Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 2 Netzteile an 2 Phasen


von Waldi (Gast)


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Ich habe folgende Schaltung, siehe Anhang.Warum funktioniert diese 
Schaltung nicht richtig? Auf gleicher Phase funktioniert alles, aber
auf verschiedenen Phasen habe ich Probleme , die Schaltung stürzt ab.

Ich weiß, ich könnte mit Optokoppler oder Trafonetzteil arbeiten,
aber ich möchte prinzipiell wissen warum es nicht geht. Sind
evtl die Kondensatoren, die in den Schaltnetzteilen nach GND
geschaltet sind, schuld?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Da die Steckernetzteile eine galvanische Trennung haben, sollte es 
völlig egal sein, aus welchen Phasen die ihre Versorgung beziehen.

Waldi schrieb:
> Sind
> evtl die Kondensatoren, die in den Schaltnetzteilen nach GND
> geschaltet sind, schuld?

Das wäre ein Zeichen für sehr, sehr schlechte Qualität und irgendwelchen 
Pfusch in den Netzteilen. Wie oben gesagt, sollte die speisende Phase 
völlig wurscht sein - Hauptsache, die Höhe der Spannung ist die, die das 
Netzteil am Eingang möchte.

von hinz (Gast)


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Waldi schrieb:
> Sind
> evtl die Kondensatoren, die in den Schaltnetzteilen nach GND
> geschaltet sind, schuld?

Möglich, aber wir kennen deine Schaltung ja nicht.

Häng doch einfach eines der NTs über einen Trenntrafo dran, testhalber.

von Michael B. (laberkopp)


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Waldi schrieb:
> die Schaltung stürzt ab

Sollte nicht passieren wenn die GND fest elektrisch verbunden sind.

Zwar koppeln SKII schutzisolierte Netzteile die Phase über 
Funkentstörkondensatoren auf GND, und bei 2 an unterschiedlichen Phasen 
gibt es bis 170Vrms Differenzspannung, aber so bald die GND verbunden 
sind kann der kleine Ausgleichsstrom von ca. 1mA nichts mehr bewirken.

von Waldi (Gast)


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Boooahh, ich hasse diese Chinaböller.
Mit Trenntrafo (gute Idee) ging es auch nicht. Dann habe ich mal auf der 
"Empfängerseite" die Massen getrennt und die Spannung auf beiden 
Masseseiten gemessen: 95V!
Ein anderes Steckernetzteil tut es. Dann müssen es ja diese 
Kondensatoren
sein...  Wofür sind die eigentlich in allen mir bekannten SNT's?

von Michael B. (laberkopp)


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Waldi schrieb:
> habe ich mal auf der
> "Empfängerseite" die Massen getrennt und die Spannung auf beiden
> Masseseiten gemessen: 95V!

Das ist, siehe oben, normal bei ordnungsgemäss funkentstörten Geräten.

Wenn das stört, ist deine Masseverbindung untauglich.

von Helmut L. (helmi1)


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Waldi schrieb:
> Wofür sind die eigentlich in allen mir bekannten SNT's?

Damit dein Netzteil nicht zum Stoersender wird.

von Waldi (Gast)


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Helmut L. schrieb:
> Damit dein Netzteil nicht zum Stoersender wird.

Sind die aber in der Regel alle mehr oder weniger...
In meinem Fall sind ja noch 150m Kabel (Isty) dazwischen und meine Masse 
soll nur der Gegenpol für meine Pulse sein; und komischerweise
funktioniert es ja wenn ich mit beiden Seiten an ein und derselben Phase 
hänge.
Aber ich weiß jetzt, dass es auf jeden Fall mit den Chinaböllern 
zusammenhängt.

von hinz (Gast)


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Waldi schrieb:
> Boooahh, ich hasse diese Chinaböller.

Mach halblang, such den Fehler ehr in deiner Schaltung, die ist 
offensichtlich übersensibel.

von Karl B. (gustav)


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Waldi schrieb:
> Wofür sind die (Kondensatoren) eigentlich in allen mir
bekannten SNT's?

Hi,
für die "Deckelung der HF-Aussendung" (Zitat
mikrocontroller.net)
und dafür, dass sich in der Schaltung selbst kein zu hohes
Potenzial aufschaukelt, das sich schlagartig entladen
kann, wenn man Pole (sekundär) berührt.
Das nehmen einem die Schaltnetzteile sehr übel.

Diese Konds. sollten X1 spezifiziert sein, aber auch ein
Kond. kann auch mal kaputt sein. (Das merkt man erst, wenn
es zu spät ist.)
Eine sehr lebhafte Diskussion darüber findet man unter:

Beitrag "Re: Netzteil Elektromagnetische Strahlung"


ciao
gustav

von hinz (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Diese Konds. sollten X1 spezifiziert sein,

Y1!

von Karl B. (gustav)


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hinz schrieb:
> Karl B. schrieb:
>> Diese Konds. sollten X1 spezifiziert sein,
>
> Y1!

OK. Stimmt.

Y1   Doppelte oder
verstärkte Isolation   ≤ 500 VAC   8 kV


ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Dieter W. (dds5)


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Waldi schrieb:
> Dann müssen es ja diese Kondensatoren sein...
> Wofür sind die eigentlich in allen mir bekannten SNT's?

Die liegen parallel zur (parasitären) Kapazität des Trafos zwischen
Primär- und Sekundärseite und reduzieren damit die Spannung, die an 
dieser Kapazität durch die Schaltvorgänge entsteht.

Ohne die wäre auf dem Ausgang eine hohe Gleichtaktspannung gegen Netz 
und die versaut durch Abstrahlung über das Anschlusskabel oder den 
Verbraucher die Umgebung.

Ich hab hier eine Wandwarze, bei der liegen parallel zu dem o.g. 
Kondensator noch 110MOhm (5 x 22) als Entladewiderstand.

Suchbegriff: EMI oder auch electromagnetic interference.

von voltwide (Gast)


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hinz schrieb:
> Waldi schrieb:
>> Boooahh, ich hasse diese Chinaböller.
>
> Mach halblang, such den Fehler ehr in deiner Schaltung, die ist
> offensichtlich übersensibel.

Das sehe ich ganz genau so. Die Y-Kondensatoren innerhalb der 
SchutzklasseII Netzadapter haben normalerweise 1-2nF und liefern 
Ableitströme um die 100uAeff. Sie liegen von daher im erlaubten Bereich 
und Deine Schaltung muss damit klar kommen.

von Helmut L. (helmi1)


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Wer weiss wie seine Schaltung ueberhaupt aussieht.
Vielleicht hat er auch ein Potentialunterschied an den beiden N 
Leitungen.
Ohne das alles mal genau untersucht zu haben kann man jetzt nicht 
einfach behaupten die Netzteile sind Schuld.

von Amateur (Gast)


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Wenn kein Fehler in der Beschaltung vorliegt, sollte die Phase egal 
sein.
Grundsätzlich sollte man aber, so die Netzteile nicht explizit dafür 
ausgelegt sind, das Parallelschalten vermeiden.

von Waldi (Gast)


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Helmut L. schrieb:
> Wer weiss wie seine Schaltung ueberhaupt aussieht.
> Vielleicht hat er auch ein Potentialunterschied an den beiden N
> Leitungen.

Das kann gut sein in einem größeren Gebäude, schließlich sind  ca 150m 
zu überbrücken. Aber ich habe ein Netzteil, welches mir 12V liefert und
eigentlich nichts mit irgendwelchen Potentialunterschieden zu tun hat.

> Ohne das alles mal genau untersucht zu haben kann man jetzt nicht
> einfach behaupten die Netzteile sind Schuld.
 Doch, denn ein anderes Netzteil funktioniert ja.

Der Beitrag "Netzteil Elektromagnetische Strahlung" bringt mich jetzt 
dazu
wieder mit Trafonetzteilen zu arbeiten. Das war übrigends mein erster 
Versuch mit Schaltnetzteilen.

P.S. Die 12V aus den Netzteilen sind in der Schaltung mit 100µF, 100nF 
und 10nF geblockt.Das hilft aber anscheinend nicht.

von Huh (Gast)


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Waldi schrieb:
> P.S. Die 12V aus den Netzteilen sind in der Schaltung mit 100µF, 100nF
> und 10nF geblockt.Das hilft aber anscheinend nicht.

Wenn die Ursache deiner Probleme darin liegt, daß der Minuspol des 
12V-Ausgangs nicht ordentlich galvanisch vom Netz getrennt ist, nützen 
Parallelkondensatoren natürlich nichts.

von Helmut L. (helmi1)


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Waldi schrieb:
> P.S. Die 12V aus den Netzteilen sind in der Schaltung mit 100µF, 100nF
> und 10nF geblockt.Das hilft aber anscheinend nicht.

Die helfen aber nur gegen Stoerungen zwischen 0 und 12V. Stoerungen 
zwischen (0 ,12V) und Erde werden dadurch nicht beseitigt. Dazu braucht 
man eine Stromkompensierte Drossel und Kondensatoren von (0,12V) gegen 
Erde.

Waldi schrieb:
> Doch, denn ein anderes Netzteil funktioniert ja.

WIe andere schon sagten ist deine Schaltung nicht aussreichend 
Stoersicher.

von hinz (Gast)


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Waldi schrieb:
> Doch, denn ein anderes Netzteil funktioniert ja.

Nur scheinbar.

von gustav (Gast)


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Waldi schrieb:
> Der Beitrag "Netzteil Elektromagnetische Strahlung" bringt mich jetzt
> dazu
> wieder mit Trafonetzteilen zu arbeiten.

Bingo! That's what I say, every day.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinspannung

'mal nach SELV, PELV und FELV durchscrollen.

Es scheint heute allerdings schwieriger, Trafos mit Schutzlage, bzw. 
-wicklung zwischen Primär- uns Sekundärwicklung zu finden.
Die Schutzlage wird dann mit PE verbunden oder der "sauberen" Erde, 
gleichzeitig ist dann auf der Sekundären "nur" noch die 
Wicklungs-Kapazität gegen PE, ohne galvanische Verbindung. Ist die 
Prüfspannung noch hoch, kann eigentlich nichts mehr passieren.

Die Problematik ist, dass Gerätehersteller nach EN dazu gezwungen sind, 
bestimmte Werte für Verluste einzuhalten. Daher der Boom von SNTs.

Man muss sich also selber 'was bauen, soll's besonders sicher sein.
Oder man landet gleich wieder im Medizinbereich.

ciao
gustav

von Waldi (Gast)


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Helmut L. schrieb:
> Die helfen aber nur gegen Stoerungen zwischen 0 und 12V. Stoerungen
> zwischen (0 ,12V) und Erde werden dadurch nicht beseitigt. Dazu braucht
> man eine Stromkompensierte Drossel und Kondensatoren von (0,12V) gegen
> Erde.

Ja,genau und diese Teile sind in den Chinakrachern nicht drin. Da ich 
(bisher) erdfrei bin, war ich der Meinung es reicht so. Sicher ist meine 
Schaltung noch störempfindlich; werde ich nachbessern. Die Schaltung ist 
so ähnlich wie die in dem Beitrag "Netzteil Elektromagnetische 
Strahlung";
nur ohne Optokoppler.

Die neuen Notebooknetzteile sind ja mit Erde und evtl deshalb etwas 
besser, hoffe ich.
Danke bis hierhin für die Tips

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