Forum: Platinen Kupfer statt Blubbern, Schaum & Co. mit Subwoofer wegbassen?


von bassbub (Gast)


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Hallo,

die Idee wäre statt dem Bauen einer großen Ätzküvette oder eines großen 
Blubberbads eine große flache Schale zu nehmen und die Schale an 
halbierte Tennisbälle zu schrauben, damit sie nicht kippen kann, aber 
vibrieren kann.
Dann wird an die Schale von unten ein ausrangiertes Lautsprecherchassis 
geklebt/geschraubt/geklemmt und an eine durch einen Schaltkreis erzeugte 
Rechteckspannung gehangen, sodass ca. 50W anliegen (altes 19V 
Laptopnetzteil).

Dadurch sollte das Bad eigentlich auch gut durchmischt sein und 
zusätzlich noch der mechanische "Rütteleffekt" dazukommen, ähnlich einem 
Ultraschallbad, nur ohne die Blasenbildung.

Den großen Vorteil sehe ich im geringen Aufwand und im (bei ebener 
Platte) geringen Flüssigkeitsbedarf sowie der freien Wahl des 
Ätzmittels.

Außerdem reinigt sich so eine Schale besser als ein Schaumätzgerät oder 
eine Küvette und den Ätzvorgang könnte man theoretisch sogar in Phasen 
einteilen (mit unterschiedlich heftigen Vibrationen und 
unterschiedlicher Frequenz, reicht ja von 1 Hz bis soundsoviel Hz nach 
oben).

Dass der Lautsprecher dafür nicht gebaut ist, ist klar, und Klang 
erwartet wohl auch niemand (Wobei es interessant wäre, ob es mit 
Beethovens 9. besser funktioniert als mit Harlem Shake). Aber ein 
Lautsprecherchassis ist ja kein so empfindliches Bauteil, sondern per se 
erstmal ein Magnet und eine Spule.


Könnte das funktionieren? Das Chassis habe ich schon da, die Schale 
auch, die Tennisbälle auch, das Netzteil auch. Ich brauche also nur eine 
Holzplatte kaufen, daher gehen die Kosten gegen 0.

Etwas Sorge mache ich mir um die Fotobeschichtung. Hält die die 
Vibrationen aus?

Bin auf Meinungen gespannt

von Dieter F. (Gast)


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bassbub schrieb:
> Ich brauche also nur eine
> Holzplatte kaufen, daher gehen die Kosten gegen 0.

Und warum probierst Du es dann nicht einfach aus? Vielleicht, weil Du 
trollen willst?

von E. Schnurz (Gast)


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Du meinst so?

runter zu  "Gerhard's Method of Making Printed Circuit Boards"


https://web.archive.org/web/20060427112446/http://pacificsun.ca/~robert/pcb/pcb.htm

von bassbub (Gast)


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Dieter F. schrieb:
> bassbub schrieb:
>> Ich brauche also nur eine
>> Holzplatte kaufen, daher gehen die Kosten gegen 0.
>
> Und warum probierst Du es dann nicht einfach aus? Vielleicht, weil Du
> trollen willst?

Nein, weil ich das Ding - auch wenn es weniger Aufwand ist - immer noch 
bauen muss und es doch eine eher ungewöhnliche Methode ist. Bei der sich 
auch ein Denkfehler oder schlicht etwas, an das ich nicht gedacht habe, 
eingeschlichen haben kann.

E. Schnurz schrieb:
> Du meinst so?
>
> runter zu  "Gerhard's Method of Making Printed Circuit Boards"
>
> https://web.archive.org/web/20060427112446/http://...

Das ist ziemlich genau die Richtung, die ich mir dachte. Scheint also 
schonmal nicht unmöglich zu sein. Danke dafür.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Paul B. schrieb im Beitrag #4793957:
>>>Kupfer statt Blubbern, Schaum & Co. mit Subwoofer wegbassen?
>
> Zitat Opa: "Bass bloß uff, Junge, dasste nüscht uff's Hemde kleckerts
> von dem Zeuje!"
>
> :)
>
> MfG Paul

Die Flecken auf Kleidern und ähnlich von Fe3Cl2 verursacht lassen sich 
mit Oxalsäure in Eisenverbindungen umwandeln und dann leicht entfernen. 
Ich habe das schon ausprobiert und es funktioniert tatsächlich. 
Oxalsäure ist der "geheime" Bestandteil von diesen Fe3Cl2 
Fleckenentfernungsmitteln die im Handel oft angeboten werden.

http://www.megauk.com/datasheets/4150_MSDS_600-039_Ferric_Chloride_Stain_Remover.pdf


BTW. Der Artikel vom "Gerhard" in dem verlinkten Artikel ist übrigens 
von mir;-)


Gerhard

: Bearbeitet durch User
von knollo (Gast)


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Hallo !
Ich hab' noch ein Buch aus der nicht immer so guten alten Zeit, da war 
exakt sowas beschrieben. Patent kriegste also keins mehr ;-) Zum Antrieb 
des Lautsprechers dient ein normaler Klingeltrafo. Viel Glück beim 
ausprobieren !
MfG

von Paul B. (paul_baumann)


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Gerhard O. schrieb:
> Die Flecken auf Kleidern und ähnlich von Fe3Cl2 verursacht lassen sich
> mit Oxalsäure in Eisenverbindungen umwandeln und dann leicht entfernen.

Mit dem darunter liegenden Stoff?
;)

Ich weiß nach wie vor nicht, wozu man separate Schüttel- Rüttel und 
Blase-Mechanismen braucht. Seit >40 Jahren lege ich meine Platinen mit 
der Kupferseite nach unten AUF die Lösung. Ja -AUF die Lösung. Durch die 
Oberflächenspannung bleibt sie auch dort.

MfG Paul

von Gerhard O. (gerhard_)


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knollo schrieb:
> Hallo !
> Ich hab' noch ein Buch aus der nicht immer so guten alten Zeit, da war
> exakt sowas beschrieben. Patent kriegste also keins mehr ;-) Zum Antrieb
> des Lautsprechers dient ein normaler Klingeltrafo. Viel Glück beim
> ausprobieren !
> MfG

Psst! Jetzt hast Du mich verraten;-)

Diese Methode entdeckte auch ich in einem DDR UKW Amateurfunkbuch. Seine 
beschriebene Methode funktioniert tatsächlich vorzüglich.

Grüße,
Gerhard

von Автомат К. (dermeckrige)


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bassbub schrieb:
> Dann wird an die Schale von unten ein ausrangiertes Lautsprecherchassis
> geklebt/geschraubt/geklemmt und an eine durch einen Schaltkreis erzeugte
> Rechteckspannung gehangen, sodass ca. 50W anliegen (altes 19V
> Laptopnetzteil).

Statt des Gleichspannungsnetzteils mit Frequenzgenerator würde ich eher 
zu einem Netztrafo mit Ausgang direkt auf den Sub tendieren. 50 Hz ist 
sicherlich nicht die schlechteste Arbeitsfrequenz, die "Lautstärke" kann 
man mit Abgriffen am Trafo, Serienwiderständen oder einem Stelltrafo 
variieren. 50W ist zu viel des Guten, 5W - 15W sind sicherlich 
ausreichend.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Paul B. schrieb:
> Ich weiß nach wie vor nicht, wozu man separate Schüttel- Rüttel und
> Blase-Mechanismen braucht

Du hast eben keine Fantasie;-)))

von Gerhard O. (gerhard_)


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Автомат К. schrieb:
> bassbub schrieb:
>> Dann wird an die Schale von unten ein ausrangiertes Lautsprecherchassis
>> geklebt/geschraubt/geklemmt und an eine durch einen Schaltkreis erzeugte
>> Rechteckspannung gehangen, sodass ca. 50W anliegen (altes 19V
>> Laptopnetzteil).
>
> Statt des Gleichspannungsnetzteils mit Frequenzgenerator würde ich eher
> zu einem Netztrafo mit Ausgang direkt auf den Sub tendieren. 50 Hz ist
> sicherlich nicht die schlechteste Arbeitsfrequenz, die "Lautstärke" kann
> man mit Abgriffen am Trafo, Serienwiderständen oder einem Stelltrafo
> variieren. 50W ist zu viel des Guten, 5W - 15W sind sicherlich
> ausreichend.

Bei mir stelle ich sie Wellenkraft mit einem 50 Ohm Drahtpoti ein. 
12V/60Hz von einem kleinem Trafo.

von bassbub (Gast)


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Hm, an dem Vorschlag mit dem Trafo ist was dran, zumal es die bei Pollin 
z.B. für 12V schon für unter einen Zehner gibt. Und ein Netzkabel für 75 
Cent hat Max auch gleich.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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bassbub schrieb:
> Könnte das funktionieren?

Es bringt wenig bis nichts. Ich habe das in meiner Jugendzeit auch mal 
probiert. Lautsprecher-Chassis auf den Rücken gelegt, ein Tuch wegen der 
Spritzer darüber und dann die Fotoschale mit dem Ätzbad direkt drauf 
gestellt. Dann mit dem Tongenerator eine Frequenz gesucht, bei der auf 
der Oberfläche des Bades stehende Wellen erschienen.

Weil man sich ja solche Mühe gemacht hat, ging es gefühlt schneller 
(oder ging nur die Zeit schneller vorbei, weil man so gebannt auf die 
Wellenmuster gestarrt hat?)

Jedenfalls habe ich dann später das Geld für eine Schaumätzmaschine in 
die Hand genommen und das war ein echter Augenöffner. Damit ging es 
wirklich erkennbar schneller. Und auch viel weniger Probleme mit 
Unterätzung. Leider(?) geht Schaumätzen nur mit FeCl3 richtig gut. Ich 
bin trotzdem davon nicht weg. Allerdings mache ich zunehmend weniger 
Platinen, sondern kaufe entweder Platinen ein oder hänge mich an 
Sammelbestellungen an.

Bei aller Liebe zur Souveränität muß man die Grenzen für das, was man 
auf dem Küchentisch noch machen kann, auch nicht überstrapazieren. 
Durchkontaktieren oder Gold will man einfach nicht @home machen. Schon 
Lötstopp ist grenzwertig bei der Aufwand/Nutzen-Abschätzung. YMMV.

von michael_ (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Jedenfalls habe ich dann später das Geld für eine Schaumätzmaschine in
> die Hand genommen und das war ein echter Augenöffner.

Wieviel Platinen mußtest du da gleichzeitig machen?
Eine einzelne Platine in der Schale vorsichtig geschwenkt, ist doch in 5 
-10 Minuten fertig.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Axel S. schrieb:
> Bei aller Liebe zur Souveränität muß man die Grenzen für das, was man
> auf dem Küchentisch noch machen kann, auch nicht überstrapazieren

Der Meinung bin ich auch. Heutzutage mache ich hauptsächlich nur noch 
Platinen für Nostalgieprojekte die nicht "kommerziell" aussehen dürfen.

Für alles andere, speziell SMD mit 100+ pinnigen Käfern, nur noch 
kommerzielle Herstellung. Heutzutage sind die Kosten wirklich sehr 
günstig dafür.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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michael_ schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Jedenfalls habe ich dann später das Geld für eine Schaumätzmaschine in
>> die Hand genommen und das war ein echter Augenöffner.
>
> Wieviel Platinen mußtest du da gleichzeitig machen?

Es ging nicht um die Anzahl, sondern um Komfort.

> Eine einzelne Platine in der Schale vorsichtig geschwenkt, ist doch in 5
> -10 Minuten fertig.

Nur wenn die Lösung warm ist. Sonst sind es eher 15 Minuten. Und die 
Unterseite der Platine ist danach verkratzt (sprich: für zweilagige 
Platinen ist das Mist). Und nach 15 Minuten hat man schon deutlich 
Unterätzung.

Bei der Schaumätzmaschine, die im wesentlichen ein Behälter mit Deckel 
ist, mit angeflanschter Aquarienpumpe und einem Ausströmer aus Holz, ist 
das viel bequemer. Man spannt die Platine in den Halter und hängt den 
ein. Die Platine schwebt dann 3-5mm über der Lösung. Pumpe einschalten 
und nach 3-5 Minuten ist die Platine fertig. Eine doppelseitige Platine 
nehme ich nach ca. 2 Minuten raus, spüle sie ab und drehe sie um. Dann 
nochmal für 2 Minuten in die Maschine.

Die Lösung bleibt dauerhaft in der Maschine. Was verdunstet, wird mit 
Wasser und gelegentlich einem Schluck Salzsäure ergänzt.

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