Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LM2596 Module, taugen die was ?


von Löter vom Dienst (Gast)


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Hallo alle,
für die Timersteuerung des UV-Belichtungsgerätes brauche ich 5 Volt, die 
ich aus der 12 Volt Betriebsspannung des UV-Belichtungsgerätes abzapfen 
muss.
7805er Regler habe ich ja tütenweise herumliegen nur mag ich aber nun 
nicht sinnlos 7 Volt einfach so verbraten.
Bei ebay gibt es diese LM2596 Module ja schon fix und fertig für 1 Euro,
taugen die dann auch was als Spannungsregler 7805-Ersatz ?

von Gerald B. (gerald_b)


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Vermessen habe ich die Ebaymodule nicht, aber das IC hat ein großes 
Potential. Wie gut dieses Potential genutzt wird, hängt von vielen 
Faktoren ab:
- Qualität der verbauten Elektrolytkondensatoren
- Qualität und Sättigungsstrom der verbauten Drossel
- die (Shottky)diode
- das Layout und der elektrische Aufbau
wenn die Powerleitungen keine sternförmige Leitungsführung zu den Elkos 
haben, wird zumindest der Ripple größer.
Was ich ebenfalls für die Dauernutzung ändern würde, wäre den Trimmer 
rauswerfen und gegen Festwiderstände ersetzen. Wobei ich einem eigenen 
Lochrasteraufbau mit qualitativ hochwertigen Bauelementen und (mit 5V 
Festspannungsregler) mehr traue, als den Billigplatinen :-)

von Noch einer (Gast)


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Ach, die Qualität reicht für normale Hobbybastler locker.

Problem ist eher: Die Ein-Euro-Keine-Versandkosten haben alle 1 Monat 
Lieferzeit.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Löter vom Dienst schrieb:
> für die Timersteuerung des UV-Belichtungsgerätes brauche ich 5 Volt, die
> ich aus der 12 Volt Betriebsspannung des UV-Belichtungsgerätes abzapfen
> muss.
> 7805er Regler habe ich ja tütenweise herumliegen nur mag ich aber nun
> nicht sinnlos 7 Volt einfach so verbraten.

Verbraten wird nicht Spannung, sondern Leistung. Oder anders gesagt: ob 
ein Linearregler zu unwirtschaftlich ist, hängt wesentlich vom 
fließenden Strom ab. Eine Timersteuerung wird aber vergleichsweise wenig 
Strom brauchen. Bis vielleicht 100mA gibt es überhaupt keinen Grund, 
einen Schaltregler auch nur in Betracht zu ziehen.

Die LM2596 Module sind für Ströme bis 3A ausgelegt. Wenn man die im 
Teillastbetrieb verwendet (300mA sind nur 10% der Nominalleistung) dann 
geht deren Wirkungsgrad in den Keller. OK, besser als die 42% des 
Linearreglers ist ein Schaltregler dann immer noch. Aber die typisch 
85..90% kriegt man nicht raus.

von Soul E. (Gast)


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Löter vom Dienst schrieb:

> Bei ebay gibt es diese LM2596 Module ja schon fix und fertig für 1 Euro,
> taugen die dann auch was als Spannungsregler 7805-Ersatz ?

Grundsätzlich tun sie was sie sollen. Du musst allerdings den 
Ausgangselko durch einen low esr-Typen ersetzen, der originale wird 
kochendheiss.

Wenn Du den maximalen Ausgangsstrom ausnutzen willst, solltest Du die 
Speicherdrossel durch was anständiges (Würth, Coilcraft, ...) ersetzen. 
Dann verschwinden diese kleinen Peaks in der Stromaufnahme, die durch 
die Spulensättigung kommen.

Je nach Anwendung brauchst Du einen LC-Filter am Eingang und ggf am 
Ausgang. Zumindest wenn du im gleichen Raum noch Radio hören willst. Die 
Störaussendung von so einem Ding habe ich mal gemessen, die Ergebnisse 
sind irgendwo im Chinaschnäppchen-Thread vergraben.

Bei meinen Exemplaren habe ich noch die Trimmpotis durch weniger 
wackelige ersetzt, bei den originalen war die Kontaktgabe am Schleifer 
nicht so 100%ig.

von Hurra (Gast)


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Löter vom Dienst schrieb:
> Hallo alle,
> für die Timersteuerung des UV-Belichtungsgerätes brauche ich 5 Volt, die
> ich aus der 12 Volt Betriebsspannung des UV-Belichtungsgerätes abzapfen
> muss.
> 7805er Regler habe ich ja tütenweise herumliegen nur mag ich aber nun
> nicht sinnlos 7 Volt einfach so verbraten.
> Bei ebay gibt es diese LM2596 Module ja schon fix und fertig für 1 Euro,
> taugen die dann auch was als Spannungsregler 7805-Ersatz ?

Das ist ein sehr, sehr schlechter Ersatz für den 7805.

Begründung:
Das ist ein 3A Regler. Der wird bei einer typischen Lastsituation die 
man bei einem 7805 hat (<<1A) immer im DCM rennen. Entsprechend unsauber 
ist die Ausgangsspannung. Dazu kommt: Ein Modul für 1€ wird den letzten 
Mist an Drosseln und Kondensatoren drauf haben.

Vorschlag:
Selber machen. Da nimmt man keine von damals vom Krieg noch (wie diesen 
uralten LM2596), sondern was aktuelleres mit >500kHz (beispielsweise 
MP2456, ADP2441).

Die Auslegung macht man einmal in Excel, wenn man andere Spannungen oder 
Laststituationen braucht reichen 2-3 Einträge, und man kennt ALL 
Parameter der Schaltung, inklusve Kompensation, Rippel, Minimalstrom und 
wasweisich. Das ist nur einmal Arbeit, beim ersten Projekt.

Für ein neues Projekt ist das nur noch etwas Excel und copy+paste, 
inklusive Layout.

Das ist kleiner und zuverlässiger als der Chinamist.

von Harald W. (wilhelms)


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Hurra schrieb:

> Dazu kommt: Ein Modul für 1€ wird den letzten
> Mist an Drosseln und Kondensatoren drauf haben.

Ist denn die PCB-Auslegung einigermaßen i.O. ?
Dann würde  es sich ja durchaus lohnen, diese
Platinen mit besseren  Ls und Cs zu "pimpen".

von LM2576 (Gast)


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Wenn man damit leben kann, dass drauf selten ein LM2596 verbaut ist 
sondern irgendwas das nur mit ca. 60kHz taktet und die Ausgangsspnnung 
dementsprechend mit Ripple behaftet ist.

Hab mittlerweile genügend da. Da keines davon wie auf eBay beschrieben 
war alle zum Nulltarif

von (prx) A. K. (prx)


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Es gibt solche Dinger bei ebay auch mit anderen Switchern, wie dem 
MP23070 (340kHz), oder dem MP1584 (>1MHz, 22x17mm).

: Bearbeitet durch User
von Hurra (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Ist denn die PCB-Auslegung einigermaßen i.O. ?
> Dann würde  es sich ja durchaus lohnen, diese
> Platinen mit besseren  Ls und Cs zu "pimpen".

Wozu?
Man macht üblicherweise eh ein Board und lässt das produzieren.
Auf einem 2-Layer lässt sich ein Schaltregler auch selber passabel 
routen. Das ist auch nicht teurer, als das Modul "zu pimpen", und das 
Problem mit dem DCM ist man auch gleich los.

Wenn man darauf keine Lust hat, kann man sich immer noch einen fertige 
DCDC-Wandler eines vernünftigen Herstellers kaufen, Murata käme da in 
den Sinn, oder Recom. Die sind zwar etwas teurer, tun dafür aber was sie 
sollen.

Mir wäre das mit dem Billigkram zu dumm, mit einer unsauberen Versorgung 
hat man immer die "interessantesten" Fehler.

von Sascha_ (Gast)


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Ich hab diverse davon und die taugen was, sofern man mit dem Ripple 
leben kann.

Gerade in den Varianten mit Strombegrenzung zappelt die Spannung dann 
gern mal um 0,5V rum. In Ordnung zum Laden von Li-Ion Akkus oder zum 
Betrieb von LEDs, schlecht zum Beispiel wenn man nen µC direkt 
dranhängen will.

Die 3A würde ich übrigens mal ganz zügig auf 2 runterkorrigieren, 3A bei 
zusätzlichen Kühlkörper und geringer Umgebungstemperatur. Mir ist schon 
einer abgeraucht als ich ihn mit 2,5A für 10 Sek belastet habe.

von Hurra (Gast)


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Sascha_ schrieb:
> Gerade in den Varianten mit Strombegrenzung zappelt die Spannung dann
> gern mal um 0,5V rum. In Ordnung zum Laden von Li-Ion Akkus oder zum
> Betrieb von LEDs, schlecht zum Beispiel wenn man nen µC direkt
> dranhängen will.
>
> Die 3A würde ich übrigens mal ganz zügig auf 2 runterkorrigieren, 3A bei
> zusätzlichen Kühlkörper und geringer Umgebungstemperatur. Mir ist schon
> einer abgeraucht als ich ihn mit 2,5A für 10 Sek belastet habe.

Muhaha, 10% Rippelspannung (!). Das ist mal eine Ansage.
Und dann Rauch bei <100% vom Nennstrom.

Ich meine, wenn man nicht mal einen µC dranmachen kann, wozu soll das 
dann gut sein?

Na, da ist man mit Eigenbau aber DEUTLICH besser dran.
Weil kurzschlussfest, 5% Genauigkeit und <20mV Rippel sind wirklich 
keine Kunst.

von Soul E. (Gast)


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Sascha_ schrieb:

> Gerade in den Varianten mit Strombegrenzung zappelt die Spannung dann
> gern mal um 0,5V rum.

Das sind 105 dBµV leitungsgebundene Störaussendung. Gut das WLAN so weit 
oben ist, da kommen die Oberwellen nicht mehr hin. Gibt es in diesem 
Land eigentlich noch Funkamateure??

> Die 3A würde ich übrigens mal ganz zügig auf 2 runterkorrigieren, 3A bei
> zusätzlichen Kühlkörper und geringer Umgebungstemperatur. Mir ist schon
> einer abgeraucht als ich ihn mit 2,5A für 10 Sek belastet habe.

Weil die Spule in Sättigung geht. Mach eine vernünftige drauf, dann geht 
auch der Ripple runter.

von Sascha_ (Gast)


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soul e. schrieb:

> Weil die Spule in Sättigung geht. Mach eine vernünftige drauf, dann geht
> auch der Ripple runter.

Das ist Vermutung.

>Ich meine, wenn man nicht mal einen µC dranmachen kann, wozu soll das
>dann gut sein?

Zum Laden von Akkus, für LED Beleuchtung oder in Kombination mit einem 
Linearregler auch für µC.

Ich benutze son Ding zum Beispiel im Gehäuse einer alten Makita 
Baustellenlampe für eine 10W LED.

von Teo D. (teoderix)


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Sascha_ schrieb:
> Das ist Vermutung.

Na, wenn der Luftspalt fehlt, geht man halt gerne davon aus....

von Soul E. (Gast)


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Löte die Speicherdrossel aus und 90° gekippt wieder ein. Den zweiten 
Anschluß mit einem dicken Draht zur Leiterplatte verlängern und da die 
Stromzange draufklipsen.

Innerhalb einer PWM-Periode steigt der Strom durch die Spule linear an. 
Wenn der Stromverlauf einen Knick bekommt und am Ende ziemlich steil 
nach oben geht ist die Spule in Sättigung. Das ist hier schematisch 
dargestellt: Beitrag "Re: Sättigungsstrom Spule"

von M. K. (sylaina)


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soul e. schrieb:
> Innerhalb einer PWM-Periode steigt der Strom durch die Spule linear an.
> Wenn der Stromverlauf einen Knick bekommt und am Ende ziemlich steil
> nach oben geht ist die Spule in Sättigung. Das ist hier schematisch
> dargestellt: Beitrag "Re: Sättigungsstrom Spule"

Der Beitrag ist ja von 2009...wie merkt man sich denn sowas staun
ICH hätte den wohl nie wieder gefunden :D

von Teo D. (teoderix)


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M. K. schrieb:
> Der Beitrag ist ja von 2009...wie merkt man sich denn sowas staun
> ICH hätte den wohl nie wieder gefunden :D

Das ist eine Physikalische Gegebenheit, WIE sollte man so was vergessen, 
egal wo ich das gelesen habe, da in sich schlüssig???

Ach so, der Thread... souleye hat's halt DRAUF ;)
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