Hallo, ich habe zwei Elektroden aus Edelstahl testweise in eine Bonsaischale eingesteckt. Mit dem NE555 will ich eine Feucht / Trocken Anzeige realisieren. Die Elektroden stecken 30mm tief in der Erde und sind 50 mm entfernt. An den Elektroden liegen bei feuchtem Erdreich 2V an und es fliessen maximal 11 Microampere. Muss ich bei diesem geringen Strom schon mit Zersetzung der Elektroden rechnen? Danke Tom
Ich bin kein Chemiker, könnte mir aber vorstellen, dass das Material mit der Zeit auch ohne fließenden Strom in Lösung geht. Mir fallen als Alternativmaterial für die Elektroden auf die Schnelle Platin (sehr teuer) oder Graphit ein.
Gibt es da nicht so ein Projekt "Gieß-o-Mat" oder so ähnlich. Ich habs nie gebaut, aber ich weiss, dass der Messfühler kapazitiv arbeitet, und es keinen metallischen Kontakt zwischen Blumenerde und Sensor gibt. Ein Metallischer Sensor vergiftet die Erde auch bereits ohne Stromfluss.
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Wechslstrom statt Gleichstrom benutzen. Bzw. alternativ einen kapazitiven Feuchtesensor nehmen. Siehe http://www.dietmar-weisser.de/elektronik-projekte/analogtechnik/sensoren/bodenfeuchtesensor.html https://www.mikrocontroller.net/articles/Giess-o-mat
Ich hab schon einige Rpjekte zum Thema Feuchtigkeitsmessung gesehen. Das meiste war mittels Kapazitiver Messung und nicht wie du vorhast, den Widerstand zu messen. Hier ein Thread, wo genau darum ging: Beitrag "Kapazitive Füllstandsmessung"
> Mir fallen als Alternativmaterial für die Elektroden auf die Schnelle > Platin (sehr teuer) oder Graphit ein. Bleistift-Minen
Neandertaler schrieb: >> Mir fallen als Alternativmaterial für die Elektroden auf die >> Schnelle Platin (sehr teuer) oder Graphit ein. > > Bleistift-Minen Also Graphit. Danke für die Wiederholung :-)
Huh schrieb: > Also Graphit. Danke für die Wiederholung :-) Das ist schon mehr als eine Wiederholung, für den Fall, das jemand nicht weiß, wo man Graphit am einfachsten herkriegt. (Es soll Leute geben, die denken, Bleistiftminen sind aus Blei. ;) )
>>> Schnelle Platin (sehr teuer) oder Graphit ein. >> >> Bleistift-Minen > Also Graphit. Danke für die Wiederholung :-) Das war keine Wiederholung, sondern der Transfer von der grauen Theorie in die lebensnahe Praxis :-)
Danke für Eure Antworten. Das mit dem kapazitiven Messen ist mir zu kompliziert und zu aufwendig. Aber die Idee mit den Minen ist gut. Wie bekommt man so eine Bleistiftmine am besten kontaktiert? Früher gab es doch mal diese Kohlestäbe aus den Zink-Kohle Batterien, die hatten, glaube ich jedenfalls, so eine Lötbare "Kappe". Ich habe mal nach Kohlebürsten gegoogelt, aber da finde ich nur ziemlich dicke Dinger. Tom
Tom B. schrieb: > Aber die Idee mit den Minen ist gut. Da wird man aber schon zu einem extradicken 3.15mm Exemplar greifen müssen, sonst ist der Mine IMHO wegen Bruchgefahr keine allzu große Lebensdauer beschieden. http://www.e-shop-muehlheim.de/LAMY-M--43-Bleistiftmine-3-15mm/a41763762_u8286/
> Da wird man aber schon zu einem extradicken 3.15mm Exemplar greifen > müssen, sonst ist der Mine IMHO wegen Bruchgefahr keine allzu große > Lebensdauer beschieden. Man kann das Holz des Bleistifts ja als Stabilisierung drumrum lassen. > Wie bekommt man so eine Bleistiftmine am besten kontaktiert? Am unangespitzten Ende des Bleistifts eine Stecknadel zwischen Holz und Mine treiben und an deren anderes Ende einen Cu-Draht wirewrappen.
Neandertaler schrieb: > Man kann das Holz des Bleistifts ja als Stabilisierung drumrum lassen. Ja. > >> Wie bekommt man so eine Bleistiftmine am besten kontaktiert? > > Am unangespitzten Ende des Bleistifts eine Stecknadel zwischen Holz und > Mine treiben und an deren anderes Ende einen Cu-Draht wirewrappen. Oder eine winzige Schraube 8a.k.a Spax 1.2 mm) reindrehen und damit den Cu-Draht festlegen. Etc. Mit etwas Kreativität fallen einem da viele gute Sachen ein.
Ich habe diese Elektroden gefunden. http://www.ebay.de/itm/Kohleelektroden-spitz-4-0-x-305-250A-50-Stuck-/390069514719?hash=item5ad1f471df Ich würde diese mit dem Dremel auf die benötigte Länge schneiden und von dem Stück was in die Erde kommt, das Kupfer entfernen. Am anderem Ende kann ich dann löten. Spricht Etwas dagegen? Tom
Tom B. schrieb: > Ich würde diese mit dem Dremel auf die benötigte Länge schneiden und von > dem Stück was in die Erde kommt, das Kupfer entfernen. Wenn das Material dabei nicht zerbröselt: klar, warum nicht?!
OK,dann bestelle ich mir 4 Elektroden und versuche das mal. Für Eure Hilfe bedanke ich mich hiermit ganz herzlich. Tom
Trotz allem bilden sich an den Elektroden bei GLeichspannung durch Elektrolyse die entsprechenden Stoffe aus. Bei Ka+ und Cl- Ionen würde z.B. Kalium abgeschieden, das sich mit Feuchtigkeit zu Kalilauge verbindet. Auf der anderen Seite würde elementares Chlor entstehen. Bei Sulfationen wird im Endeffekt elementarer Sauerstoff frei, der ein perfektes Oxidationsmittel ergibt (Bleichmittel) bzw. sich mit Sauerstoff zu Ozon weiterverbindet. Alles nichts was deine Bonsaiwurzeln wirklich mögen.
Oh man, ist das alles kompliziert. Lässt sich die Wechseslpannungsmessung auch mit dem N555 realisieren? Wie könnte ich das denn einigermaßen unkompliziert machen? In meiner jetzigen Schaltung habe ich am Ausgang des N555 zwei LED, eine leuchtet bei feuchter Erde, die andere bei trockener. Ich würde gern dass diese Anzeige so bleibt. Wäre nett wenn mir jemand helfen könnte. Tom
M.A. S. schrieb: > (Es soll Leute geben, die denken, Bleistiftminen sind aus Blei. ;) ) Das waren sie früher auch mal
Tom B. schrieb: > Oh man, ist das alles kompliziert. Probier es doch einfach aus. Für die Bleistiftminen nimmst du am besten HB, das sind die ganz weichen, die viel Graphit enthalten und daher am besten leiten.
Nein, mit kompliziert meine ich die Sache mit der Wechselspannung Messung. Meine Bonsai möchte ich natürlich keinen Schaden zufügen.
Kalium wird nicht abgeschieden. Sicher nicht. Kalilauge erhältst du trotzdem.
Hp M. schrieb: > Probier es doch einfach aus. Denk ich auch! Es gibt hier halt Leute, denen es Spass macht, andere in Angst und Schrecken zu versetzen. Bei den maximal 11 Microampere wird aus der Bonsaischale sicherlich keine brodelnde Giftküche werden. Zur Beruhigung, falls alle Stricke reissen: mit Analogschalter (z.B. CD4053) einen 2-poligen Wechselschalter bauen, der die 2 Elektroden und die 2 Eingänge der NE555-Schaltung periodisch vertauscht. (Du bräuchtest dann noch einen Multivibrator als Taktgeber)
Tom B. schrieb: > Nein, mit kompliziert meine ich die Sache mit der Wechselspannung > Messung. Keine Ahnung, wie Du den NE555 genau verschaltet hattest, aber eine geringe Wechselspannung kann man definiert verstärken, und durch Gleichrichtung ein unipolares Signal erzeugen.
Den kapazitiven Sensor von Dieter Weisser gibt es auch als Bausatz, oder Leerplatine!!! http://www.ramser-elektro.at/shop/bausaetze-und-platinen/giess-o-mat-sensor-bausatz/ Oder falls Werbung mir vorgeworfen wird, auch hier: http://shop.thomasheldt.de/product_info.php?info=p89_giess-o-mat-sensor-pcb.html Teilweise auch im Ebay, aber das musst du dir selbst raussuchen.
Crazy H. schrieb: > M.A. S. schrieb: >> (Es soll Leute geben, die denken, Bleistiftminen sind aus Blei. ;) ) > > Das waren sie früher auch ma Ja, ziemlich viel früher... :)
Neandertaler schrieb: > Es gibt hier halt Leute, denen es Spass macht, andere in Angst und > Schrecken zu versetzen. Und es gibt Leute die weiter denken. Dir ist es dann völlig egal, ob dem armen TO irgendwann der Bonsai eingeht. Ist ja nicht dein Problem. Neandertaler schrieb: > Bei den maximal 11 Microampere wird aus der Bonsaischale sicherlich > keine brodelnde Giftküche werden. Die Menge an entstehenden Stoffen hängt proportional vom Strom UND von der Zeit ab die dieser Strom fliesst. Und der soll über Monate dauerhaft fliessen. Der Selbstentladestrom einer Alkali-Primärbatterie ist auch extrem gering, trotzdem habe ich hier Batterien die nie benutzt wurden aber völlig zerfressen und ausgelaufen sind. ich schrieb: > Kalium wird nicht abgeschieden. Sicher nicht. > Kalilauge erhältst du trotzdem. Es entsteht elementares Kalium, das natürlich sofort mit Feuchtigkeit reagiert.
Tom B. schrieb: > Nein, mit kompliziert meine ich die Sache mit der Wechselspannung > Messung. Um die wirst du aber nicht runkommen. Und im Gegensatz zu dem was einige immer wieder behaupten, hat das nichts mit Elektrolyse zu tun. Auf Grund der begrenzt beweglichen Ladungsträger in einem Elektrolyten bildet sich ein Gegenfeld zu Messspannung heraus, das die Messung komplett verfälscht. Und das auch dann, wenn gar keine Elektrolyse möglich ist. Also selbst wenn deine Elektroden sich nicht zersetzen, kannst du nichts reproduzierbares mit Gleichstrom messen. MfG Klaus
Hallo Klaus, danke für die Erklärung. Ich will ja eigentlich nicht direkt was messen, sondern nur zwischen Feucht und Trocken unterscheiden. In meiner Test-Bonsai Schale funktioniert das ja auch, zumindest reicht mir das Ergebnis. Habe das Erdreich mit dem Fön getrocknet und die Anzeige-LED für Trocken leuchtet auf. Sofort beim gießen erlischt diese LED und und eine zweite LED für Feucht leuchtet. Das funktioniert schon, nur mache ich mir halt Gedanken wegen der Zersetzung der Elektroden und daraus folgenden Schäden des Bonsai. Allerdings werden meine Bonsai jedes Frühjahr umgetopft und bekommen dabei auch neue Erde. Tom
Jetzt muss der Bonsai eben wegen einen duennen Furz gekillt werden. Dann nimm wenigstens einen Gunstigen, der erst ein Jahr oder so alt ist. Vielleicht dann beim Naechsten... Wenn die richtige Loesung kapazitive Messung heisst, die aber zu schwierig erscheint, ohwohl es dafuer fertige Chips gibt ... Obwohl ein Kollege hat das auch mal mit einem 555 geloest. Wichtig ist einfach sehr niedrig mit der Spannung zu bleiben, weit unterhalb von Elektrolysespannungen
Ich habe mal fix eine Skizze der Schaltung gemacht. Gern würde ich die Sache mit der Wechselspannung machen,leider reicht aber mein Wissen dazu nicht aus. Aufbauen wäre kein Problem. Vielleicht hat Jemand einen Tipp wie ich das machen könnte. Danke Tom
Wolfgang schrieb: > Da wird man aber schon zu einem extradicken 3.15mm Exemplar greifen > müssen, sonst ist der Mine IMHO wegen Bruchgefahr keine allzu große > Lebensdauer beschieden. 1mm HB Minen dürften schon ausreichend stabil sein - gibt es in fast jedem Schreibwarenladen bei Zubehör für Druckbleistifte/Minenschreiber. 1mm 2H dürfte noch mal stabiler sein, 2B ist dagegen sehr weich und bruchanfällig.
Man könnte übrigens auch mit einer Waage arbeiten. Der Bonsai steht dabei samt Schale dauerhaft auf einer einfachen Waage. Wird das Gewicht unterschritten, weil das Wasser verbraucht ist, wird ein Signal ausgegeben. Der Bonsaiwachstum muss man natürlich hin und wieder "einkalibrieren"!
Tom B. schrieb: > Das funktioniert schon, nur mache ich mir halt Gedanken wegen der > Zersetzung der Elektroden und daraus folgenden Schäden des Bonsai. Was glaubst du, was da chemisch abgeht, wenn in freier Natur ein Vogelkadaver unter einem Busch verrottet und Fuchs und Dachs da ihr Revier markieren. Da ist das bisschen Elektrolyse doch nur ein Fliegenschiss dagegen. MfG Klaus
Danke für Deine Aufmunternde Worte. Ich hab mir trotzdem nochmal Gedanken gemacht. Wenn ich mit einem NE555 eine Rechteckspannung von, sagen wir mal, 1Khz erzeuge kann ich diese doch mit einem zweiten NE555 zum Messen nutzen. Mit einem NE556 hätte ich alles in einem IC. Geht das so oder habe ich da einen Denkfehler? Tom
Tom B. schrieb: > Wenn ich mit einem NE555 eine Rechteckspannung von, sagen wir mal, 1Khz > erzeuge kann ich diese doch mit einem zweiten NE555 zum Messen nutzen. Als nächstes wird hier einer behaupten, dass der Bonsai bei 1Khz in Resonanz gerät, seine Blätter abschüttelt und aus der Schale hüpft... Mal im Ernst: 1. Du hast eine funktionierende Schaltung 2. Du weisst jetzt, welche Art Elektroden sich nicht zersetzen 3. Dein Bonsai kann sich freuen, dass er immer dann, wenn er's braucht, gegossen wird Was die Gegenspannung betrifft: die bildet sich in der Tat. ca. 30min nach Inbetriebnahme sind ca. 0,4V erreicht, die dann auch bleiben. Deine 2V an den Elektroden werden also um 0,4V reduziert. Ist dasselbe als wenn du 1,6V hättest ohne Gegenspannung. So what? Dich interessiert ja nur ein Schwellwert. Was Rechteckspannung betrifft, hatte ich hier schon beschrieben: Neandertaler schrieb: > mit Analogschalter (z.B. CD4053) einen 2-poligen Wechselschalter bauen, > der die 2 Elektroden und die 2 Eingänge der NE555-Schaltung periodisch > vertauscht. > (Du bräuchtest dann noch einen Multivibrator als Taktgeber) Einen 2. NE555 also mit 50% Tastverhältnis. Dies nur zum Verständnis. Ich würde mir die zusätzlich Arbeit aber nicht machen. Es funktioniert doch schon so.
Guten Morgen und Danke für Deine Ausführung. So werde ich es aufbauen. Eine Frage noch: Warum muss das Tastverhältnis genau 50:50 sein? Tom
Tom B. schrieb: > Eine Frage noch: Warum muss das Tastverhältnis genau 50:50 sein? Damit der gemittelte Gleichstromanteil null ist. Ein Tastverhältnis ungleich 50:50 entspricht einem Wechselstom mit überlagertem Gleichstrom.
Alternativ kannst du auch bei einem Tastverhältnis ungleich 50:50 den Gleichstromanteil per Kondensator abtrennen.
Oder per Trafo. Ich wuerd wahrscheinlich tranformatorisch koppeln. Mit einer stromkompensierten Drossel und einem 1uF in Serie
man kann doch eine Messung auch nur 2x am Tag, für wenige Sekunden durchführen. Da fließt dann nur Kurz und wenig Strom durchs Erdreich.
Alternative zu Graphit wäre gold. Blattgold kann man in Läden für Künstlerbedarf oft auch einzeln kaufen. Davon nen streifen abschneiden diesen auf auf nen Träger zB Glas kleben obenkannst du deinen Draht anlöten. Und ab damit in die Erde. Die Messung nicht kontinuierlich sondern stündlich oder wie schon gesagt nur auf Abruf reicht völlig.
Oh mann, mach dir keine Muehe mit der Elektrode. Bis 1 Mol Material in Loesung geht dauert es bei 10 Mikroampere ein paar hundert Jahre. Und natuerlich kann man (wenns primaer um den Spass am Basteln geht) mit Gleichstrom messen, wuerde ich definitiv so machen und nicht mit irgendwelchen megakomplexen Schnapsideen anfangen.
vorticon schrieb: > (wenns primaer um den Spass am Basteln geht) mit > Gleichstrom messen, wuerde ich definitiv so machen und nicht mit > irgendwelchen megakomplexen Schnapsideen anfangen. Auch ein Bastler sollte nicht nur irgendwie rumbasteln, sondern vor allem nach den allg. gültigen Wissensstand basteln.
Mal im Ernst. Es wurde jetzt schon zig mal auf den Giesomaten und deren Sensor verwiesen. https://www.mikrocontroller.net/articles/Giess-o-mat Das Ding funktioniert. Also warum das Rad neu erfinden? Es ist schön, dass man sich über einiges im Leben Gedanken macht und man es nachbauen will. Aber wirklich alles neu erfinden, ist doch schon übertrieben. Danach gibt es im Forum wieder Gebläre, weil irgendwas panales nicht funktioniert.
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