Forum: Platinen Platine reinigen und konservieren


von Sören K. (Gast)


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Hallo,

vor einem halben Jahr habe ich eine Platine gemacht und auch verzinnt.
Trotzdem ist sie jetzt irgendwie angelaufen und lässt sich nur schlecht 
löten.

1. Frage
Wie kann ich die Platine reinigen?

2. Frage
Wie kann ich nächstes Mal die Platine konservieren, bis sie dann gelötet 
wird?
Ginge das mit Plastiklack? Wie bekomme ich den vor dem Löten 
rückstandsfrei runter?

Danke schon mal.
Gruß
Sören

von Emily (Gast)


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Zum reinigen gibt es so einen Polierblock bei Conrad z. B.   das nennt 
sich

Polibloc Weiß SENO 2003

Plastikspray ist nicht empfehlenswert, das verklebt die Bohrungen und 
bekommt man sicher nur mit Nitroverdünnung und sowas wieder weg.
Probier doch mal die Platine nach dem reinigen mit so Lötlack aus der 
Spraydose zu behandeln.

von Sören K. (Gast)


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Der Lötlack bleibt ziemlich klebrig, soweit ich weiß.

Das ist aber kein Problem, wenn man den wieder runter bekommt.
Fragt sich nur wie.

von Emily (Gast)


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Lötlack ist einfach zu entfernen mit Spiritus ;-)
Empfiehlt sich auch bei fertig gelöteteten Platinen, mit Zahnbürste und 
Spiritus die Flussmittelreste abzuschrubben

von Matthias K. (kannichauch)


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Ich hab mal was mit Kolophonium, aufgelöst in Spiritus gelesen, womit 
man angeblich die Platine gut beschichten kann.
Kann sein, das es dasselbe wie Lötlack ist.

MfG

von Teo D. (teoderix)


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Spiritus enthält Wasser, braucht Wochen zum Trocknen -> klebrig.
Isopropanol is besser geeignet ~1-2Tag. Aceton geht rasant, nur 
trocknet's jedes mal ein beim lagern :)

Ach so, reinigen. Scheuer-Milch/Pulver, Schleif-Papier/Matte (~600er) 
oder irgend was ähnliches, nur gut abspülen.

: Bearbeitet durch User
von Jörn P. (jonnyp)


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Ich nehme Plastikspray, geht problemlos mit Aceton wieder runter.
Lötlack bleibt klebrig.

von Georg (Gast)


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Emily schrieb:
> Zum reinigen gibt es so einen Polierblock bei Conrad

Die üblichen Küchenschwämme wie Scotch Brit tuns auch. Keine Angst dass 
das Kupfer weg ist, das würde Stunden dauern.

Georg

von someone (Gast)


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Naja, letztendlich werden Platinen bei der Lagerung mit der Zeit 
schlecht. Nach einem Jahr hilft auch keine Beschichtung. Lötlack ist 
eine Sauerei, funktioniert aber noch vergleichsweise gut. Wenn du die 
Platinen selbst herstellst, dann lass doch einfach den Fotolack drauf. 
Der lässt sich auch nach langer Lagerung noch entfernen und verhindert 
die Oxidation des Kupfers.

von dietäh (Gast)


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Platinen werden nur dann schlecht, wenn die Bedingungen für die 
chemische Reaktion zur Oxidation günstig sind.

Wo kein Sauerstoff da ist, da oxidiert auch nix. Platine einfach in Öl 
einlegen und fertig. Das Öl sorgt für den perfekten Luftabschluss und 
ist im Gegensatz zu irgendwelchen Lacken mit Spüli rückstandsfrei 
entfernbar. Und die Öl-Spüli-Pampe macht im Ausguss keinen Stress.

Billiger ist es auch noch - und man kann es beliebig oft 
wiederverwenden. Vielleicht sollte man nicht grade eins nehmen, das 
verharzt, aber sonst kann man da nicht viel falsch machen.

von Andreas (Gast)


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Hallo,

oder vakuumieren und einschweißen. Lagerung unter Stickstoff hilft auch 
:)

von Emily (Gast)


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Wie wurde die Platine denn verzinnt ? So Methoden wie Zinn aus der 
Spraydose taugen auch nicht viel, die Verzinnung zersetzt sich mit der 
Zeit egal ob mit oder Schutzbeschichtung.

von David (Gast)


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Hallo Sören,

wenn die LP nach einem halbe Jahr angelaufen ist und schlecht lötbar ist 
gehe ich schwer davon aus das die Oberfläche chemisch Zinn ist -> 
Lagerzeit max.6Monate.

siehe hier:
https://www.multi-circuit-boards.eu/leiterplatten-design-hilfe/oberflaeche/oberflaechen.html

da sind alle möglichen Oberflächen beschrieben. Wir verarbeiten ganz 
wenig ch.Zn meist HAL oder ch.NiAu

Grüße

PS: reinigen bringt da wenig, das Zeug oxidiert so schnell da kannst du 
mit dem Lötkolben die Pads freirubbeln da passiert nix.

von schwobbel (Gast)


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Kolophonium in iso geht gut. Wer nicht lange warten möchte bis es 
trocken ist: Mit dem Fön nachhelfen. Ca. eine Minute trocken fönen und 
gut is...

von Jack (Gast)


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schwobbel schrieb:
> Kolophonium in iso geht gut. Wer nicht lange warten möchte bis es
> trocken ist: Mit dem Fön nachhelfen. Ca. eine Minute trocken fönen und
> gut is...

Gut lüften oder besser noch, dass mit dem Fön lassen. Wenn man Pech hat 
erzeugt man ein zündbares Alkohol-Luft Gemisch und der Fön (entweder die 
Heizwendel, die Motorkontakte oder der Schalter) zündet das Gemisch.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

Ich möchte hier nur meine eigenen Erfahrungen wiedergeben.
Verzinnt habe ich noch nie, es ergab sich nie die Notwendigkeit.
In unseren 'dynamischen, jungen Jahren' waren wir so verwegen,
unsere Platinen zu versilbern!
Nur vorab: Anfragen zwecklos! Niemand Normalsterblicher wird
die Ingredienzien zusammen bekommen.
Selbst dann werde ich die Rezeptur nicht preisgeben.

> Kolophonium in iso geht gut. Wer nicht lange warten möchte bis es
> trocken ist: Mit dem Fön nachhelfen. Ca. eine Minute trocken fönen und
> gut is...

Es helfen auch ein paar Stunden auf der Heizung.
Wem Isoprop zu teuer ist, Brennspiritus tut es auch; es riecht
nur unangenehmer. Man munkelt von Rückständen auf der Platine.
Kann ich nicht bestätigen.

Jack schrieb:
> Gut lüften oder besser noch, dass mit dem Fön lassen. Wenn man Pech hat
> erzeugt man ein zündbares Alkohol-Luft Gemisch und der Fön (entweder die
> Heizwendel, die Motorkontakte oder der Schalter) zündet das Gemisch.

Wer hat dir denn diese Latrinenparolen nahe gebracht?
Überlege dir mal die Mengen:
Kolophonium Iprop  1:1
Das ergibt eine Pampe von in etwa der Konsistenz von flüssigem
Honig vom ALDI. Eigentlich für den praktischen Gebrauch schon zu dick.
Wir rechnen ja nur, sind wir grosszügig: 1 Teil Kolophonium, 2 Teile
Iprop.
Von dieser Mischung tust du nun 1ml auf ein Wattepad, dass das
Meisste davon aufnimmt. Und das schmierst du auf deine Platine.
Mal abgesehen davon, dass Kolophonium auch brennt..

> zündbares Alkohol-Luft Gemisch

Du bist heute morgen unfallfrei aufgestanden, das Licht im Bad
hast du ohne Schaden einschalten können, die Kaffeemaschine
eingeschaltet?...
Das ist das Problem der Laien: Wo es sinnlos ist, machen sie sich
Gedanken; wo es sinnvoll wäre, haben sie das Problem nicht verstanden.

Aus dem Rheinland:
'Nix für ungut'

73
Wilhelm

PS:
Mein Beitrag war ja an der Überschrift 'Platinen konservieren'
etwas vorbei.
Trotzdem:
Einschmieren mit Kolophoniumpampe, that's it.
Beizeiten macht man Platinen und sie verschwinden in der Versenkung.
Irgendwann findet sie man wieder; sie sehen aus, wie frisch aus
dem Ätzbad.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Sören K. schrieb:
> 2. Frage
> Wie kann ich nächstes Mal die Platine konservieren, bis sie dann gelötet
> wird?

Lass den Photolack drauf.
Brauchst ihn gar nicht abmachen. Kannst direkt darauf (schlecht)löten .

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