Hallo (hoffentlich richtiges Forum): ich bin auf der Suche nach einer wasserdichten Vergussmasse, welche ich als Privatmann günstig bekommen kann (aliexpress, ebay, etc...). Die Platinen sind selbst geätzt und gelötet, das Gehäuse aus PLA mit dem 3D-Drucker. Die Elektronik wollte ich komplett in dem Gehäuse eingießen, sodass diese wasserdicht ist (eintauchen möchte ich sie jetzt nicht, aber es sollte nichts durchdiffundieren). Kennt jmd so eine Masse? Ist dazu eigentlich gießharz geeignet?! Ich habe keinerlei Erfahrung mit solchen Komponenten. Das Problem ist, oder zumindest was ich mir vorstellen könnte, dass wenn es eine zu "starre" Masse ist, diese evtl. beim Härten die Elektronikkomponenten abreißt oder zerstört. Außerdem: Wie verhält es sich dabei mit Wärme, die sollte auch, zumindest ganz gut, durchkommen und sich nicht stauen. Es ist eine L6201PS verbaut (mit Kühlkörper) die bis zu 5A belastet werden kann. Die Kühlrippen sind doppelt so groß wie das Gehäuse, nimmt also ganz gut was auf. Bitte um etwas Beratung.
Marius D. schrieb: > wollte ich komplett in dem Gehäuse eingießen Ein kompletter Verguss macht spätere Reparaturen recht mühsam. Evtl. reicht schon eine Plaste-Beschichtung gegen Korrosion wie z.B. Conr*d Isolier- und Schutzlack CRC Kontakt Chemie PLASTIK 70 ? Jedenfalls sollte man vorher wissen was man vergießen kann, da sich bei HF-Aufbauten z.B. auch auch Kapazitäten ändern könnten oder Sanitär-Silikon nicht so hochohmig ist. Große Epoxidharz-Würfel können sehr heiß werden und Spannungsrisse bekommen. Erst mal üben spart Kummer.
Hhallo Marius, ich habe mal meine Schaltungen für die Anwendung im Motorsport mit 2-Komponenten Silikon vergossen, weil keine Essigsäure drin ist. ==> Zündschaltgerät für Doppelzündung Am besten so vergiessen, das die Kühlrippen noch herausschauen. Zur Info: Hobby Time Silikon Kautschuk RTV/HB. Deutsch-Schweizer Hersteller ist Glorex ==> www.glorex.com Wird eigentlich für die Herstellung direkter Abdrücke zur Herstellung von Zinnfiguren eingesetzt. Ist sehr temperaturbeständig, kurzzeitig bis 450°C lt. Hersteller. Ich habe die elektrischen Eigenschaften nur pro Forma ermitteln können. Mit Metriso bei 1000V erfolgte durch eine 1mm dicke Scheibe kein Durchschlag. Zur Anwendung mit extrem kleien Strömen oder HF kann ich leider keine Aussage machen. Alternativ kannst Du eine vergleichbare 2-Silikonmasse mit definierten elektrischen Beiwerten über Internet suchen. Viele Elektronik-Versender können auch so etwas liefern. MfG Uwe K. (kwe)
Was mir noch einfällt. Zu Reparaturzwecken lässt sich der Silikonkautschuk ganz gut wieder entfernen. Habe dafür Holzstäbe flach angeschliffen, wie kleine Spachtel. Damit konnte ich die Masse zu Reparaturzwecken entfernen, ohne die elektronischen Bauteile zu beschädigen. Die anschliessnde Reinigung mit Spiritus entfernt fast alle Rückstände. Bei uns in der Firma wird ein 2K-Silikon von Dow Corning zum Steckervergiessen verwendet. Genauere Bezeichnung habe ich jetzt nicht. Dürfte für privat auch sehr schwer zu beschaffen sein. Sehr teuer, spezieller Ätzprimer erforderlich, sehr begrenzte Haltbarkeit. Aber exzellente elektrische Isolation. MfG Uwe K.(kwe)
oszi40 schrieb: > Marius D. schrieb: >> wollte ich komplett in dem Gehäuse eingießen > > Ein kompletter Verguss macht spätere Reparaturen recht mühsam. Evtl. > reicht schon eine Plaste-Beschichtung gegen Korrosion wie z.B. > Conr*d Isolier- und Schutzlack CRC Kontakt Chemie PLASTIK 70 ? > > Jedenfalls sollte man vorher wissen was man vergießen kann, da sich bei > HF-Aufbauten z.B. auch auch Kapazitäten ändern könnten oder > Sanitär-Silikon nicht so hochohmig ist. Große Epoxidharz-Würfel können > sehr heiß werden und Spannungsrisse bekommen. Erst mal üben spart > Kummer. HF ist das nicht wirklich. Es werden Signale mit 20khz 5A erzeugt, im Maximalfall. Ansonsten eher eine simple Steuerung. An Korisionsspray habe ich gar nicht gedacht, das wäre wirklich eine Überlegung wert. Reparieren muss ich da nichts mehr. Wenn das wirklich mal kaputt gehen sollte (werde ca. 20x einsetzten), dann kommt das in die Tonne und ich mach ein neues. Da ist nen MC drauf, Schaltregler, 2 H-Brücken und nen bisschen Spannungsanpassung. Mehr nicht. Rel. stabil und unempfindlich das Ganze. Den Isolier und Schutzlack von Conrad habe ich sogar noch zu Hause, das mache ich auf jede fertige Platine einfach drauf, selbst bei Geräten die nur im Haus genutzt werden. Bei dem aktuellen (für die Gartenbahnanlage) sieht das aber anders aus. Da wäre ein Wasserdichter Verguss schon toll.
Uwe K. schrieb: > Hhallo Marius, > > ich habe mal meine Schaltungen für die Anwendung im Motorsport mit > 2-Komponenten Silikon vergossen, weil keine Essigsäure drin ist. > ==> Zündschaltgerät für Doppelzündung > Am besten so vergiessen, das die Kühlrippen noch herausschauen. Welche Komponente hast du dort genau genutzt? Wo kann ich die bekommen? Wie ist der Preis? Silicone sind denke ich besser geeignet als sowas "massives" wie Gießharz. Das zerstört glaube eher mehr als alles andere.
Ich nehm SF-Silikon aus der Silikon-Fabrik (http://www.silikonfabrik.de/index.php?cat=c21_RTV-2-SF-Silikone.html) Für LEDs hat sich SilGlas von denen bewährt (http://www.silikonfabrik.de/index.php?cat=c40_RTV-2-Silikon-SILGLAS.html)
Mal eine Frage: Geht nicht 0815 Silikon aus dem Baumarkt ohne Essigsäuren? Das müsste doch eigentlich, theoretisch, ganz gut dicht machen, stabil sein und lange Haltbarkeit haben (wenn ich mir so mein Bad angucke als Referenz). Davon ab ne Tube kostet 5€.
Marius D. schrieb: > Geht nicht 0815 Silikon aus dem Baumarkt ohne Essigsäuren? Neutralsilikon braucht Luftfeuchtigkeit zum Aushärten, dadurch werden Schichtdicken über 15mm kritisch. Es ist nicht als Vergussmasse geeignet, es härtet nicht komplett durch. Und so 100% neutral ist es auch nicht.
Das ist schade mit dem Baumarktsilikon. Irgendwie ist das alles rel. teuer. Wenn ich die Gehäuse vergieße und umgerechnet pro Modul 5€ Vergussmasse reinhaue, dann ist das teurer als die komplette Elektronik mit L6201PS, ATMega168 uvm. Gibt es da nichts billigeres?
BTW: Was sagt ihr dazu: http://www.silikonfabrik.de/product_info.php?info=p134_Silikon-HS620---1-kg.html
Marius D. schrieb: > Die Elektronik wollte ich komplett in dem Gehäuse eingießen, sodass > diese wasserdicht ist (eintauchen möchte ich sie jetzt nicht, aber es > sollte nichts durchdiffundieren). Nicht persönlich nehmen, aber diese Anforderung ist Quatsch. Endgültig "nichts durchdiffundieren" zu lassen, ist schlicht unmöglich. Die Frage ist daher, vor welchen Umwelteinflüssen du das Gerät schützen willst - und über welchen Zeitraum. Nur weil es vermutlich nicht klar ist: Diese Formulierung geht deutlich über dein "wasserdicht" aus dem Titel hinaus. Diffusionsdicht gegen sämtliche Gase ist z.B. eine ziemlich heftige Anforderung. Marius D. schrieb: > Ist dazu eigentlich gießharz geeignet?! Ja, sogar sehr gut, aber "Gießharz" ist wie "Silikon" ein Sammelbegriff. Ob es für deinen Zweck geeignet ist, musst du also genau abklären. Es hat typisch eine gute bis sehr gute Wärmeleitfähigkeit und einen niedrigen Verzug. Außerdem ist das Zeug relativ teuer, natürlich vor allem in Kleinmengen. Das benötigte Volumen (und damit die Kosten) kannst du stark reduzieren, indem du eine "box in box"-Konstruktion wählst, also die Schaltung in eine innere Box steckst, halbwegs abgedichtet, dann die innere Box in eine äußere Box packen, den Zwischenraum vergießen. Wenn es noch eine Klasse professioneller sein darf, findet der Verguss im Vakuum oder zumindest bei möglichst niedrigem Druck statt. Dann wird belüftet und ggf. Vergussmasse nachgefüllt. Das wird auch unter schwierigen Umständen ziemlich blasenfrei. Silikon als Vergussmasse funktioniert in Grenzen auch. Grundsätzlich ist es weniger diffusionsdicht als Vergussharz (längere Ketten, größere Maschen - deshalb ist es ja elastisch) nicht so lange haltbar, aber wenn es nur darum geht, das Wasser draußen zu halten, ist es für den Hobbybereich meist mehr als ausreichend. Etwas schwierig kann das Thema Vernetzung sein, vor allem wenn das Silikon in dicken Schichten aufgetragen wird. Also: Wärme, Geduld, Versuchsreihe. Dann kann man sich noch überlegen, wie man - nach einer weitgehenden Abdichtung gegen Wasser - die Folgen der Rest-Undichtigkeit bekämpft. Korrosionsschutz wurde schon genannt, ich werfe mal noch Silikagel ein. Das ist auch nur eine endliche Lösung, aber könnte für deine Zwecke wieder mehr als ausreichend sein. Außerdem würde ich mir mal sehr genau überlegen, wie dicht eigentlich die Anschlüsse deines Geräts (elektrische und mechanische) sind. Am Ende kommt es ja wie so oft auf das schwächste Glied in der Kette an ...
Hallo Marius, den genauen Preis kann ich Dir nicht sagen, es werden so um die 25€ für 500ml gewesen sein. Das 2-K Silikon habe ich bei Farben Krauth in Darmstadt gekauft. Die haben dort eine ordentliche Kreativabteilung. Die Bezeichnungen und Herstellerdaten habe Dir in meinem ersten Post genannt. Hab mal zwei Bilder gemacht. Um den finanziellen Aufwand zu reduzieren, kannst Du die Elektroniken statt vergiessen, auch mit dem Pinsel mehrfach beschichten. MfG Uwe K. (kwe)
Hallo Marius, ist mir gerade eingefallen. Das von mir verwendete Silikon ist ja für die Herstellung von Zinnfiguren gedacht. Mit den Begriffen 'Zinngiessen Zubehör' im Internet gego..elt und Treffer gelandet. So gibt es das gleiche Silikon zum Beispiel bei: http://www.hobbyversand-schlachter.de/contents/de/d213_Silikonkautschuk.html Nimmm aber das RTV / HB (hitzebeständig), das ist nicht so niedrig-viskos wie andere Silikone. Da kannst Du die Schaltungen auch mit dem Pinsel beschichten, ohne das die Pampe gleich runtertropft. Ich hoffe ich habe Dir ein wenig weiterhelfen können. MfG Uwe K. (kwe)
Uwe K. schrieb: > Hallo Marius, > > ist mir gerade eingefallen. Das von mir verwendete Silikon ist ja für > die Herstellung von Zinnfiguren gedacht. Mit den Begriffen 'Zinngiessen > Zubehör' im Internet gego..elt und Treffer gelandet. > > So gibt es das gleiche Silikon zum Beispiel bei: > > http://www.hobbyversand-schlachter.de/contents/de/d213_Silikonkautschuk.html > > Nimmm aber das RTV / HB (hitzebeständig), das ist nicht so > niedrig-viskos wie andere Silikone. > Da kannst Du die Schaltungen auch mit dem Pinsel beschichten, ohne das > die Pampe gleich runtertropft. > Ich hoffe ich habe Dir ein wenig weiterhelfen können. > > MfG > > Uwe K. (kwe) Hallo Uwe, ja du hast mir sehr geholfen. Das Zeug finde ich soweit ganz gut und mit dem Pinsel ist ne gute Idee, dann kommen ein paar Schichten drauf, und dann ist das gut. Die Übergänge zwischen Gehäuse und Platine würde ich mit Silikon abdichten. ich denke dann bin ich ganz gut gesichert, nicht das sich im inneren Wasser sammelt.
Wieviel Harz benötigst Du denn pro Verguß? Wieviele Module kannst/musst Du auf einmal vergießen? Bin mal für eine LED Beleuchtungslösung an einem Springbrunnen bei einer Gießharzlösung gelandet bei der ich einfach eine Gießharzmuffe gekauft habe weil das Harz nicht ohne erhältlich war. Das war zwar auch zu viel Harz, aber gegenüber allen gefundenen Gebinden und Verkäufern die preiswerteste Lösung. Ichbin
ichbin schrieb: > Wieviel Harz benötigst Du denn pro Verguß? > Wieviele Module kannst/musst Du auf einmal vergießen? > > Bin mal für eine LED Beleuchtungslösung an einem Springbrunnen bei einer > Gießharzlösung gelandet bei der ich einfach eine Gießharzmuffe gekauft > habe weil das Harz nicht ohne erhältlich war. > Das war zwar auch zu viel Harz, aber gegenüber allen gefundenen Gebinden > und Verkäufern die preiswerteste Lösung. > > Ichbin Erste Serie sind 25 Module. Pro Modul schätze ich mit ca. 100ml passen da bestimmt rein.
Von Electrolube gibt es eine 2k Vergussmasse im Zweikamerbeutel. Wird z.B. im Baumaschinenelektronikbereich engesetzt. Konsistenz ähnlich eines Gummibärchens, Transparent. Ein halber Liter kostet aber etwa 40 Euro. Ansonsten noch die Klassiker von Peters Chemie : "Wepuran" ist aber betonhart - kenne ich aber aus vielen Anwendungen im Industriebereich. Erschwert das Reparieren oder basteln dern Kunden ungemein. Platinen vorher mit einem extem niedrigviskosen Lack zu beschichten - und damit auch die Lötstellen zu kontrollieren (sonst sofortiger Ausfall durch einziehenden Lack in schlechte Lötstellen) - kann nicht schaden. vg
Wir vergiessen einige unserer Produkte mit RTV 602 A+B. Das ist ein gefüllter zwei Komponenten Silikonkautschuk, eigentlich für Modellbauzwecke. Wenn es gut durchgerührt (!) wird, härtet das Zeug problemlos aus und ist so weich, dass es nicht bei Temperaturschwankungen an den Bauteilen herumreißt. Kann man für Reparaturzwecke notfalls abpopeln. Aber: Klebt NICHT. Wenn das Zeug an Gehäuse oder an der Elektronik kleben soll, hilft eine dünne Schicht RTV3140.
Ich kann Obo Bettermann Aquasit empfehlen. Damit gießen wir Muffen aus, das bleibt gummiartig und man kann zum Messen reinstechen ohne dass es undicht wird. Rausrupfen geht auch ganz gut wenn es sein muss. Bei einem schlechten Gehäuse bringt das aber alles nichts, also gute Boxen (Spelsberg), Verschraubungen (Lapp) und evtl. wasserdichte Kabel (Längswasser) nutzen.
dmsfreak schrieb: > Wir vergiessen einige unserer Produkte mit RTV 602 A+B. Das ist ein > gefüllter zwei Komponenten Silikonkautschuk, eigentlich für > Modellbauzwecke. Wenn es gut durchgerührt (!) wird, härtet das Zeug > problemlos aus und ist so weich, dass es nicht bei > Temperaturschwankungen an den Bauteilen herumreißt. Kann man für > Reparaturzwecke notfalls abpopeln. Aber: Klebt NICHT. Wenn das Zeug an > Gehäuse oder an der Elektronik kleben soll, hilft eine dünne Schicht > RTV3140. Woher kann man das bekommen, wie teuer ist es?
Maik schrieb: > Von Electrolube gibt es eine 2k Vergussmasse im Zweikamerbeutel. > Wird z.B. im Baumaschinenelektronikbereich engesetzt. Konsistenz ähnlich > eines Gummibärchens, Transparent. Ein halber Liter kostet aber etwa 40 > Euro. > > > Ansonsten noch die Klassiker von Peters Chemie : "Wepuran" ist aber > betonhart - kenne ich aber aus vielen Anwendungen im Industriebereich. > Erschwert das Reparieren oder basteln dern Kunden ungemein. > > Platinen vorher mit einem extem niedrigviskosen Lack zu beschichten - > und damit auch die Lötstellen zu kontrollieren (sonst sofortiger Ausfall > durch einziehenden Lack in schlechte Lötstellen) - kann nicht schaden. > > vg Peters Chemie habe ich hier im Forum schon gelesen. Finde dazu keine Preise, kennst du die? Kann man das als Privatmann bekommen? Wie gesagt, ausgereifte Elektronik, wenn mal was wirklich kaputt gehen sollte -> Mülltonne und ich mache mir eine neue.
Tr schrieb: > Ich kann Obo Bettermann Aquasit empfehlen. Damit gießen wir Muffen aus, > das bleibt gummiartig und man kann zum Messen reinstechen ohne dass es > undicht wird. Rausrupfen geht auch ganz gut wenn es sein muss. > Bei einem schlechten Gehäuse bringt das aber alles nichts, also gute > Boxen (Spelsberg), Verschraubungen (Lapp) und evtl. wasserdichte Kabel > (Längswasser) nutzen. Wie teuer ist die Masse, wo kann ich die bekommen?
https://www.kahmann-ellerbrock.de/shop/de/chemisch-technische-produkte/elastosil-rtv-2-siliconkautschuk/elastosil-rt-602.html Nicht billig, aber gut.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.