Forum: Platinen Elektrolyse von FeCl2 und CuCl2


von Moritz G. (mbydq2)


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Ich möchte etwas über die Elektrolyse von verbrauchter Eisen(III)Chlorid 
Lösung erfahren.

Gefunden habe ich u.a.:
Beitrag "Fe3Cl Kupfer ausfällen"
"Als Anode diente die Kohleelektrode einer alten Zink-Kohle-Batterie und
als Kathode verwendete ich ein großes Stück Eisenblech. Den unteren
Rand des Blechs habe ich zu einer Tasche gebogen, so dass sich das
abgeschiedene Kupfer, das sich ab einer gewissen Schichtdicke vom Blech
löste, nicht auf dem Boden der Küvette absetzte, sondern aufgefangen
wurde."
und
"Aus Eisen(III)chlorid lässt sich Kupfer nicht rückgewinnen"
Offenbar zwei Menschen in unterschiedlichen Realitäten.
Beitrag "FeCl3 reaktivieren, statt zu entsorgen"
War auch noch interessant aber hat mich nicht weiter gebracht.

Als ich mich vor einer Weile schon einmal versuchte dem Thema zu nähern, 
kam ich zu dem Schluss, dass es mit zwei Stahlelektroden möglich sein 
sollte. Kohle als Anode oder Kupfer als Kathode sollten aber auch 
möglich sein solange sichergestellt ist, dass das Kupfer immer unter 
Spannung steht.
Als Problem sehe ich an der Kathode die eventuell unzureichende 
metallische Bindung des Kupfers und an der Anode ein Verlust an Chlor in 
die Gasphase. Und dann braucht man echt viel Strom und sollte die 
Spannung so niedrig wie möglich halten.
Ein einfach, schnell, schlampig aufgebauter Versuch konnte leider nur 
beweisen, dass Strom fließt und sich die Kupferkathode nicht auflöst, 
bevor etwas umfiel und sie sich doch auflöste.
Hat jemand ERFAHRUNG oder fundierte Kenntnisse? Ich weiß, dass alles 
Kupfer eine Elektrolyse durchläuft, also muss es möglich sein Kupfer an 
Kupfer abzuscheiden.

von Hp M. (nachtmix)


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Moritz G. schrieb:
> Ich weiß, dass alles
> Kupfer eine Elektrolyse durchläuft, also muss es möglich sein Kupfer an
> Kupfer abzuscheiden.

Ja, aber man macht das aus schwefelsaurer Lösung und ohne die Gegenwart 
eines Oxidationsmittels wie Fe3+ es ist.

Durch die Chlorbildung an der Anode macht auch die Elektrolyse keinen 
Spass, und dass Kupfer wird sich erst abscheiden, nachdem alles Fe3+ zu 
Fe2+ reduziert ist.
Ausserdem brauchst du ein Diaphragma, das die Lösung im Anodenraum von 
der im Kathodenraum trennt, sonst wird das Fe2+ an der Anode wieder zu 
Fe3+ oxidiert werden.

Am besten verwendet du so wenig Ätzlösung wie möglich und gibst sie, 
wenn sie erschöpft ist zum Sondermüll.
Die Panscherei mit Chemikalien solltest du dir schenken, auch wenn man 
durch die Zementation theoretisch die Abfallmenge verkleinern könnte.
Das setzt aber eine einnwandfrei funktionierende Analytik voraus, denn 
sonst gehen durch die Kupferionen die Bakterien in der Kläranlage ein.

: Bearbeitet durch User
von Moritz G. (mbydq2)


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Danke, das war schon substantieller.

Hp M. schrieb:
> Kupfer wird sich erst abscheiden, nachdem alles Fe3+ zu
> Fe2+ reduziert ist.

Solange das Eisen(III) die Elektronen mit 0,77V anzieht, das Kupfer(I) 
jedoch bloß mit 0,52V, klaut es also auch unter Spannung dem Kupfer 
weiter die Elektronen?  Das Eisen wird aber nie elementar weil Eisen(II) 
mit -0,41V die Elektronen weniger anzieht als Kupfer(I)?
Sollte man dann nicht vorübergehend Eisen(II) bilden können um dann das 
Kupfer zu entfernen und danach bildet sich das Eisen(III) von selbst aus 
dem entstandenen elementaren Chlor nachdem dieser mit dem verbliebenen 
Kupfer(I) durch ist?

Hp M. schrieb:
> Ausserdem brauchst du ein Diaphragma, das die Lösung im Anodenraum von
> der im Kathodenraum trennt, sonst wird das Fe2+ an der Anode wieder zu
> Fe3+ oxidiert werden.

Der Strom entfällt also ausschließlich auf die Ionen die sich sinnlos 
gegenseitig Elektronen wegnehmen? Elektronen die von Ion zu Ion von 
einer Elektrode zur anderen hüpfen?
Warum sollte sich überhaupt Chlorgas bilden wenn doch Kupfer oder Eisen 
weniger an ihren Elektronen hängen als Chlor?

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