Hallo, was würde es bringen, wenn ich in der FritzBox IPv6 aktiviere? Momentan läuft alles wie's soll. Da ich (mittlerweile) ein Freund von never-touch-a-running-system bin und ich nicht weiß, ob/was das bringt, kann hier vielleicht jemand Licht ins Dunkel bringen? Wird dadurch irgendwas schneller o.ä.? Hat es Auswirkungen auf das bestehende Setup der (W)LAN-Geräte? Ralf
Als erstes solltest du in Erfahrung bringen, ob dein Provider IPv6 überhaupt unterstützt.
Ralf schrieb: > was würde es bringen, wenn ich in der FritzBox IPv6 aktiviere? Du kannst Server erreichen, die nicht per IPv4 erreichbar sind. Derzeit dürfte diese Zahl gegen 0 gehen, aber wer weiss wie lange noch. IPv6 kann Nebeneffekte bei Stromverbrauch und Background-Apps von Mobilgeräten haben. Je nach Gerät und Firmware kann es passieren, dass Apps wie WhatsApp im Hintergrund keine Messages mehr erhalten. Da in IPv6 keine Address-Translation stattfindet, sind alle Geräte in deinem Netz einzeln identifizierbar. Dein PC geht mit einer anderen IPv6 Adresse ins Netz als dein Smartphone. > Hat es Auswirkungen auf das bestehende Setup der (W)LAN-Geräte? Wenn nur Fritz IPv6 kann, aber kein gerät im Netz, dann ist das ziemlich sinnarm.
Wenn der Provider das unterstützt und du dich damit auseinandersetzen möchtest, dann los. Wenn nicht, vergiss es einfach.
Gibt es überhaupt noch Provider die IPv4 machen? Meine letzten beiden (Vodafone und Unity Media, beides Kabelanschluss) waren und sind IPv6 only. Und das nun schon seit ein paar Jährchen... Ich würde vermuten, dass auch alle anderen Provider mittlerweile mitgezogen haben?!?
Borislav B. schrieb: > Gibt es überhaupt noch Provider die IPv4 machen? > Meine letzten beiden (Vodafone und Unity Media, beides Kabelanschluss) > waren und sind IPv6 only. Und das nun schon seit ein paar Jährchen... > > Ich würde vermuten, dass auch alle anderen Provider mittlerweile > mitgezogen haben?!? Da bist Du nicht ganz im Bilde. Mit einer neuen eigenen Fritzbox wurde ich von Vodafone sogar wieder von IPv6 auf IPv4 "zurückgestuft". Vermutlich weil die 6490 kein natives IPv6 am Anschluß beherrscht. Von IPv6 im Vodafone-Mobilnetz ganz zu schweigen.
Unitymedia hat IPv6 und Telekom auf dem Handy auch. So kann man sich bequem von unterwegs mit dem heimischen Netz verbinden.
Jene Provider, die in in den letzten Jahren erheblich Neukunden gewonnen haben, haben ein Problem mit IPv4 Adressen. Wer von DSL zu Kabel wechselt, der wechselt nicht selten von einem Provider mit grosser Anzahl IPv4-Adressen zu einem mit wenigen. Weshalb DSL Provider, die schon lange im Geschäft sind, deutlich weniger unter Druck stehen, IPv6 ohne individuelles IPv4 anzubieten, also DSlite.
Ralf schrieb: > Hat es Auswirkungen auf das > bestehende Setup der (W)LAN-Geräte? Ja, wenn dein Provider IPv6 anbietet. Diejenigen deiner Geräte welche IPv6 können sind damit vollständig offen direkt aus dem Internet erreichbar. Wenn sie die Privacy Extension nicht eingeschaltet haben dann sind sie auch noch trackbar. Offen heißt dabei, dass auch das letzte Gammel-Betriebssystem und Gadget China-Gelump, das irgendwelche Schwachstellen und offene Ports hat, die eigentlich nicht im Internet sein sollten, diese der ganzen Welt zum Spielen bereitstellen. Geil, nicht?
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H.H. schrieb: > Vermutlich weil die 6490 kein natives IPv6 am Anschluß beherrscht. Doch, das kann sie. Ebendiese 6490 ist bei Unitymedia zwar nicht die Grundkonfiguration von Unitymedia, aber als Option recht verbreitet. Und da wird sie den Privatkunden mit nativem IPv6 aber ohne individuelle IPv4-Adresse ins Haus gestellt, per DSlite. IPv4-Verbindungen des Kunden werden dabei zu einem Carrier Grade NAT System getunnelt, wodurch viele Kunden mit der gleichen IPv4 Adresse surfen. Das lokale Netz des Kunden ist per IPv6 von aussen ansprechbar, aber nicht per IPv4.
Hannes J. schrieb: > Wenn sie die Privacy Extension nicht eingeschaltet haben > dann sind sie auch noch trackbar. Diese Feature schützt effektiv Unternehmen, nicht Prívathaushalte. Denn der IPv6 Prefix bleibt mindestens im Kabelnetz erhalten, ist damit eine fixierte Kunden-ID. Einzig die Unterscheidung der einzelnen Geräte eines Kunden wird ein wenig verschleiert. Aber wenn das beispielsweise ein Notebook, ein iPhone und ein Android Tablet sind, dann sind sie immer noch leicht unterscheidbar. Umgekehrt verhält es sich allerdings, wenn man in DSlite Anschlüssen per IPv4 surft. Da man zusammen mit vielen Leuten der Region auf dem gleichen CG-NAT System landet, hat man zusammen mit diesen die gleiche IPv4-Adresse. Mit allen Vor- und Nachteilen. Tracking von IP-Adressen funktioniert dann nicht mehr. Aber wenn die IPv4 deines Nachbarn als Viren/Spam/DoS-Schleuder auf einer Blacklist landet, dann stehst du da auch drauf (Cloudflare lässt grüssen). > Offen heißt dabei, dass auch das letzte Gammel-Betriebssystem und Gadget > China-Gelump, das irgendwelche Schwachstellen und offene Ports hat, die > eigentlich nicht im Internet sein sollten, diese der ganzen Welt zum > Spielen bereitstellen. Der Router dazwischen sollte keine eingehenden Verbindungen zulassen, es sei denn du gibst sie explizit frei. Und Löcher im Router betreffen auf IPv4.
Probiers doch einfach aus, kannst es ja wieder abschalten wenns nicht tut. Bei mir gehts einwandfrei (1&1 vdsl), hab mir mal spasseshalber ne Extension im Browser installiert die die IP-v6 Unterstützung der besuchten Webseiten anzeigt, siehe Anhang. Bisher keine Klagen, weder bei mir (Linux) noch meiner Frau (Windows).
A. K. schrieb: > Doch, das kann sie. Bis vor kurzem an meinem Vodafone-Kabelanschluß und OS 6.62 IPv6 nur über Tunnelprotokoll. Wie ich aber gerade erfreut feststelle ist mit dem frischen 6.63 endlich natives IPv6 möglich (Menüpunkte wurden freigeschaltet).
H.H. schrieb: > Bis vor kurzem an meinem Vodafone-Kabelanschluß und OS 6.62 IPv6 *nur* > über Tunnelprotokoll. Meine 6490 mit 6.50 in Unitymedia vermeldet: IPv4: FRITZ!Box verwendet einen DS-Lite-Tunnel AFTR-Gateway:... IPv6: IPv6-Adresse: ..., Gültigkeit: 390818/88418s, IPv6-Präfix: .../56, Gültigkeit: 390818/88418s Dieser Präfix ändert sich nur bei Neukonfiguration von Anschluss/Box durch Unitymedia. Mir sieht das nach nativem IPv6 aus, mit Tunnel für IPv4. Ich habe eine interne Box, die extern über IPv6 direkt ansprechbar ist, für IPv4 sitzt ein IPv4/IPv6 Portforwarding-Anbieter dazwischen. Details zu IPv6 mit Fritz siehe https://avm.de/fileadmin/user_upload/Global/Service/Schnittstellen/IPv6_Technical_Note_de.pdf
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Nach IPv6 DS-lite mit dem Provider-Router, IPv4+IPv6Tunnel jetzt echtes Dualstack mit der 6490 an meinem Kabelanschluß :) Ralf schrieb: > was würde es bringen, wenn ich in der FritzBox IPv6 aktiviere? Im schlechtesten Fall: Neue Probleme. Im besten Fall: Gar nichts. > Da ich (mittlerweile) ein Freund von > never-touch-a-running-system bin Eine sehr sinnvolle Freundschaft.
H.H. schrieb: > Dualstack mit der 6490 an meinem Kabelanschluß :) Eigene 6490 gemäss neuem Gesetz? Vodafone und AVM haben sich bei diesem Thema wohl etwas gekabbelt: http://www.golem.de/news/routerfreiheit-noch-kein-ipv6-bei-vodafone-mit-eigenem-avm-kabelmodem-1608-122588.html
A. K. schrieb: > Eigene 6490 gemäss neuem Gesetz? So ist es. Alles in eigener Hand! A. K. schrieb: > Vodafone und AVM haben sich bei diesem > Thema wohl etwas gekabbelt Wohl der Grund für die IPv6 Defizite zuvor.
Hannes J. schrieb: > Diejenigen deiner Geräte welche > IPv6 können sind damit vollständig offen direkt aus dem Internet > erreichbar. > > Offen heißt dabei, dass auch das letzte Gammel-Betriebssystem und Gadget > China-Gelump, das irgendwelche Schwachstellen und offene Ports hat, die > eigentlich nicht im Internet sein sollten, diese der ganzen Welt zum > Spielen bereitstellen. Wähle: [ ] Ich habe Ahnung von Routern und Firewalls [ ] Ich habe keine Ahnung von Routern und Firewalls Tipp: Nimm 2! (hihi) A. K. schrieb: > Diese Feature schützt effektiv Unternehmen, nicht Prívathaushalte. Denn > der IPv6 Prefix bleibt mindestens im Kabelnetz erhalten, ist damit eine > fixierte Kunden-ID. Bei den Kabeldeppen bleibt normal auch die IPv4 für längere Zeit gleich. Also macht das nicht viel Unterschied. Probier IPv6 einfach mal aus. Wenn es wirklich Probleme machen sollte, kannst du es ja immer wieder abschalten. Theoretisch müsste es minimal schneller sein, da IPv6 bevorzugt behandelt wird. Und erst wenn das ergebnislos ist, wird auf IPv4 umgeschaltet.
1 | Resolving www.google.de for AF_INET6... |
2 | Connecting to server www.google.de[2a00:1450:4017:804::2003]: 80... |
3 | |
4 | Failed to connect to server with AF_INET6 |
5 | Resolving www.google.de for AF_INET... |
6 | Connecting to server www.google.de[216.58.212.3]: 80... |
T.roll schrieb: > A. K. schrieb: >> Diese Feature schützt effektiv Unternehmen, nicht Prívathaushalte. Denn >> der IPv6 Prefix bleibt mindestens im Kabelnetz erhalten, ist damit eine >> fixierte Kunden-ID. > > Bei den Kabeldeppen bleibt normal auch die IPv4 für längere Zeit gleich. > Also macht das nicht viel Unterschied. Ist doch eigentlich eine gute Sache. Ich will ja schließlich von Unterwegs meinen NAS und meine Raspis unter festen Adressen erreichen können, ohne wieder so blöde Krücken wie DynDns zu bemühen.
Du merkst dir die (halb)feste IP um kein DynDNS zu verwenden? Das wird bei IPv6 in der Tat schwieriger, deswegen gibt es ja auch dynv6 und ähnliche Dienste. Die Mobilprovider weisen mittlerweile doch auch eine echte IPv6 zu und nicht eine private zigfach genattete IPv4.
Oliver schrieb: > Du merkst dir die (halb)feste IP um kein DynDNS zu verwenden? Du merkst dir alle URLs auswendig? Ich verwende Favoriten. > Die Mobilprovider weisen mittlerweile doch auch eine echte IPv6 Alle?
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A. K. schrieb: >> Die Mobilprovider weisen mittlerweile doch auch eine echte IPv6 > > Alle? T-Mobile 3G/4G: ja. Vodafone 3G: nein.
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