Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 6x Netzteile 12V/6A an einer Steckdosenleiste?


von Christopher (Gast)


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Hallo,

ich habe mal eine Frage.

Ich habe eine Steckdosenleiste die maximal 220V bei 16A verträgt, macht 
also ca. 3.500 Watt Leistung die möglich sind.

Da ich an akutem Steckdosenmangel leide, würde ich gerne 6x 
Tischnetzteile (12V/6A = 72 Watt)an einer Steckdosenleiste betreiben.

Jetzt meinte ein Kollege, das das nicht funktionieren würde, da die 
Steckdosenleiste ja "nur" 16A verträgt, die Steckernetzteile zusammen 
aber 36 A verbrauchen ( 6 x 6A ), also 20 A mehr als die 
Steckdosenleiste verträgt.

Ich war aber immer der Meinung, das ich eher auf die Wattzahl schauen 
muss.
Pro Tischnetzteil verbrauche ich ca. 72 Watt, also müssten theoretisch 
doch loscher 10-20 Tischnetzteile an einer Steckdosenleiste möglich 
sein.

Wie ist es richtig?

von Teo D. (teoderix)


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Christopher schrieb:
> Ich war aber immer der Meinung, das ich eher auf die Wattzahl schauen
> muss.
> Pro Tischnetzteil verbrauche ich ca. 72 Watt, also müssten theoretisch
> doch loscher 10-20 Tischnetzteile an einer Steckdosenleiste möglich
> sein.
>
> Wie ist es richtig?

Jo.

von Peter II (Gast)


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Christopher schrieb:
> Wie ist es richtig?

theoretisch so wie du sagt. Was dein Kollege sagt ist jeden Fall falsch.

Aber: Die Netzteil haben alle einen hohen Einschaltstrom, wenn die 
gleichzeitig eingeschaltet werden (abschaltbare Steckdose/Strom weg) 
dann kann es durchaus passieren das die 16A Sicherung auslöst obwohl 
viel weniger "Watt" dran hängen.

von Stefan K. (stefan64)


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Du hast Recht. Auf der 230V-Seite verbraucht Dein Netzteil

     6A * 12V
-------------------  = ca. 350mA.
230V * Wirkungsgrad


Gruß, Stefan

von Robin E. (why_me)


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Wenn dem so wäre, würden PCs zuhause gar nicht mehr funktionieren, mit 
30A auf der 5V Schiene und 20A auf der 12V Schiene.

von Poster (Gast)


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Christopher schrieb:
> Steckdosenleiste die maximal 220V bei 16A verträgt

Da solltest du dir mal lieber eine für 230V besorgen :)

von Teo D. (teoderix)


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Peter II schrieb:
> Aber: Die Netzteil haben alle einen hohen Einschaltstrom, wenn die
> gleichzeitig eingeschaltet werden (abschaltbare Steckdose/Strom weg)

Wollt ich auch noch ergänzen.
Allerdings in Bezug auf die Lebensdauer des event. vorhandenem Schalter 
in der Leiste.

von Der Andere (Gast)


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Christopher schrieb:
> Pro Tischnetzteil verbrauche ich ca. 72 Watt, also müssten theoretisch
> doch loscher 10-20 Tischnetzteile an einer Steckdosenleiste möglich
> sein.

Theoretisch ja. Praktisch begrenzend kann sein, dass die Netzteile beim 
Einschalten erst alle ihre primären Ladeelkos aufladen und so über die 
ersten Halbwellen ein starker Einschaltstrom fliesst. Das kann den 
Schalter in Mitleidenschaft ziehen bis dahin, dass er beim Einschalten 
durch prellen und den dadurch entstehenden Lichtbogen verschweisen kann.

von Teo D. (teoderix)


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Der Andere schrieb:
> dass er beim Einschalten
> durch prellen und den dadurch entstehenden Lichtbogen verschweisen kann.

Oder am angeschlossenem Rechner, sporadische nicht nachvollziehbare 
Fehler generiert :(

von MaWin (Gast)


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Christopher schrieb:
> Jetzt meinte ein Kollege, das das nicht funktionieren würde, da die
> Steckdosenleiste ja "nur" 16A verträgt, die Steckernetzteile zusammen
> aber 36 A verbrauchen ( 6 x 6A ), also 20 A mehr als die
> Steckdosenleiste verträgt.

Unsinn.

Christopher schrieb:
> Ich war aber immer der Meinung, das ich eher auf die Wattzahl schauen
> muss. Pro Tischnetzteil verbrauche ich ca. 72 Watt, also müssten
> theoretisch doch locker 10-20 Tischnetzteile an einer
> Steckdosenleiste möglich sein.

So ist es.

ABER: Die Netzteile haben einen Einschaltstromstoss. Wenn davon 10 an 
einer Sicherung gleichzeitig eingeschaltet werden, kann es vorkommen, 
daß doch die Sicherung fliegt.

Also bei Problemen kann nacheinander einschalten notwendig sein.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Ich bin mal gespannt, wie gut sich die Hersteller von Steckernetzteilen 
absprechen, um ihre Stromspitzen zu synchronisieren. Es sammeln sich 
auch die Beiträge zur Reaktionsgeschwindigkeit der Sicherungsautomaten.

Zu den Einschaltstromstößen ergänze ich noch die Ableitströme über die 
Erdung. Wenn Schutzkontaktstecker und Metallgehäuse (Y-Kondensator und 
Drosseln und Sicherheitszeugs) verbaut sind, gibt es respektable 
Ableitströme. Da brauchts aber schon Computernetzteile und derer 5 oder 
mehr, um evtl. den Fehlerstromschutzschalter auszulösen.

von Harald W. (wilhelms)


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Poster schrieb:

>> Steckdosenleiste die maximal 220V bei 16A verträgt
>
> Da solltest du dir mal lieber eine für 230V besorgen :)

Noch besser wäre eine, die auch noch 253V verträgt, denn per
Definition darf die Netzspannung um +-10% schwanken.

von Carsten W. (eagle38106)


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Mit 12V * 6A = 72W Abgabeleistung liegen die SNTs unter den 75W ab denen 
eine aktive PFC vorgeschrieben ist. Unter Berücksichtigung des 
Wirkungsgrades von ca. 80% sollten diese SNTs mit gefühlten 90W 
Leistungsaufnahme über der Schwelle liegen.
Mit eingebauter PFC ist der Einschaltstromstoß meist erträglich. Aber 
genaues liefert ein Blick in das Datenblatt.

von Amateur (Gast)


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Wenn Du die brav, eines nach dem Anderen anschließt/einsteckst, sollte 
es kein Problem geben.
Alle zusammen werden zum Stresstest für den Sicherungsautomaten.
Hat die Leiste einen eigenen Netzschalter, so ist dieser sehr schnell im 
Nirwana.
Möglicherweise findest Du aber eine Leiste mit Einschaltstrombegrenzer.

von Homo Habilis (Gast)


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Amateur schrieb:
> Möglicherweise findest Du aber eine Leiste mit Einschaltstrombegrenzer.

Könnte man nicht selbst eine solche ins Anschlußkabel setzen? Welche 
Gehäuse wären da empfehlenswert? Das würde mich selbst auch 
interessieren.

von Ich (Gast)


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Homo Habilis schrieb:
>> Möglicherweise findest Du aber eine Leiste mit Einschaltstrombegrenzer.
> Könnte man nicht selbst eine solche ins Anschlußkabel setzen? Welche
> Gehäuse wären da empfehlenswert? Das würde mich selbst auch
> interessieren.
Google mal nach "einschaltstrombegrenzer zwischenstecker" ... und kaufe 
das fertig.

von Mark S. (voltwide)


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Carsten W. schrieb:
> Mit eingebauter PFC ist der Einschaltstromstoß meist erträglich. Aber
> genaues liefert ein Blick in das Datenblatt.

Glaub ich nicht! Selbst wenn der PFC-Schalt-MOSFET aus ist, wird über 
die nicht abschaltbare Diode der fette Primärelko auf Scheitelwert 
Netzspannung aufgeladen.

von Hans-Jürgen S. (Gast)


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Der TO spricht von "Tischnetzteilen", die er an einer Steckdosenleiste
betreiben möchte. Möglicherweise will er diese ja gar nicht zentral an
der Leiste schalten, sondern jeweils den Netzschalter eines NT an der
Frontplatte betätigen.

von Homo Habilis (Gast)


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Ich schrieb:
> Google mal nach "einschaltstrombegrenzer zwischenstecker"
> ... und kaufe das fertig.

Ja, danke dafür, könnte ich schon machen. (Der von Block würde mir gut
gefallen.) Habe aber noch mehr/andere Pläne. Brauche versch.
Ausführungen (eigentlich nicht alles gleich, aber...), einmal auch
praktisch wasserdicht benötigt.

Und da ich viele benötigte Teile schon da habe, und öfter mal genug
Zeit, bau ich das wohl eher selbst.

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