Hallo zusammen, nachdem ich mich hier fleißig im Forum informiert habe, habe ich mich entschlossen, eine gebrauchte Weller Lötstation anstelle eines China Produkts zu kaufen. In der Bucht habe dann ein Gerät gefunden, dass mir stark nach einer alten WECP aussah (Temperatursteuerung). Nun ist sie angekommen und auf dem Lötkolben steht TCP drauf. Also doch ein WECP Netzteil mit einem Magnastat Kolben? Allerdings ist das Kabel rund (wurde in einem anderen Thread als Hinweis auf einen nicht-TCP-Kolben genannt). Was weiterhin komisch ist, es wurden 4 Lötspitzen dazu geliefert. 2x mit Gravur *Weller und hol vom Sockel her 1x 102PH und mit geschlossenem Sockel mit einem "Aufsatz" und 7 Gravur (Magnastat?) Montiert und als einige genutzt war eine Plato EW-101, die ebenfalls hol ist. Irgendwie passt das alles für mich nicht zusammen. Kann man irgendwie rausfinden, was das jetzt für eine Zusammenstellung ist? Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe.
Das ist eine Weller WECP Temtronik (habe ich selbst hier, Bj: 07/80 - und lüppt). Sie ist regelbar von 40 - 450° C. Die benötigten Lötspitzen müssen 'hohl' sein, sind sie hinten 'platt' sind es welche für den Magnastat-Kolben und hier nicht! verwendbar.
Wenn das stimmt, war eine Magnastat und 3 für die WECP. Allerdings steht auch dem Kolben selber TCP, was für Magnastat spricht. Montiert war auf dem TCP Kolben, allerdings eine "WECP"-Lötspitze. Oder?
DerTim schrieb: > Allerdings steht auch dem Kolben selber TCP, was für Magnastat spricht. Wenn das eine Magnastat ist, solltest Du beim Einsetzen der Magnastatlötspitze den Magneten spüren können. Mach mal den Handgriff ab und sieh Dir den im Handgriff befindlichen Teil an. Da scheint jemand seltsames gebastelt zu haben.
Auf der 'Befestigungsplatte' (des Heizelementes am Griff) steht bei meinem original dazugehörigen Lötkolben "ECP" - da hat offenbar wirklich jemand das Ding ziemlich seltsam 'verbastelt'... Die Lötspitze links auf Deinem Bild ist eine für den Magnastat, die anderen drei sind für die WECP (und evtl noch andere?) Modelle.
Rufus Τ. F. schrieb: > DerTim schrieb: >> Allerdings steht auch dem Kolben selber TCP, was für Magnastat spricht. > > Wenn das eine Magnastat ist, solltest Du beim Einsetzen der > Magnastatlötspitze den Magneten spüren können. > > Mach mal den Handgriff ab und sieh Dir den im Handgriff befindlichen > Teil an. > > Da scheint jemand seltsames gebastelt zu haben. Einen Magneten spüre ich beim Einsetzten der Magnastatlötspitze nicht wirklich. Vielleicht ganz wenig. Wenn überhaupt, dann so wenig, dass beim umdrehen des Kolbens die Spitze auch sofort wieder rausfällt. Anbei wie gewünscht das Innenleben. Was hab ich nun da gekauft? :( Das Gerät war jetzt mit 36€ nicht super teuer. Aber ärgerlich ist das schon.
DerTim schrieb: > Aber ärgerlich ist das schon. Was ist ärgerlich - ist Funktion gegeben oder nicht? Weller Magnastat und Temtronik haben den gleichen Heizkörper und den gleichen Griff, sind also mechanisch identisch. Der Temperaturschalter bzw. Temperaturfühler unterscheiden sich: Beim Magnastat ein mechanischer Kontakt mit Magnet, der gegen das Plättchen "7" auf der Lötspitze arbeitet. Wenn man kalt die Spitze einsetzt / zieht, hört man ihn klicken. Bei Temtronik ein temperaturabhängiger Widerstand, unten angespitzt, so dass er in das Loch der Spitze geht. Bei Magnastat sind Heizung und Temperaturschalter im Griff in Reihe geschaltet, der wird nur mit 24V AC versorgt. Bei Temtronic ist der Fühler über die Leitung zum Stecker / zur Station geführt.
Das ist sehr merkwürdig. Der Magnetschalter der Magnastat ist deutlich zu erkennen, den müsstest Du aus der Heizpatrone eigentlich sogar herausziehen können. Es fehlt aber der Funkentstörkondensator, der da normalerweise montiert ist. http://s1231.photobucket.com/user/sm5zbs/media/elektronikbasteln/Loeten/Gross-Loetkolben-Weller-Magnastat-demontiert.jpg.html So sieht eine Magnastat aus, die zugibt, eine Magnastat zu sein. ... Ah. Ich glaube, daß sich das Rätsel auflöst. Die Temtronic verwendet die gleiche Heizpatrone wie die Magnastat; statt des Magnetschalters ist ein ziemlich ähnlich aussehender Temperaturfühler verbaut. Der Magnetschalter/Temperaturfühler sitzt lose in der Heizpatrone und wird von der in den Bildern zu sehenden Feder gegen das Ende der Lötsptze gedrückt. http://3.bp.blogspot.com/-Rfs--ttSX30/UKgg4QZkqEI/AAAAAAAAFXU/dHpZbmlU2N4/s1600/DSCF8307.JPG Und bei Deinem Gerät hat jemand eine "TCP"-gestempelte Heizpatrone verbaut (Reparatur, die Dinger können auch mal kaputtgehen).
Erstmal Danke Manfred und Rufus für die super schnellen Erläuterungen.
Das bedeutet, dass ich eigentlich eine WECP erworben habe und damit auch
die Temperatur regelbar ist. Nur die Heizpatrone ist von einem TCP.
Richtig?
> Was ist ärgerlich - ist Funktion gegeben oder nicht?
Dazu müsste ich erst mal wissen, wie ich das rausfinden kann ;)
Mal angenommen die o.g. Annahmen stimmen. Was würde passieren, wenn ich
die Magnastatlötspitze einsetzte und an der Station die Temperatur
regele?
Ich hab leider kein IR-Thermometer sondern nur ein Grillthermometer, das
bis 300 Grad geht. Könnte ich die Nicht-Magnastatlötspitzen einsetzten,
die Station auf z.B. 100Grad einstellen und die Temperatur an der Spitze
messen. Ich möchte ja nichts schrotten. Damit könnte ich doch die
Annahmen verifizieren, oder?
Zum Beispiel schauen obs zischt wenn du auf nen feuchten Schwamm gehst? 50°C Wenn warm und kein zischen => Temperatur eingehalten 150°C Wenn warm und zischend, aber nicht ausreichend zum schmelzen von Lot ist => Temperatur eingehalten 300°C Lot schmilz => Temperatur eingehalten... Zumindest erkennt man so ob die Regelung arbeitet, ob die Arbeitspunkte wirklich korrekt sind ist dann wieder eine andere Geschichte
Danke dafür. Wie würde denn eine Magnastatlötspitze in einem ECP Lötkolben reagieren bzw. eine ECP-Lötspitze in einem TCP-Lötkolben? Oder bleiben die dann jeweils kalt?
Rufus Τ. F. schrieb: > Das ist sehr merkwürdig. Der Magnetschalter der Magnastat ist deutlich Bei meiner WECP von 1979 sieht das genauso aus, das ist der Temperatursensor, der sieht dem Magnetschalter der Magnastat ähnlich DerTim schrieb: > Mal angenommen die o.g. Annahmen stimmen. Was würde passieren, wenn ich > die Magnastatlötspitze einsetzte und an der Station die Temperatur > regele? Die LED wir anfänglich leuchten und wenn die gewünschte Temperatur ereicht ist erlöschen. Sobald der Kolben abgekühlt ist wird sie wider leuchten. Ergebnis es Blinkt. Die eigentlichen Heizungen sind bei beiden Modellen identisch. Meiner Erfahrung nach funktionieren die Magnastat Spitzen problemlos in der WECP aber natürlich nicht umgekehrt. MfG
Wenn du die Magnastat-Spitzen in den Kolben mit elektr. Temperaturfühler aufsetzt machst evt. du den Fühler kaputt, da der normalerweise in dem Hohlraum der Spitzen sitzt. Icke schrieb: > Die LED wir anfänglich leuchten und wenn die gewünschte Temperatur > ereicht ist erlöschen. > Sobald der Kolben abgekühlt ist wird sie wider leuchten. > Ergebnis es Blinkt. Genau so, und wenn du auf 50°C gedreht hast, sollte die Spitze nicht auf einem feuchten Schwamm zischen und du solltest die Spitze als warm bis heiß empfinden wenn du kurz daranfasst. Und wenn du über 100°C drehst sollte es dann zischen, bei ca 200°-250°C sollte sich die Farbe der Spitze ändern weil die Verzinnung schmilzt und du solltest Lötzinn daran schmelzen können.
Der Andere schrieb: > Wenn du die Magnastat-Spitzen in den Kolben mit elektr. Temperaturfühler > aufsetzt machst evt. du den Fühler kaputt, da der normalerweise in dem > Hohlraum der Spitzen sitzt. Falls es ein 'echter' ECP-Kolben ist und man eine Magnastat-Spitze einsetzt, hätte man zudem eine kleinere Fläche für den Wärmeübergang - eher suboptimal. Am Besten einfach mal die Hülse samt Spitze (falls nicht ohnehin der momentane Zustand) runternehmen und 'von vorn' in den Lötkolben hineinschauen, evtl. unter Zuhilfenahme einer Lampe/Leuchte. Bei einem ECP-Kolben sollte deutlich der Kegel zu sehen sein, auf dem die dazugehörige Lötspitze aufsitzt...
Michael W. schrieb: > und 'von vorn' in den Lötkolben hineinschauen, Oder, wenn er noch zerlegt ist, einfach den Fühler aus der Heizpatrone herausziehen.
Vielen Dank für Eure Tipps und Infos. Wie heiß doch 50 Grad sind, wenn man an die Spitze fasst ;) Bei 100 zischt es auf jeden fall, bei knapp 200 schmilzt das Lot, bleibt aber ab und an hängen. Ab 250-300 geht es erst mal. Allerdings hab ich noch nichts richtig gelötet. Mit ist aufgefallen, dass beim schrittweisen hochdrehen die grüne LED eher blinkt als konstant leuchtet. Dann geht sie irgendwann aus. Bei der Nutzung blinkt sie dann vereinzelt auf. Also konstant leuten tut die eher selten und dann auch nur ein paar Sekunden. Es ist übrigens tatsächlich so, dass man in der Hülse einen Kegel sieht, wo die Spitze drauf passt. Nach allen Antworten hier, sollte es dann eine Weller WECP Temtronik sein. Da kann man zu dem Preis nichts sagen. Jetzt muss ich nur noch auf eine sinnvolle Anwendung warten ;)
DerTim schrieb: > Erstmal Danke Manfred und Rufus für die super schnellen Erläuterungen. > Das bedeutet, dass ich eigentlich eine WECP erworben habe und damit auch > die Temperatur regelbar ist. Nur die Heizpatrone ist von einem TCP. Nochmal: Beide Versionen verwenden den gleichen Heizkörper und den gleichen Kunststoffgriff, in der Autoindustrie nennt man das "Gleichteile". Ich hatte beide schon auseinander, waren über Jahrzehnte Standard in der Industrie. DerTim schrieb: > Danke dafür. Wie würde denn eine Magnastatlötspitze in einem ECP > Lötkolben reagieren bzw. eine ECP-Lötspitze in einem TCP-Lötkolben? Oder > bleiben die dann jeweils kalt? Wenn die Magnastatspitze überhaupt mechanisch passt, würde ich bei Deinem ECP erwarten, dass diese zu heiß wird, weil der Wärmeübergang zum Fühler schlecht ist. Der Magnastat mit der ECP-Spitze bleibt einfach kalt. Suche mal im Internet danach, das ist eine ganz pfiffige Anwendung des Curie-Punktes magnetischer Werkstoffe. DerTim schrieb: > Bei 100 zischt es auf jeden fall, bei knapp 200 schmilzt das Lot, bleibt > aber ab und an hängen. Datenblatt zum Lötdraht suchen, dessen Schmelztemperatur ist benannt und wird ziemlich genau eingehalten. > Ab 250-300 geht es erst mal. Allerdings hab ich > noch nichts richtig gelötet. Für Zinn-Blei dürfen es 350°C am Lötkolben sein. > Mit ist aufgefallen, dass beim schrittweisen hochdrehen die grüne LED > eher blinkt als konstant leuchtet. Dann geht sie irgendwann aus. Bei der > Nutzung blinkt sie dann vereinzelt auf. Also konstant leuten tut die > eher selten und dann auch nur ein paar Sekunden. Das ist richtig so. Zu Beginn wird sie dauerhaft leuchten, beim Nachheizen dann nur noch blinken, entsprechend der Heizphasen. Der Anhang könnte Deine Station sein. DerTim schrieb: > Das Gerät war jetzt mit 36€ nicht super teuer. Aber ärgerlich ist das > schon. Nö, da er funktioniert, guten Kauf getätigt, freue Dich. Wenn Du messen willst, ist ein K-Thermometer die erste Wahl. Gibt es bezahlbar vom Chinamann, ich habe es hier und funktioniert anständig: https://www.aliexpress.com/item/PEAKMETER-PM6501-High-Accuracy-Wireless-Digital-Thermometer-LCD-K-type-Temperature-Meter-with-Thermocouple-W-Data/32697904077.html?ws_ab_test=searchweb0_0,searchweb201602_3_10065_10068_10084_10083_10080_10082_10081_10060_10061_10062_10056_10055_10054_10059_10078_10079_10073_10096_10070_10100_10052_423_10050_10051_424,searchweb201603_9&btsid=e40cfdbe-357e-476d-9151-6d12e79301fd
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