Hallo, bei meinem alten Schrank sind einige Einlass-Schlösser beschädigt (siehe Bild). Der silberne Schiebemechanismus ist an zwei Stellen gebrochen. Vom Material her würde ich auf Aluminium tippen, denn es ist nicht magnetisch und Lötzinn lässt sich leicht von der Oberfläche wieder abkratzen. Das Ganze ist sehr eng gebaut, die Kästchen im Hintergrund sind 1cm groß. Was meint ihr, kann man das Schloss noch retten? Und wie?
Schloss(Er) schrieb: > Was meint ihr, kann man das Schloss noch retten? Und wie? Vielleicht nachgießen lassen? Gipsabruck oder so? 3D Druck gibts ja auch in Metall...
Alu eher nicht, komplexe Formen in Alu gießen ist aufwändig. Für sowas wird gern Zink-Druckguss verwendet. Wenn die Farbe im Foto korrekt und nicht nur verdreckt ist könnte es auch Messing oder Bronze sein (das Gehäuse, nciht der Riegel).
Schloss(Er) schrieb: > bei meinem alten Schrank sind einige Einlass-Schlösser beschädigt Solche Schlösser gibts doch fürn Appel und n Ei im Baumarkt. Hast Du da nichts gefunden? Das Loch in der Holztür anzupassen geht allemal leichter als ein kompliziert geformtes Metallteil zu reparieren.
Es gibt Aluminium/Weißmetall-Lötpaste die man einsetzen könnte. Dabei wäre es unwichtig ob es nun Aluminium oder Zink-Druckguss ist oder ein anderes Weißmetall. z.B. diese: http://www.tmp-loettechnik.de/shop/produkt/7/3/tmp-aluminium-loetpaste--auch-fuer-weissmetall/
Ein Laserschweiß-Gerät habe ich leider nicht, müsste ich mir mal zulegen. Nachgießen habe ich noch nicht gemacht, hört sich aber sehr aufwendig an. Das Gehäuse ist vermutlich Messing oder Bronze, es ist auch nicht magnetisch. Nur der Bügel rechts ist magnetisch. Leider fehlt mir ein Röntgenfluoreszenzanalyse-Gerät für die genauere Bestimmung des Materials, sollte ich mir auch mal zulegen ;) Im Baumarkt habe ich solche Schlösser noch nicht gefunden. Das mit der Aluminium/Weißmetall-Lötpaste hört sich interessant an. Würde das so funktionieren : die Lotpaste auf die Bruchstellen auftragen, dann zusammendrücken und mit einem Gasbrenner erhitzen? Was haltet ihr von: Schweißen, Kleben, Zusammenschmelzen, ...?
Das Teil ist jetzt nicht sonderlich Komplex... Daher würde ich es einfach neu aus mehreren Stücken Stahl feilen bzw. die groben Formen ausarbeiten, zusammenschweißen und dann sauber feilen. Das sind an der Platte auch nur 9 Bohrungen. Dann die anderen Teile fast gar nicht zu bearbeiten und können fast einfach nur angeschweißt werden. Vielleicht einen Tag Arbeit, wenn man es ordentlich und gewissenhaft macht. Gut, vielleicht auch aus Edelstahl. Den habe ich aber noch nicht gefeilt, könnte vielleicht etwas zäh sein ;)
Vielleicht auch mal auf dem Flohmarkt nach Ersatz suchen oder einen alt eingesessen Schreiber fragen.
Schweißer und Feiler (Gast), das Nachbauen klingt ja nach einer Strafarbeit ;) Mir wäre der einfachste Weg am liebsten.
Haefele oder Hettich. Mal durch alle Webseiten durchwühlen und dann bestellen. Grüße Bernd
Auf die Schnelle fallen mir folgende Szenarien ein: 1. Alten Tischler nach dem "Namen" fragen und dann Bing oder Google besuchen. Bestimmt haben die Holzwürmer auch eine eigene Seite im Internet. 2. Ausmessen und feilen. Da stellt man allerdings fest, wie's um die ach so tollen, eigenen, handwerklichen Fähigkeiten steht. 3. Ausmessen und Drucken (ev. lassen). Es gibt Firmen, die praktisch alle möglichen Materialien drucken. 4. Ausmessen und mit einem Laserschweißgerät reparieren. Manche Juweliere und Schmuckfertiger wissen wo so ein Ding steht. 5. Austauschen des gesamten Schlosses.
Hi, Schloss(Er) schrieb: > Das mit der Aluminium/Weißmetall-Lötpaste hört sich interessant an. > Würde das so funktionieren : die Lotpaste auf die Bruchstellen > auftragen, dann zusammendrücken und mit einem Gasbrenner erhitzen? Theoretisch ja, praktisch habe ich aber durchaus Zweifel an der Langzeitzuverlässigkeit der Lötstellen. Zwar steht bei der Lötpaste das die Lötstelle theoretisch stabiler sein soll - aber wenn überhaupt, dann gilt diese Angabe sicher nur für absolut perfekte Verarbeitung. Da das Teil an diesen Stellen schon mal gebrochen ist dürfte die Kraft da nicht ganz klein sein, die dort wirkt. Es ist aber ein reines Bauchgefühl - tatsächlich mit Fakten belegen kann ich das nicht. Möglichwerweise liege ichauch völlig falsch. Sebastian S. schrieb: > 2. Ausmessen und feilen. Da stellt man allerdings fest, wie's um die > ach so tollen, eigenen, handwerklichen Fähigkeiten steht. > 3. Ausmessen und Drucken (ev. lassen). Es gibt Firmen, die praktisch > alle möglichen Materialien drucken. In diese Reihe würde ich dann noch ausmessen, am PC zeichnen und (zweiteilig) Fräsen lassen hinzufügen. Das komplizierte dabei ist alleine die Zeichnung. Die muss aber für den 3d Druck auch gemacht werden, fürs Fräsen würde sogar 2d reichen... Vom Material und der Größe her sollte das zumindest in der zweiteiligen Variante (später zusammenschrauben) auf jeder besseren Käsefräse gehen. Ob es sich lohnt liegt halt daran ob man jemanden im Bekanntenkreis hat der eine solche Fräse (Modellbauer bspw.) hat und das im Austausch gegen einen anderen Gefallen gerne macht, oder ob man das Fräsen teuer im Auftrag geben muss. (Wobei die echte Arbeit wie geschrieben in der Zeichnung liegt) Und natürlich liegt es am Wert (Finanziell und/oder Ideell) des Stückes bzw. welchen Unterschied ein funktionsgleiches, aber optisch anderes ggf. mit notwendigen Anpassungen verbundenes, Schloss für das Objekt bedeuten würde. Denn das sollte klar sein: Wenn es nur um die Funktion geht, dann ist der Neukauf eines ähnlichen -wenn auch optisch abweichenden- anderen Schlosses sicher die billigste und einfachste Art die Funktion auch langfristig wieder herzustellen. Gruß Carsten
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Wie schon geschrieben gibt es unzählige Möglichkeiten. Ich würde nicht versuchen das Druckguss Teil zu reparieren, wie geschrieben ist es wahrscheinlich Zink. Mir einfachen Mitteln neu anfertigen: Messingblech, Laubsäge, die Stege aus 4-Kantmaterial und auflöten. So hätte ich das früher gemacht. Heute würde ich das wohl aus Bronze infiltriertem Stahl 3d drucken lassen, wird ca. 20- 30€ kosten. Zeitaufwand für CAD und Daten abschicken vielleicht 15 Minuten...
asdfre schrieb: > Laserschneiden lassen. Dürfte nicht so leicht sein, weil da in der Tiefe noch der Sperrriegel ist. Laser klappt gewöhnlich nur bei flachen Werkstücken.
butsu schrieb: > Heute würde ich das wohl aus Bronze infiltriertem Stahl 3d drucken > lassen, wird ca. 20- 30€ kosten. Naja, ein neues Schloss aus dem Baumarkt dürfte vermutlich nur ein Zehntel davon kosten... Notfalls baut man ein solches Schloss aus dem am Strassenrand stehenden Sperrmüll aus.
Ich würde Draht erodieren. (Dürfte so 50 Euro kosten) Mehrere Bleche (Messing ,10 Stück?) übereinander als Paket mit Schrauben fixieren. Selber Startloch bohren ausmessen und eine Zeichnung anfertigen. Dann eine Metallbutze aufsuchen, am besten Werkzeugbau. Die Stege (oder Abstandshalter?) auflöten. Edit: Ist Zinkdruckguss. Sieht man an den Auswerferabdrücken. Also doch nichts antikes wie ich vorher vermutet habe.
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