Mal angenommen man möchte einen elektrischen Motor mit einem 230 V Stromgenerator betreiben, dann gibt es das Problem, dass der Anlaufstrom des Motors den Maximalstrom, den der Stromgenerator liefern kann, übersteigt. Wäre das alles Gleichstrom und würde der Motor bei DC funktionieren und da diesen größeren Anlaufstrom benötigen, dann könnte man diese höhere Stromlast einfach mit einem Kondensator ausgleichen. Meine Frage ist nun, geht dies auch bei Wechselstrom? Falls ja, wie würde man das machen, also wie wäre die Schaltung aufgebaut? Würde man dabei Dioden verwenden? Am Ende würde man ja immer noch ein AC Sinus für den Motor benötigen. Würde man den AC z.b. zuerst in DC umwandeln, dann die Kondensatoren an diesen DC parallel anschließen und aus diesem ganzen mit einem Sinusgenerator wieder Wechselspannung machen, der die Stromlast dann aushält oder gibt es hierfür einfachere Methoden?
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Beginner schrieb: > Würde man dabei Dioden verwenden? Nö, die machen ja wieder Gleichstrom. Entweder nimmt man also eine klassische Sanftanlaufschaltung, indem man den Motor über Leistungswiderstände anschaltet, die nach kurzer Zeit mit einem Schütz gebrückt werden, oder (heutzutage üblicher) einen Frequenzumrichter mit Anfahrrampe.
Du hast nen Denkfehler. Bei DC ist der Kondensator im ersten Moment ein Kurzschluss und somit wird der Strom nicht begrenzt. Wenn du den Strom bei AC begrenzen willst, brauchst du ne Drossel. Oder einen einfachen Vowiderstand entsprechender Leistung, so wie es schon vor über 100 Jahren in den Straßenbahnen gemacht wurde. Was für ein Motor ist es denn? Größere Asynchronmaschinen (Kurzschlussläufer) lässt man in Stern-Dreieck-Schaltung anlaufen oder stellt beim Schleifringläufer das Erregerfeld entsprechend nach.
> Mal angenommen man möchte einen elektrischen Motor mit einem 230 V
Stromgenerator betreiben, dann gibt es das Problem, dass der Anlaufstrom
des Motors den Maximalstrom, den der Stromgenerator liefern kann,
übersteigt.
Und. Dann geht der Generator eben fuer diese Zeit in die Knie.
TrollHunter schrieb: > Du hast nen Denkfehler. > Bei DC ist der Kondensator im ersten Moment ein Kurzschluss und somit > wird der Strom nicht begrenzt. > Wenn du den Strom bei AC begrenzen willst, brauchst du ne Drossel. > Oder einen einfachen Vowiderstand entsprechender Leistung, so wie es > schon vor über 100 Jahren in den Straßenbahnen gemacht wurde. Der Kondensator bei DC ist nicht zum Begrenzen da, sondern zum Liefern der nötigen Ampere. Der Kondensator ist daher auch kein Kurzschluss im DC, sondern ein vorübergehender Stromspeicher. Ist der geladen, dann kann er den maximalen Strom in sehr kurzer Zeit abgeben, also genug um einen gedachten DC Motor mit gleicher Anlaufstromproblematik zum anlaufen zu bekommen.
Oh D. schrieb: >> Mal angenommen man möchte einen elektrischen Motor mit einem 230 > V > Stromgenerator betreiben, dann gibt es das Problem, dass der Anlaufstrom > des Motors den Maximalstrom, den der Stromgenerator liefern kann, > übersteigt. > > Und. Dann geht der Generator eben fuer diese Zeit in die Knie. Ich schätze mal, dann springt der Motor nicht an oder der Generator geht kaputt.
Matthias S. schrieb: > Beginner schrieb: >> Würde man dabei Dioden verwenden? > > Nö, die machen ja wieder Gleichstrom. Entweder nimmt man also eine > klassische Sanftanlaufschaltung, indem man den Motor über > Leistungswiderstände anschaltet, die nach kurzer Zeit mit einem Schütz > gebrückt werden, oder (heutzutage üblicher) einen Frequenzumrichter mit > Anfahrrampe. Danke für deine Antwort. Wozu genau ist der Frequenzumrichter nötig, man hat ja schon 230 V AC?
So ein Generator hat ja eine gewisse Leistungsreserve in der Rotation der Masse gespeichert. Der kann damit in den meisten Fällen die Anlaufenergie bereitstellen, im Gegensatz zu elektronischen Invertern, die nur mithilfe von Sanftanlauffeatures damit klarkommen.
Beginner schrieb: > Wozu genau ist der Frequenzumrichter nötig, man hat ja schon 230 V AC? Eben. Und wenn du die 230V AC ohne Anfahrrampe auf den Motor schickst, zieht er den Anfahrtstrom ohne Wenn und Aber. Der Frequenzumrichter dient in diesem Fall zur Erzeugung eines elektronischen Sanftanlaufs, indem er Frequenz und Spannung nach dem Einschalten hochfährt und nicht schlagartig auf den Motor schickt.
Beginner schrieb: > Der Kondensator bei DC ist nicht zum Begrenzen da, sondern zum Liefern > der nötigen Ampere. Den Kondensator möchte ich sehen. Wenn da ein Stromgenerator in die Knie geht, dann zieht der Motor wohl über einige Sekunden deutlich > 10A. Das heisst du bräuchtest irgendwas in der Größenordung von mehreren 10 Farad bei 300V DC. Also ein kleiner PKW-Anhänger voll mit Kondensatorbank.
Beginner schrieb: > Der Kondensator ist daher auch kein Kurzschluss im DC, sondern ein > vorübergehender Stromspeicher. Dazu muss er aber erst einmal geladen werden und dazu zieht er im ersten Augenblick wesentlich mehr Strom als ein Motor.
Beginner schrieb: > Oh D. schrieb: >>> Mal angenommen man möchte einen elektrischen Motor mit einem 230 >> V >> Stromgenerator betreiben, dann gibt es das Problem, dass der Anlaufstrom >> des Motors den Maximalstrom, den der Stromgenerator liefern kann, >> übersteigt. >> >> Und. Dann geht der Generator eben fuer diese Zeit in die Knie. > > Ich schätze mal, dann springt der Motor nicht an oder der Generator geht > kaputt. Die Baumarktaggis haben auch Sicherungen, aber die Generatoren brennen schon mal gern durch, ja. Ein Kondensator in Reihe zum Motor kann wie beim Kondensatornetzteil den Strom begrenzen. Das zwingt den Motor allerdings in den Schweranlauf. Sag mal was über Motor und Generator.
THOR schrieb: > Sag mal was über Motor und Generator. Generator: Dynawatt 4000 http://img.nauticexpo.com/pdf/repository_ne/35660/dynawatt-flyer-86336_1b.jpg Motor ist noch nicht definiert, dürfte aber ein dicker fetter Wechselstrommotor werden, der etwa 13-16 A im Normalbetrieb ziehen kann, aber der Anlaufstrom liegt ja in der Regel darüber. Das Problem: Der Generator darf nicht geopfert werden, das muss langfristig stabil laufen.
Harald W. schrieb: > Dazu muss er aber erst einmal geladen werden und dazu zieht er > im ersten Augenblick wesentlich mehr Strom als ein Motor. Dann braucht man einen "Sanftanlauf" für den Kondensator. :)
Du meinst wohl die im (geladenen) ELKO gespeicherte Energie/Ladung - die sich bei Bedarf zur Stromlieferfähigkeit der Schaltung davor "addiert". Beginner schrieb: > Meine Frage ist nun, geht dies auch bei Wechselstrom? ... > Am Ende würde man ja immer noch ein AC Sinus für den Motor benötigen. > > Würde man den AC z.b. zuerst in DC umwandeln, dann die Kondensatoren an > diesen DC parallel anschließen und aus diesem ganzen mit einem > Sinusgenerator wieder Wechselspannung machen, der die Stromlast dann > aushält oder gibt es hierfür einfachere Methoden? Das ist - grob - die Beschreibung eines Frequenzumrichters mit (Gleich-)Spannungszwischenkreis. Dieser kann - in engen Grenzen - durch den Kondensator kurzzeitig höheren Strom liefern, als durchschnittlich in seinen Eingang fließt. Ein Grund für höhere Dynamik bei so angesteuerten Motoren. Der ELKO glättet hier allerdings hauptsächlich die Gleichspannung. Er wird nicht so dimensioniert, daß er den gesamten Differenz-(Mehr- als- Dauerbetriebs-)strom während des Anlaufs liefert - dazu bräuchte man (je nach Motor) schon einen gewaltigen Eimer, äh, "ein Faß"... und ja: mse2 schrieb: > Dann braucht man einen "Sanftanlauf" für den Kondensator. :) Das macht man also schlicht nicht so - zumeist gibt es (/ mir bekannt ist) auch keine Anforderung, die einen Sanftanlauf "verbietet" (egal in welcher Art - am simpelsten Leistungs-R(s) oder Drossel(n), der/die dann überbrückt wird/werden).
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