Hallo, ich überlege mir ein AVR-Dargon Board zu kaufen, verstehe aber noch ein paar Dinge noch nicht. Es ist schon etwas her, dass ich Microcontroller programmiert hatte und will nun wieder frisch einsteigen. Damals auf der Schule hatten wir ein EPM900 Board mit einem LPC936 "Bond Out" Controller und Keil IDE. Es war sehr gut mit diesem zu arbeiten weil man direkt "in-circuit" debuggen konnte. Nun will ich wie gesagt wieder einsteigen. AVR soll es sein. Welcher Controller ist auf dem Board verbaut? Ich finde keinen Schaltplan auf dem ich sehe wo die Pins vom Controller hin gehen. Die müssten doch alle unten auf die 40 Lötaugen gehen, auf welche ich dann einen Sockel löte. Kann ich meine Schalter, LEDs, Sensoren und sonstige Perepherie dort dann anschließen? Spannungsversorgung kommt direkt über die USB-Schnittstelle. Ich nehme an, ich kann das Board direkt über diese programmieren. Hier müsste ich doch aber wissen welchen Chip ich über AVR Studio programmiere. Beim AVR-Dragon kann ich auch "online" debuggen. Dies mache ich über die JATAG Schnittstelle. Das mit der 6 poligen ISP Schnittstelle hatte ich schon einmal gemacht. Dazu hatte ich mir von einem Bekannten so einen AVR-Programmer ausgeliehen. Damit konnte ich über USB Pprogrammieren. Braucht man dann wieder einen anderen Programieradapter (10 polig) wenn ich über JATAG programmieren und debuggen will. Hoffe jemand hat etwas Geduld und kann mir meine Fragen beantworten. Vielen Dank, Simon
> ich überlege mir ein AVR-Dargon Board zu kaufen Soeins [0]? Das ist ein Programmieradapter, kein Entwicklungsboard. Kauf Dir einen Arduino-Nachbau (mit JTAG oder DebugWire) oder ähnliches dazu, dann kannst Du auch debuggen. [0] http://www.atmel.com/tools/AVRDRAGON.aspx
Achso, ich dachte das wäre ein Entwicklungsboard. Dass heißt wenn ich z.B. ein STK500 Board kaufe, könnte ich das AVR-Dragon über den 10 poligen JATAG mit dem dort eingesteckten Contoller verbinden, und dann diesen online debuggen? Ich hatte mir das komplett anders vorgestellt. Ich bin auf der Suche nach einem Entwicklunsboard bei dem ich auch online debuggen kann. Würde das mit dem STK und dem Dragon funktionieren? Das wären dann zusammen ja ca. 170 Euro - puh... Danke für den Tip mit dem Arduino. Ich möchte aber gerne AVR-Studio benutzen. Grüße Simon
> Danke für den Tip mit dem Arduino. Ich möchte aber gerne AVR-Studio > benutzen. Deswegen sagte ich > Arduino-Nachbau (mit JTAG oder DebugWire) oder ähnliches und > dazu Nur weil 'Arduino-Klon' auf dem PCB steht heisst das nicht, dass man die vermurkste IDE benutzen muss. HTH
> Welcher Controller ist auf dem Board verbaut? Spielt keine Rolle. Ich meine, da sind sogar mehrere drauf. > Ich finde keinen Schaltplan auf dem ich sehe wo die Pins vom > Controller hin gehen. Bei Atmel gibt es eine Bedienungsanleitung, wo alle Anschlüsse haarklein erklärt sind. Der unbestückte Bereich am Rand der Platine kann mit einem Klemmsockel und Stiftleisten bestückt werden. Dann kannst du mit losen Jumperkabeln einzelne Chips programmieren. Aber einen einzelnen Chip zu debuggen ist ziemlich sinnlos. Dazu kannst du gleich einen Simulator (ganz ohne Hardware) verwenden. Normalerweise verbindet man den Dragon jedoch mit einer komplett bestückten Schaltung. Ich hatte in mehreren Jahren noch keinen Bedarf empfunden, den unbestückten Bereich zu verwenden. > Kann ich meine Schalter, LEDs, Sensoren und sonstige > Perepherie dort dann anschließen? Nein. Der Dragon ist ein Programmieradapter und Debugger. Er muss mit einem AVR Mikrocontroller (deiner Wahl) verbunden werden, der sich auf einer anderen Platine befindet. Da kannst du dann deine Schalter und LED's anschließen. Für den Anfang kann ich die billigen Arduino Nano Clones aus China empfehlen. > Ich nehme an, ich kann das Board direkt über diese programmieren. Nein, der Dragon ist kein Experimentierboard. Du kannst ihn nicht programmieren (abgesehen von einem Firmware-Upgrade). > Ich bin auf der Suche nach einem Entwicklunsboard bei dem > ich auch online debuggen kann. Entwicklungsboard mit AVR Mikrocontroller gibt es viele, aber soweit ich weiß enthält kein einziges einen Debugger. Zum Debuggen brauchst du ein zusätzliches Gerät zwischen AVR Mikrocontrller und deinem PC, eben zum Beispiel einen Dragon oder einen Atmel ICE. Der Dragon is billiger, allerdings überstützt er einige neue Chips nicht und ist auf 32KB Programmspeicher beschränkt. Außerdem soll er recht empfindlich sein und ist daher nicht wirklich für Anfänger zu empfehlen. Preisgünstiger wirst du da was im 32bit Umfeld finden. Da gibt es für ca 10-20 Euro Sogenannte "STM32 Discovery". Das sind kleine Platinen mit STM32 Mikrocontroller, Programmieradapter und Debug-Schnittstelle - das ist fast geschenkt. > Würde das mit dem STK und dem Dragon funktionieren? Welches STK? Es gibt sehr unterschiedliche. Generell würde ich vom den STK Boards abraten, wenn du auf's Geld achten musst. Arduino Module oder Steckbretter mit einzelnen Chips sind zum Lernen genau so gut geeignet und viel billiger. Bei AVR ist Debuggen leider teuer. Ich habe noch nie JTAG benutzt, aber ich habe schon öfters mit der Debug Wire Schnittstelle von Atmel gearbeitet. Die ist in der Praxis sehr nervig, denn darüber kann man NICHT in ein laufendes Programm hinein schauen. Sondern man muss einen Unterbrechungspunkt setzen und dann (wenn alles still steht) kann man in den Chip hinein schauen. In den allermeisten realen Anwendungen führt so ein Unterbrechungspunkt aber zum Ausfall der Schaltung. Wenn ich z.B. das Steuerprogramm eines Asuro Roboters einfach anhalte, knallt er gegen die nächste Wand. Wenn ich die Steuerung einer Waschmaschine anhalte, läuft sie womöglich über. Wenn ich die Regelung eines Hubschraubers anhalte stürzt er ab. Log-Meldungen sind da weniger invasiv und die kann man praktischerweise recht einfach per Bluetooth an den PC/Laptop/Smartphone senden.
> Wenn ich z.B. das Steuerprogramm eines Asuro Roboters einfach anhalte, > knallt er gegen die nächste Wand. Hochheben. Oder debuggen lernen. > Wenn ich die Steuerung einer Waschmaschine anhalte, läuft sie womöglich > über. Wasserhahn zudrehen. Oder debuggen lernen. > Wenn ich die Regelung eines Hubschraubers anhalte stürzt er ab. Auf ein Gestell stellen. Oder debuggen lernen. Nix für ungut.
Stefan U. schrieb: > Außerdem soll er recht empfindlich sein und > ist daher nicht wirklich für Anfänger zu empfehlen. Amen. Insbesondere scheint er den - in der Praxis häufiger auftretenden - Fall nicht auszuhalten, wenn das Target Strom hat aber der Dragon selbst nicht am USB angesteckt ist. Kauf lieber ein ATMEL ICE, auch wenn das etwas teurer ist. Hier hat vor kurzem jeman geschrieben, dass ein Dragon bei ihm eine Halbwertszeit von einer Stunde hatte... Wenn C-Programmierung (und englische Sprache :-) nicht abschrecken, dann nimm lieber ein Cortex M3 (M4,M0) Board. Oder schau Dir die EFM8 Sachen von Silabs mal an - du kennst ja 8051 schon. Deren STKs sind nur etwas teurer als STM Discovery und bieten JLink Debugger.
>ich überlege mir ein AVR-Dargon Board zu kaufen Gute Wahl, wenn man alle Programmiermodi der 8-bit AVRs unterstützen will. In der Praxis verwendet man allerdings meist den ISP Modus, da reicht der AVR ISP MKII zum halben Preis. Da kann man sich ein paar kleine verflashte AVRs leisten >Welcher Controller ist auf dem Board verbaut? Atmega2560 + Atmega128A + cy7c1019d SRAM + pdiusbd12 und noch ein paar mehr Kleinzeug Mit dem Dragon kann mal auch kleinere Schaltungen auf dem Steckbrett/Lochraster mit Strom versorgen. Aber der Dragon ist zu teuer um als Netzteil dauerhaft herzuhalten An sonsten mal hier nachschauen: http://www.atmel.com/tools/AVRDRAGON.aspx http://www.atmel.com/Images/Atmel-42723-AVR-Dragon_UserGuide.pdf Bei dem Wunsch, AVR 8-bitter zu programmieren würde ich direkt zu Arduino raten, alleine schon wegen dem Preis. An sonsten schliesse ich mich dem Vorschlag an, ein Nucleo Board zum Einstieg zu benutzen. Gruß, dasrotemopped.
Suchs du eine geeignete Anfängerplatine? Schau mal den Punkt 4 auf der Seite http://ups.bplaced.de/Shop/shop.htm W.
Hallo, vielen Dank für all eure hilfreichen Antworten. Wie gesagt hatte ich großen Gefallen an dem STK500 von Atmel gefunden. Durch den letzten Beitrag von Wolfgang Schmidt bin ich jetzt aber doch etwas irritiert. Bei Pollin kostet das Entwicklunsboard (http://www.pollin.de/shop/dt/MTY5OTgxOTk-/Bauelemente_Bauteile/Bausaetze_Module/Bausaetze/ATMEL_Evaluations_Board_Version_2_0_1_Bausatz.html?gclid=CN6t0p3RtdACFUmeGwodQqUH5Q) nur 15,- Euro und ist doch eigentlich das gleiche, oder? Was ich vermisse sind aber noch eine zusätliche Buchsenleiste um an alle Pins des gesteckten Contollers zu kommen. Ich will ja diesen Programmieren und diesen dann aber gleich mit meiner Perepherie auf dem Steckboard verbinden. Geht das nicht? Danke Simon
Das Pollin Board unterstützt weniger AVR Typen und hat weniger Anschlüsse. Aber es ist Ok. Wenn dein Computer keinen echten RS232 Port hast, brauchst du aber unbedingt einen ISP Programmieradapter. Den wirst du früher oder später ohnehin haben wollen. Und du wolltest ja auch Debuggen, also wohl dann den teuren ICE. > Was ich vermisse sind aber noch eine zusätliche Buchsenleiste um > an alle Pins des gesteckten Contollers zu kommen. Ich will ja > diesen Programmieren und diesen dann aber gleich mit meiner > Perepherie auf dem Steckboard verbinden. Geht das nicht? Dann sind Arduino Nano Module eigentlich genau das Richtige. Oder die Crumb Module von Chip45 - da gibt's auch welche mit mehr Pins. Spricht denn für Dich irgend etwas gegen ein Steckbrett mit Einzelteilen? Du wirst es sicher schaffen, zwei Bauteile darauf zu stecken (einen AVR und einen Kondensator), denn mehr braucht man zum Start nicht.
Wolfgang S. schrieb: > Suchs du eine geeignete Anfängerplatine? > > Schau mal den Punkt 4 auf der Seite http://ups.bplaced.de/Shop/shop.htm ... und lese den Artikel Pollin ATMEL Evaluations-Board https://www.mikrocontroller.net/articles/Pollin_ATMEL_Evaluations-Board
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