Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie wählt man den Widerstand zum sicheren Entladen eines Kondensators im Schaltkreis wenn Gerät aus


von Condensator (Gast)


Lesenswert?

Wenn man nicht möchte, dass ein Kondensator nach dem Ausschalten noch 
lange Strom führt, dann baut man ja, wenn ich mich nicht irre zum 
Kondensator einen Widerstand parallel.

Im Betrieb dürfte der Widerstand aber ein Störfaktor sein, zumal er auch 
unnötig Strom verbraucht, weswegen man wahrscheinlich einen hochohmigen 
im Megaohmbereich wählen dürfte, aber der sorgt dann natürlich im 
ausgeschalteten Zustand für eine sehr lange Entladezeit.

Wie geht man da also beim Schaltungsdesign richtig vor, um solche 
Kondensatoren innerhalb der Schaltung von der Schaltung nach dem 
Ausschalten zu entladen? Wie wählt man die Größe des Widerstands oder 
gibt es da sogar ganz andere Lösungen?

: Verschoben durch User
von SonicHazard (Gast)


Lesenswert?

Condensator schrieb:
> Wenn man nicht möchte, dass ein Kondensator nach dem Ausschalten noch
> lange Strom führt,

darf man die Spannung am Kondensator nicht ändern.

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


Lesenswert?

Condensator schrieb:
> Wie wählt man die Größe des Widerstands oder
> gibt es da sogar ganz andere Lösungen?

 Eine LED ist für so etwas viel besser geeignet und zeigt ausserdem
 ob die Schaltung mit Strom versorgt wird.

von Unwissender (Gast)


Lesenswert?

tau = R * C
Soll er nach 10 Sekunden auf ca. 0V entladen sein, dann muessen 5tau=10s 
vergehen.
5tau = 10s = 5 * RC.
C ist bekannt. Loese nach R auf. Beeinflusst das R die Schaltung zu 
sehr, muss die Zeit erhoeht oder die Schaltung geaendert werden.

Ich hoffe, dass das nicht deine Frage war.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Condensator schrieb:

> Wie geht man da also beim Schaltungsdesign richtig vor, um solche
> Kondensatoren innerhalb der Schaltung von der Schaltung nach dem
> Ausschalten zu entladen? Wie wählt man die Größe des Widerstands oder
> gibt es da sogar ganz andere Lösungen?

Nach DIN VDE 0100-410: Kondensatoren mit mehr als 1Ws Ladung müssen mit 
einem Parallelwiderstand versehen sein der sie in weniger als 1 Minute 
entlädt (auf unter 48V).

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Es spricht aber auch nichts dagegen, den Widerstand in Abhängigkeit von 
der Eingangsspannung zu oder abzuschalten, bzw. neben einem 
vorgeschriebenen einen funktionalen zu setzen.

von Condensator (Gast)


Lesenswert?

Achim S. schrieb:
> Es spricht aber auch nichts dagegen, den Widerstand in
> Abhängigkeit von
> der Eingangsspannung zu oder abzuschalten, bzw. neben einem
> vorgeschriebenen einen funktionalen zu setzen.

Wie sieht so eine Schaltung aus?

von GreenIslander (Gast)


Lesenswert?


von Manfred K. (mkch)


Lesenswert?

Hallo,
der Kondensator wird ja irgendeinen Zweck erfüllen und normalerweise 
auch durch ihn entladen. In der Praxis setzt man bei Kondensatoren in 
Leistungskreisen Dauerentladewiderstände ein, die im 3-stelligem Kiloohm 
bis Megohm-Bereich liegen. Mit der Verlustleistung muss man leben, weil 
zusätzliche Schaltgeräte vielleicht den Wirkungsgrad geringfügig 
verbessern, dafür die Verfügbarkeit drastisch reduzieren. Im unteren 
Spannungsbereich verwendet man oft Entladedioden hin zur 
Stromversorgung.
Viele Grüße Manfred

von Trumpeltier (Gast)


Lesenswert?

Marc V. schrieb:
> Condensator schrieb:
>> Wie wählt man die Größe des Widerstands oder
>> gibt es da sogar ganz andere Lösungen?
>
>  Eine LED ist für so etwas viel besser geeignet und zeigt ausserdem
>  ob die Schaltung mit Strom versorgt wird.

Hmm. Eine LED ohne Vorwiderstand ist nicht sinnvoll. Und mit dem 
Vorwiderstand ist das Thema schon wieder beim Ursprung angekommen.

Wenn es gut gehen muss, ist eine Stromquelle am Besten, also eine 
simple, mit BIP. Da geht die Entladung linear und damit schnell. Am 
Besten gekoppelt mit einer Eingangsspannungserkennung.

Muss es simpel sein:
Den Widerstand wählt man über die Entladekurve. Wie lange darf es 
dauern, bis die Schaltung z.B. auf unter 60V ist?
U(t) = Umax * exp(-t/Tau); Tau=RC
Das stellst du jetzt nach R um und setzt ein.
Bin ich jetzt zu faul zu.

Umax = Was die Betriebsspannung ist
U(t) = was nach t drin sein darf.
t = wie lange das dauern darf

Und immer brav alle Toleranzen berücksichtigen, also fallweise +80 bei 
Elko und so. Ist ja Sicherheit, da muss das sein.
P=U²/R nicht vergessen.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Condensator schrieb:
> Wie sieht so eine Schaltung aus?

Im einfachsten Fall, wenn Gleichstrom reinkommt und die Spg höher ist 
als die ELKO-Spannung, ein pnp-Transistor am ELKO-Plus, mit Widerstand 
zur Strombegrenzung und Eingangsspannung (per Vorwiderstand) an die 
Basis.

von Garden (Gast)


Lesenswert?

So in etwa: Entladung eines Kondensators
http://et-tutorials.de/5779/entladung-eines-kondensators/

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.