Forum: PC Hard- und Software Problem mit Routing bei 2 Lankarten


von Jens P. (Gast)


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Moin Leute,

momentan verzweifle ich an einer Netzwerkgeschichte, die ich hier schon 
mal eingerichtet hatte. Leider musste der Rechner neu aufgesetzt werden.

Es geht um folgendes:

Win 7 Enterprise, LAN 1 ist das Domänennetz mit zugewiesener IP, an LAN 
2 hängt ein WLAN-Router.

Das Ganze kommt daher, dass wir keinen eigenen WLAN-Router betreiben 
dürfen "Weil ans Netz nichts offenes kommt", wir aber in der Werkstatt 
zum testen nicht jedes Gerät erst mal in die Domäne integrieren können, 
aber für Firmware-Updates o.ä. eben einfach mal schnell Internet 
brauchen.

Bisher hat das ja auch funktioniert, wobei ich nur noch weiss, dass wir 
da schon mal länger gebraucht haben.

Ethernetkarte 1 läuft also komplett auf DHCP, Karte 2 hat die 
192.178.168.1
Router-WAN die 192.178.168.2. Im  Router ist die 192.178.168.1 als 
Gateway und DNS-Server eingetragen.

Momentan ist bei Eth2 kein Gateway und DNS eingetragen.
In der Registry habe ich das IP-Routing aktiviert.

Vom Client hinter dem Router kann ich problemlos bis zur Lankarte 2 
pingen, jedoch geht nichts raus.

Da es ein Domänennetz ist, fällt Netzwerkfreigabe oder Brücke raus.
Am Router wurde nichts verändert.

Wäre echt froh, wenn uns jemand einen kleinen Tipp geben könnte.

Gruß und Dank
Jens

von TestX (Gast)


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Da ihr es nicht dürft, wieso machst du dann so einen scheiß ?

Geh zur IT Abteilung und lass dir in der Werkstatt ein enstprechendes 
Gateway installieren, dass den Traffic vom Firmennetz trennt. So macht 
man das richtig...

Zu deinem Problem: ist zufällig eine Client Firewall (windows firewall 
o.ä.) auf dem PC aktiv ? Wenn ja schau dir mal die logs an.
Außerdem brauchst du die "Internet Verbindungsfreigabe" damit die 1te 
Karte masquerading nutzt. Ansonsten kommt der traffic vom router mit 
dessen IPs ins Firmennetz und deine IT sieht das in ihren logs...

P.s. Wenn ich sowas bei uns in der firma "finden" würde hätte die 
Mitarbeiter ein sehr nettes Gespräch am Nachmittag...also pass da bitte 
auf, gerade weil es explizit ausgeschlossen wurde.

von Jens P. (Gast)


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Tja, aber die IT macht es nicht (auch auf mehrfache Nachrafegn), und da 
der Traffic über meinen Rechner und meinen Account rausläuft hab ich 
damit kein Problem, der Router ist nur an, wenn ich da bin und was 
teste.

Zumal das Firmennetz ja über die Domäne komplett abgeriegelt ist, ohne 
Account kommt kein Gerät auf irgendwas ausser raus ins WAN.

Die Win-firewall ist aktiv, jedoch ist mir hier nichts besonderes 
aufgefallen.

Die Verbindungsfreigabe fällt raus, da ich ja da die IP vordiktiert 
bekommme.

von Jens P. (Gast)


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Achja: "Die IT" sitzt 130km entfernt und weiss noch nicht mal so recht 
wie unsere Räume aussehen, als OU-Admin und Betreuer der Büro-IT nehme 
ich durchaus auch mal eine Entscheidung in der Hinsicht auf meine Kappe.

von Max M. (jens2001)


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Jens P. schrieb:
> eigenen WLAN-Router betreiben

ES GIBT KEINE "WLAN-ROUTER"!

Die Kiste die du da hast beinhaltet wahrscheinlich
1. einen Switch
2. einen Wlan-AP
3. einen Webserver für die GUI
4. einen Router
5. ...

Das einzige was dich davon interressiert sind 1.-3.
DEN ROUTER BRAUCHST DU NICHT!

Und wenn dein Win7Ep (der wohl DomänClient ist) die Verbindung zum I-Net 
herstellen soll muss der eine Routingfunktion bereitstellen.

Dazu muss die Routingtabelle manuell bearbeitet werden.
Dazu brauchst du aber die Berechtigung (Adminrechte). Was du 
wahrscheinlich nicht hast.

von Jens P. (Gast)


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Was soll mir diese Antwort jetzt bringen?

WLAN-Router ist ein Umganssprachlicher Ausdruck, der aber klar macht was 
für eine Kiste dasteht.

Wer sagt denn "Ich habe ein Router/Switch/AP Kombinationsgerät"?

Ausserdem ging es ja bisher auch Problemlos über die Routingfunktion/den 
WAN-Port.

Ja, ich habe Adminrechte, weil ich unter anderem ca 50% der Rechner hier 
am Standort installiert habe.

Einzig und alleine bei dieser etwas exotischen Kombination hier bin ich 
gerade am Ende mit meinem Verständnis.

von René H. (Gast)


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Hallo Jens,

ich kenn mich in dem Bezug mit Win nicht aus, nur Linux.

Die Routingtabelle wirst Du sicher anpassen müssen. Ein anschauliches 
Bild würde aber sicher helfen.

Grüsse,
René

von Jens P. (Gast)


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Ok, hatte da was nicht richtig gelesen, natürlich ist es das 
Client-Netz, welches von Win7 seine IP diktiert bekommt, somit habe ich 
jetzt eben die WAN-IP des Routers ins gleiche Netz genommen und Gateway 
sowie DNS auf die 192.168.137.1 gelegt und nun tut es (mit 
Internetfreigabe).

Damit versteh ich wzar immernoch nicht,w ieso es nicht wie vor der 
Neuinstallation gegangen ist, aber Hauptsache ist, es geht.

von Max M. (jens2001)


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Jens P. schrieb:
> Einzig und alleine bei dieser etwas exotischen Kombination hier bin ich
> gerade am Ende mit meinem Verständnis.

Was daran ist "exotisch"???

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens P. schrieb:
> aber für Firmware-Updates o.ä. eben einfach mal schnell Internet
> brauchen.

Wenn „mal schnell Internet“ heißt, dass HTTP/HTTPS funktionieren
soll, könntest du statt echtem Routing auch einen HTTP-Proxy in
Erwägung ziehen.  Das würde dann auch die Intentionen der
IP-Abteilung nicht gleich komplett aushebeln.

von (prx) A. K. (prx)


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Max M. schrieb:
> ES GIBT KEINE "WLAN-ROUTER"!

Freilich gibt es Geräte, die man mit Recht so nennen kann. Eine Fritzbox 
(ohne Internet) kannst du beispielsweise so konfigurieren, das sie 
zwischen ihrem WLAN und dem LAN einen Router darstellt. Also im WLAN und 
im LAN verschiedene IP-Netze verwendet werden, mit Router dazwischen. 
Die ist dann für mich ein WLAN-AP plus Router, kurz WLAN-Router.

Eine andere Frage ist, ob jeder, der diesen Begriff verwendet, es auch 
so meint. Besonders hier in diesem Fall.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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In der beschrieben Situation ist mir freilich der Zusammenhang zwischen 
WLAN, Firmware und Internet nicht klar. Ein WLAN hat ja zunächst nichts 
mit Internet zu tun. Es sei denn, das WLAN hat ein L zu viel und ist ein 
WAN, ein Internet-Anschluss.

Dann allerdings spielst du mit Feuer. Wenn eine Aussenstelle ohne 
Koordination mit der IT mal eben einen eigenen nicht adäquat 
abgesicherten Internet-Anschluss installiert, dann kann das Folgen 
haben. Auch wenn nichts passiert. Und erzähl mir nicht, dass da nichts 
passieren kann, weil dieses Windows-Teil doch ausreichend abtrennen 
würde.

: Bearbeitet durch User
von Joerg F. (felge1966)


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Auf solchen Extratouren hat sich schon manches Unternehmensnetz einen 
schönen Virus gefangen. Dein PC hat auf jeden Fall nichts in beiden 
Netzen zugleich verloren. Nicht umsonst habt ihr ja eine IT Abteilung, 
die auch für die Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien verantwortlich 
ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Ist offenbar bloss eine Uni, also was soll's. ;-)

von Joerg F. (felge1966)


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Da kanns ja nicht zu Arbeitsrechtlichen Problemen kommen, denn Studenten 
können ja nur ge-ext werden.....

von Reinhard S. (rezz)


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Jens P. schrieb:
> Ethernetkarte 1 läuft also komplett auf DHCP, Karte 2 hat die
> 192.178.168.1
> Router-WAN die 192.178.168.2. Im  Router ist die 192.178.168.1 als
> Gateway und DNS-Server eingetragen.

192.178.xxx.xxx ist doch ein öffentliches Netz? Meintest du 
192.168.xxx.xxx? Hattest du das auch eingegeben?

von (prx) A. K. (prx)


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Verwechselt mit der Werkseinstellung der Fritzbox: 192.168.178.1.
Wenn er das im realen Leben auch verwechselt hat... (gehört Google)

: Bearbeitet durch User
von Jim M. (turboj)


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Gast- WLAN gibts mittlererweile auch bei kleineren Firmen.

Die saubere Lösung ist die physische Trennung, d.h. im Gäste WLAN steht 
ein separater PC (oder Laptop).

Dateiübertragung von und ins Firmennetz geht gar nicht mehr direkt. In 
der Praxis nimmt man für den Fall der Fälle dann externe Cloud Services 
in Anspruch, oder schickt sich das selbst via EMail an den privaten 
Account.

Nachteil: Man ist für die Software selbst verantwortlich, und die IT 
will das vermutlich schriftlich haben.

von Jan H. (j_hansen)


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Jens P. schrieb:
> als OU-Admin und Betreuer der Büro-IT nehme ich durchaus auch mal eine
> Entscheidung in der Hinsicht auf meine Kappe.

Und da ist kein separater LTE-Zugang drin? Kostet wohl weniger als die 
Zeit, die du investiert hast um das Firmennetzwerk unsicher zu machen.

von Georg A. (georga)


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> Die saubere Lösung ist die physische Trennung, d.h. im Gäste WLAN steht
> ein separater PC (oder Laptop).

Doppelte AP-Infrastruktur ist auch nicht so der Brüller. Vernünftige APs 
(da zählt die FB nicht dazu ;) ) können mehrere ESSIDs aus verschiedenen 
VLANs aufspannen, die auf einem Trunk ankommen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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A. K. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> ES GIBT KEINE "WLAN-ROUTER"!
>
> Freilich gibt es Geräte, die man mit Recht so nennen kann. Eine Fritzbox
> (ohne Internet) kannst du beispielsweise so konfigurieren, das sie
> zwischen ihrem WLAN und dem LAN einen Router darstellt. Also im WLAN und
> im LAN verschiedene IP-Netze verwendet werden, mit Router dazwischen.
> Die ist dann für mich ein WLAN-AP plus Router, kurz WLAN-Router.

Da findet aber nicht unbedingt ein Routing, aber eine Protokollumsetzung 
WLAN <-> LAN statt, also wäre das korrekter ein Gateway. Ein WLAN-Router 
wäre ein Gerät, das Daten zwischen verschiedenen WLANs weiterleitet.

von Irgendwer (Gast)


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Jens P. schrieb:
> Ethernetkarte 1 läuft also komplett auf DHCP, Karte 2 hat die
> 192.178.168.1
> Router-WAN die 192.178.168.2. Im  Router ist die 192.178.168.1 als
> Gateway und DNS-Server eingetragen.
>
> Momentan ist bei Eth2 kein Gateway und DNS eingetragen.
> In der Registry habe ich das IP-Routing aktiviert.

Ggf. mal mit der "Metrik" der Netzwerkkarten experimentieren. Der Karte 
mit Internet Manuell einen recht geringen Wert zuweisen und der Internen 
einen recht hohen wert.
Und mir "route print" mal kontrollieren für welche Ziel-IP welches 
Interface verwendet wird.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sheeva P. schrieb:
> Da findet aber nicht unbedingt ein Routing, aber eine Protokollumsetzung
> WLAN <-> LAN statt, also wäre das korrekter ein Gateway.

Nein, wenn du auf Layer 3 (IP) zwischen zwei verschiedenen IP-Netzen
umsetzt, ist es ganz offiziell "Routing".  Auf Layer 2 (MAC) wäre
es "Switching".

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