherungen, die ich gefunden habe, haben alle jedoch um die 200mOhm Eigenwiderstand. Gibt es keine elegantere Lösung mit einem FET z.B.? Bei 200mOhm verbrate ich ja gut 5% der Energie nur für die Sicherung.
Google sagt, dass man für sowas ne Menge Bauteile braucht. Gibt es sowas nicht bereits fix und fertig als SOT-23 oder so? Gibt ja auch "ideale" Dioden. Dann gibt es bestimmt auch "ideale" Sicherungen?
Im Gegensatz zu Schmelzsicherungen, wo nur der Strom zählt, kommt es bei anderen Sicherung(sschaltung)en auch auf die Höhe der Spannung an. Das sind meist Halbleiter mit nur begrenzter Spannungsfestigkeit. Obwohl man natürlich auch was mit Relais basteln könnte - mit vielen Bauteilen. Also, welche U? Bei Mouser gibt´s z.B. selbstrückstellende Polyfuses. Hier eine Auswahl: Erlaubter Strom 0,65A - Auslösestrom 1,3A - Umax entweder 60VDC oder 72VDC http://www.mouser.de/Circuit-Protection/Thermistors/Resettable-Fuses-PPTC/_/N-axfyt?Rl=axfytZgjdh3fZ1z0x79sZ1z0x5wwSG135okZ1yzvm8mZ1yxjlvrSGgjdh3eZ1z0x8f7Z1z0x79qSGT&Keyword=polyfuse&FS=True
Hast Du Dir mal die Littlefuse LoRho-Serie angesehen? http://www.littelfuse.de/products/resettable-ptcs/low-resistance/lorho.aspx Die 1A-Version liegt bei 40mOhm, allerdings mögen die nur 6 Volt.
Die Frage ist, was du beschützen möchtest. Eine Sicherung in der Stromversorgung-Leitung kann nur die Stromversorgung und die Leitungen beschützen, jedoch nicht die daran hängende Schaltung. Wenn Akku und Leitung 1A vertragen, dann ist eine 1A Sicherung sicher nicht falsch. Allerdings haben Sicherungen einen gewissen Innenwiderstand, der die Versorgungsspannung schwanken lässt. Manche Schaltungen mögen das nicht, da wäre dann eine Sicherung mit möglichst geringem Innenwiderstand (also möglichst hohem Strom) angebracht. Es kann wegen dem Innenwiderstand durchaus Sinnvoll sein, z.B. eine 5A Sicherung zu verwenden, obwohl die Schaltung planmäßig weit weniger Strom aufnimmt. Bei Polyfuses musst du beachten, dass sie nach der ersten Auslösung einen höheren Innenwiderstand bekommen, als Anfangs. Das ist bei USB-Festplatten und Flachbettscannern öfters mal ein Ärgernis.
Das Problem bei den Polyfuses ist, dass sie im Fehlerfall durchgehend Strom ziehen. Hängt daran jetzt obendrein ein relativ teurer Akku und man bekommt den Fehler nicht mit, ist der Akku nach einigen Tagen kaputt, da tiefentladen. Stichwort Dendriten. Die Schaltung zieht im Standby nur 100nA. Vmax ist 8.4V. Im Störfall fliessen jedoch 84A, da der Kurzschlusspfad + Innenwiderstand gerade mal 100mOhm hat. Das muss die Sicherung abkönnen. Ich habe mir die efuses mal angeschaut. Warum jemand efuses mit 500mOhm erfindet ist mir schleierhaft. Es gibt da welche mit 30mOhm, die sehen gut aus, kosten natürlich wesentlich mehr als eine einfache Sicherung. Die eierlegende Wollmilchsau ist wohl noch nicht erfunden. Ich dachte sowas baut man sich diskret mit zwei Bauteilen auf, wie einen Verpolschutz. Naja war wohl nichts.
Timmy schrieb: > Der erste Gedanke ist eine Sicherung zu nehmen. Ich möchte gerne > auslösen, wenn 1s lang 1A fliesst, weil dann 100%ig etwas nicht in > Ordnung ist. Hast Du das zu Ende gedacht? Ich denke es muss heißen, wenn 1s mehr als 1A (>600mA) fliest, sollte die Sicherung auslösen? Im Fehlerfall weis man ja nicht wie hoch der Strom ist. (außer was das Netzteil oder Akku hergibt) Elektronische Sicherungen gibt es viele, und eine gewisse Zeitkonstante oder Verzögerung wäre auch kein Problem. Aber ohne Spannungsverluste u. eine Hand voll Bauteile wird es nicht gehen
Stört denn der Spannungsabfall am Widerstand der Sicherung wirklich? - Abgesehen vom "bösen" Energieverlust in der Sicherung, der sonst in der Schaltung auch nicht weniger "böse" wäre... Eine handelsübliche träge 1 A Sicherung kostet 150 mV bei 1 A, also 90 mV bei 600 mA und 9 mV bei 60 mA. Vielleicht ist dein Schaltungskonzept zu sehr auf Kante genäht, wenn es damit nicht klarkommt...
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