Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannung bricht ein


von PSK_91 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe ein einfaches Netzgerät gebaut, dass einen Ausgangsstrom von 
ca. 0,9A haben soll.
Dazu wurde ein einfacher Blocktrafo mit einer Leistung von 16VA 
verwendet, sowie ein Brückengleichrichter mit einem Nennstrom von 2A.
Zur Glättung verwende ich zwei je 4700µF Kondensatoren.
Die Ausgangsspannung beträgt geglättet um die 17V.
Sobald ich nun eine Last von ca. 900mA an den Ausgang lege, bricht die 
Spannung auf ca. 14V ein, die Ausgangsspannung ist auch nicht mehr 
"schön glatt". Der Sinus auf der Sekundärseite des Trafos bricht ebfalls 
zusammen.

Soweit wäre ja noch alles ok, aber messe ich den Stromfluss kommen dabei 
nur lapprige 370mA raus?
Warum? Was mache ich falsch, die Auslegung der Komponenten müsste doch 
locker reichen?!

Danke im Voraus
Gruß Philip

von Jörg R. (solar77)


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PSK_91 schrieb:
> ich habe ein einfaches Netzgerät gebaut

Und damit hast Du den Kern deines Problems schon beschrieben. Du hast 
eine Wechselspannung gleichgerichtet und mit Kondensatoren geglättet. 
Eine Regelung auf einen bestimmten Wert, z.B. 12 Volt, erfolgt nicht. 
Mache Dich mal schlau zum Thema Gleichrichtung, Glättung und Regelung. 
Für die Regelung gibt es einfache Spannungsregler in zig Ausführungen.

Welche Last möchtest Du denn versorgen?

: Bearbeitet durch User
von PSK_91 (Gast)


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Hallo Jörg, danke für die Antwort.

Ich kenne mich schon aus mit Spannungsreglern. Nur soll in diesem Fall 
ein Akku mit einem Begrenzten Strom (über LM317) geladen werden. Deshalb 
spielt die Spannungsreglung zunächst keine Rolle.

Damit der Akku die interne Schaltung nicht beeinflusst wird mit einer 
Schottky Diode entkoppelt.
Allerdings hab ich inzwischen selbst eine Vermutung woran es liegt ...
Die Spannung bricht so sehr ein, dass der Trafo schlicht eine so hohe 
Spannung nicht ausgeben kann, um auf den benötigten Stromfluss zu 
kommen, vorallem wenn man bedenkt dass an der Schottky-Diode auch noch 
was abfällt.

Ich probiere mal mit einem Akku mit weniger Zellen (geringer Spannung) 
aus.

Gruß Philip

von Der Andere (Gast)


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PSK_91 schrieb:
> Leistung von 16VA

PSK_91 schrieb:
> 14V ein,

PSK_91 schrieb:
> lapprige 370mA

Das passt nicht zusammen. Das die Spannung einbricht ist klar, das der 
Ripple höher wird auch. Aber die 370mA kann eigentlich nicht sein.
Wenn der Trafo 16VA hat dann sollte er bei seiner Nennspannung (12V?) 
auch über 1A AC bringen.

Wie hast du das gemessen?

von Der Andere (Gast)


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PSK_91 schrieb:
> mit einem Begrenzten Strom (über LM317)

Ah ja machen wir wieder mal häppchenweise Information freigeben.
Du weisst dass bei einem LM317 als Strombegrenzung die Eingangsspannung 
ca. 3V höher sein muss als die max. Ausgangsspannung?

von Daten bitte... (Gast)


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Also da fehlt nocn etwas an Info zu dem Trafo, gelle?

Der hat sicher noch mehr als nur 16VA, z.B 12V / 1,33A ? (Schließe ich 
mal aus den 17V von denen ich annehme es ist die Leerlaufspannung - 
richtig oder falsch?)

Klar liefert ein 12V Trafo ca. 17V Spitze, aber eben nicht bei voller 
Last. 12V ist nämlich der Mittelwert. Also vielleicht nochmal die 
Auslegung der Trafospannung prüfen...

von naseweis (Gast)


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PSK_91 schrieb:
> Die Ausgangsspannung beträgt geglättet um die 17V.

PSK_91 schrieb:
> Die Spannung bricht so sehr ein, dass der Trafo schlicht eine so hohe
> Spannung nicht ausgeben kann, um auf den benötigten Stromfluss zu
> kommen

In der Theorie entspricht die geglättete Gleichspannung dem Spitzenwert 
der Wechselspannung, sprich Wechselspannung mal 1,41 (Eins durch Wurzel 
aus 2), gemindert um die Flußspannung des Gleichrichters. Selbst wenn 
der Trafo keinen Innenwiderstand hätte, sinkt je nach Belastung die 
Gleichspannung bis auf den Effektivwert der Wechselspannung ab. In der 
Praxis begrenzt dann noch der Innenwiderstand des Trafos die Spannung 
zusätzlich.

von Jörg R. (solar77)


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Hallo Philip,

poste mal ein Schaltbild und Daten vom Akku. Der LM317 ist eigentlich 
ein einstellbarer Spannungsregler - den man aber auch als 
Konstanststromquelle zweckentfremden kann.

von PSK_91 (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Wie hast du das gemessen?

Ganz konventionell, Multimeter ---> Reihe



Der Andere schrieb:
> Du weisst dass bei einem LM317 als Strombegrenzung die Eingangsspannung

Nein, bei einer Strombegrenzung ist das nicht zwingend der Fall, da der 
Regler "missbraucht" wird.



Also, mit einem Akku mit geringerer Spannung funktioniert alles. Somit 
hat sich meine Vermutung bestätigt, bei einem Blei-Akku mit 6 Zellen ist 
die Ausgangsspannung des Trafos, zusammen mit der Regelschaltung (LM 317 
und Schottky Diode) schlicht zu gering, um auf den erforderlichen 
Stromfluss zu kommen!
Ein Trafo mit höherer Ausgangsspannung sollte Abhilfe schaffen.

Vielen Dank für eure Antworten

Gruß Philip

von MM (Gast)


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PSK_91 schrieb:
> Nein, bei einer Strombegrenzung ist das nicht zwingend der Fall, da der
> Regler "missbraucht" wird.

Du irrst. Es ist genau so zwingend plus zusätzlich der Spannung über dem 
Widerstand zur Festlegung des Stromes.

von Der Andere (Gast)


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PSK_91 schrieb:
> Nein, bei einer Strombegrenzung ist das nicht zwingend der Fall, da der
> Regler "missbraucht" wird.

Na wenn du das besser weisst ist weitere Diskussion überflüssig.
Schönes Wochenende.

von Jörg R. (solar77)


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PSK_91 schrieb:
> Nein, bei einer Strombegrenzung ist das nicht zwingend der Fall, da der
> Regler "missbraucht" wird.

Hallo Philip,

hier irrst Du dich leider. Der LM317 benötigt auch bei Einsatz als KSQ 
eine deutlich höhere Spannung am Eingang um regeln zu konnen. Um einen 
Bleiakku zu laden benötigst Du schon eine Spannung von um die 17,5 Volt 
am Eingang des als KSQ eingesetzten LM317. Deine geglättete Spannung von 
17 Volt ist auch nur solange "glatt" wie sie unbelastet ist. Auch ohne 
Last ist sie zu gering.
Wenn Du die Spannung anhebst funktioniert die Schaltung zwar, aber der 
Akku kann überladen werden. Da keine Spannungsbegrenzung vorhanden ist 
nimmt er Ladung auf solange die Spannung am Akku ansteigen kann.

Warum möchtest Du den Akku über das CC-Verfahren laden und nicht über 
einen einstellbare Strombegrenzung und anschließender 
Spannungsbegrenzung? Bei erreichen der Ladeschlussspannung müsste dann 
auch auf Erhaltungsladung umgeschaltet werden.

Gruß Jörg

von PSK_91 (Gast)


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Ja stimmt, tut mir Leid, ihr hattet Recht. Die Spannung muss am Eingang 
deutlich höher sein  ;)

Keine Sorge, ich habe schon per Komperator eine Schaltung die bei 14,3V 
ausschaltet, sogar mit Hystherese.

Gruß Philip

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