Forum: PC Hard- und Software Patch-Panel: merkwürdige Auflegung, oder?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich will beim Kunden Netzwerktechnik installieren und wundere mich, dass 
ich an einigen Dosen keine Verbindung bekomme. Also habe ich den 
LED-Netzwerkprüfer ausgepackt, den Geber an die Dose angeschlossen und 
den LED-Dongel am Patchpanel.

Da die LEDs daraufhin in wilder Reihenfolge aufleuchteten, habe ich - 
wohl etwas voreilig und ohne genau zu analysieren - gedacht, ok ... der 
Elektro-Meister hat das Panel nach Modus B aufgelegt und der Lehrling 
die Dose nach A angeschlossen. Da ich keinen Stress wollte, habe ich 
kurzerhand die Dose aufgemacht und diese auf B umgestellt (war 
tatsächlich korekt nach A aufgelegt).

Ziemlich groß war mein Erstaunen, als die LEDs vom Prüfgerät nun immer 
noch kreuz und quer leuchteten. Zeit, sich das Patchpanel mal näher 
anzusehen. Was ich da sah, hat mich doch sehr verwundert ...

Ist das nicht irgendwie komisch? Oder habe ich Tomaten auf den Augen? 
Das Foto ist leider nicht sehr scharf, weil der Netzwerkschrank in einer 
dunklen Encke steht ...

: Bearbeitet durch User
von Horst (Gast)


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Blau und Orange ist vertauscht

von Stephan H. (stephan-)


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nur die Frage wie die Dose beschaltet ist. A oder B ?

von Peter II (Gast)


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Stephan H. schrieb:
> nur die Frage wie die Dose beschaltet ist. A oder B ?

nein, die Frage ist schon lange geklärt
> (war tatsächlich korekt nach A aufgelegt).

von Netzwerker (Gast)


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Die Ausführung am Patchfeld ist mangelhaft. Die Abschirmung (PIMF) ist 
viel zu kurz abgeschnitten und die Verseilung bis zur LSA Klemme lässt 
auch zu wünschen übrig. Lasse dir mal die Messprotokolle zeigen. Wenn 
die Dosen auch so aussehen...

Nertzwerker.

von Horst (Gast)


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Netzwerker schrieb:
> Nertzwerker.

Eher Weltfremder.
Das ist eher die praxisübliche Ausführung und die Messprotokolle werden 
auch passen.
Schirm bis an den Kontakt führen liest sich im Lehrbuch toll, in der 
Praxis führt das zu Kurzschlüssen. Die Firmen arbeiten lieber die 
ein/zwei Dosen nach bei denen die Messungen nicht passen als jede zweite 
wieder aufzumachen weil der Schirm auf der Nachbarleiste an den 
Drahtspitzen liegt.
Und die Verseilung ist fast schon vorbildlich, sie ist noch vorhanden.

Netzwerker schrieb:
> Wenn die Dosen auch so aussehen...
dann geht die Installation problemlos als 'ausreichen' durch.

von Poster (Gast)


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Da wird aber wohl keine Messung durchgeführt worden sein, sonst müsste 
ja der gravierende Verdrahtungsfehler aufgefallen sein.

von Paul B. (paul_baumann)


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Im Gegensatz zu mir ist das nicht gut aufgelegt.

mfG Paul

von Erwin D. (Gast)


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Horst schrieb:
> Und die Verseilung ist fast schon vorbildlich, sie ist noch vorhanden.

Die einzige Verdrillung, die ich gelten lassen würde, ist bl/ws, zur Not 
noch br/ws, obwohl schon grenzwertig. Die anderen beiden sind das 
Gegenteil von "vorbildlich", sie sind grauenhaft.

von Jupp (Gast)


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Horst schrieb:

> Und die Verseilung ist fast schon vorbildlich, sie ist noch vorhanden.

LOL...*Der* war jetzt mal richtig gut!

von Peter II (Gast)


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Jupp schrieb:
> Horst schrieb:
>
>> Und die Verseilung ist fast schon vorbildlich, sie ist noch vorhanden.
>
> LOL...*Der* war jetzt mal richtig gut!

ich finde es auch nicht so schlecht.

Würde man denn so etwas im Messprotokoll sehen?

Bei 100m Kabel sind die 1cm gerade mal 0.1%. Die beiden Drähte liegen 
auch sehr eng bei einander, auch wenn sie nicht bis auf dem metzen mm 
verseilt sind.

Klar kann man es "schöner" machen, aber ob es technisch einen 
unterschied macht kann ich mir nicht vorstellen. (Messbar eventuell, 
aber beides sollte innerhalb der Norm liegen).

Kann jemand mal ein Protokoll machen, einmal mit Verseilung bis zur LSA 
leiste und einmal wie auf dem Bild?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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das Orange und Blau vertauscht sind, wurde ja schon oben gesagt.

Intuitiv hätte ich zusätzlich auch noch die einzelnen Adern in sich 
vertauscht, also z.B.

1. = "weißer vom braunen"
2. = "brauner"

etc

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Das merkwürdige ist, dass das gesamte Panel mit allen 24 Ports im 
Prinzip recht ordentlich gemacht ist (alle Abmantelungen und Adern 
gleich lang, Erdungsschellen, Kabelbinder ...) aber eben kosequent 
falsch. Sowas ist ja auch nicht wenig Arbeit, dauer mind. eine Stunde.

Mir bleibt eigentlich keine andere Erklärung, als dass der Elektriker 
farbenblind bzw. "fehlschichtig" ist ...

von Netzwerker (Gast)


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@Horst: Nix Weltfremder. Abeitest du bei dieser Firma?

Wenn das wie aus dem Lehrbuch ausgeführt wird sind keine Probleme zu 
erwarten. Diskussion sinnlos. Also mal an die eigene Nase fassen.

Ausserdem ist die LSA Anschlusstechnik in diesem Bereich längst 
überholt.

Also Messprotokolle her.

Netzwerker.

von Netzwerker (Gast)


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von Peter II (Gast)


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Netzwerker schrieb:
> Ausserdem ist die LSA Anschlusstechnik in diesem Bereich längst
> überholt.

achso, was nimmt man denn dann?

> Also Messprotokolle her.
was soll der Blödsinn mit einem Protokoll - es wird keines geben denn 
sonst wäre der Fehler aufgefallen.

von Gerd E. (robberknight)


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Peter II schrieb:
> Netzwerker schrieb:
>> Ausserdem ist die LSA Anschlusstechnik in diesem Bereich längst
>> überholt.
>
> achso, was nimmt man denn dann?

Ich vermute mal er meint Module fürs Patchpanel. Das ist in der Tat 
besser zu montieren und flexibler als ein ganzes Panel mit LSA zu 
machen. Auch wenn die Module mehr kosten ist das dann unterm Strich mit 
der Montagezeit günstiger.

Aber bei den Dosen ist LSA weiterhin Stand der Technik.

von Erwin D. (Gast)


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Also ich habe vor geschätzten 10 Jahren mal paar Etagen eines neuen 
Gebäudes mit installiert. Und da ging es noch um ein 100MBit-Netz. Schon 
da war es enorm wichtig, die Verdrillung bis direkt an die LSA-Klemmen 
zu führen. So eine Verdrahtung, wie oben zu sehen ist, hat zu massiver 
Nacharbeit geführt. Nicht jeder hat es so genau genommen und die 
Meßprotokolle waren in diesen Fällen haarsträubend. Der Schirm ist 
hauptsächlich für EMV-Belange zuständig und führt nicht zum 
Funktionsausfall. Da strahlt eben ein wenig mehr, wenn er nicht weit 
genug geführt wird. Aber eine mangelhafte Verdrillung ließ die Datenrate 
enorm einbrechen! Und da ging es NUR um 100MBit. Heute bei den 
GBit-Netzen ist es umso wichtiger.
Auf jeden Fall ist ein Auflegen wie auf dem obigen Bild eine 
Katastrophe...

von Netzwerker (Gast)


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Ich meine z. B. soetwas hier:

http://www.cabling.datwyler.com/de/produkte/ict-netzwerke/datentechnik-kupfer/module/product/modul-ks-ts-18-toolless-slimline-cat6ea.html

Geht sowohl am Patchfeld, als auch in der Dose. Da gehen sogar 3 Ports 
in eine Dose.

Idiotensicher.

Netzwerker.

von Peter II (Gast)


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Erwin D. schrieb:
> Also ich habe vor geschätzten 10 Jahren mal paar Etagen eines neuen
> Gebäudes mit installiert. Und da ging es noch um ein 100MBit-Netz. Schon
> da war es enorm wichtig, die Verdrillung bis direkt an die LSA-Klemmen
> zu führen.
nein ganz bestimmt nicht. Ich verwende 100Mbit über einfache 
Telefonleitung ohne Verdrillung und das funktioniert.

> Aber eine mangelhafte Verdrillung ließ die Datenrate
> enorm einbrechen!
nein das glaube ich nicht.

> Und da ging es NUR um 100MBit. Heute bei den
> GBit-Netzen ist es umso wichtiger.
auch das stimmt nicht, die Frequenzen haben sich kaum geändert. Aus dem 
Grund kann man über altes Cat5 Kabel genauso Gbit machen.

> Auf jeden Fall ist ein Auflegen wie auf dem obigen Bild eine
> Katastrophe...
Ansichtssache.

> und die Meßprotokolle waren in diesen Fällen haarsträubend
und du bist sicher das es wirklich an der Verdrillung lag und nicht auf 
einem schlechten Kontakt in der LSA klemmen - das ist bei mir die 
häufigste Fehlerursache gewesen.


Hast du mal einen RJ45 Stecker angeschaut, das ist am ende nichts 
verdrill alles schön parallel nebeneinander und das geht auch in der 
Buchse so weiter. Und dann sind nicht einmal die Paare immer 
nebeneinander.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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was gerne mal nicht beachtet wird, ist die unsymetrische Anordnung der 
Kabel, d.h.

sollte
1-2 verdrillt
3-6 verdrillt
4-5 verdrillt
7-8 verdrillt

dann wird dann gerne mal falsch so verkabelt:
1-2 verdrillt
3-4 verdrillt
5-6 verdrillt
7-8 verdrillt

das gibt dann natürlich Müll auf den 3-6 und 4-5 Aderpaaren und könnte 
schon die Ursache sein von Erwins beobachtetn Problem.

von Dominik J. (d-r-j)


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Wegstaben V. schrieb:
> das Orange und Blau vertauscht sind, wurde ja schon oben gesagt.
>
> Intuitiv hätte ich zusätzlich auch noch die einzelnen Adern in sich
> vertauscht, also z.B.
>
> 1. = "weißer vom braunen"
> 2. = "brauner"
>
> etc



Deine Intuition ist gut.
Beim Weiß und Grün Paar kann man auf der Platine die Zahlen erkennen.
Auf 2 ist Weiß v. Grün
auf 1 ist Grün
Wenigstens das Paar ist in sich vertauscht, die anderen sicher auch.

von Icke ®. (49636b65)


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Peter II schrieb:
> Ich verwende 100Mbit über einfache
> Telefonleitung ohne Verdrillung und das funktioniert.

Diese einfache Telefonleitung ist in Wirklichkeit Kabel nach CAT3, 
welches auch verdrillt ist, wenngleich man das aufgrund der größeren 
Schlaglänge nicht sofort erkennt. Darüber funktioniert tatsächlich 
100MBit, aber nur auf kurze Entfernungen.

> und du bist sicher das es wirklich an der Verdrillung lag und nicht auf
> einem schlechten Kontakt in der LSA klemmen

Ich stimme ihm zu, mußte oft genug den Murks netzwerkverkabelnder 
Elektrofachbetriebe in Ordnung bringen. 2-3 nicht verdrillte Zentimeter 
genügen schon, um erhebliche Störungen zu provozieren. Und ja, Gigabit 
ist tatsächlich empfindlicher. Bei 100MBit bricht eher die Datenrate 
ein, bei Gigabit kommt oft nicht mal ein stabiler Link zustande.

: Bearbeitet durch User
von Erwin D. (Gast)


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Peter II schrieb:
> Erwin D. schrieb:
>> Also ich habe vor geschätzten 10 Jahren mal paar Etagen eines neuen
>> Gebäudes mit installiert. Und da ging es noch um ein 100MBit-Netz. Schon
>> da war es enorm wichtig, die Verdrillung bis direkt an die LSA-Klemmen
>> zu führen.
> nein ganz bestimmt nicht. Ich verwende 100Mbit über einfache
> Telefonleitung ohne Verdrillung und das funktioniert.
Über welche Entfernung?
>
>> Aber eine mangelhafte Verdrillung ließ die Datenrate
>> enorm einbrechen!
> nein das glaube ich nicht.
Das mußt du wissen. Das ändert aber nichts daran, daß es so ist.
>
>> Und da ging es NUR um 100MBit. Heute bei den
>> GBit-Netzen ist es umso wichtiger.
> auch das stimmt nicht, die Frequenzen haben sich kaum geändert. Aus dem
> Grund kann man über altes Cat5 Kabel genauso Gbit machen.
Gigabit-Lan ist wesentlich empfindlicher gegenüber mangelhaftes 
Auflegen.
>
>> Auf jeden Fall ist ein Auflegen wie auf dem obigen Bild eine
>> Katastrophe...
> Ansichtssache.
Stimmt. Und wenn man anderer Ansicht ist, muß man eben lernen durch 
Schmerz :-)
>
>> und die Meßprotokolle waren in diesen Fällen haarsträubend
> und du bist sicher das es wirklich an der Verdrillung lag und nicht auf
> einem schlechten Kontakt in der LSA klemmen - das ist bei mir die
> häufigste Fehlerursache gewesen.
Ja, es lag an der Verdrillung.
>
> Hast du mal einen RJ45 Stecker angeschaut, das ist am ende nichts
> verdrill alles schön parallel nebeneinander und das geht auch in der
> Buchse so weiter. Und dann sind nicht einmal die Paare immer
> nebeneinander.
Das ändert aber nichts daran, daß mangelhafte Verdrillung mehr als ein 
"Schönheitfehler" ist, sondern massive Auswirkungen auf die Datenrate 
und Stabilität der Verbindung hat.

von Elo (Gast)


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Netzwerker (Gast)

> Ich meine z. B. soetwas hier:

http://www.cabling.datwyler.com/de/produkte/ict-ne...
ja und, was ist daran anders als an LSA? Ist ja wohl die gleiche Technik 
nur etwas filigraner!

> Geht sowohl am Patchfeld, als auch in der Dose. Da gehen sogar 3 Ports
> in eine Dose.
ja, haste schön abgelesen und danach hier hingeschrieben.

> Idiotensicher.
dann hast du das wohl auch noch nicht verarbeitet, da passieren die 
gleichen Fehler bei Farben- und Betriebsblinden.

> Netzwerker.
Datwyler wird aber viel weniger verbaut! Denn wenn du das schon in 
großem Stil gemacht hättest, wüsstest du auch warum!

von Elo (Gast)


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Erwin D. (Gast)
Datum: 03.11.2016 19:29

Vom Widerholen mit wenigen einfachen Worten, wird deine Argumentation 
aber auch nicht besser!

von Erwin D. (Gast)


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Elo schrieb:
> Erwin D. (Gast)
> Datum: 03.11.2016 19:29
>
> Vom Widerholen mit wenigen einfachen Worten, wird deine Argumentation
> aber auch nicht besser!

Muß ja auch nicht sein.
Was richtig ist, muß man nicht "besser" machen.
Ich hab nur meine eigenen Erfahrungen berichtet. Und was ich selbst 
erlebt habe, hat nichts mit "Argumentation" zu tun.

von Marcus S. (marcus_s80)


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Hallo Leute,

also aus meinen Erfahrungen her sind LSA Panel noch im gebrauch aber die 
Zukunft zeigt das davon weggegangen wird.

Stand der Dinge sind bei uns Module. Am Panel sowie in der Dose.
Ich weiß nicht ob es daran liegt das es bei uns große Firmen wie z.B. 
Zalando, Lieferheld, Landesbanken etc. sind und deshalb die teureren 
Module genutzt werden weil Geld da ist.

Rein aus der Praxis gesehen sind Module effizienter als LSA Panel/Dosen.

Auch bin ich der Meinung das vom Zeit technischen her LSA aufwendiger 
ist aufgrund der Verteilung und des Schirms, da dort genauer gearbeitet 
werden muss.

Und Grundlegend eine Aussage treffen das solche Module oder solche 
Module nicht genommen werden, denke ich, ist nicht richtig.
Es kommt immer darauf an, was der Auftraggeber will.

Wir verbauen eigentlich alles regelmäßig. Dätwyler, AMP, Cluenet etc.

Mit freundlichen Grüßen

von Marcus S. (marcus_s80)


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Elo schrieb:
>> Idiotensicher.
> dann hast du das wohl auch noch nicht verarbeitet, da passieren die
> gleichen Fehler bei Farben- und Betriebsblinden.

Sehe ich genauso. Auch nach 5.000 verbauten Stück auf einer Baustelle 
passiert das hin und wieder

von Reinhard S. (rezz)


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Marcus S. schrieb:
> Auch bin ich der Meinung das vom Zeit technischen her LSA aufwendiger
> ist aufgrund der Verteilung und des Schirms, da dort genauer gearbeitet
> werden muss.

Lösung des ganzen: ungeschirmtes Kabel. Wird auch in der Industrie 
verwendet und funktioniert genauso gut.

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