Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Darf man Code von Abschlussarbeit öffentlich posten?


von tim wiese (Gast)


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Hallo Freunde,

ich sitze an meiner Abschlussarbeit mit Java als Programmiersprache.
Manchmal würde ich gern ein paar meiner Schnipsel ins Forum posten und 
mir hier und da helfen lassen.
Nun würde ich gern wissen, ob das erlaubt ist? Quasi in Bezug auf die 
Uni und den wissenschaftliche Mitarbeiter, der diese Arbeit für sich 
nutzen möchte.

VG

Wiese

von MaWin (der echte) (Gast)


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Warum fragst du nicht an deiner Uni?
Wie sollen wir das hier beantworten?

von Cyblord -. (cyblord)


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Wenn die Arbeit im Rahmen einer bezahlten Tätigkeit angefertigt wird, 
hat der Arbeitgeber alle Rechte daran und darfst nicht einfach was 
daraus veröffentlichen.
Wenn du die Arbeit aber ohne Entgelt einfach im Rahmen des Studiums 
schreibst, dann spricht nichts dagegen.

von Dieter F. (Gast)


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tim wiese schrieb:
> Nun würde ich gern wissen,

MORGEN ist Freitag.

von Joachim B. (jar)


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Dieter F. schrieb:
> MORGEN ist Freitag.

nicht nur das sondern der 11.11. und damit doppelt närrisch, 
tätäääääääää

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Du musst dia Passagen entsprechend kentlich machen, sonst verstösst Du 
gegen die eidesstaatlicher Erklärung, die in die Abschlußarbeit gehört:

https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb4/prof/BWL/AMK/Dokumente/Eidesstattliche_Erkl%C3%A4rung.pdf

"Eidesstattliche Erklärung
Hiermit  erkläre  ich,  dass  ich  die  [Bachelor-, Master-  oder 
Diplomarbeit]  selbständig   verfasst und keine anderen als die 
angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt und die  aus  fremden 
Quellen  direkt  oder  indirekt  übernommenen  Gedanken  als  solche
kenntlich gemacht habe. ...
Sie   wurde   bisher   auch   nicht   veröffentlicht.  Ich  erkläre 
mich  damit  einverstanden,  dass  die  Arbeit  mit  Hilfe  eines 
Plagiatserkennungsdienstes auf enthaltene Plagiate überprüft wird"

von MaWin (TÜV-geprüfter Nick) (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> sonst verstösst Du gegen die eidesstaatlicher Erklärung,

Und wie soll man mit einer Veröffentlichung NACH der Abgabe dagegen 
verstoßen?

von Berufsrevolutionär (Gast)


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MaWin (TÜV-geprüfter Nick) schrieb:
> Berufsrevolutionär schrieb:
>> sonst verstösst Du gegen die eidesstaatlicher Erklärung,
>
> Und wie soll man mit einer Veröffentlichung NACH der Abgabe dagegen
> verstoßen?

Von danach ist nicht die Rede:
"ich sitze an meiner Abschlussarbeit"

von Dipl. Ing. (Gast)


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Wenn du keine Geheimhaltungserklärung unterschrieben hast, dann darfst 
du die veröffentlichen.

von Rick M. (rick-nrw)


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tim wiese schrieb:
> ich sitze an meiner Abschlussarbeit mit Java als Programmiersprache.
> Manchmal würde ich gern ein paar meiner Schnipsel ins Forum posten und
> mir hier und da helfen lassen.

Es geht um eine unfertige Abschlussarbeit, nicht um die fertige?

Ich habe 1995 für meine Diplomarbeit eine Anfrage zu einem Thema ins 
Netz gestellt, habe aber keine brauchbaren Antworten bekommen.

Du musst am Ende unterschreiben, das du nur mit Hilfe der angegebenen 
Quellen deine Abschlussarbeit (Diplom-Master) erstellt hast.
Hilfe von außen muss erwähnt werden.
WÄHREND der Arbeit solltest du auf Geheimhaltungsklauseln achten!

NACH (!) der Arbeit hängt es davon ab, ob das irgendwelchen 
Einschränkungen unterliegt. Dafür ist dein Prof. bzw. beteiligte 
Unternehmen zuständig.
In einem Fall weiß ich, musste der Kopierladen eine Vereinbarung 
unterschreiben, dass er, der Kopierladenbetreiber, niemanden über 
Inhalte der Arbeit in Kenntnis und die Arbeit über Nacht in einem Tresor 
aufbewahrt.


Dipl. Ing. schrieb:
> Wenn du keine Geheimhaltungserklärung unterschrieben hast, dann darfst
> du die veröffentlichen.

Die Frage ist dann - wieso?

von S. R. (svenska)


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Ob du veröffentlichen darfst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die 
du am besten direkt mit deinem Professor, Prüfungskommitee und den 
beteiligten Unternehmen abklärst.

Zwei Beispiele aus Europa:

In Schweden ist der im Rahmen des Studiums geschriebene Code Eigentum 
des Studenten (sofern nichts anderes, z.B. mit einem Unternehmen, 
vereinbart wurde). Der Code meiner Masterarbeit liegt BSD-lizenziert im 
Netz, weil ich das so wollte und die Arbeit selbst ist Open-Access, weil 
das staatlich so vorgeschrieben ist.

In Dänemark ist der im Rahmen des Studiums geschriebene Code Eigentum 
der Universität und darf grundsätzlich nur nach einer Prüfung durch die 
Rechtsabteilung veröffentlicht werden.

Die Situation in Deutschland kenne ich nicht. Der Code meiner 
Bachelorarbeit zumindest ist nicht öffentlich.

von tim wiese (Gast)


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Danke für die Antworten.
Noch eine Frage: Wenn ich mir beim Code von jemandem im Forum helfen 
lasse, ist dies erlaubt und muss ich diesen in der Arbeit als explizite 
Hilfestellung (oder als Quelle) erwähnen?

von Cyblord -. (cyblord)


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tim wiese schrieb:
> Danke für die Antworten.
> Noch eine Frage: Wenn ich mir beim Code von jemandem im Forum helfen
> lasse, ist dies erlaubt und muss ich diesen in der Arbeit als explizite
> Hilfestellung (oder als Quelle) erwähnen?

Im Grunde ist es einfach: Du darfst nicht den Eindruck erwecken, 
irgendein fremder Text oder Code, wäre von dir, wenn er es nicht ist. Um 
diesen Eindruck zu vermeiden musst du eben Zitate oder andere 
Kennzeichnungen verwenden wenn du wörtlich, oder dem Sinn nach, fremde 
Texte kopierst.

von Thomas1 (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Wenn die Arbeit im Rahmen einer bezahlten Tätigkeit angefertigt wird,
> hat der Arbeitgeber alle Rechte daran und darfst nicht einfach was
> daraus veröffentlichen.


Unsinn. Wer die Arbeit schreibt, hat das Urheberrecht daran. 
Nutzungsrecht ist nochmal was anderes.

von Cyblord -. (cyblord)


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Thomas1 schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Wenn die Arbeit im Rahmen einer bezahlten Tätigkeit angefertigt wird,
>> hat der Arbeitgeber alle Rechte daran und darfst nicht einfach was
>> daraus veröffentlichen.

> Unsinn. Wer die Arbeit schreibt, hat das Urheberrecht daran.
Ja das bringt einem aber nichts.

> Nutzungsrecht ist nochmal was anderes.
Genau, und dazu gehört z.B. das Recht das Ding zu veröffentlichen oder 
eben auch nicht.

von tim wiese (Gast)


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Letzte Frage: Wenn er mir zu einer bestimmten Stelle im Code hilft, 
meinetwegen Zeile 45 im Code, muss man dann den User des Forums angeben? 
Wenn nicht, sugeriert man ja den Eindruck, als hätte man es selbst 
gemacht.

von Cyblord -. (cyblord)


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tim wiese schrieb:
> Letzte Frage: Wenn er mir zu einer bestimmten Stelle im Code hilft,
> meinetwegen Zeile 45 im Code, muss man dann den User des Forums angeben?
> Wenn nicht, sugeriert man ja den Eindruck, als hätte man es selbst
> gemacht.

Was heißt helfen? Wenn dir jemand hilft etwas zu kapieren und du 
daraufhin die Zeile schreiben kannst, ist es deine Zeile.
Wenn du sie schreiben lässt oder abschreibst (auch abgeändert) ist es 
ein Plagiat.

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (Gast)


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Es reicht, wenn man die Unterstützer nennt, indem man auf sie verweist. 
Fussnote rein und fertig.

von Cyblord -. (cyblord)


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Markus W. schrieb:
> Es reicht, wenn man die Unterstützer nennt, indem man auf sie verweist.
> Fussnote rein und fertig.

Nein weil so nicht ersichtlich ist was genau nun Eigenes und was Fremdes 
ist.
Und Quellenangaben kommen nicht in Fussnoten.

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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Es ist ein Unterschied, ob dir jemand einen billigen Dreizeiler oder 
eine kleine Funktion schreibt, die irgendwo Teil deiner Codebasis ist 
oder ob dir jemand einen Algorithmus im Detail erklärt, der die 
Grundlage für die ganze Arbeit ist. In letzterem Fall musst du zitieren, 
selbst wenn die Implementation komplett von dir ist.

Du musst auch nicht jeden ordentlich zitieren, der mit dir Kontakt 
hatte. Wenn du dich mit deiner kleinen Schwester über das Thema 
unterhältst und dir im Gespräch ein Licht aufgeht, dann erwähnst du sie 
dafür vielleicht in der Danksagung, aber nicht formell als Quelle.

Wer seine Probleme mit der Gummiente bespricht 
(https://en.wikipedia.org/wiki/Rubber_duck_debugging), zitiert die auch 
nicht. :-)

von Sebastian H. (sebh)


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Vorsichtig sein, nicht das die Plagiatssoftware anspricht wenn du zu 
viel von deinem Code online postest. Auch wenn ich nicht weiß ob Unis 
den heutzutage auch über prüfen, aber vorstellbar ist es.

Ansonsten wie oben geschrieben, wenn dir einer bei nem Syntaxfehler 
hilft oder andere Kleinigkeiten auf die du genauso gut selbst hättest 
kommen können nach nem Bier würde ich keine Quelle angeben. Wenn es 
etwas ist das offensichtlich so nicht auf Bäumen wächst: Quelle.

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