Hallo Allerseits, kennt sich hier jemand gut mit PB Batterien aus? Es geht um Batterien vom Typ Panasonic LC-CA1216P. Datenblatt im Anhang. Mir fallen hier reihenweise Batterien mit halber Kapazität aus und ich verstehe nicht wieso: * Wir laden CC/CV bei 4A/14,7V. Ein Akku kann die 14,7V durchaus auch mal mehrere Tage/Wochen sehen. * Wir entladen grob mit konstanter Leistung von 24W. Bei 12,5V entspricht dies 1,9A. * Wir entladen bis 10,75V. * Ein auf 14,7V geladender, nagelneuer Akku liefert damit bei 2A konstantem Entladestrom ca. 12Ah. * Tiefentladung kann ich eigentlich ausschließen Zwei Entladekurven von ähnlich alten Batterien im Bild im Anhang. Was mich irritiert ist, dass die Defekte Batterie in den ersten 3h relativ normal aussieht und dann sehr plötzlich rapide einbricht -> Lässt sich daraus auf irgend ein Fehlerbild schließen? Vielen Dank für eure Hilfe! Gruß, Nikias
N. K. schrieb: > * Wir laden CC/CV bei 4A/14,7V. Ein Akku kann die 14,7V durchaus auch > mal mehrere Tage/Wochen sehen. Und was wundert Dich dann? Für 14,5..14,9 Volt steht im Datenblatt " Cycle ", nicht Erhaltungsladen bzw continous. Du kochst die Dinger leer.
Schätz ich auch. Blei-Vlies? Brich/bohr mal oben die Zellenverschlüsse auf und gib je einen Spritzer destilliertes Wasser rein. Wenn sich dann die Kapazität deutlich erhöht, weißt du Bescheid.
@Manfred: Die Frage ist, wie schnell geht das "Leerkochen" ? Grundsätzlich sind die Batterien nur sehr sehr selten über mehrere Tage an 14.7V. Daher hatte ich das eher für unwahrscheinlich gehalten. Ist das eine Frage von Stunden oder Tagen? Bei 14,7V habe ich nach 24h noch ca. 30mA Stromaufnahme - Temperatur erhöht sich um ca. 5k - ein neuer Akku zeigt auch nach 24h an 14,7V keine reduzierte Kapazität. Kann hier schon von "Leerkochen" die Rede sein? @Batman: Blei-Vlies ist korrekt. Ich werde das mit dem Anbohren ausprobieren. Gruß, Nikias
N. K. schrieb: > Die Frage ist, wie schnell geht das "Leerkochen" ? > Grundsätzlich sind die Batterien nur sehr sehr selten über mehrere Tage > an 14.7V. Daher hatte ich das eher für unwahrscheinlich gehalten. Du widersprichst Dir selbst und deutlich: N. K. schrieb: > Ein Akku kann die 14,7V durchaus auch > mal mehrere Tage/Wochen sehen. > Ist das eine Frage von Stunden oder Tagen? Ich überfliege gerade mal das Panasonic "VRLA Handbook", im Internet zu finden, ohne dazu eine klare Aussage zu finden. Ich würde gucken, bei Abfall des Ladestromes die Spannung um gut 1 Volt zu reduzieren, also in den Erhaltungsmodus "Trickle Charge" zu gehen. Deine Entladekurve mit 7Ah sieht aus, als ob da schlagartig eine Zelle wegfliegt. Die Rote irritiert mich etwas, da vermisse ich den Knick zum Ende.
Wenn die Batterie überladen wird, kann man deutlich ein leises Knistern hören. Die Temperatur steigt an und der Akku bläht sich auf. Aber bei 30 mA Erhaltungsladung dürfte der Akku nicht gleich defekt werden. Sind die 4 A Ladestrom noch innerhalb der Spezifikation ? Miss mal bei einem defekten und entladenen Akku die einzelnen Zellenspannungen. Ansonsten ist Panasonic der richtige Ansprechpartner.
Bastler schrieb: > Wenn die Batterie überladen wird, kann man deutlich ein leises Knistern > hören. Die Temperatur steigt an und der Akku bläht sich auf. Nach wie vielen Tagen bei welcher Temperatur und Spannung? Ich habe schon aufgeblähte Akkus gesehen, aber noch nie auf dem Labortisch und schon garnicht innerhalb weniger Tage. > Aber bei 30 mA Erhaltungsladung dürfte der Akku nicht gleich defekt > werden. Hier fehlen detaillierte Angaben zum Gesamtsystem. 30 mA geben ein halbes Watt, da wird ein Klotz dieser Größe nicht erkennbar warm. Dennoch sind 14,7 V eindeutig im Bereich der Gasung, wobei VRLAs das ja angeblich sehr gut rekombinieren können sollen. Unbenommen dessen dürfte eine Passivierung der aktiven Oberfläche einsetzen, bei Blei als Sulfatierung bekannt. Wenn ich mir die rote Entladekurve angucke, die sieht irgendwie scheiße aus, relativ schräger Verlauf ohne klaren Abfall am Ende - ein Indiz für einen erhöhten Innenwiderstand der Batterie. > Sind die 4 A Ladestrom noch innerhalb der Spezifikation ? Das verlinkte Datenblatt erlaubt 6 Ampere! Ich selbst sehe das garnicht so eng, an hohem Anfangsladestrom ist mir noch kein Bleiakku verstorben. Eher andersherum, die Dinger werden hochohmig, wenn man sie mehrfach mit deutlich geringem Strom beglückt.
Hallo Allerseits, anbei noch mehr Entladekurven von guten Akkus zum Vergleich. Alle wurden immer wieder auf 14,7V geladen und dort auch bis zu 24h gehalten. Ich habe derzeit die Batterie der roten Kurve seit 2 Tagen auf 14,7V und werde das noch übers WE weiter laufen lassen, um dann am Montag nochmal die Entladung auf zu zeichnen. Mit einem Stethoskop hört man in jedem Fall, dass in der Batterie etwas vor sich geht. Ich würde eher von einem leichten blubbern sprechen. Mal sehen, ob sich da in 5 Tagen etwas merklich verändert. Der Ladestrom kommt aus einem Netzteil. Nach diesm ist noch eine Schottky-Diode und in der Zuleitung zur Batterie stecken insgesamt ca. 150mOhm. Das Netzteil liefert zunächst 4A CC und ist CV so eingestellt, dass sich nach ca. 10h bei 30mA durch die Batterie 14,7V an der Batterie einstellen. 2x defekte Exemplare habe ich zu Panasonic eingeschickt. Das erste Feedback war, dass es nicht an den 14,7V liegen sollte. Mal sehen, was die raus finden... Gruß, Nikias
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Ich hab zwar nicht mit solchen kleinen Gel oder AGM zu tun, sondern mit größen ab 100Ah aufwärts, aber bisher ist mir noch kein professionelles Ladegerät untergekommen das für die reguläre Ladung über 14,4V geht. Und auch die Ladegeräte die bei 14,4V beschleunigt Laden wechseln wenn der Ladestrom bei vollem Akku zurück geht auf Erhaltungsladung bei den üblichen 13,8V als Top Off Charge. Beim zyklischen Betrieb werden höhere Spannungen ja eingesetzt um mehr Strom in den Akku zu drücken um damit die Ladezeit zu verkürzen, aber das ist nicht als dauerhaft anzulegende Spannung anzusehen. Die Spannung muss zum Ladeende wieder abgesenkt werden, wenn der Akku am Ladegerät verbleiben soll und nicht gleich wieder dem nächsten Entladezyklus zugeführt wird. Ich behaupte mal, dass das den Akkus sicher nicht gut tut wenn Ihr die bei so hoher Spannung regelmäßig und auch mal länger köcheln lasst... Wenn ihr den Akku nicht möglichst schnell laden müsst um ihn wieder einzusetzen, was ja nicht der Fall zu sein scheint, denn sonst könnte der ja nicht so lange dran hängen: > Ein Akku kann die 14,7V durchaus auch > mal mehrere Tage/Wochen sehen. dann ladet den doch einfach mal auf Standard 13,8V statt 14,7V? Voller wird der bei 14,7V auch nicht! Wenn die aktive Masse umgesetzt ist, ist sie umgesetzt - und dazu reichen auch 13,8V aus.
Ladegerät schrieb: > Und > auch die Ladegeräte die bei 14,4V beschleunigt Laden wechseln wenn der > Ladestrom bei vollem Akku zurück geht auf Erhaltungsladung bei den > üblichen 13,8V als Top Off Charge. Und das ist der entscheidende Punkt. Man kann Vlies und Gel zwar auch kurz mal auf 14,7V laden, sie aber da zu halten ist ganz klar eine Aufforderung zur Gasung. Richtige Ladegeräte laden Bleiakkus in 3 Phasen: 1. Bulk: (Grundladung) bis zur Zellenschlussspannung (14,4-14,7V) 2. Absorb: Ladegerät reduziert auf 13,8V und hält einen Strom von etwa 1/10C o.ä. Zeitlimitiert auf max. ein paar Stunden. 3. Trickle: Erhaltungsladung. Ladegerät schaltet ab und misst Spannung. Wenn diese unter z.B. 13,4V geht wird mit geringem Strom nachgeladen. So halten Batterien sehr lange.
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Zu den Vlies-Akkus sollte man sich klar machen, daß sie nicht von oben nach unten (linear) trocken laufen, wie Akkus mit flüssiger Säurefüllung (Autobatterien). Das Vlies verteilt die vorhandene Säure einigermaßen gleichmäßig über die Oberfläche und entsprechend großflächig verteilt sich dann auch die Trocknung, wenn sie mal einsetzt. Der Kapazitätsverlust kommt also wohl eher schlagartig als schleichend.
Vielen Dank für die Einschätzungen! Leider geht es in unserem Gerät genau darum, den Akku möglich schnell voll zu bekommen. Der Benutzer kann aber das Gerät auch mal mehrere Tage am Netz hängen haben... Bisher hängt der Akku wie gesagt relativ simpel an einem CC/CV Netzteil...Ich werde mir etwas überlegen müssen. Gruß, Nikias
N. K. schrieb: > Leider geht es in unserem Gerät genau darum, den Akku möglich schnell > voll zu bekommen. Der Benutzer kann aber das Gerät auch mal mehrere Tage > am Netz hängen haben... Der Akku ist nach der Absorberphase randvoll - mehr geht nicht. Und wieviel Strom in der Bulkphase in den Akku gepumpt wird, bestimmt, wie schnell er voll wird. Wenn du aber nach der Bulkladung weiter die absolute Zellenschlussspannung von 14,4-14,7V je nach Typ anliegen lässt, geht er putt. Du musst also in jedem Fall die Ladespannung zurücknehmen.
N. K. schrieb: > 2x defekte Exemplare habe ich zu Panasonic eingeschickt. Das erste > Feedback war, dass es nicht an den 14,7V liegen sollte. Mal sehen, was > die raus finden... Hoffentlich spielt Ihr mit offenen Karten und habt ganz klar gesagt, dass die Dinger längere_Zeit mit 14,7V bestromt werden! Ladegerät schrieb: > aber bisher ist mir noch kein professionelles > Ladegerät untergekommen das für die reguläre Ladung über 14,4V geht. Es macht nicht wirklich Sinn, dennoch sind laut Datenblatt 14,5..14,9V zulässig - bei "Cycle use". Was dabei noch fehlt, ist die Temperaturangabe. Des weiteren vermisse ich eine Angabe zur Beendigung der Ladung. Am Basteltisch lade ich 13,8 Volt, wenn ich dann die Spannung erhöhe, bekomme ich keine relevante Energiemenge zusätzlich rein. batman schrieb: > Zu den Vlies-Akkus sollte man sich klar machen, daß sie nicht von oben > nach unten (linear) trocken laufen, wie Akkus mit flüssiger Säurefüllung Guter Hinweis, habe ich bislang nicht bedacht. N. K. schrieb: > Leider geht es in unserem Gerät genau darum, den Akku möglich schnell > voll zu bekommen. Der Benutzer kann aber das Gerät auch mal mehrere Tage > am Netz hängen haben... Bisher hängt der Akku wie gesagt relativ simpel > an einem CC/CV Netzteil... Erstmal solltest Du die Spannung auf 14 V runter drehen, das dürfte niemand bemerken und der Lebensdauer auf jeden Fall zuträglich sein. Als andere Variante würde ich anstreben, 14,5V zu laden und nach Erreichen von 120mA .. 150mA auf 13,7V zu drosseln. Wenn die Dinger älter werden, wird der Reststrom ansteigen, eigentlich könntest Du auch schon bei 250mA abdrehen.
Wenn die Ladung schnell gehen soll/ muss, wie eben bei zyklischen Betrieb muss auch die Ladespannung etwas höher sein. Damit verhindert Du die Reduzierung des Stromes am Schluß der Ladung. Das heißt aber nicht, dass diese Spannung dauerhaft anliegen darf, da sonst die Gasung massiv einsetzt. Daher ist die Reduzierung der Spannung zwingend. Sulfatieren tut die Batterie nur während der Entladung. Das ist Teil des chemischen Prozesses. Dieser ist wenn die Kristallgröße nicht zu groß wird, was bei regelmäßiger Ladung auch nicht passiert, problemlos durch die normale Ladung wieder umkehrbar. Ichbin
Sind die schlechten Akkus nach der Entldung auf 10,75V längere Zeit (>5 h) ohne Aufladen stehen gelassen worden? Das mögen sie gar nicht. Wie reagiert die Entladekurve auf mehrmaliges Cyclen mit sofortigem anschließendem Laden? Wird die "Kapazität" höher? Wiege die guten und schlechten Akkus mal.
Allen Unkenrufen zum Trotz könnte man es mit einem Desulfator (aka Megapulse) versuchen.
eProfi schrieb: > Allen Unkenrufen zum Trotz könnte man es mit einem Desulfator (aka > Megapulse) versuchen. Schaue Dir den Ursprung an, ich glaube, hier geht das um kommerziellen Einsatz, da kommen solche Spielereien nicht in Frage. Siehe den: > N. K. schrieb: > Ein Akku kann die 14,7V durchaus auch > mal mehrere Tage/Wochen sehen. Für mich sieht es danach aus, dass die Akkus leer gekocht werden.
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