Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Einlass-Schloss reparieren (mit Bild)


von Schloss(Er) (Gast)


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Hallo,

bei meinem alten Schrank sind einige Einlass-Schlösser beschädigt (siehe 
Bild). Der silberne Schiebemechanismus ist an zwei Stellen gebrochen. 
Vom Material her würde ich auf Aluminium tippen, denn es ist nicht 
magnetisch und Lötzinn lässt sich leicht von der Oberfläche wieder 
abkratzen.

Das Ganze ist sehr eng gebaut, die Kästchen im Hintergrund sind 1cm 
groß.

Was meint ihr, kann man das Schloss noch retten? Und wie?

von Größenwahn.. (Gast)


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Na klar : Laserschweißen

von Nick S. (c0re)


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Schloss(Er) schrieb:

> Was meint ihr, kann man das Schloss noch retten? Und wie?

Vielleicht nachgießen lassen? Gipsabruck oder so? 3D Druck gibts ja auch 
in Metall...

von Metallograf (Gast)


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Alu eher nicht, komplexe Formen in Alu gießen ist aufwändig.

Für sowas wird gern Zink-Druckguss verwendet. Wenn die Farbe im Foto 
korrekt und nicht nur verdreckt ist könnte es auch Messing oder Bronze 
sein (das Gehäuse, nciht der Riegel).

von Harald W. (wilhelms)


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Schloss(Er) schrieb:

> bei meinem alten Schrank sind einige Einlass-Schlösser beschädigt

Solche Schlösser gibts doch fürn Appel und n Ei im Baumarkt.
Hast Du da nichts gefunden? Das Loch in der Holztür anzupassen
geht allemal leichter als ein kompliziert geformtes  Metallteil
zu reparieren.

von Metallograf (Gast)


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Es gibt Aluminium/Weißmetall-Lötpaste die man einsetzen könnte. Dabei 
wäre es unwichtig ob es nun Aluminium oder Zink-Druckguss ist oder ein 
anderes Weißmetall.

z.B. diese:
http://www.tmp-loettechnik.de/shop/produkt/7/3/tmp-aluminium-loetpaste--auch-fuer-weissmetall/

von Schloss(Er) (Gast)


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Ein Laserschweiß-Gerät habe ich leider nicht, müsste ich mir mal 
zulegen.

Nachgießen habe ich noch nicht gemacht, hört sich aber sehr aufwendig 
an.

Das Gehäuse ist vermutlich Messing oder Bronze, es ist auch nicht 
magnetisch. Nur der Bügel rechts ist magnetisch. Leider fehlt mir ein 
Röntgenfluoreszenzanalyse-Gerät für die genauere Bestimmung des 
Materials, sollte ich mir auch mal zulegen ;)

Im Baumarkt habe ich solche Schlösser noch nicht gefunden.

Das mit der Aluminium/Weißmetall-Lötpaste hört sich interessant an. 
Würde das so funktionieren : die Lotpaste auf die Bruchstellen 
auftragen, dann zusammendrücken und mit einem Gasbrenner erhitzen?

Was haltet ihr von: Schweißen, Kleben, Zusammenschmelzen, ...?

von Schweißer und Feiler (Gast)


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Das Teil ist jetzt nicht sonderlich Komplex...

Daher würde ich es einfach neu aus mehreren Stücken Stahl feilen bzw. 
die groben Formen ausarbeiten, zusammenschweißen und dann sauber feilen.
Das sind an der Platte auch nur 9 Bohrungen. Dann die anderen Teile fast 
gar nicht zu bearbeiten und können fast einfach nur angeschweißt werden.

Vielleicht einen Tag Arbeit, wenn man es ordentlich und gewissenhaft 
macht.

Gut, vielleicht auch aus Edelstahl. Den habe ich aber noch nicht 
gefeilt, könnte vielleicht etwas zäh sein ;)

von Schweißer und Feiler (Gast)


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Vielleicht auch mal auf dem Flohmarkt nach Ersatz suchen oder einen alt 
eingesessen Schreiber fragen.

von Schweißer und Feiler (Gast)


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Schweißer und Feiler schrieb:
> Schreiber

Schreiner natürlich!

von Schloss(Er) (Gast)


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Schweißer und Feiler (Gast), das Nachbauen klingt ja nach einer 
Strafarbeit ;)

Mir wäre der einfachste Weg am liebsten.

von Cyborg (Gast)


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Aus einem Metallklotz fräsen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Haefele oder Hettich.

Mal durch alle Webseiten durchwühlen und dann bestellen.

Grüße Bernd

von Sebastian S. (amateur)


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Auf die Schnelle fallen mir folgende Szenarien ein:
1. Alten Tischler nach dem "Namen" fragen und dann Bing oder
   Google besuchen. Bestimmt haben die Holzwürmer auch eine
   eigene Seite im Internet.
2. Ausmessen und feilen. Da stellt man allerdings fest, wie's um die
   ach so tollen, eigenen, handwerklichen Fähigkeiten steht.
3. Ausmessen und Drucken (ev. lassen). Es gibt Firmen, die praktisch
   alle möglichen Materialien drucken.
4. Ausmessen und mit einem Laserschweißgerät reparieren. Manche
   Juweliere und Schmuckfertiger wissen wo so ein Ding steht.
5. Austauschen des gesamten Schlosses.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Schloss(Er) schrieb:
> Das mit der Aluminium/Weißmetall-Lötpaste hört sich interessant an.
> Würde das so funktionieren : die Lotpaste auf die Bruchstellen
> auftragen, dann zusammendrücken und mit einem Gasbrenner erhitzen?

Theoretisch ja, praktisch habe ich aber durchaus Zweifel an der 
Langzeitzuverlässigkeit der Lötstellen. Zwar steht bei der Lötpaste das 
die Lötstelle theoretisch stabiler sein soll - aber wenn überhaupt, dann 
gilt diese Angabe sicher nur für absolut perfekte Verarbeitung. Da das 
Teil an diesen Stellen schon mal gebrochen ist dürfte die Kraft da nicht 
ganz klein sein, die dort wirkt.

Es ist aber ein reines Bauchgefühl - tatsächlich mit Fakten belegen kann 
ich das nicht. Möglichwerweise liege ichauch völlig falsch.

Sebastian S. schrieb:
> 2. Ausmessen und feilen. Da stellt man allerdings fest, wie's um die
>    ach so tollen, eigenen, handwerklichen Fähigkeiten steht.
> 3. Ausmessen und Drucken (ev. lassen). Es gibt Firmen, die praktisch
>    alle möglichen Materialien drucken.

In diese Reihe würde ich dann noch ausmessen, am PC zeichnen und 
(zweiteilig) Fräsen lassen hinzufügen. Das komplizierte dabei ist 
alleine die Zeichnung. Die muss aber für den 3d Druck auch gemacht 
werden, fürs Fräsen würde sogar 2d reichen...


Vom Material und der Größe her sollte das zumindest in der zweiteiligen 
Variante (später zusammenschrauben) auf jeder besseren Käsefräse gehen.

Ob es sich lohnt liegt halt daran ob man jemanden im Bekanntenkreis hat 
der eine solche Fräse (Modellbauer bspw.) hat und das im Austausch gegen 
einen anderen Gefallen gerne macht, oder ob man das Fräsen teuer im 
Auftrag geben muss. (Wobei die echte Arbeit wie geschrieben in der 
Zeichnung liegt)

Und natürlich liegt es am Wert (Finanziell und/oder Ideell) des Stückes 
bzw. welchen Unterschied ein funktionsgleiches, aber optisch anderes 
ggf. mit notwendigen Anpassungen verbundenes, Schloss für das Objekt 
bedeuten würde.

Denn das sollte klar sein: Wenn es nur um die Funktion geht, dann ist 
der Neukauf eines ähnlichen -wenn auch optisch abweichenden- anderen 
Schlosses sicher die billigste und einfachste Art die Funktion auch 
langfristig wieder herzustellen.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von butsu (Gast)


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Wie schon geschrieben gibt es unzählige Möglichkeiten. Ich würde nicht 
versuchen das Druckguss Teil zu reparieren, wie geschrieben ist es 
wahrscheinlich Zink.

Mir einfachen Mitteln neu anfertigen: Messingblech, Laubsäge, die Stege 
aus 4-Kantmaterial und auflöten. So hätte ich das früher gemacht.

Heute würde ich das wohl aus Bronze infiltriertem Stahl 3d drucken 
lassen, wird ca. 20- 30€ kosten. Zeitaufwand für CAD und Daten 
abschicken vielleicht 15 Minuten...

von asdfre (Gast)


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Oder Zeichnen und Laserschneiden lassen.


asdfre

von Cyborg (Gast)


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asdfre schrieb:
> Laserschneiden lassen.

Dürfte nicht so leicht sein, weil da in der Tiefe noch der
Sperrriegel ist. Laser klappt gewöhnlich nur bei flachen
Werkstücken.

von Harald W. (wilhelms)


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butsu schrieb:

> Heute würde ich das wohl aus Bronze infiltriertem Stahl 3d drucken
> lassen, wird ca. 20- 30€ kosten.

Naja, ein neues Schloss aus dem Baumarkt dürfte vermutlich
nur ein Zehntel davon kosten...
Notfalls baut man ein solches Schloss aus dem am Strassenrand
stehenden Sperrmüll aus.

von Thomas B. (thombde)


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Ich würde Draht erodieren. (Dürfte so 50 Euro kosten)
Mehrere Bleche (Messing ,10 Stück?) übereinander als Paket mit Schrauben 
fixieren.
Selber Startloch bohren ausmessen und eine Zeichnung anfertigen.
Dann eine Metallbutze aufsuchen, am besten Werkzeugbau.
Die Stege (oder Abstandshalter?) auflöten.

Edit:
Ist Zinkdruckguss.
Sieht man an den Auswerferabdrücken.
Also doch nichts antikes wie ich vorher vermutet habe.

: Bearbeitet durch User
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