Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Power-Induktionsschleife für Hörgeräte


von Kanaan (Gast)


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Guten Tag,

ich habe ein Induktionsheadset auf der Arbeit, wenn ich telefonieren 
muss.
Allerdings kommt es gelegentlich vor, dass ich beim Aufsetzen des 
Headsets zu langsam bin und der Komfort ist auch nicht so prall.

Deshalb würde ich gern was eigenes bauen, das
- einen ankommenden Anruf erkennt
- dann die Induktionsspulen in den Hörgeräten aktiviert
- und dann ohne Verkabelung Signale überträgt

Dazu brauche ich eine Art 'Power'-Induktionsschleife.
Wie wird sowas üblicherweise aufgebaut? Verstärker mit Draht am Ausgang 
und Begrenzungswiderstand? Fette Spule?

Dankeschön

von Jan W. (jannyboy)


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Das ist nicht so einfach.
Wenn das Magnetfeld des Senders zu stark ist.
können die Hörgeräte keine Daten mehr senden.
Dieses geschieht durch Last-Modulation des Sende-Feldes.

Wieso aufsetzen?
Ist der Sender nicht ein kleines Kästle in IPod Größe zum umhängen?
Die gibt es auch mit Bluetooth und Akku.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Hi,
ich hatte so etwas mal mit einem Bluetooth Modul gemacht.
Wie Du allerdings dabei die Hörgeräte automatisch umschalten willst, ist 
mir nicht so ganz klar.
Als Induktionsschleife habe ich ein 4-adriges Mauskabel verwendet (dünne 
Adern) und die Adern in Reihe geschaltet.

Gruß
Andreas

von Hermann (Gast)


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Kanaan schrieb:
> brauche ich eine Art 'Power'-Induktionsschleife

Ich habe so etwas mal vor 20 Jahren für die Hörgeräte meiner Mutter 
installiert, da die für sie erforderliche Lautstärke des Fernsehers das 
ganze Haus gestört hatte.

Dazu habe ich ein Flachbandkabel unter dem Teppich verlegt und als Spule 
verdrahtet. Länge und Drahtstärke habe ich so gewählt, dass ich die 
Spule dirkt an den Lautsprecherausgang anschließen konnte (4 oder 16 
Ohm).

Das hat problemlos funktioniert. Der Empfang war auch noch in der Etage 
darunter an der Haustür voll intakt.

Für die heutigen Hörgeräte gibt es fertige Audio-Koppler mit Funk oder 
Bluetooth.

von Harald W. (wilhelms)


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Hermann schrieb:

> Dazu habe ich ein Flachbandkabel unter dem Teppich verlegt und als Spule
> verdrahtet. Länge und Drahtstärke habe ich so gewählt, dass ich die
> Spule dirkt an den Lautsprecherausgang anschließen konnte (4 oder 16
> Ohm).

Wieviele Windungen hatte denn das Kabel und welche Ausgangsleistung
hast Dein Verstärker ca. benötigt?

> Für die heutigen Hörgeräte gibt es fertige Audio-Koppler mit Funk
> oder Bluetooth.

Solche Geräte sind m.E. stark überteuert.

: Bearbeitet durch User
von Hermann (Gast)


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Zum Telefonieren habe ich eine einfachere Lösung verwendet. Einfach ein 
Mini-Verstärker mit passenden Buchsen, der direkt zwischen das Kabel zum 
Hörer gesteckt wird. Das Mikrofon ist einfach durchgeschleift (siehe 
Anhang).
Das ist wesentlich praktischer, da nirgens etwas umgeschaltet werden 
muss.

Das geht leider nur bei Telefonen mit einem Kabel zum Hörer oder bei 
einem Headset. Bei den Schnurlosen muss man einfach ein Exemplar mit 
einstellbarer Lautstärke nehmen. Ich habe z.B. das Gigaset S850HX. Das 
ist wesentlich lauter als meine alten Gigasets und man kann es über 
Bluetooth zum Hörgerät koppeln.

von Kanaan (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Hi,
> ich hatte so etwas mal mit einem Bluetooth Modul gemacht.
> Wie Du allerdings dabei die Hörgeräte automatisch umschalten willst, ist
> mir nicht so ganz klar.
> Als Induktionsschleife habe ich ein 4-adriges Mauskabel verwendet (dünne
> Adern) und die Adern in Reihe geschaltet.
> Gruß
> Andreas

Die Hörgeräte müssen eigentlich selber nichts senden. Für das Umschalten 
gibt es eine Fernbedienung, entweder ich versuche mit lauschen am Oszi 
die Befehle zu kopieren oder ich schlachte eine der zwei Fernbedienungen 
aus.

Ich weiß übrigens, dass es sowas auch fertig gibt, sowas habe ich ja. 
Aber bis ich eingesteckt habe, umgehängt habe, etc...
Deshalb will ich nix umhängen und einstecken, sondern ein stationäres 
System.

von Hermann (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wieviele Windungen hatte denn das Kabel und welche Ausgangsleistung
> hast Dein Verstärker ca. benötigt?

Das ist zu lange her... Ich habe einfach den Lautsprecher im Fernseher 
angesehen (4, 8 oder 16 Ohm). Dann ein relativ dickes Flachbandkabel 
besorgt und mit Länge und Windungszahl auf den Ohmwert angepasst. (Man 
kann auch zB bei zu dünnem Kabel je 2 Adern parallel und dann in Reihe 
schalten) Das hat spontan gepasst und man kann normal die Lautstärke am 
Fernseher und Hörgerät einstellen. Der Draht lag durch das komplette 
Wohnzimmer, d.h. sie konnte sich normal im Raum bewegen. Und wie schon 
gesagt, sie konnte im gesamten Haus hören.

Harald W. schrieb:
> Solche Geräte sind m.E. stark überteuert.

Nee, die sind genau dafür angepasst. Es gibt den Bluetooth Sender, der 
in Line-out der Audioquelle gesteckt wird und den umgehängten Empfänger, 
der Bluetooth in Analog-Funk für das Hörgerät umsetzt.
Ich habe das iCom von Phonac. Das benutze ich als Freisprecheinrichtung 
für das Handy (praktisch im Auto und beim Skifahren mit Helm) und für 
das Gigaset 850HX und für Audio am PC. Den Bluetooth-Sender brauche ich 
dafür nicht.
Die Neuentwicklungen der Hörgeräte haben Bluetooth eingebaut (seit es 
LowPower-Bluetooth gibt). Dann braucht man den Koppler nicht mehr - ich 
weiß aber nicht, wo dann das Micro zum Sprechen sitzt. Man muss dann 
wohl in das Handy spechen. Das ist dann nur eine halbe 
Freisprecheinrichtung.

von Harald W. (wilhelms)


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Hermann schrieb:

> Das ist zu lange her... Ich habe einfach den Lautsprecher im Fernseher
> angesehen (4, 8 oder 16 Ohm). Dann ein relativ dickes Flachbandkabel
> besorgt und mit Länge und Windungszahl auf den Ohmwert angepasst. (Man
> kann auch zB bei zu dünnem Kabel je 2 Adern parallel und dann in Reihe
> schalten)

"Zu dünn" kann das Kabel garnicht sein. Im Endeffekt kommt es
für die Spule im Hörgerät darauf an, das das Produkt aus Strom
und Windungen den passenden Wert hat. Je mehr Windungen, desto
weniger Strom braucht man. Falls der Gesamtwiderstand für den
Verstärker zu gering ist, braucht man zur Ergänzung einen Wider-
stand, um den Verstärker nicht zu  überlasten.

>> Solche Geräte sind m.E. stark überteuert.
>
> Nee, die sind genau dafür angepasst. Es gibt den Bluetooth Sender, der
> in Line-out der Audioquelle gesteckt wird und den umgehängten Empfänger,
> der Bluetooth in Analog-Funk für das Hörgerät umsetzt.
> Ich habe das iCom von Phonac. Das benutze ich als Freisprecheinrichtung
> für das Handy (praktisch im Auto und beim Skifahren mit Helm) und für
> das Gigaset 850HX und für Audio am PC. Den Bluetooth-Sender brauche ich
> dafür nicht.
> Die Neuentwicklungen der Hörgeräte haben Bluetooth eingebaut (seit es
> LowPower-Bluetooth gibt).

...aber nur die teureren Geräte. Die billigen haben nur die
Induktionsspule. Und die Zusatzgeräte aus dem Hörgeräteladen
kosten meist deutlich über 100EUR. Da ist eine Induktionsschleife
im Wohnzimmer deutlich billiger.

von ichbin (Gast)


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Ich tippe mal, dass das Problem in der Erkennung des Telefonanrufes 
liegt. Wenn aber das Ruftonsignal auch mit dem Headsetausgang des 
Telefons ausgegeben wird sollte doch dem Anschluß einer externen Spule 
daran nichts entgegenstehen. Ggf müsste man eben den Audioausgang des 
Telefons noch ein wenig verstärken.
Wie das dann mit dem Mikrofon läuft weis ich nicht. Vermutlich übers 
Telefon.
Ich hab jedenfalls Geräte mit ein zwischengeschalteten Telefonclip und 
will diese Kombination der "Freisprecheinrichtung" bei der Arbeit nicht 
mehr missen!

Ichbin

von Andreas B. (bitverdreher)


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Kanaan schrieb:

>
> Ich weiß übrigens, dass es sowas auch fertig gibt, sowas habe ich ja.
> Aber bis ich eingesteckt habe, umgehängt habe, etc...
> Deshalb will ich nix umhängen und einstecken, sondern ein stationäres
> System.

Bei dieser Lösung mußt Du nichts umstecken, sondern hängst Dir dieses 
Teil um den Hals. Nix Kabel. Der Eingang geht ja über Bluetooth. Hast Du 
Dir den Schaltplan überhaupt mal angeschaut?
HG am besten auf Micro und Telefonspule parallel stellen. Das kannst Du 
Dir von Deinem HG Akustiker so programmieren lassen. Die Größe des 
Gerätes ist je nach Batteriegröße von Streichholz- bis 
Zigarettenschachtel. (bei mir ersteres). Das Ding kann man eingeschaltet 
lassen. Der Ruhestrom ist relativ gering

Stationär geht natürlich auch. Davon hattest Du aber nichts erwähnt. Ich 
bin von einem Smartphone mit Bluetooth ausgegangen.

Stationär brauchst Du etwas 50W Leistung (je nach Raumgröße). Daran 
hängt man dann ein 4-8 poliges Kabel (diemal nicht zu dünn) und schaltet 
die Adern in Reihe. Man muß dabei darauf achten, daß der Verstärker 
dabei eine Impedanz hat, die unter dem Widerstand der Induktionsschleife 
liegt.

Gruß
Andreas

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> ...aber nur die teureren Geräte. Die billigen haben nur die
> Induktionsspule. Und die Zusatzgeräte aus dem Hörgeräteladen
> kosten meist deutlich über 100EUR. Da ist eine Induktionsschleife
> im Wohnzimmer deutlich billiger.

Bestimmt nicht. Ein niederohmiger Verstärker >50W gibts nicht für'n 
Appel und nen Ei.

Die Bluetoothlösung, die ich oben gezeigt habe kostet in vergleichbarer 
Funktion beim Akustiker >300€. Selbermachen <30€.

Gruß
Andreas

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> "Zu dünn" kann das Kabel garnicht sein. Im Endeffekt kommt es
> für die Spule im Hörgerät darauf an, das das Produkt aus Strom
> und Windungen den passenden Wert hat. Je mehr Windungen, desto
> weniger Strom braucht man. Falls der Gesamtwiderstand für den
> Verstärker zu gering ist, braucht man zur Ergänzung einen Wider-
> stand, um den Verstärker nicht zu  überlasten.

Diese Idee kannst Du vergessen. Du muß eine bestimmte magnetische 
Feldstärke erreichen. Die erreichst Du nun mal aus dem Produkt von Strom 
und Windungszahl. Ohmsche Verluste bringen Dir dabei wenig.
Also dicker Draht und viele Windungen.

Gruß
Andreas

von Hermann (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Feldstärke erreichen. Die erreichst Du nun mal aus dem Produkt von Strom
> und Windungszahl

Richtig! Ich habe den alten Draht noch gefunden. Er hatte 8 Adern mit 
0,5mm Drahtdurchmesser. Ich habe da 2 Enden mit ca. 8m. Das ergibt 
0,0894Ohm/m*8*8m=5,7 Ohm. Wahrscheinlich waren die Enden auch zusammen, 
denn nach meiner Erinnerung hatte ich den ganzen Raum ausgelegt. Dann 
waren es ca. 11 Ohm. Der alter Fernseher hatte bestimmt nicht über 5 
Watt und den musste man nicht voll aufdrehen.

von Kanaan (Gast)


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Ich würde dann in die Richtung einer selbstgewickelten Schleife mit 70 
Metern 0,3-mm-Kupferlackdraht gehen und einen 100W-Verstärker 
dranhängen. So viel kosten die ja nicht mehr als Mono-Modul.

von Hermann (Gast)


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Kanaan schrieb:
> Schleife mit 70 Metern 0,3-mm-Kupferlackdraht gehen und einen 100W-Verstärker

Verstehe ich nicht. 70m? Hat der Raum 17.5*17,5m²? Wieviel Windungen? 
Eine?
Bei einer Windung hast du 0,248*70=17,4 Ohm. Bei 100W sind das 2,4A und 
der Draht glüht weg. Das ist alles nicht nachzuvollziehen, da musst du 
dich schon mal genauer äußern. Was hast du überhaupt für ein Telefon? 
Schnurlos oder mit Strippe?

Halte ich für total überdimensioniert. Jedenfalls habe ich das ganze 
Haus mit ca. 3W beschallt.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hermann schrieb:

> Kanaan schrieb:
>> Schleife mit 70 Metern 0,3-mm-Kupferlackdraht gehen und einen 100W-Verstärker
>
> Verstehe ich nicht. 70m? Hat der Raum 17.5*17,5m²? Wieviel Windungen?
> Eine?

Wenn Du einen Raum mit 3x4m hast, sind das 5 Windungen. Passt also.

Hermann schrieb:
> Halte ich für total überdimensioniert. Jedenfalls habe ich das ganze
> Haus mit ca. 3W beschallt.

Nie und nimmer. Wenn Du den Verstärker nicht ständig in Begrenzung 
fahren  willst, eine gute Feldverteilung haben willst und Du auch eine 
guten Störabstand haben möchtest (Netzbrumm) brauchtst Du mehr Leistung.
8x0.5mm² kommt hin. Das nehme ich ich normalerweise auch für einen Raum.

Gruß
Andreas

von Kanaan (Gast)


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Gedacht hätte ich 100 Windungen innerhalb eines Pults o.ä.
Die 100W sind ja ein Sinussignal, deshalb wird die reale Dauerleistung 
bei vielleicht der Hälfte liegen, verteilt auf relativ große Fläche zum 
Abstrahlen.

Der Lackdraht ist mit 90 Ohm pro km spezifiziert, bei 70m komme ich da 
auf ca. 6 Ohm. Da hat der Verstärker schon nur noch ca. 75 Watt.

von Hermann (Gast)


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Kanaan schrieb:
> Der Lackdraht ist mit 90 Ohm pro km spezifiziert

Da stimmt etwas nicht. In meinem Tabellenbuch steht für 0,3mm 0,248 
Ohm/m. Deine 90 Ohm gelten für 0,5mm. Die Werte sind für Rspez=0,0175 
Ohm*mm²/m. Bei Wiki ist 0,0169 bis 0,0175 angegeben.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Kanaan schrieb:
> Gedacht hätte ich 100 Windungen innerhalb eines Pults o.ä.
> Die 100W sind ja ein Sinussignal, deshalb wird die reale Dauerleistung
> bei vielleicht der Hälfte liegen, verteilt auf relativ große Fläche zum
> Abstrahlen.

Das macht nicht viel Sinn. Erstens hast Du bei einer kleienn Fläche das 
Problem, daß das Feld nicht homogen wird. Mach also lieber den ganzen 
Raum, aber min. 10m². Außerdem solltest Du die Schleife an den 
Verstärker anpassen. Falls du einen Verstärker mit 4Ohm hast, passen 
0.5²mm mit 120m ganz gut. Ich würde mir aber einen Verstärker suchen, 
der 2Ohm treiben kann. Dann kommst Du mit der Hälfte aus.

Hermann schrieb:
> Da stimmt etwas nicht.

Stimmt.

Gruß
Andreas

: Bearbeitet durch User
von B-Wellensurfer (Gast)


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Hallo!
Ich bitte um Entschuldigung, dass ich diesen alten Thread aufwecke, 
jedoch interessiere ich mich derzeit auch fuer den Bau einer 
Induktionsschleife mit Bluetootheingang und wuerde mir daher sehr gern 
die von Andreas B. im dritten Beitrag angehaengten Schaltungsdetails 
anschauen. Leider besitze ich die dazu notwendige Software nicht. 
Koennte jemand, der im Besitz dieser Software ist, die Dateien in ein 
PDF oder ein Bild verwandeln?
Das waere sehr nett!

von Andreas B. (bitverdreher)



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Das wurde in Eagle 6.6 erstellt. Hier die pics.
Allerdings muß ich sagen, daß ich wieder auf Kabel umgestiegen bin. Der 
Klang war einfach bescheiden. Evt. sollte man ein besseres Bluetooth 
Modul verwenden.

von B-Wellensurfer (Gast)


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Herzlichen Dank, Andreas!
Dass diese Bluetoothmodule mitunter einen ziemlich bescheidenen 
Signal/Rauschabstand am Analogausgang haben, hatte ich auch schon 
befuerchtet, nachdem ich mal auf Youtube hoerte, wie ein vom 
postapokalyptischen Erfinder mit einem solchen Modul umgeruestetes Radio 
klang:
https://www.youtube.com/watch?v=01F1gkNesAU
Da werde ich wohl erstmal mehrere Module ausprobieren muessen oder ev. 
eine guenstige Bluetoothbox schlachten.
Verwendest Du diese Systeme selbst? Ist die Uebertragungsqualitaet ueber 
eine induktive Kopplung hin zum Hoergeraet ansonsten gut? Ich moechte 
eine solche Schleife fuer meine Mutter bauen, besitze selbst aber keine 
Hoergeraete, so dass ich mir keinerlei Vorstellung darueber machen kann, 
wie es fuer einen Hoergeraetetraeger z.B. im Vergleich zu einer direkten 
Anbindung ueber Bluetooth LE Audio klingt.

von Andreas B. (bitverdreher)


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B-Wellensurfer schrieb:
> Ist die Uebertragungsqualitaet ueber
> eine induktive Kopplung hin zum Hoergeraet ansonsten gut?
Die ist hevorragend. Ja, das ist fuer mich selbst.
Du solltest aber klaeren, ob das HG Deiner Mutter auch eine 
Induktionsspule hat. Das ist heute nicht mehr selbstverstaendlich

von B-Wellensurfer (Gast)


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Nochmals vielen Dank!

Andreas B. schrieb:
> Das ist heute nicht mehr selbstverstaendlich
Was ich sehr schade finde.
Ich wusste bis gestern auch gar nicht, wie weit verbreitet 
Induktionsschleifen in oeffentlichen Gebaeuden sind und das es noch 
immer der de-facto Standard ist. Ich kam nur zufaellig darauf, weil 
meine Mutter mir erzaehlte, dass sie beim Besuch eines Vortrages in 
einer Kirche mit ihrem Hoergeraet kein einziges Wort verstehen konnte. 
Wie ich nun las,
https://de.wikipedia.org/wiki/Induktive_H%C3%B6ranlage
wird die T-Spule - sofern vorhanden - haeufig vom Hoergeraeteakustiker 
deaktiviert, um bei weniger technikaffinen Personen Verwirrungen durch 
Fehlbedienung zu vermeiden.
Mit diesem pauschalen Vorgehen wird ein Grossteil der aelteren 
Hoergeraetetraeger erheblich in ihrer Lebensqualitaet eingeschraenkt.

von Harald W. (wilhelms)


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B-Wellensurfer schrieb:

> "Hörgeräte mit Induktionsspule"
>> Das ist heute nicht mehr selbstverstaendlich
> Was ich sehr schade finde.
> Ich wusste bis gestern auch gar nicht, wie weit verbreitet
> Induktionsschleifen in oeffentlichen Gebaeuden sind und das es noch
> immer der de-facto Standard ist.

Das ist heute leider auch nicht mehr selbstverständlich. Es gibt
heutzutage immer weniger öffentche Veranstaltungen, die Induktions-
schleifen verwenden.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ich weiss ja nicht wie der aktuelle Status in D ist, aber frueher war 
das i.A. so, dass diese ganzen Induktionsanlagen in oeffentlichen 
Gebaeuden nie funktioniert hatten.
Als Schwerhoeriger Vortraege oder Theater besuchen: Vergiss es. Das ist 
einfach so.

von B-Wellensurfer (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Es gibt
> heutzutage immer weniger öffentche Veranstaltungen, die Induktions-
> schleifen verwenden.
Das ist bedrueckend und der Wikipediaartikel dann wohl erheblich zu 
optimistisch. Weisst Du, ob heutzutage alternative Verfahren in 
Deutschland verwendet werden? Im Artikel steht, dass es eine 
Bundesbaurichtlinie sei, oeffentliche Gebaeude, welche ueber eine 
Lautsprecheranlage verfuegen, auch mit einer Hoeranlage zu versehen. 
Wird dann da ein Infrarot- oder Funkverfahren verwendet? Das koennte man 
ja entsprechend z.B. auf Induktionsspule oder Bluetooth LE umsetzen.

Andreas B. schrieb:
> Als Schwerhoeriger Vortraege oder Theater besuchen: Vergiss es. Das ist
> einfach so.
Das ist extrem aergerlich, insbesondere, wenn die Mikrofontechnik 
bereits vorhanden ist (wie auch bei dem Vortrag, den meine Mutter 
besuchte). Lediglich adaequat verteilen muesste man das Signal noch.

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