Warum gibt es keine Gleichstrommaschine ohne Schleifkontakte? Ich finde immer nur etwas zum BLDC-Motor, der aber eigentlich eine Drehstrom-Synchronmaschine ist.
Jens schrieb: > Warum gibt es keine Gleichstrommaschine ohne Schleifkontakte? Wie möchtest Du denn den Gleichstrom in den Läufer bringen? Telepathie? Kaltes Plasma? Und wie möchtest Du kommutieren?
Es gibt die bürstenlose doppeltgespeiste Asynchronmaschine. Ne bürstenlose GM kann man daher auch bauen. Gibt nur imho keinen Grund dazu. In der Industrie wurden die schon lang von ASM verdrängt(erst Recht seit es billige FU gibt) und in Kleinanwendungen stören die Schleifkontakte meistens nicht (Produkt längst aufm Müll bevor Schleifringe verschlissen sind).
Ich will nur wissen warum es das nicht gibt. Als z.B. Permanentmagnete im Läufer und Gleichstrom im Stator.
Jens schrieb: > Ich will nur wissen warum es das nicht gibt. Als z.B. > Permanentmagnete > im Läufer und Gleichstrom im Stator. Weil sich der Magnet dann zum Magnetfeld hin ausrichtet? Und bei Gleichstrom im Stator steht das Magnetfeld. Dann bleibt der Läufer so stehen. Musst du also den Statorstrom umkehren, das macht der Kommutator.
Jens schrieb: > Ich will nur wissen warum es das nicht gibt. Als z.B. Permanentmagnete > im Läufer und Gleichstrom im Stator. Das wäre eine Bremse und kein Motor!
Und wie soll da Bewegung reinkommen? Schonmal die Schleifringe genau angeschaut?
Jens schrieb: > Warum gibt es keine Gleichstrommaschine ohne Schleifkontakte? Gibts: Unipolarmotor mit Quecksilber.
Jens schrieb: > Ich will nur wissen warum es das nicht gibt. Als z.B. Permanentmagnete > im Läufer und Gleichstrom im Stator. Damit wird nur solange ein Drehmoment erzeugt, bis das Feld vom Stator und vom Rotor parallel sind. Dann steht alles, das ist kein Motor. Jens schrieb: > Ich finde > immer nur etwas zum BLDC-Motor, der aber eigentlich eine > Drehstrom-Synchronmaschine ist. Nein! Ein BLDC ist keine Synchronmaschine. Wird zwar gern behauptet, ist aber nicht so. Man kann ihn in gewissen Grenzen wie einen 3-Phasen Stepper betreiben, das taugt aber höchstens zum Anlaufen mit geringer Last. Im Normalbetrieb wird er genauso kommutiert wie ein Bürstenmotor, nur elektronisch. MfG Klaus
hinz schrieb: > Gibts: Unipolarmotor mit Quecksilber. Ist das nicht sowas wie ein Schleifkontakt? Bei einem Lautsprecher gibt es ja ein Ringförmiges Magnetfeld mit innerem Südpol und äußerem Nordpol. https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Lautsprecher_Schema.svg Wenn jetzt senkrecht von oben durch diesen Spalt ein Draht mit Gleichstrom geführt ist, entsteht dann eine Kraftwirkung?
Sascha schrieb: > Es gibt die bürstenlose doppeltgespeiste Asynchronmaschine. > Ne bürstenlose GM kann man daher auch bauen. Gibt nur imho keinen > Grund dazu. Es gibt also nichts was das grundsätzlich ausschließt? Wie könnte so eine GM aussehen?
Gibt es schon, nennt sich Homopolarmotor: https://www.youtube.com/watch?v=voHz6sxwQ2Q Hat nur wirtschaftlich keine Bedeutung, weil das Drehmoment sehr gering ist und der Wirkungsgrad unterirdisch ist.
Bernd K. schrieb: > Gibt es schon, nennt sich Homopolarmotor: > https://www.youtube.com/watch?v=voHz6sxwQ2Q Ist so ein Homopolarmotor auch ohne Schleifkontakte realisierbar?
Jens schrieb: > Ist das nicht sowas wie ein Schleifkontakt? > > Bei einem Lautsprecher gibt es ja ein Ringförmiges Magnetfeld mit > innerem Südpol und äußerem Nordpol. > https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Lautsprecher_Schema.svg > Wenn jetzt senkrecht von oben durch diesen Spalt ein Draht mit > Gleichstrom geführt ist, entsteht dann eine Kraftwirkung? Das ist das Problem. Wenn die Kraftwirkung zu ende ist, stellt sich ein stabiler Zustand der Kräfte ein. Jetzt muss man irgend etwas ändern, damit es weiter geht. Entweder die Richtung des Magnetfeldes oder die Richtung des Stroms. Und das macht der Kommutator im richtigen Moment.
Bernd K. schrieb: > Das ist das Problem. Wenn die Kraftwirkung zu ende ist, stellt > sich ein stabiler Zustand der Kräfte ein. Jetzt muss man irgend etwas > ändern, damit es weiter geht. Entweder die Richtung des Magnetfeldes > oder die Richtung des Stroms. Und das macht der Kommutator im > richtigen Moment. Ich denke auch das es da irgentwo ein Problem gibt. Aber wenn das Magnetfeld rotationssymmetrisch ist, gibt es keinen Drehwinkel in dem die Kraftwirkung anders ist.
Ohne Witz jetzt. Besorg dir ein paar Magneten, ein paar Meter Kupferlackdraht und ihr Batterie und Basteln einmal ein paar verschiedene Motorkenzepte. Videos dazu gibts im Internet wie Sand am Meer. Du wirst dann deutlich besser verstehen, warum das nicht geht.
Jens schrieb: > Sascha schrieb: > >> Es gibt die bürstenlose doppeltgespeiste Asynchronmaschine. > >> Ne bürstenlose GM kann man daher auch bauen. Gibt nur imho keinen >> Grund dazu. > > Es gibt also nichts was das grundsätzlich ausschließt? Wie könnte so > eine GM aussehen? Man hat 2 Statoren, ein Hauptstator durch den GS fließt und ein Erregerstator der einen Wechselstrom bekommt. Der Läufer ist auch zweigeteilt, einmal in der Gegend des Hauptstators simple Drahtschleifen wie bei der SyM, in der Gegend des Erregerstators eine um 90° gedrehte Spulenanordnung. Jetzt speist man drehzahlabhängig einen Wechselstrom in den Erregerstator ein, dadurch wird eine Spannung in der Erregerwicklung des Läufers induziert und ein Strom fließt. Kommutiert wird nun, indem man den Wechselstrom im Erregerstator jede Halbe Umdrehung ändert. Unterschied zur GM mit Schleifkontakten: Die Kommutierung erfolgt nicht über Schleifkontakte sondern über einen Trafo. Der bauliche Aufwand ist enorm, die Leistungsdichte vermutlich unter aller Sau und mit ein wenig mehr Aufwand bekommt man eine doppelt gespeiste ASM die imho deutlich vielseitiger einsetzbar ist und bessere Eigenschaften hat (GM hat pulsierendes Drehmoment usw).
Jens schrieb: > Ich will nur wissen warum es das nicht gibt. Als z.B. > Permanentmagnete > im Läufer und Gleichstrom im Stator. Wozu dann überhaupt Strom, da könnte man doch gleich alles Permanentmagnete nehmen und schon läuft der Motor. :)
batman schrieb: > Wozu dann überhaupt Strom, da könnte man doch gleich alles > Permanentmagnete nehmen und schon läuft der Motor. :) Genau, du musst die Permanentmagnete nur drehen :-)
batman schrieb: > Wozu dann überhaupt Strom, da könnte man doch gleich alles > Permanentmagnete nehmen und schon läuft der Motor. :) Wie willst du das Magnetfeld eines geraden Leiters mit Magneten nachbilden? Die magnetischen Feldlinien sind Kreise um den Leiter.
Wieso gerader Leiter? Es geht beim Magnetfeld doch nur um die Kraftwirkung zwischen 2 Körpern, Form egal.
batman schrieb: > Wieso gerader Leiter? Es geht beim Magnetfeld doch nur um die > Kraftwirkung zwischen 2 Körpern, Form egal. Beim Reluktanzmotor vielleicht. Bei der GM nicht. Da legt man besonderen Wert darauf, dass die Magnetfeldlinien den richtigen Weg nehmen. Denn die GM basiert ja auf der Lorenzkraft, nicht auf der Abstoßung zweiter Magnete.
Jens schrieb: > > Wie willst du das Magnetfeld eines geraden Leiters mit Magneten > nachbilden? > Die magnetischen Feldlinien sind Kreise um den Leiter. Wer will denn einen geraden Leiter mit Magneten nachbilden? Genau umgedreht will man es: einen Magneten mit einem Leiter nachbilden. Nennt sich dann Elektromagnet: https://thumbs.dreamstime.com/x/elektromagnet-6974338.jpg Und das hat dann schon eine sehr große Ähnlichkeit mit einem Permanentmagneten: http://www.grund-wissen.de/physik/_images/feldlinien-stabmagnet.png Und jetzt bauen wir uns daraus eine Kolbenmschine. Als Kolben nehmen wir einen starken Permanentmagnet: Neodym N52 Als Zylinder natürlich Kunststoff. An die Postion der Zündkerze kommt ein starker Elektromagnet. Natürlich mit einem HT Supraleiter, der lässt einen fast beliebig starken Strom zu, ohne DC Verluste (mal vom Kühlaufwand abgesehen) Jetzt noch die passende Umpolung des E-Magneten im OT und UT durch eine MOSFET Brücke. Das geht auch mit sehr wenig Verlusten. Das gibt dann jede Menge Kraft zwischen den Magneten für den Antrieb der Kurbelwelle. Und als 6 Zylinder haben wir Drehmoment ohne Ende. Fast vergessen: ;-)
Wenn senkrecht durch den Spalt eines Lautsprechermagneten ein Leiter geführt wird gibt es dann eine Lorenzkraft wie im Bild?
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