Forum: Offtopic Schmunzler zum Freitag, Aldi Blizschutzsteckdose!


von Minimalist (Gast)


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Et iss schon wieder Freitag.
https://www.aldi-sued.de/de/angebote/angebote-ab-montag-14-november/detailseite-kw46-mo/ps/p/easy-home-multimedia-steckdosenleiste-20161114/

"Überspannungsschutz bis 150000 A"

Mal davon abgesehen,das die Einheit nicht stimmt. Was macht das Ding 
wohl bei dem Stom? Ich behaupte mal, das ist einfach nicht mehr 
existent, weil verdampft!

Ist das nur als Druckfehler zu bewerten, oder als Täuschung, denn auf 
dem Produkt steht ja auch dick 15.000 A?

: Verschoben durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Na ja, bei 150 000 Volt reicht der Abstand nicht :)

Man sollte das mal testen. ( Eventuell kennt hier jemand einen,
der die Möglichkeiten hat).

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (thomase)


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Bernd F. schrieb:
> Man sollte das mal testen. ( Eventuell kennt hier jemand einen,
> der die Möglichkeiten hat).

Lass den bloß schlafen. Der erzählt uns sonst noch, daß die Blitze 
sowieso erst in der Steckdose entstehen.

von Matthias X. (current_user)


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Dort sind halt Schutzelemente drin verbaut. Gasableiter oder Varistoren. 
Und die gibt es für 15kA. z.B. B72220Q0321K101. Die Anschlüsse haben 
dabei weniger als 0,5mm².
(Natürlich halten die das nur für wenige µs aus)

von Claus M. (energy)


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Minimalist schrieb:
> Mal davon abgesehen,das die Einheit nicht stimmt.

Warum? Die stimmt schon.

von Robert L. (lrlr)


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Claus M. schrieb:
> Warum? Die stimmt schon.

>Über*spannungs*schutz bis ca. 15.000 A

es klingt auf jeden Fall falsch..

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Robert L. schrieb:
> es klingt auf jeden Fall falsch..

Da muß ich schnell hin. Am Bestem mit etlichen Angström/Woche.

MfG Paul

von Kurt B. (kurt-b)


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Minimalist schrieb:

>
> "Überspannungsschutz bis 150000 A"
>

Das dürfte nicht stimmen.
15.000 A schon.

> Mal davon abgesehen,das die Einheit nicht stimmt. Was macht das Ding
> wohl bei dem Stom? Ich behaupte mal, das ist einfach nicht mehr
> existent, weil verdampft!
>
> Ist das nur als Druckfehler zu bewerten, oder als Täuschung, denn auf
> dem Produkt steht ja auch dick 15.000 A?

Ist ganz normal, Gasableiter schaffen das.
Dass das wohl auf einen Normpuls von 4/20 oder 2/10 µs bezogen ist das 
wird wohl als bekannt vorausgesetzt.

 Kurt

: Bearbeitet durch User
von Kurt B. (kurt-b)


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Matthias x. schrieb:
> Dort sind halt Schutzelemente drin verbaut. Gasableiter oder Varistoren.
> Und die gibt es für 15kA. z.B. B72220Q0321K101. Die Anschlüsse haben
> dabei weniger als 0,5mm².
> (Natürlich halten die das nur für wenige µs aus)

Wenn da ein FI vorgeschaltet ist dann gibt's wohl öfter was zu rennen.

 Kurt

von Uhu U. (uhu)


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Kurt B. schrieb:
> Wenn da ein FI vorgeschaltet ist dann gibt's wohl öfter was zu rennen.

Wieso?

von Kurt B. (kurt-b)


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Uhu U. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Wenn da ein FI vorgeschaltet ist dann gibt's wohl öfter was zu rennen.
>
> Wieso?

Weil der bei jeder Kleinigkeit fliegt.
Und  wenn der Schutz so gebaut ist dass das nicht stattfindet dann taugt 
er nichts.

Klartext: Wird die Überspannung auf den Schutzleiter abgelegt dann 
fliegt der FI.
Wird nur zwischen Phase und Null begrenzt dann ist der Schutz nutzlos da 
die Überspannung dann zum Gerät kommt und sich (in diesem) irgendeinen 
Weg gegen Erde sucht.


 Kurt

von Sinus T. (micha_micha)


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Wenn die Überspannung so hoch ist, das der Ableiter zündet, dann ist es 
auch egal, ob der FI fliegt oder nicht.
Bei "jeder Kleinigkeit" zündet der aber bestimmt nicht.

von Uhu U. (uhu)


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Kurt B. schrieb:
> Weil der bei jeder Kleinigkeit fliegt.
> Und  wenn der Schutz so gebaut ist dass das nicht stattfindet dann taugt
> er nichts.

Unsinn. Ich habe hier auch so einen Gasableiter. In fast 20 Jahren ist 
der FI noch nicht ein einziges mal raus gefallen.

von Kurt B. (kurt-b)


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Sinus T. schrieb:
> Wenn die Überspannung so hoch ist, das der Ableiter zündet, dann ist es
> auch egal, ob der FI fliegt oder nicht.
> Bei "jeder Kleinigkeit" zündet der aber bestimmt nicht.

Schau dir die Schaltung an.
Ich hab einige wieder abgebaut weil gerade das passiert ist.
Besonders bei solchen die auch noch Varistoren drin hatten.

Dehn hat mir geraten diese vor dem FI zu setzen (alte Gruppe "C"), was 
natürlich nicht der beste Weg ist denn da sind sie meisst zu weit weg um 
bei Direkteinstrahlung im Haus wirksam zu sein.

 Kurt

von Kurt B. (kurt-b)


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Uhu U. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Weil der bei jeder Kleinigkeit fliegt.
>> Und  wenn der Schutz so gebaut ist dass das nicht stattfindet dann taugt
>> er nichts.
>
> Unsinn. Ich habe hier auch so einen Gasableiter. In fast 20 Jahren ist
> der FI noch nicht ein einziges mal raus gefallen.

Teste ihn mal!
Hat der 30 mA?
Schaltet dein Gasableiter gegen Erde?
Hast du einen Grobschutz (Gruppe B und C) vor dem FI?

 Kurt

von Ddd D. (dds)


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Kurt B. schrieb:
> Teste ihn mal!
> Hat der 30 mA?
> Schaltet dein Gasableiter gegen Erde?
> Hast du einen Grobschutz (Gruppe B und C) vor dem FI?
>
>  Kurt

Ein Gasableiter hat prinzipbedingt eher wenig Leckstrom. Daher sollte er 
eigentlich keine Probleme im Zusammenspiel mit Fis machen.

Bei Varistoren sieht das ganze schon anders aus. Besonders bei hohen 
Temperaturen kann es zu signifikanten Leckströmen kommen.
Wenn dann noch einige Geräte parallel am Netz hängen kann das vlt. zu 
den genannten Probleme führen.
Darüber hinaus lassen die bei Alterung oder wenn die Nennspannung zu 
niedrig gewählt wurde auch Strom im mA Bereich fließen, was dann vlt. 
ausreicht um den FI fliegen zu lassen.

von Kurt B. (kurt-b)


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ddd d. schrieb:
> Kurt B. schrieb:
>> Teste ihn mal!
>> Hat der 30 mA?
>> Schaltet dein Gasableiter gegen Erde?
>> Hast du einen Grobschutz (Gruppe B und C) vor dem FI?
>>
>>  Kurt
>
> Ein Gasableiter hat prinzipbedingt eher wenig Leckstrom. Daher sollte er
> eigentlich keine Probleme im Zusammenspiel mit Fis machen.

Stimmt.
Er hat aber auch Nachteile.
Er ist langsam und sein Eingreifen von der Steilheit der Spannung 
abhängig.
Ausserdem hat er eine so geringe Brennspannung dass er erst im 
Nulldurchgang löscht.

>
> Bei Varistoren sieht das ganze schon anders aus. Besonders bei hohen
> Temperaturen kann es zu signifikanten Leckströmen kommen.
> Wenn dann noch einige Geräte parallel am Netz hängen kann das vlt. zu
> den genannten Probleme führen.

Und darum ist es auch nicht sinnvoll diese direkt von P oder N an den SL 
zu legen.

> Darüber hinaus lassen die bei Alterung oder wenn die Nennspannung zu
> niedrig gewählt wurde auch Strom im mA Bereich fließen, was dann vlt.
> ausreicht um den FI fliegen zu lassen.

Ein Varistor ohne thermische Sicherung ist eine Zeitbombe die nach jedem 
Eingreifen schneller tickt.

Schauen wir uns einen FI-schonenden Überspannungsschutz in einem 
Zwischenstecker an.
Dieser muss symmetrisch aufgebaut sein weil man ja nie weiss wo die 
Phase anliegt.

Um den Leckstrom vom SL fernzuhalten (FI-Schonung) wird eine 
Reihenschaltung eingesetzt.
Dabei wird je ein Varistor von P bzw. N zu einem Sternpunkt 
zusammengeschaltet an dem auch der Gasableiter angeschlossen ist.
Über diesen Punkt geht es dann (über den Gasableiter) auf den SL.

Zwischen P und N liegen also zwei Varistoren in Reihe geschaltet.
Da die Varistoren ja die 230V abkönnen müssen werden da welche 
eingesetzt die eine Effektivspannung von 250V haben. Das ergibt eine 
(theoretische) Spannngsbegrenzung auf 500V AC von L und N zueinander und 
eine von 250V AC gegen Erde.


Aus der Nähe betrachtet ergibt sich dieses Bild.

(Spannungsspitze auf der Phase im Scheitelwert der WS)

Spannung der Phase 320V
Spannung des Varistors bei Stromfluss: 1100V
Spannungsschwelle für den Gasableiter: 1000V

Da der Gasableiter langsam ist liegt über einen Zeitraum von mehreren µS 
die volle Höhe des Störimpulses an.
Ab da beträgt die Brennspannung des Gasableiters ca. 30V
Es bleibt ein Rest von 1450 V gegen Erde und einer von 2200V zwischen L 
und N.

Für einen Netztrafo ist das kein Problem, der lächelt nur leise dazu.
Ein Schaltnetzteil usw. hats da schon nicht mehr so leicht, es hängt von 
diesem selber ab ob es die kurze Zeit bis der Ü-Schutz eingreift 
verkraftet.

Zu bedenken ist dass kurze Zeit eine hohe Spannung anliegt und ob die 
Luft/Kriechstrecken der Geräte das aushalten oder ob sie die 
Überspannung auf ihre Sekundärseite, und damit auf das angeschlossene 
"Datennetz" geben oder nicht.

 Kurt

von Gu. F. (mitleser)


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Thomas E. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Man sollte das mal testen. ( Eventuell kennt hier jemand einen,
>> der die Möglichkeiten hat).
>
> Lass den bloß schlafen. Der erzählt uns sonst noch, daß die Blitze
> sowieso erst in der Steckdose entstehen.

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