Ein freundliches Hallo an alle, ich habe eine Frage zu den MKP- bzw. FKP-Kondensatoren. Im Datenblatt von WIMA gibt es jeweils eine Seite, welche Spannungen bei welcher Frequenz zulässig sind, um die Erwärmung nicht über 10°C steigen zu lassen. Entsprechend steht weiter vorn, dass man bei DC ab 85°C und bei AC ab 75°C Umgebungstemperatur die Spannung absenken muss - 75°C plus die 10°C Erwärmung wären ja wieder 85°C. Die Diagramme würde ich erstmal so interpretieren, dass es jeweils eine max. Spannung und einen max. Strom gibt, erstere verantwortlich für das abs. Maximum, letzterer für die Spannungsreduktion bei steigender Frequenz, wobei bei einigen der größeren Kondensatoren max. Spannung und Strom nicht gleichzeitig zulässig sind, so dass die Kurven etwas abgerundet sind. Ich will die Kondensatoren in einem Schwingkreis mit ca. 20 kHz einsetzen. Meine Frage geht dahin, was passiert, wenn ich, um nicht zu viele Kondensatoren in Reihe, und dann zum Erreichen der Kapazität auch wieder parallel schalten zu müssen, die Spannung und damit den Strom erhöhe. Ich bleibe natürlich unter dem abs. Spannungsmaximum. Ist es möglich, wenn ich z.B. mit der Umgebungstemperatur sicher unter 45°C bleibe, Strom und Spannung gegenüber den Diagrammen zu verdoppeln, mit dann 40°C Eigenerwärmung, in Summe wieder 85°C, oder gibt es einen Fallstrick, den ich übersehen habe? Das würde die nötige Anzahl auf ein Viertel reduzieren... Wie sind Eure praktischen Erfahrungen? Vielen Dank für alle Tips, Steffen
Die Erwärmung in einem solchen Schwingkreiskondensator ergibt sich im Wesentlichen aus den Verlusten im Dielektrikum, und diese wachsen mit der Wechselspannung und deren Frequenz. Aus den Grenzdiagrammen für die erlaubte Wechselspannung kannst Du über die Impedanz des Kondensators den hierbei maximal fließenden Strom berechnen.
Entsprechende Messungen verschiedener Kondensatortypen habe ich an Resonanzwandlern durchgeführt und würde von daher Wima MKP10 empfehlen.
Steffen schrieb: > Entsprechend steht weiter vorn, dass man bei DC ab 85°C und bei AC ab > 75°C Umgebungstemperatur die Spannung absenken muss Hast du solche Temperaturen?
Steffen schrieb: > Strom und Spannung gegenüber den Diagrammen zu verdoppeln, mit > dann 40°C Eigenerwärmung, in Summe wieder 85°C, oder gibt es einen > Fallstrick, den ich übersehen habe? Die Verlustleistung steigt nicht linear, sondern quadratisch mit dem Strom. Ausserden nimmt der Verlustfaktor gewöhnlich mit der Temperatur zu.
:
Bearbeitet durch User
voltwide schrieb: > Entsprechende Messungen verschiedener Kondensatortypen habe ich an > Resonanzwandlern durchgeführt und würde von daher Wima MKP10 empfehlen. Vielen Dank! An diese bzw. die FKP 1 von WIMA hatte ich gedacht. Hast Du bei den MKP 10 auch Messungen im Bereich höherer Ströme und höherer Erwärmung gemacht? michael_ schrieb: > Hast du solche Temperaturen? Nein, habe ich nicht. Mir geht es eher darum, ob es außer der mit Strom und Spannung quadratisch ansteigenden Verluste und Erwärmung noch andere Effekte gibt, weswegen es unzulässig sein könnte, den Strom gegenüber den Diagrammen für 10°C Erwärmung zu verdoppeln, mit dann 40°C Erwärmung, und gegenüber den normalerweise zulässigen 75°C Umgebungstemperatur um 30°C reduzierten 45°C. Hp M. schrieb: > Die Verlustleistung steigt nicht linear, sondern quadratisch mit dem > Strom. > Ausserden nimmt der Verlustfaktor gewöhnlich mit der Temperatur zu. Sonst gibt es aber keine Effekte, d.h. wenn meine Erwärmung 40°C statt 10°C beträgt, ich aber die Umgebungstemperatur um 30° niedriger ansetzen kann als die zugelassenen 75°C, dann habe ich ja wieder die gleiche Innentemperatur und den gleichen Verlustfaktor?
Wie bekomme ich den raus, wieviel Strom durch einen Kondensator fließen darf? Bei Elkos und neuerdings auch bei KerKos wird ein Rippelstrom angegeben. Solch eine fehlt bei den MKP10. - wäre halt interessant für einen SEPIC oder Resonanzwandler
Stromdurchflossen schrieb: > Wie bekomme ich den raus, wieviel Strom durch einen Kondensator fließen > darf? Das was ich bis jetzt herausgefunden habe: Zu den FKP und MKP kann man bei Reichelt ein Datenblatt herunterladen, in dem Diagramme zur "zulässige(n) Wechselspannung in Abhängigkeit von der Frequenz bei 10°C Eigenerwärmung" enthalten sind. Dort kann man den Kondensatortyp heraussuchen, je nach Gleichspannungsbelastbarkeit und Kapazität. Im Diagramm liest man den zulässigen Spannungswert für die geplante Frequenz ab. Dann kann man den Strom mit
ausrechnen. Dies sind dann Effektivwerte, die Scheitelwerte von Strom und Spannung liegen nochmal um den Faktor Wurzel 2 höher. Zusätzlich zur Wechselspannung kann noch eine Gleichspannung überlagert sein, dann darf der Betrag der Gleichspannung plus dem Scheitelwert der Wechselspannung nicht höher als die Gleichspannungsbelastbarkeit sein. Viele Grüße, Steffen
Stromdurchflossen schrieb: > Wie bekomme ich den raus, wieviel Strom durch einen Kondensator fließen > darf? Bei Elkos und neuerdings auch bei KerKos wird ein Rippelstrom > angegeben. Solch eine fehlt bei den MKP10. - wäre halt interessant für > einen SEPIC oder Resonanzwandler Ich schrieb: Die Erwärmung in einem solchen Schwingkreiskondensator ergibt sich im Wesentlichen aus den Verlusten im Dielektrikum, und diese wachsen mit der Wechselspannung und deren Frequenz. Aus den Grenzdiagrammen für die erlaubte Wechselspannung kannst Du über die Impedanz des Kondensators den hierbei maximal fließenden Strom berechnen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.