Forum: Ausbildung, Studium & Beruf TU München: Master = Diplom?


von lisa (Gast)


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Hi,

Die TU München setzt deren Masterabschluss gleich einen Diplomabschluss:
https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/kurz/article/30861/

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Zitat:
Der akademische Grad des Diplom-Ingenieurs (Dipl.-Ing.) hat sich in den 
rund 100 Jahren seit seiner Einführung zum internationalen Markenzeichen 
der deutschen Ingenieursausbildung entwickelt.  Die Technische 
Universität München hält deshalb trotz der Umstellung ihres 
Studienbetriebs auf das zweistufige Bachelor-/Master-Format an diesem 
Titel fest: Sie vergibt ihn gemeinsam mit dem verliehenen „Master of 
Science“ (M.Sc.) für ein erfolgreich abgeschlossenes, universitäres, das 
heißt forschungsbasiertes Ingenieurstudium. Um die Herkunft sichtbar zu 
machen, kann der Abschlussgrad „Dipl.-Ing. (TUM) künftig auch von allen 
Ingenieur-Absolventen der ehemaligen „Technischen Hochschule München“ 
geführt werden, wie die TUM bis 1970 hieß.
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Wieso macht dass nicht jede Uni/FH so?

Anscheinend macht die TU München es auch nur gerade so wie es denen am 
besten passt...

Find ich unfair und lächerlich im Vergleich zur anderen Uni´s/FH´s....

von Alex (Gast)


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Der Artikel ist 3 Jahre alt...

Mehrere Universitäten haben diesen Ansatz verfolgt.

von MaWin mag Windows (Gast)


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lisa schrieb:

> setzt deren Masterabschluss gleich einen Diplomabschluss

Gleichsetzen heißt nicht automatisch gleich sein. Außerdem kann die TUM 
erstmal tun und lassen, was sie will. Ob das Ganze rechtlich bestand 
hat, ist eine ganz andere Frage.

von MaWin mag Windows (Gast)


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lisa schrieb:

> Wieso macht dass nicht jede Uni/FH so?

Warum sollten Fachhochschulen sich das Diplom zurückwünschen? Die 
Fachhochschulen sind im Bezug auf die Abschlüsse Gewinner der Umstellung 
auf das Bachelor und Master System, weil die Abschlüsse von 
Fachhochschulen jetzt auch formal gleichwertig mit denen von 
Universitäten sind.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Witzlose, lächerliche und nutzlose Aktion. Ein paar Ossi-Unis machen das 
auch.

Ich habe noch ein echtes Diplom, aber die Zeiten mit dem Diplom sind nun 
mal durch. Da muss man irgendwann mal die Realitäten anerkennen und mit 
der Tatsache leben einer aussterbende Spezies anzugehören.

Was da ein paar Unis machen sind nicht einmal mehr Rückzugsgefechte, 
dafür kommen sie mittlerweile fast 20 Jahre zu spät. Es ist eher eine 
Mischung aus (zu)später Reue, Differenzierungsversuch und PR-Aktion.

Später Reue, schließlich waren die Hochschulen richtig Geil auf Bologna.

Differenzierungsversuch, denn langsam gehen allen Hochschulen die Ideen 
aus wie sie sich über immer neue Fantasie-Spezial-Studiengänge 
differenzieren können.

PR-Aktion, um Studenten unter den Ewig-Gestrigen anzuwerben und sich als 
besonders konservative-elite-qualitätsbewusst zu positionieren.

Ingenieur dürfen sich die Absolventen sehr wahrscheinlich auch ohne das 
TUM-Spezialdiplom nennen. Eigentlich haben alle Ingenieurgesetze der 
Länder mittlerweile einen Gummiparagraphen der es fast jedem erlaubt 
sich so zu nennen.

Wenn man sich langweilt müsste man mal in die bayerischen Gesetze 
schauen um herauszufinden, ob die TUM überhaupt das Recht hat einen 
Abschluss „Dipl.-Ing. (TUM)" zu erfinden und ehemaligen Absolventen die 
Führung des Grades zu erlauben.

Ansonsten, einfach ignorieren.

: Bearbeitet durch User
von TUMler (Gast)


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Um mal ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.....

Ich habe selber an der TUM Maschinenbau studiert und in 2015 meinen M. 
Sc. abgeschlossen. Auch ich habe mich damals mit diesem Artikel 
beschäftigt und das Studienbüro kontaktiert mit folgendem Ergebnis:

Es darf nur der M. Sc. geführt werden, nicht aber der Dipl.-Ing. (TUM). 
Jedoch bekommt man mit dem M. Sc. Zeugnis zusätzlich eine 
Äquivalenz-Bescheinigung, die den M. Sc. mit dem Dipl.-Ing. an der TUM 
gleichsetzt. Komische Regelung, aber so wurde es zu uns mehrfach 
kommuniziert.

Der oben verlinkte Artikel ist schon etwas älter.

von ex.dresdner (Gast)


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Speziell die TU Dresden hat noch ein nahezu nunverändertes Diplom. Die 
mussten es nur modularisieren und das war nicht schwer den einzelnen 
fächern einem modul zuzuweisen.
Das geht aber nur dank sächsischem Hochschulgesetz, keine unbedingte 
Zweistufigkeit erfolgen muss. Die Lehrinhalte sind immer noch identisch.

Durch das modularisieren soll dann internationale vergleichbarkeit 
mölglich sein. Die hört aber schon zwischen jahrgängen auf oder beim 
professorwechsel ...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Hannes J. schrieb:
> Später Reue, schließlich waren die Hochschulen richtig Geil auf Bologna.

Jeder war geil darauf!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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ex.dresdner schrieb:
> Speziell die TU Dresden hat noch ein nahezu nunverändertes Diplom. Die
> mussten es nur modularisieren und das war nicht schwer den einzelnen
> fächern einem modul zuzuweisen.
Was ist jetzt da so dolle?
Invertierung vom Dipl -> Bac.&Master!
> Das geht aber nur dank sächsischem Hochschulgesetz, keine unbedingte
> Zweistufigkeit erfolgen muss. Die Lehrinhalte sind immer noch identisch.
Die Einstufigkeit war aber der Kern des Diploms.
Und eigentlich war der Master eine verkappte Direktpromotion!
> Durch das modularisieren soll dann internationale vergleichbarkeit
> mölglich sein. Die hört aber schon zwischen jahrgängen auf oder beim
> professorwechsel ...
Was man wollte, und was man bekommt sind immer zweierlei!

von Richtiger Ingenieur (Gast)


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Das Ganze ist doch Quatsch! Die ganze Welt weiss, dass Master weniger 
ist, als das was früher ein Diplom ist. Da hilft es nichts, wenn 
einzelne Unis was anderes bescheinigen.

Ich verfolge siet Jahren die immer lächerlicheren Versuche einzelner 
Hochschulen, sich als was Besonderes auszuweisen, während andere 
probieren, sich mit Tricks anderen gleichzustellen.

Nehmen wir die Fachhoschulen die sich plötzlich alle "university of 
applied science" nennen und ihren Absolventen den ganzen Tag 
eintrichtern, dass sie das bessere Diplom haben, weil sie praktischer 
orientiert sind obwohl es ausser den Praktika nix Praktisches an 
Vorlesungen gibt. Und Praktika haben die einzelnen Hochschulen 
mengenmässig gleich viel.

Genau genommen gibt es an Unis mehr Praktik, weil die länger studieren. 
Heuete ist es der Master, der mehr Praktika hatte.

Alles großer Mist, der da getrieben wird.

Es wird in Ermangelung TATSÄCHLICHER Vorteile probiert, irgendwas 
hinzudeklarieren.

Lächerlich....

von Johannes (Gast)


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Richtiger Ingenieur schrieb:
> Genau genommen gibt es an Unis mehr Praktik, weil die länger studieren.

Das ist doch völliger bullshit.
An der FH, so wie an der Uni dauert der Bachelor/Master 10 Semester.

von Max M. (maxmicr)


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Von den 10 Semestern ist an der FH aber eines ein praktisches.

von Max M. (maxmicr)


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Hast du den Text über meiner Antwort gelesen? Darauf bezieht sich eine 
Antwort, sofern nicht anders genannt, meistens.

von Dipl.- G. (hipot)


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Matthis B. schrieb im Beitrag #4785677:
> Max M. schrieb:
>> Von den 10 Semestern ist an der FH aber eines ein praktisches.
>
> Ich rede hier von Uni/TU, da hast du kein Praxissemester drin.

Schwachsinn.
https://tu-dresden.de/ing/elektrotechnik/studium/studieren-an-der-fakultaet/diplom-et#section-1

Und auch zu regulären Diplomzeiten vor Bologna haben die guten TUs in 
die 10 Semester Regelstudienzeit 1 Praxissemester reingepackt. Ich habe 
bspw. meine Fachpraxis (7 Monate) im Ausland absolviert, im 9. Semester, 
nachdem ich die Studienarbeit vom 8. Semester ins 10. Semester geschoben 
hatte.

von Dipl.- G. (hipot)


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Matthis B. schrieb im Beitrag #4785875:

> Das regelt jede Uni/TU anders. War bei dir vielleicht der Fall, ist aber
> nicht überall so.

Ich könnte dir auf Anhieb 5 renommierte TUs nennen, die das seit 
Jahrzehnten so handhaben und nach kurzer Recherche in den alten 
Studienordnungen würde ich garantiert noch mindestens 5 bis 10 weitere 
auftun.
Und wenn "das jede Uni/TU anders regelt", warum quatscht du dann erst 
irgendwelchen Scheiß von wegen "das gibt es an der Uni/TU nicht"? Die 
Tür schwingt nach beiden Seiten.

von Dipl.- G. (hipot)


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Bei einem flächendeckenden Phänomen von Ausnahmen zu sprechen, deutet 
auf eine ungenügende Datenbasis deinerseits hin.

von Spaminator (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:
> Bei einem flächendeckenden Phänomen von Ausnahmen zu sprechen,
> deutet
> auf eine ungenügende Datenbasis deinerseits hin.

An meiner Uni wird auch kein Semester für Praktika vergeudet und ich 
finde bestimmt auch noch weitere Unis an denen das so ist.

Von einem "flächendeckenden Phänomen" kann man damit nicht mehr sprechen 
- außer du gehst davon aus, dass wir an den 2 einzigen Unis ohne 
Praktika sind.

Das deutet dann wohl auf eine ungenügende Datenbasis deinerseits hin.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Matthis B. schrieb im Beitrag #4786011:
> Sehe ich auch so. Jede Uni/TU kocht bezüglich
> Studienverlaufsplan/Curriculum ihr eigenes Süppchen. Man sollte sich
> immer erst einmal informieren...

Genau!
Glaskugel raus, und dann ttttiiiiieeeeefffffffff reinblicken!

von Mein (Gast)


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Dipl. Ing > M. Sc

Das weiß jeder wer mal mit Master Studenten studiert hat, die plötzlich 
im 5 Semester erscheinen und so gut wie keine Ahnung von Grundstudium 
Fächer haben.

von Holz (Gast)


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Herrscht hier im forum wirklich so grenzenlose dummheit? Seit ihr alle 
wirklich so dämlich?? Es interessiert keine sau, was ihr für dämliche 
abschlüsse habt. Es interessiert kein schwein, was mehr wert ist.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Holz schrieb:
> Es interessiert kein schwein, was mehr wert ist.

Irrtum, eine  "dumme Sau" schaft es auf einer anderen "dummen Sau" 
durchs Dorf zu reiten wg der Storrie!!!!!!

von Eisen (Gast)


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Holz schrieb:
> Herrscht hier im forum wirklich so grenzenlose dummheit? Seit ihr alle
> wirklich so dämlich?? Es interessiert keine sau, was ihr für dämliche
> abschlüsse habt. Es interessiert kein schwein, was mehr wert ist.

Doch tut es. Unternehmen schauen da drauf. Auch wenn du es nicht wahr 
haben willst.

von TUMler (Gast)


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Hier auch ein TUMler. Aus meiner Erfahrung interessiert es absolut 
niemanden ob M.Sc. oder Dipl.-Ingenieur. Vielleicht gab es zwei/drei 
Jahre leichte Verunsicherung beim Übergang bei den Arbeitgebern; aber 
mittlerweile ist das doch schlicht und ergreifend der Standardabschluss.

Zudem sind die Inhalte doch gerade bei technischen Fächern nahezu eins 
zu eins die selben geblieben. Anzahl der zu verfassenden Studienarbeiten 
ebenso. Der Einzige Unterschied ist, dass man zwischendrin den 
Bachelorabschluss bekommt. Den Master macht an der Universität sowieso 
fast jeder weiter.

Und ja...die heutigen Studenten haben eh keine Ahnung und lernen in den 
fünf Jahren Master bei weitem nicht so viel wie in fünf Jahren Diplom.

Und alle die dem "berühmten" Dipl.-Ing. hintergertrauern: Das kennt 
außerhalb Deutschlands keine Sau. Das Sagen nur Leute die nie außerhalb 
Deutschlands studiert haben. Ich bin froh, dass es mittlerweile 
angepasst wurde und man relativ problemlos in anderen Ländern 
weiterstudieren kann.

In was für Firmen arbeitet ihr überhaupt, dass der Abschluss groß´von 
Bedeutung ist. Die Abschlüsse anzugeben lässt doch mehr und mehr nach. 
Und ja es wird auch viele minderwertige FH-Bachelor geben die in 10 
Jahren das doppelte von den tollen TUlern verdienen.

von Markus (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> Später Reue, schließlich waren die Hochschulen richtig Geil auf Bologna.
>
> Jeder war geil darauf!

????? Also die Unis waren da überhaupt nicht 'geil' drauf, weil die 
ganze Umstellung enorm Ressourcen fraß, ohne daß ein direkter Benefit 
heraussprang.
Ich kann mich noch erinnern, wie ein am Fachgebiet Elektrotechnik 
tätiger und für diesen Bereich maßgeblich an der Umstrukturierung 
beteiligter Professor die Nase vollhatte: Die unter seiner Federführung 
über ein Jahr ausgearbeitete neue Studiumsstruktur wurde vonseiten 
irgendeiner Kommission als den Bologna-Vorgaben vollkommen ungenügend 
angesehen. Und daß war durchaus einer der fähigeren und engagierteren 
Profs... Nee, von der Seite betrachtet, hätte man gerne auf den 
Bürokratie-Kram verzichtet. Letztlich ist das ganze doch nur alter Wein 
in neuen Schläuchen verpackt.

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