Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Lampe, Gleichstrom, wechselstrom


von Johannes (Gast)


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Hallo,
ich habe eine RYET LED Birne (IKEA). Diese wollte ich eigentlich mit 
farbigen LEDs modifiziren. Dazu habe ich die Birne abgenommen und mal 
durchgemessen. Es sind 3 LEDs auf der Oberfläche und ein STecker in dem 
zwei pins von der Fassung reinkommen (hier wird der der Strom 
übertragen). An den zwei Pins habe ich ein Mulitmeter gehalten und was 
ganz anderes erhalten als erhofft.
Stelle ich das Multimeter auf Wechselspannung, zeigt es mir 0V an. Bei 
Gleichspannung zeigt es mir 318V an.
Aber können die LEDs 318V aushalten? Eigentlich wollte ich von dem 
Stecker zwei Kabel rausführen und einen Mikrocontroller betreiben (Für 
Farbeffekte).

Johannes

: Verschoben durch Admin
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Unter der LED Platine, also im Sockel, befindet sich normalerweise ein 
Speiseteil. Das kann ein simples Kondensatornetzteil sein oder auch ein 
aufwändiges Regelteil mit Konstantstrom.
Und es gibt LEDs mit vielen im Gehäuse hintereinander geschalteten 
Elementen, die durchaus mit mehr als der üblichen Durchflussspannung 
betrieben werden.
Wenn du weisst, was du tust, kannst du ja mal die Spannung über einer 
der LED im Betrieb messen - dann weisst du, bei welcher Spannung sie 
leuchtet. Ist schlecht zu kontaktieren, weil man die Anschlussstellen 
nur so gerade sieht, aber man kann ja zwei Drähtchen anlöten.

: Bearbeitet durch User
von Sascha W. (sascha-w)


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Johannes schrieb:
> Stelle ich das Multimeter auf Wechselspannung, zeigt es mir 0V an. Bei
> Gleichspannung zeigt es mir 318V an.
> Aber können die LEDs 318V aushalten?
Dann wird es ein einfaches Kondensatornetzteil sein, ohne Last hast du 
die volle Netzspannung an Ausgang. Sollte auf der Gleichspannungsseite 
noch ein Elko vorhanden sein ist es auch keine gute Idee das Teil ohne 
LEDs in Betrieb zu nehmen der wird für max. 50V ausgelegt sein.
> Eigentlich wollte ich von dem
> Stecker zwei Kabel rausführen und einen Mikrocontroller betreiben (Für
> Farbeffekte).
Mit dem Netzteil nicht zu empfehlen, je nach Last schwankt die 
Ausgangsspannung stark da der Kondensator nur als Vorwiderstand wirkt. 
Um einen μC zu betreiben musst du die Spannung erst mal mit einer 
Z-Diode begrenzen und dann einen Spannungsregler nachschalten.

Sascha

von Johannes (Gast)


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Habe den LED-Deckel mal abgenommen. Das Speiseteil sieht relativ einfach 
aus (ist ja auch was billiges von IKEA). Ganz konnte ich die Platine 
nicht herausziehen, ohne die ganze Lampe zu zerstören.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Johannes schrieb:
> Das Speiseteil sieht relativ einfach
> aus

Nö, da hast du Glück, das ist was aufwendigeres und wird sowas wie einen 
Stepdownregler, als Stromquelle beschaltet, beinhalten. Mach mal Foto 
von der Leiterseite, da dürfte ein kleiner 8-Beiner o.ä. drauf sein.
Sobald die LED Strom ziehen, also leuchten, geht die Spannung auf der 
LED Platine auch runter.

: Bearbeitet durch User
von Johannes (Gast)


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Mit einem kleinen Ruck, konnte ich das Innenteil doch komplett 
rausziehen.
Auf der LED-unterseite, ist nichts. Diese ist auch aus Alluminium oder 
so. Zumindest nicht leitend.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Richtig, ist hier die Billigvariante einer Stepdown KSQ. Der einzige 
aktive scheint U1 zu sein.
Aber wie o.a., miss doch mal Spannung an der LED Platine im Betrieb, 
entweder die ganze Platine oder nur eine LED.
Das alles ist nicht netzgetrennt, also obacht.

von Johannes (Gast)


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An einer LED fallen 48V ab. Die Sind alle hintereinander geschaltet.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Johannes schrieb:
> An einer LED fallen 48V ab.

Sind also vermutlich LED mit 15-16 Elementen in einem Gehäuse. Da wird 
eine Modifikation nicht so einfach sein, es sei denn, du findest etwas 
farbiges mit ähnlicher Spannung und auch noch mit gleichem Strom - denn 
sie sind ja alle hintereinander.

: Bearbeitet durch User
von Johannes (Gast)


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Wäre es denn eine möglichkeit die Spule mit einer auszutauschen, an der 
5V herauskommen?
Dann könnte ich die ober Platine neu machen. Ziel wäre es einen 
Controller, ein 433mhz empfänger und natürlich platz für die RGB-LED.
Ziel von allem soll es werden, die Lampe dann vom Lichtschalter 
ein/auszuschalten und die Farbe zu ändern.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Johannes schrieb:
> Wäre es denn eine möglichkeit die Spule mit einer auszutauschen, an der
> 5V herauskommen?

Nein. Das ist nämlich gar kein Transformator, sondern nur die 
Speicherdrossel eines Einfach-Stepdown. Da kommen im Leerlauf immer etwa 
325V raus und bei Belastung wird dann auf konstanten Strom geregelt. Die 
ganze Sache ist auch direkt mit dem Lichtnetz verbunden.

Johannes schrieb:
> Dann könnte ich die ober Platine neu machen.

Du müsstest auch die untere neu machen. Aber da du dann praktisch nur 
die E27 Fassung weiter benutzen kannst, ist die Demontage so einer LED 
Lampe dann sinnlos. Da kannst du dir auch aus der Batteriekiste im 
Supermarkt ein paar kaputte ESL holen, um die Lampenfassung zu gewinnen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Johannes schrieb:

> ich habe eine RYET LED Birne (IKEA). Diese wollte ich eigentlich mit
> farbigen LEDs modifiziren.

Es ist keine gute Idee, solche Modifikationen an LED-Lampen für
230V-Anschluss zu machen. Nimm besser LEDs für 12V-Anschluss
und schliesse diese dann an ein 12V-DC-Netzteil an.

von Kurt A. (Gast)


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RGB Led Lampen gibt es schon anschlussfertig ohne gefährliche Bastelei 
mit der Netzspannung.

Beispiel hier:
http://www.pollin.de/shop/dt/MTAzOTc0OTk-/Lichttechnik_Leuchtmittel/LED_Technik/LED_Leuchtmittel/RGB_LED_Lampe_mit_Fernbedienung_E27_10_W.html

Ist auch bei andern Händler erhältlich.

von Johannes (Gast)


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Kurt A. schrieb:
> RGB Led Lampen gibt es schon anschlussfertig ohne gefährliche Bastelei
> mit der Netzspannung.

Das Problem ist, dass diese alle über Infrarot geschaltet werden und 
nicht über Funk. Ich wollte ja anschließend die Lampe über einen 
Lichtschalter steuern.

Da muss ich mir dann nochmal was anderes überlegen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Johannes schrieb:
> Das Problem ist, dass diese alle über Infrarot geschaltet werden und
> nicht über Funk.

Ich habe hier gerade den Job für einen Freund, 2 von diesen RGB Strips 
per Kicker zu steuern (Sollen beim Tor der roten Mannschaft rot 
flashen). Mein IRMP Dekoder hat ein simples NEC Protokoll entziffert und 
der Rest ist mit IRSND schnell gemacht.

Für dich brauchts also einen MC, der Funk empfängt und IR sendet, also 
ein Umschnurzler. Das sollte selbst ein ATTiny leicht schaffen.

von Wolfgang (Gast)


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Johannes schrieb:
> Diese ist auch aus Alluminium oder so. Zumindest nicht leitend.

Du bist mutig.

Wenn du mal "Aluminium" richtig schreibst (obwohl - Google würde auch 
mit deiner Rechtschreibung leben können) und nach 
Aluminium+Leitfähigkeit suchst, wirst du feststellen, dass Aluminium 
nach Silber, Kupfer und Gold der viertbeste elektrische Leiter ist - nix 
mit "nicht leitend".
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Leitf%C3%A4higkeit#Elektrische_Leitf.C3.A4higkeit_verschiedener_Stoffe

Die Aluplatte dient nicht nur als Träger sondern hauptsächlich als 
Kühlkörper, d.h. zur Verteilung der Wärme und Abgabe über eine große 
Oberfläche. Sonst hätte man in der Tat normales, isolierendes 
Platinenmaterial (FR4 Glasfasergewebe mit Kunstharz) verwenden können, 
dass allerdings schlechte Wärmeleiteigenschaften besitzt.

Deine LEDs sind auf einem Verbundmaterial aufgebaut, dass als IMS 
bezeichnet wird (IMS = Insulated Metal Substrate). Auf der tragenden und 
wärmeverteilenden Aluminiumplatte befindet sich eine Isolationsschicht 
(typ. 100µm) und darauf die Kupferschicht (typ. 35µm) für die 
Leiterbahnen. Dadrüber kommt dann bei der Lampe noch eine weiße 
Farbschicht, die Licht reflektiert und diffuser verteilt.

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