Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensator maximale (Lade-)Spannung


von Rudi (Gast)


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Auf Kondensatoren ist ja immer eine maximale Spannung aufgedruckt. Die 
Frage, die sich mit stellt, ist folgende: Ist diese Spannung einfach nur 
die Spannung, bis zu der der Kondensator maximal geladen werden darf 
oder ist es auch die Spannung die maximal an den Kondensator angelegt 
werden darf?
Man könnte einen Kondensator für 12V ja mit 100V aufladen und aufhören 
sobald die 12V erreicht sind (vorausgesetzt man ist schnell genug oder 
die Kapazität ist hoch genug). Würde dem C das schaden?

von Luca E. (derlucae98)


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Rudi schrieb:
> Würde dem C das schaden?

Nein, denn er sieht ja nur die 12V.

von Rudi (Gast)


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Alles klar, danke!

von Homo Habilis (Gast)


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Rudi schrieb:
> man ist schnell genug und / oder
> die Kapazität ist hoch genug

...würde ich sagen. Je niederohmiger (und damit "idealer"), also - als 
allgemeiner Ansatz - je stromlieferfähiger, die Spannungsquelle ist, um 
so höher wird dieser Ladestromstoß sein, und um so kürzer andauern.

Du mußt also schon sehr, sehr schnell sein - sehr ...

Willst Du nicht lieber sagen, um welche Größen/Geräte/Werte (also alle 
bekannten und ermittelbaren Daten) es genau geht?

Du kannst natürlich auch durch try&error, also "per demolition" eines 
oder eher mehrerer Versuchs-Kondensatoren, eine sinnvolle Kombination 
herausfinden.

Aber - willst Du das?

von Werner M. (Gast)


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Rudi schrieb:
> Ist diese Spannung einfach nur
> die Spannung, bis zu der der Kondensator maximal geladen werden darf
> oder ist es auch die Spannung die maximal an den Kondensator angelegt
> werden darf?

Wenn die Spannung am Kondensator anliegt, ist er mit dieser Spannung 
aufgeladen. Sonst liegt sie nicht am Kondensator an, sondern irgendwo 
anders.

von Rudi (Gast)


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Homo Habilis schrieb:
> Willst Du nicht lieber sagen, um welche Größen/Geräte/Werte (also alle
> bekannten und ermittelbaren Daten) es genau geht?

Also es geht um Supercaps. Habe da welche mit 500F 2,7V. Da 2,7V nicht 
so einfach zu "finden" sind und das Aufladen dabei doch ziemlich lange 
dauert, habe ich diese Frage gestellt. Würde sie dann mit 12 oder 5V 
laden und zu gegebener Zeit abschalten.

von Helmut L. (helmi1)


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Rudi schrieb:
> Also es geht um Supercaps. Habe da welche mit 500F 2,7V. Da 2,7V nicht
> so einfach zu "finden" sind und das Aufladen dabei doch ziemlich lange
> dauert, habe ich diese Frage gestellt. Würde sie dann mit 12 oder 5V
> laden und zu gegebener Zeit abschalten.

Kondensatoren werden mit einem Strom geladen. Deine Spannung am 
Kondensator ergibt sich dann zu.

Uc = (I * t)/C oder

t = (Uc * C)/I

Bei I = const. waehrend des Ladevorganges.

von Otto (Gast)


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Ok, also war die erste Antwort ja korrekt und ich kann die Spannung 
anlegen, auf die ich Lust habe, wenn ich die dann rechtzeitig wieder 
wegnehme.

von Stefan F. (Gast)


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Ich glaube, du hast da was nicht verstanden. Wenn du einen Elko direkt 
an eine 100V Batterie anschließt, wird er annähernd sofort auf 100V 
geladen sein, weil der Ladestrom sehr hoch sein wird.

Was du vor hast setzt einen niedrigen Ladestrom voraus, den du nur durch 
eine entsprechende Schaltung zwischen Stromquelle und Kondensator 
erreichst. Zum Beispiel durch einen Widerstand:
1
                100k Ω
2
 +--------------[===]--------+
3
 |                           |
4
=== Batterie                === Kondensator
5
 |  100V                     |   1000µF 16V
6
 +---------------------------+

So wird sich der Kondensator langsam aufladen und die Spannung immer 
weiter ansteigen.

von MaWin (Gast) (Gast)


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Wenn die Spannungsquelle 0 Ohm Innenwiderstand hat (angenommen) und 
100V, dann ist der Kondensator bereits nach einer Pikosekunde (bzw 
unendlich kurzer Zeit) auf 100V, weil dieser im Einschaltmoment 0 Ohm 
hat und die gesamte Spannung dort abfällt.
Wenn du den Strom nun z.B. durch einen Vorwiderstand (oder durch den 
Innenwiderstand der Spannungsquelle) begrenzt, dann liegen nicht mehr 
die 100V am Kondensator an. Dann erübrigt sich deine Eingangsüberlegung.

von Otto (Gast)


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Da ich keine Quelle ohne Innenwiderstand kenne, ich keine 100V verwenden 
werde und mein Kondensator 500F hat, werde ich schon schnell genug sein. 
Im Gegenteil ich werde sogar ziemlich lange warten müssen, da ich keine 
Quelle habe, die genug Strom liefert.

von Stefan F. (Gast)


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500F ? Zeig mal ein Foto. Wo kann man solche Monströsen Dinger kaufen?

Bedenke, dass der Kondensator sehr viel Energie speichern kann. Eine 
falsche Anwendung mangels Fachwissen kann schlimme Folgen haben.

Auf jeden Fall solltest du die Ladezeit berechnen, bevor du da mit 
völlig falschen Annahmen heran gehst. Du wirst dabei wohl auch den 
Innenwiderstand des Kondensators berücksichtigen müssen.

von Otto (Gast)


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http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2050601.m570.l1313.TR12.TRC2.A0.H0.Xkondensator+500f.TRS0&_nkw=kondensator+500f&_sacat=0

Ja, ich passe schon auf. Wichtig war mir das Ganze nur, damit ich das 
Ding nicht schrotte.

von Luca E. (derlucae98)


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Rudi schrieb:
> Da 2,7V nicht
> so einfach zu "finden" sind und das Aufladen dabei doch ziemlich lange
> dauert,

Warum erzeugst du die 2,7V nicht mit einem Linearregler wie dem LM317 
oder LM350?

von Stefan F. (Gast)


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Wolltest du sie nicht auf 12V aufladen? Die sind nur für 2,7V geeignet.

Besorge Dir ein Datenblatt, aus dem Du den maximalen Ladestrom und den 
Innenwiderstand entnehmen kannst.

Ich finde, dass diese Dinger im Vergleich zur Kapazität winzig sind. 
Irgendwo wird ein Haken sein. Schau mal: 
Beitrag "Green-Cap/Super-Cap 2.7V 500F - fake?"

von Homo Habilis (Gast)


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Otto schrieb:
> http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2...

Dieser Link führt zu einer Auflistelung, nicht zu einem (/mehreren/einer 
Kombi aus) konkreten Bauteil(/e/n).

Zu den allermeisten Bauteilen (und das bevorzuge ich - bis auf 
Schenkungen vielleicht - doch sehr, bzw. schließe welche ohne dann 
aus)...

...gibt es Datenblätter und/oder Zusatzinformationen.

Werner M. schrieb:
> Wenn die Spannung am Kondensator anliegt, ist er mit dieser Spannung
> aufgeladen. Sonst liegt sie nicht am Kondensator an, sondern irgendwo
> anders.

Das ist richtig. Zu betrachten ist deshalb (zumindest anfänglich - und 
weiter wird man evtl. gar nicht kommen) der Strom - und auch dafür 
gibt es bei Bauteilen eine Begrenzung. Nur, weil dieser Strom nicht 
draufsteht, heißt das nicht, daß der grenzenlos sein darf.

Doppelschichtkondensatoren haben einen recht großen Innenwiderstand - 
dieser begrenzt zwar teils den Ladestrom(-stoß) bei Anlegen einer 
niederohmihen Spannungsquelle, aber dabei entsteht eine (evtl. extrem 
große) Verlustleistung ---> Ende.

Es mag noch mehr Effekte geben (oder besser zu beschreiben sein - bitte 
andere User um Korrektur/Ergänzung), ich kenn mich damit nicht besonders 
aus, aber insoweit dürftest Du diese meine Warnungen ernst nehmen - zu 
99% stimmt das schon so.

Ganz so einfach ist das also nicht.

von Homo Habilis (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Besorge Dir ein Datenblatt, aus dem Du den maximalen Ladestrom und den
> Innenwiderstand entnehmen kannst.

Stefan war schneller... ^^

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