Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schlagzähler am Boxsack?


von peter (Gast)


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Wie könnte das am besten realisiert werden.
Möglich mit dem Arduino oder Picaxe realisierbar?

von Joschka T. (p1ngp0ng)


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arduino + beschleunigungssensor

bei jeder positiven beschleunigung
schlag++

von W.A. (Gast)


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peter schrieb:
> Möglich mit dem Arduino oder Picaxe realisierbar?

Das wird jeder kleine µC schaffen - da brauchst du dir keine Sorgen zu 
machen.

Viel wichtiger ist der Sensor. Vielleicht reicht einfach ein Piezzo 
Element oder eine eingebaute Druckblase mit Drucksensor. Um ein paar 
Versuche wirst du nicht drumrum kommen.

von Erwin D. (Gast)


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Joschka T. schrieb:
> arduino + beschleunigungssensor
>
> bei jeder positiven beschleunigung
> schlag++

Da kannst du dann aber nur auf einer Seite draufschlagen.
Wenn du wirklich jeden Schlag auf den Boxsack registrieren willst,
mußt du jede positive und jede negative Beschleunigung der X-Achse und 
der Y-Achse registrieren. Angenommen, die Z-Achse zeigt in Richtung 
Erdboden.

von Sascha_ (Gast)


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In ner ruhigen Umgebung kann man auch das Schlaggeräusch per Mikrofon 
auffangen.

Vielleicht reicht da ne Klatschschalter-Schaltung.

Ich persönlich würde das als Herausforderung wahrnehmen mittels 
digitaler Filterung und Korrelation das Schlaggeräusch aus den 
Umgebungsgeräuschen rauszufiltern.

Aber es gibt da natürlich auch pragmatische Wege.

von fritz (Gast)


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Erwin D. schrieb:
> Da kannst du dann aber nur auf einer Seite draufschlagen.
> Wenn du wirklich jeden Schlag auf den Boxsack registrieren willst,
> mußt du jede positive und jede negative Beschleunigung der X-Achse und
> der Y-Achse registrieren. Angenommen, die Z-Achse zeigt in Richtung
> Erdboden.

Beschleunigungsmesser ist  nicht gut geeignet.
Der Boxsack soll möglich keine Bewegung machen, dan ist der Schlag Gut.

Pizo oder Mikro erscheint mir nachvollziehbar.

von Joschka T. (p1ngp0ng)


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fritz schrieb:

> Beschleunigungsmesser ist  nicht gut geeignet.
> Der Boxsack soll möglich keine Bewegung machen, dan ist der Schlag Gut.

OK das überschreitet mein wissen vom Boxen :)

von Sascha_ (Gast)


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Ist doch ganz einfach: Langsamer wuchtiger Schlag bewegt den Boxsack, 
kann aber von nem Boxer leicht ausgewichen werden.

Kurzer schneller Schlag ist schwer auszuweichen, bewegt aber aufgrund 
der Trägheit den Boxsack kaum.

Wobei das allerdings kein Hindernis ist, das ist ja nur ne Dämpfung.

von fritz (Gast)


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...und die Handschuhe?
...kann da nicht etwas hinein gebastelt werden?

von Erwin D. (Gast)


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fritz schrieb:
> Erwin D. schrieb:
>> Da kannst du dann aber nur auf einer Seite draufschlagen.
>> Wenn du wirklich jeden Schlag auf den Boxsack registrieren willst,
>> mußt du jede positive und jede negative Beschleunigung der X-Achse und
>> der Y-Achse registrieren. Angenommen, die Z-Achse zeigt in Richtung
>> Erdboden.
>
> Beschleunigungsmesser ist  nicht gut geeignet.
> Der Boxsack soll möglich keine Bewegung machen, dan ist der Schlag Gut.
>
> Pizo oder Mikro erscheint mir nachvollziehbar.

Ich sprach ja auch nicht davon, daß der Sack schaukeln muß. Aber bei 
einem Treffer ist auf jeden Fall eine Beschleunigung zu messen. Sonst 
wäre es kein Treffer. Selbst wenn man ihn nur mit dem Finger anstupst, 
ist das mit einem Beschleunigungsmesser messbar. Man muß natürlich bei 
der Auswertung eine Schwelle festlegen, die überschritten werden muß, um 
ein Anstupsen von einem Boxtreffer unterscheiden zu können.

Und betreffs
> Der Boxsack soll möglich keine Bewegung machen, dan ist der Schlag Gut.
Wenn man einen Beschleunigungsmesser in eine Betonsäule einbaut, die in 
der Erde verankert ist, kann man an diesem Beschleunigungsmesser einen 
Boxtreffer auf die Säule registrieren.

Nochmal: Wenn der Sack keine Bewegung macht, wurde er auch nicht 
getroffen. Man kann natürlich auswerten, wenn sich der Sack nach dem 
Treffer zu viel bewegt und das dann als Fehler werten. Aber der Treffer 
ist definitiv mit einem Beschleunigungsmesser problemlos erfaßbar und 
meßbar.

von Harald W. (wilhelms)


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fritz schrieb:

> ...und die Handschuhe?
> ...kann da nicht etwas hinein gebastelt werden?

Genau, ein Hufeisen (Alter Boxertrick). :-)

von fritz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Genau, ein Hufeisen (Alter Boxertrick). :-)

und magnetisch auswerten;-)

von Pro Micro (Gast)


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Da wäre es doch am besten wenn man erst mal ein paar Messergebnisse von 
einer Reihe guter/falscher Schläge hätte.

Smartphone vorhanden? Oben/unten an den Sack tapen, Sensorlogger 
anmachen und erst mal testschlagen. Dann weiß man schon mal was ein 
Beschleunigungssensor ausgibt...

von Peter (Gast)


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Hallo,
wie wäre es mit einem kleinen Luftgefüllten Beutel und einem 
Drucksensor? Dann darf der Boxsack auch schwanken.
Gruß
Peter

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Der Boxsack ist doch selber ein luftgefüllter Beutel. Ich würde einen 
Drucksensor oder einen flächigen Piezo quasi im Südpol unterbringen, als 
"Luftbrücke" zwischen Drinnen und Draußen ...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Frank E. schrieb:
> Der Boxsack ist doch selber ein luftgefüllter Beutel.
Echt jetzt? Ist das neu, dass es nicht so weh tut?
Ich kenne das so: https://www.google.de/search?q=füllung+boxsack

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Lothar M. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Der Boxsack ist doch selber ein luftgefüllter Beutel.
> Echt jetzt? Ist das neu, dass es nicht so weh tut?
> Ich kenne das so: https://www.google.de/search?q=füllung+boxsack

SO natürlich nicht, aber er ist mit einer rel. luftundurchlässigen (oder 
wenigstens "bremsenden") Hülle umgeben (Leder, Kunstleder?) und jeder 
Schlag auf das Ding ezeugt im Inneren mit Sicherheit einen signifikanten 
Druckanstieg.

: Bearbeitet durch User
von fritz (Gast)


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Frank E. schrieb:
> das Ding ezeugt im Inneren mit Sicherheit einen signifikanten
> Druckanstieg.

Also Mikro mit starken Tiefpass.
Ob da Pizo auch geht.
Elektret Mikro gibt es ja auch in Massen

von Reginald L. (Firma: HEGRO GmbH) (reggie)


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Uf jeden Fall ein beschleunigungssensor. Der Sack mag sich zwar 
augenscheinlich nicht bewegen aber er erfährt bei einem Schlag eine 
ordentliche bschleunigung.

von Wolfgang (Gast)


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Reginald L. schrieb:
> Uf jeden Fall ein beschleunigungssensor. Der Sack mag sich zwar
> augenscheinlich nicht bewegen aber er erfährt bei einem Schlag eine
> ordentliche bschleunigung.

Also, wenn mich meine Schulkenntnisse nicht ganz verlassen haben, sollte 
ein Gegenstand, der beschleunigt wurde, sich hinterher mit einer anderen 
Geschwindigkeit bewegen, als vorher.

von Erwin D. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Reginald L. schrieb:
>> Uf jeden Fall ein beschleunigungssensor. Der Sack mag sich zwar
>> augenscheinlich nicht bewegen aber er erfährt bei einem Schlag eine
>> ordentliche bschleunigung.
>
> Also, wenn mich meine Schulkenntnisse nicht ganz verlassen haben, sollte
> ein Gegenstand, der beschleunigt wurde, sich hinterher mit einer anderen
> Geschwindigkeit bewegen, als vorher.

Richtig. Deswegen kann man ja auch den Treffer detektieren. Auf dem Oszi 
würdest du eine Spitze sehen. Eine steigende Flanke für die 
Beschleunigung und eine fallende Flanke für das Abbremsen (negative 
Beschleunigung). Somit kannst du an der Steilheit der steigenden Flanke 
sehen, wie hoch die Geschwindigkeit der auftreffenden Faust war. Und an 
der Amplitude kannst du sehen, mit welcher Intensität der Schlag 
ausgeführt wurde. Also wie gesagt: Die ideale Methode ist ein 
Beschleunigungssensor.

von Wolfgang (Gast)


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Erwin D. schrieb:
> Also wie gesagt: Die ideale Methode ist ein
> Beschleunigungssensor.

Wenn der Sack sich nach dem Schlag augenscheinlich nicht bewegt, kann es 
mit der Beschleunigung nicht so weit her sein. Sonst würde er sich 
hinterher deutlich bewegen.
Beim inelastischen Stoß wird Impuls übertragen und wegen des 
Massenverhältnisses zwischen Faust und Sack resultiert daraus für den 
Sack nur eine minimale Geschwindigkeit und einen entsprechend schwache 
Beschleunigung. Das erkennt man schon am Winkel gegen die Vertikale.

von Sascha_ (Gast)


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Ihr solltet den Boxsack nicht als starre Masse betrachten die von der 
Decke hängt.

von Paul B. (paul_baumann)


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Daher auch der Ausdruck: "In den Sack hauen"

MfG Paul

von Erwin D. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Erwin D. schrieb:
>> Also wie gesagt: Die ideale Methode ist ein
>> Beschleunigungssensor.
>
> Wenn der Sack sich nach dem Schlag augenscheinlich nicht bewegt, kann es
> mit der Beschleunigung nicht so weit her sein. Sonst würde er sich
> hinterher deutlich bewegen.
Schon wieder (fast) richtig erkannt.
Das Stichwort heißt "augenscheinlich".
In Wirklichkeit bewegt er sich schon. Wenn du einen auf die Nase 
kriegst, bewegt sich dein Kopf doch auch nach hinten, oder?

> Beim inelastischen Stoß wird Impuls übertragen und wegen des
> Massenverhältnisses zwischen Faust und Sack resultiert daraus für den
> Sack nur eine minimale Geschwindigkeit und einen entsprechend schwache
> Beschleunigung. Das erkennt man schon am Winkel gegen die Vertikale.
Hier hast du es absolut richtig erkannt. Weil es bei einem Schlag eine 
steile Anstiegsflanke gibt, gefolgt von einer etwas flacheren fallenden 
Flanke, sieht man das ganze als kurzes "Zucken". Oder auf dem Oszi 
bildlich gesehen eine Spitze. Wie ich schon weiter oben sagte, kann man 
auch ein leichtes Antippen mit dem Finger leicht und zuverlässig 
detektieren.

Mach mal einen Versuch. Hast du ein Smartphone? Viele davon haben 
ebenfalls Beschleunigungssensoren drin. Leg es auf den Tisch und dann 
trommelst du in einem Meter Entfernung leicht auf die Tischplatte. So, 
als wenn du ungeduldig auf jemanden wartest und mit den Fingerspitzen 
auf den Tisch trommelst. Selbst diese kleine Beschleunigung kannst du 
mit dem Smartphone sehen. Obwohl du keinerlei Bewegung des Tisches 
siehst. Eine Vibration ist auch eine Folge von Beschleunigungen. Im 
Falle des Tisches eine Folge von positiven und negativen 
Beschleunigungen in der Z-Achse.

Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken :-)

von Norbert S. (norberts)


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Moin,

Ich muß hier auch mal für Beschleunigungssensor plädieren.
Wer dagegenhält, hat offensichtlich keine Ahnung, wie empfindlich die 
Dinger sind.
Jeder kennt wohl die Brotbretter mit Gummifüssen. Wirklich elastisch 
sind die ja nicht.
Breakoutboard mit Sensor drauf, Werte nackt auf LCD.
Man kann an den Werten ablesen, wo in etwa man einen Draht in Brett 
steckt.

Ich behaupte mal, mit einem Sensor oben am Sack kann man nach (vielen) 
Versuchen, an welcher Stelle und wie heftig (langsam und mit Wucht oder 
schnell mit Schmackes) der Sack getroffen wurde.

Nur Schläge zu zählen und von Stubsern zu unterscheiden dürfte ziemlich 
einfach sein.

Gruß,
Norbert

von Harald W. (wilhelms)


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Paul B. schrieb:
> Daher auch der Ausdruck: "In den Sack hauen"
>
> MfG Paul

Du sollst doch ncht "in den Sack hauen" sondern "auf Sack hauen".
Ansonsten bräuchte man ja nach jedem Schlag einen neuen Sack.
(Was das Zählen allerdings stark erleichtern würde.)

von Paul B. (paul_baumann)


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Harald W. schrieb:
> Du sollst doch ncht "in den Sack hauen" sondern "auf Sack hauen".
> Ansonsten bräuchte man ja nach jedem Schlag einen neuen Sack.
> (Was das Zählen allerdings stark erleichtern würde.)

Da muß ich Dir Recht geben. Das ist ein schlagendes Argument.

mfG Paul

von Reginald L. (Firma: HEGRO GmbH) (reggie)


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Wolfgang schrieb:
> resultiert daraus für den
> Sack nur eine minimale Geschwindigkeit und einen entsprechend schwache
> Beschleunigung.
Eben nicht. Die max. Geschwindigkeit wird bei beiden Systemen genauso 
hoch sein. Mit dem Unterschied, dass der festgezurrte Sack eine viel 
höhere Beschleunigung erfährt.

von fritz (Gast)


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Man darf auch nicht davon ausgehen , das der Sack nicht ins Pendel 
gerät.
Jede unlinare Veränderung der Geschwindigkeit ist dann eine 
Schlageinwirkung.
Aus der Beschleunigung könnte die Schlagkraft errechnet werden.
Da muss allerhand gerechnet werden,
Das mit der Picaxe oder Arduino?

von Andreas H. (ahz)


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Norbert S. schrieb:
> Ich muß hier auch mal für Beschleunigungssensor plädieren.
> Wer dagegenhält, hat offensichtlich keine Ahnung, wie empfindlich die
> Dinger sind.

Wird diese Empfindlichkeit nicht eher zum Problem?
Wenn man da Combies schlägt ist der Sandsack ja schon gut am "zittern".

Was liefert da der Sensor?

/regards

von Norbert S. (norberts)


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fritz schrieb:
> Man darf auch nicht davon ausgehen , das der Sack nicht ins Pendel
> gerät.
> Jede unlinare Veränderung der Geschwindigkeit ist dann eine
> Schlageinwirkung.
> Aus der Beschleunigung könnte die Schlagkraft errechnet werden.
> Da muss allerhand gerechnet werden,
> Das mit der Picaxe oder Arduino?

Moin,

Man muß da ja keine FFT veranstalten.
Es ging um das Zählen der Schläge. Das dürfte nicht allzu schwierig 
sein.

Normales Pendeln dürfte eine recht geringe Beschleunigung verursachen.
Ein Schlag verursacht kurz eine hohe Beschleunigung.
Das wird etwas nachschwingen (der Sack in sich, wie das Prellen eines 
Schalters). Die folgende Pendelbewegung hat wieder geringe 
Beschleunigung.
Wenn die Schläge nicht schneller kommen als das "Prellen" des Sacks, 
sollte das kein Problem sein.

Gruß,
Norbert

von Sascha_ (Gast)


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fritz schrieb:
> Man darf auch nicht davon ausgehen , das der Sack nicht ins Pendel
> gerät.
> Jede unlinare Veränderung der Geschwindigkeit ist dann eine
> Schlageinwirkung.
> Aus der Beschleunigung könnte die Schlagkraft errechnet werden.
> Da muss allerhand gerechnet werden,
> Das mit der Picaxe oder Arduino?

Wenn man sich mit Matlab nicht ganz doof anstellt, kein großes Problem.

von Norbert S. (norberts)


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Andreas H. schrieb:
> Wird diese Empfindlichkeit nicht eher zum Problem?
> Wenn man da Combies schlägt ist der Sandsack ja schon gut am "zittern".
>
> Was liefert da der Sensor?

Senaor anbauen und ausprobieren. Analog auf dem Oszi ansehen oder 
digital per Arduino (oder wie du willst) per Uart auf den PC feuern und 
ansehen.
Jeder nennenswerte Schlag dürfte einen Peak erzeugen. Die Frage ist, wie 
lange der anhält und wie schnell der nächste Schlag kommt.
Muss man ausprobieren...

Gruß,
Norbert

von fritz (Gast)


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Norbert S. schrieb:
> Die Frage ist, wie
> lange der anhält und wie schnell der nächste Schlag kommt.

Durchschnitt 120-145 Schläge Min.
Seltener 200-220

von A. S. (Gast)


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Die absurde Vorstellung, dass ein Schlag (kein streicheln) den Sack 
nicht bewegt, kann nur der Beobachtung des Gleichgewichts von 
ausgelenktem Sack (der permanent nach unten strebt) und Schlagimpuls 
entspringen.

Trotzdem wird der Sack natürlich mit jedem Schlag ruckartig in die 
Auslenkung getrieben. Mit einem inelastischem Stoß von (keine Ahnung, 
nur Beispiel) 1kg * 100m/s (Faust, Handschuh und Unterarm?) wird ein 
100kg-Sack halt mit 1m/s aufwärts getrieben. Und den Rest der Sekunde 
fällt er halt nach Pendelgesetz wie ein Stein zur Erde zurück.

Der Sensor sieht dann (bei 60 Schlägen pro Minute) einen sehr kurzen 
Peak von z.B. 0,1s*10g (je nach Aufhängung des Sensors im Sack), mit 
einem Integral von 1m/s und (durch die Pendelauslenkung) den rest der 
Zeit -1,1g*0,9s. (also genau entgegengesetzte Beschleunigung, jeweils 
resultierende von x und y wenn z = vertikal)

Für alle, die das Nachrechnen wollen: Der Sack bewegt sich dann etwa 
11cm, bzw. 6cm bei 120 Schlägen pro Minute. Das kann schon mal 
"unbewegt" aussehen.

Und genau diese Größenordnungs-Messung mal zu machen, ist Aufgabe des UP 
und wird zum Erfolg führen, selbst wenn der Sensor clippt, weil er z.B. 
nur 2g Endbereich hat oder wenn der Boxsack so weich ist, dass er nur 
zwischen +0,1 und -0,1 wechselt.

von A. S. (Gast)


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Achim S. schrieb:
> 0,1s*10g

natürlich 0,01s*10g oder z.B. 0.1s*1g

und runter entsprechend 0,99s*0,1g bzw. 0,9s*0,11g

von Wolfgang (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Der Sack bewegt sich dann etwa 11cm, bzw. 6cm bei 120 Schlägen pro
> Minute. Das kann schon mal "unbewegt" aussehen.

Da muss der Beobachter aber schon kräftige Probleme mit der visuellen 
Wahrnehmung haben, um soetwas zu übersehen ;-)

Ein Versuch mit z.B. einem ADXL335 (analog) oder besser einem ADX345 
(digital I²C/SPI), über etwas Knetgummi an den Sack angekoppelt, liefert 
einem für wenige € ein paar Daten, um einen Algorithmus zum zählen der 
Schläge zu entwickeln.
https://www.ebay.com/itm/400985206886
https://www.ebay.com/itm/381374763026

von F. F. (foldi)


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peter schrieb:
> Schlagzähler am Boxsack?

Der heißt "Trainer".
SCNR


Aber da man ja nicht nur Witze macht, Mikrofon. Schläge auf den Sandsack 
hört man selbst noch, wenn man fast taub ist.

: Bearbeitet durch User
von STK500-Besitzer (Gast)


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Irgendwo muss doch das "eingedrückte" Volumen hin. Das dürfte sich in 
einem Überdruck im Boxsack bemerkbar machen. das sollte man irgendwie 
messen können...

von Wolfgang (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Irgendwo muss doch das "eingedrückte" Volumen hin. Das dürfte sich in
> einem Überdruck im Boxsack bemerkbar machen. das sollte man irgendwie
> messen können...

Liest du den Thread auch?

W.A. schrieb:
> Vielleicht reicht ... eine eingebaute Druckblase mit Drucksensor.

Peter schrieb:
> wie wäre es mit einem kleinen Luftgefüllten Beutel und einem
> Drucksensor?

von STK500-Besitzer (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Liest du den Thread auch?

Nö. Nicht komplett.
Ausserdem spart meine Lösung das "Furzkissen".

von STK500-Besitzer (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Ausserdem spart meine Lösung das "Furzkissen".

Meins ist keine Lösung, sondern nur eine Idee.

von Stefan H. (cheeco)


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Meines Erachtens der pragmatischste Weg:

Nimm dein Smartphone, und lade Dir ein Tool zur Beschleunigungsmessung 
runter, beispielsweise den "Accelerometer Analyzer" aus dem Play-Store, 
falls Du ein Android-Handy hast. Für iPhone gibt es IMHO ähnliche 
Anwendungen.

Dann das Handy mit ein bischen Klebeband am Boxsack festmachen und dann 
gib ihm!

Mit vielen Programmen kann man auch eine CSV-Datei schreiben lassen. Les 
Die mit Matlab/Excel aus, und du siehst ob man die Schläge zuverlässig 
zählen kann.

5 Minuten Arbeit.

Grüße,

Stefan

P.S.: Die wenigsten Handys vertragen direkte Treffer, also besser auf 
der Rückseite befestigen ;-)

von Wolfgang (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Ausserdem spart meine Lösung das "Furzkissen".

Irgendwomit wirst du das Drucksensorelement schon an den Sackinhalt 
ankoppeln müssen. Meinst du, dass der Sack als Ganzes dicht genug ist, 
um insgesamt als "Furzkissen" zu funktionieren?

von STK500-Besitzer (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> STK500-Besitzer schrieb:
>> Ausserdem spart meine Lösung das "Furzkissen".
>
> Irgendwomit wirst du das Drucksensorelement schon an den Sackinhalt
> ankoppeln müssen. Meinst du, dass der Sack als Ganzes dicht genug ist,
> um insgesamt als "Furzkissen" zu funktionieren?

Kommt wohl auf den Sack an.
Wenn man das Füllmaterial in eine Tüte packt und diese wiederum in den 
eigentlichen Sack, dann sollte man an der Tütenöffnung 
(Luft-)Druckschwankungen festellten können.
Man könnte auch an einer größeren Öffnung mit einem Hitzdrahtanemometer 
arbeiten.
Ich habe halt eine Idee geäußert, die andere auch schon hatten - kann 
also nicht so schlecht sein, wenn mehrer unabhängig voneinander die 
gleiche Idee haben.
Wenn man nur an einer Stelle den Druckmesser installiert, kann man das 
auch mit einer anderen (taktilen) Methode messen.

von 1234567890 (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Wenn man das Füllmaterial in eine Tüte packt und diese wiederum in den
> eigentlichen Sack, dann sollte man an der Tütenöffnung
> (Luft-)Druckschwankungen festellten können.

Das mit dem Drucksensor finde ich auch ganz gut. Heutzutage sind sogar 
Drucksensoren in Autotüren verbaut um einen Seitenaufprall zu messen; 
und eine Autotür ist auch kein dichtes Objekt. Damit Luft aus dem Sack 
strömt, muss es im Sack eine Druckveränderung geben.

Ein Mikrofon wurde ja auch schon genannt. Ich glaube, wenn man das 
Mirkrofon oben in den Sack steckt und den Schall aufzeichnet, wird man 
feststellen, dass Schläge auf den Sack je nach Intensität ganz 
charakteristische Geräusche mit relativ hohem Wiedererkennungswert 
ergeben.

Ein Beschleunigungssensor wird bestimmt auch funktionieren, allerdings 
muss man die Beschleunigung in mindestens zwei Ebenen messen und daraus 
die resultiernede Beschleunigung berechnen. Das funktioniert 
zuverlässig, solange der Sack gerade von der Decke hängt, ansonsten 
müsste man auch die dritte Raumachse messen und damit die resultierende 
Beschleunigung berechenen. Auch da glaube ich, wird für einen Schlag ein 
ganz charakteristischer wiedererkennbarer Verlauf der Beschleunigung für 
einen Schlag auftreten und man kann Schläge vom Schaukeln unterscheiden.

Wenn man die ganze Detektion sehr sicher machen möchte, kann man diese 
drei oder vielleicht auch nur zwei Verfahren kombinieren.

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Meins ist keine Lösung, sondern nur eine Idee.

 Ahem.
 Stehen zwei Nutten an der Mainzer Brücke, da sagt die Erste deprimiert:
 - Du, Mainz ist so ein dunkles Loch...
 Darauf die andere:
 - Glaubst du, meins ist beleuchtet ?

von peter (Gast)


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Hätte nicht gedacht das es so viele Meinungen dazu gibt.
Beschleunigungsmesser ist zwar gut, dauert bis 4/6 Wochen
und die Software mit Arduino/Picaxe schon recht zeitkritisch, nehme ich 
an.

Pizo,Elektret/Mikrofon ist ein Versuch wert und recht einfach zu 
realisieren.
Hat vielleicht schon einer gemacht.

von Paul (Gast)


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Piezolautsprecher (die Quäken von den Glückwunschkarten übern ADC 
anschließen, der erzeugt wenn man ihn "drückt" einen Spannungsimpuls, 
mit nem Kodensator und ner Rückstellmöglichkeit und dem ADC könnte man 
das gut als Schlagzähler oder Schlagerkenner benutzen, sehr genaue 
Aussaugen wie fest der Schlag war wird man damit nicht treffen können, 
aber vom Preis her warscheinlich unschlagbar.

von peter (Gast)


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Paul schrieb:
> Piezolautsprecher (die Quäken von den Glückwunschkarten übern ADC
> anschließen, der erzeugt wenn man ihn "drückt" einen Spannungsimpuls,

deshalb habe ich Pizogeber auch nie direkt an einen Controllerpin.
2 Leuchtdioden mit R in Reihe, wenn Ausgang.
Ein kleiner Fingerstupser lassen die Leuchtdioden auf blitzen.

von max707 (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Der Boxsack ist doch selber ein luftgefüllter Beutel.
> Echt jetzt? Ist das neu, dass es nicht so weh tut?
> Ich kenne das so: https://www.google.de/search?q=füllung+boxsack

Er meint einen Lachsack! :)

von Experte (Gast)


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> und die Software mit Arduino/Picaxe schon recht zeitkritisch

Ich glaube eher ein Arduino langweilt sich 90% der Zeit zu tode, weil er 
kaum was zu tun bekommt.

Ich habe schon mit einem Atmega einen Quadrokopter programmiert, der 
gleich 3 Beschleunigungssensoren + 3 Gyros ausliest, die Berechnungen 
zur Lagestabilisierung realisiert und nebenbei die Motoren + 
Fernsteuerung ansteuert/ausliest. Und da soll so ein primitiver Boxsack 
nicht funktionieren? Lachhaft :-)

Nimm einen simplen Beschleunigungssensor, häng ihn per I2C an deinen 
Arduino und du hast an einem Nachmittag deinen fertigen Boxzähler 
realisiert.

von chris_ (Gast)


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Achim S. schrob:
>Trotzdem wird der Sack natürlich mit jedem Schlag ruckartig in die
>Auslenkung getrieben. Mit einem inelastischem Stoß von (keine Ahnung,
>nur Beispiel) 1kg * 100m/s (Faust, Handschuh und Unterarm?) wird ein
>100kg-Sack halt mit 1m/s aufwärts getrieben.

100m/s ? Im Leben nicht. Das schnellste Schlag eines Tieres kommt vom 
Fangschreckenkrebs:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fangschreckenkrebse
Und da steht eine Geschwindigkeit von
Geschwindigkeit von 23 m/s (entspricht 82,8 km/h);

von A. S. (Gast)


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chris_ schrieb:
> 100m/s ? Im Leben nicht.

Mit diesen Maximalwerten ging es darum, klarzustellen, dass auch die 
härtesten Schläge den Boxsack kaum schwingen lassen, wenn sie 
kontinuierlich kommen.

Der g-Sensor misst den Schlag auch, wenn er nur mit 1m/s kommt. Dann 
haben wir halt 10ms 100mg in eine Richtung und 990ms 10mg in die Andere.

BTW., wo ich gerade schreibe:

1234567890 schrieb:
> ansonsten
> müsste man auch die dritte Raumachse messen und damit die resultierende
> Beschleunigung berechenen
Die Z-Achse ist in erster Näherung uninteressant, auch beim Schwingen. 
Es interessiert nur die Ebene in der der Boxer haut (also xy hier).

Auch wenn der Boxsack 45° ausgelenkt ist, wird der Boxer senkrecht dazu 
hauen (also in der xy-Ebene)

von Norbert S. (norberts)


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Moin,

Die Auflösung aktueller Sensoren ist deutlich unter 1mg.
Das wird ohne Probleme gehen.

Gruß,
Norbert

von peter (Gast)


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Habe so ein Teil bestellt.Kann nicht schaden!

von F. F. (foldi)


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Jemand anderes und ich schlugen ja schon vor ein Mikrofon zu nehmen, 
dahinter ein Peakdetektor und halt einmal abgleichen. Kostet kaum was 
und wenn man dann noch einen Komparator dahinter hängt, kannst du sicher 
ein fertiges Zählwerk nehmen.

von Fritz (Gast)


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F. F. schrieb:
> Jemand anderes und ich schlugen ja schon vor ein Mikrofon zu
> nehmen,
> dahinter ein Peakdetektor und halt einmal abgleichen. Kostet kaum was
> und wenn man dann noch einen Komparator dahinter hängt, kannst du sicher
> ein fertiges Zählwerk nehmen.

Und was ist wenn jemand niest oder nebenan mit dem Schlüssel klimpert 
oder ein zweiter Boxsack daneben hängt...

von F. F. (foldi)


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Fritz schrieb:
> zweiter Boxsack daneben hängt...

Dann ist der Trainer dabei und da zählen sie Hälfte der Schläge eh nicht 
(der mit dem Sandsack weiß was ich meine).

von Fritz (Gast)


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F. F. schrieb:
> Fritz schrieb:
>> zweiter Boxsack daneben hängt...
>
> Dann ist der Trainer dabei und da zählen sie Hälfte der Schläge eh nicht
> (der mit dem Sandsack weiß was ich meine).

ok, das hatte ich nicht bedacht ^^

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