Hallo! Ich bin neu hier und auch auf dem Gebiet der Microcontroller. Ich habe für meinen Modellbau (Modellbahn H0) schon einige LED Schaltungen nachgebaut, bin aber auch in Sachen der Komponenten (Kondensatoren, Transistoren,....) nicht ganz so Sattelfest. Bin da nicht vom Fach und baue eher Schaltungen aus dem Netz nur nach und teste/variiere eventuell etwas, was mir aber auch mehr Spaß macht, als nur fertige Sätze zu kaufen. Nun gibt es aber Schaltungen, die mit solchen Komponenten wohl nicht (oder eher kompliziert) gebaut werden können und ich stoße da immer auf Microcontroller. Haupsächlich geht es da z.B. um zufälliges Aufblinken von mehreren LED (gerade passend - z.B. bei einem Weihnachtsbaum, wo immer LED angehen und andere wieder aus. Alles eher zufällig). Dann habe ich auch eine Schaltung gefunden, wo ein Haus zufällig geschaltet wird, mit TV-Simulation. Diese aber dann auch mit Microcontroller. Meine generelle Frage, kommt man da als Einsteiger, ohne große Vorkenntnisse, rein oder ist das ein sehr komplexes Thema? Es gibt ja auch einige Projekte im Netz, die man übernehmen und damit testen könnte? Des Weiteren meine Frage was man dafür benötigt?! Ich habe da Komplett-Sets gefunden (~40-70€) die für Einsteiger sein sollen. Aber macht das Sinn? Und es gibt ja wohl auch noch den Unterschied der Sprachen: Bascom und C. Vielen Dank erstmal!
Als Einsteig wäre da wohl die Arduino-Plattform in Betracht zu ziehen. (Kommt hier im Forum allerdings nicht bei allen so gut an). Ist einfach und schnell zu realisieren. Die nötige Beschaltung des Mikrocontrollers ist schon fertig auf dem Board. Dann brauchst du dich erst mal nicht drum kümmern. Dürfte für solche Zufalls-LED-Sachen ausreichen. Eventuell brauchst du dann, je nach Anwendung, eben Verstärkerschaltungen oder sonstiges an Bauteilen drumherum. Wenn du dann in der Materie drin bist und noch komplexeres machen willst, kannst du dir überlegen von der Arduino-Sprache auf C umzusteigen. Das ist mit den Arduino-Borads auch möglich, allerdings dann auch etwas komplizierter umzusetzen.
Nur keine scheu, ich hatte vor 2 jahren nur minimalste matlab kenntnisse, hab mir ein stm32f4discovery board zugelegt und bin in c eingestiegen. Es kostet Zeit, nerven und Haare aber es ist kein hexenwerk ;) Achso: die erfolgsergebnisse machen einen Riesen Spaß!
Den Einstieg würde ich mit Bascom machen. Dazu gibts unter halvar.at ein sehr gutes Tutorial, durch die vielen Highlevel-Befehle kommt man recht schnell voran und im Gegensatz zu C muss man sich nicht mit einer unmöglichen Syntax rumschlagen. Dazu von Pollin das Programmerboard für 15,- und du kannst schonmal spielen.
Ich finde auch, dass für den Einstieg in die Mikrocontroller-Welt sowas wie die Arduino-Boards am sinnvollsten sind. Nicht so begeistert bin ich allerdings davon, ausgerechnet mit C/C++ als erster Programmiersprache anzufangen. Bei Mikrocontrollern hat man wegen der begrenzten Ressourcen zwar üblicherweise gar nicht viel mehr Auswahl, aber das sind einfach keine für absolute Programmier-Einsteiger besonders gut geeigneten Programmiersprachen (Falls Du bereits Programmiererfahrung hast, ist es natürlich was anderes). Was diese Komplett-Sets betrifft... Die sind natürlich in gewisser Hinsicht schon ganz praktisch, weil da viel Unterschiedliches dabei ist, mit dem man ein herumexperimentieren kann. Andererseits wirst Du das meiste davon vermutlich nicht brauchen... Falls Geld für Dich keinerlei Problem ist, können die schon ne praktische Sache sein. Falls dem nicht so ist, schreib lieber, was genau Du so an Ideen umsetzen möchtest. Wenn Du einen gaaaanz günstigen Einstieg in die Mikrocontroller-Welt möchtest, um erst einmal bei minimalen Kosten zu schauen, ob das was für Dich ist, dann würde ich persönlich empfehlen: Bestelle Dir bei Aliexpress ein "Arduino Nano v3"-Board (ca 2,50 Euro) und/oder ein "Nodemcu devkit (NICHT v3!!!!)" (ca. 3,50 Euro), ein kleines Breadboard/Steckboard (ca. 2-3 Euro), einen Pack Steckbrücken (paar Cent) und einen Meter WS2811/WS2812-LED-Streifen. (Du scheinst Dich ja speziell für irgendwelche Beleuchtungs-Sachen zu interessieren)
Billigste Lösung dürfte ein Arduino Klon mit USB Kabel sein. So 3,- bei eBay, Alibaba und Co. Dazu noch ein Steckbrett. Alternativ gleich ein Einsteigerset. Dazu noch die Arduino IDE runterladen und los gehts. http://funduino.de/anleitungen
Vielen Dank erstmal für die Antworten. Also ist Arduino wohl für den Anfang sehr ratsam?! An LED habe ich bereits eine größere Auswahl. Auch ein Steckbrett und weitere Bauteile sind vorhanden. @Oyoyo (Gast): Ich habe mal nach dem "Arduino Nano v3" geschaut. Dieses gibt es bei eBay ja bereits im 3/5er Pack um die 5€. Ist das dann der komplette Controller, der dann später verbaut wird? Ich dachte eher an etwas kleines, wie ein AtTiny, der auf ein Bord (so wie das z.B. hier erwähnte Board von Pollin?!) gesteckt wird, um dann programmiert zu werden? Es sind aber auch sicherlich nicht alle Controller mit allen Boards kompatibel/programmierbar?!
Der Haken an den Arduino-Nachbauten ist, daß der Chip manchmal/eventuell nicht korrekt (d.h. dann gar nicht) programmiert ist, um mit der Arduino-Programmierumgebung zusammenzuarbeitn. Daher hatte ich einem Kumpel in der selben Situation empfohlen, sich zum Einstieg einen gebrauchten Original-Arduino zu besorgen (zuuuufälligerweise hatte ich gerade einen übrig.) :) Der Arduino ist halt eine komplette Entwicklungsumgebung, die einfach funktioniert. Man holt sich die Software, egal ob für Windows, Unix oder MacOS, und nach der Installation und Anstecken der Platine kann man binnen 30-60 Sekunden das erste Beispielprogramm laden, verändern und brennen und tut. Das finde ich gerade für den Anfang einen unschätzbaren Vorteil gegenüber mehrtägigem Raussuchen von avr-gcc, gcc, avrdude, ISP-Programmer, Treiber dafür und Furz und Feuerstein. Möchte ich ins Auto einsteigen und einfach wohin fahren oder möchte ich Zündwinkel und Einspritzmenge von Hand einstellen müssen, damit der Motor läuft? Tatsächlich bin ich in den letzten 2, 3 Jahren um das "echte" Programmieren immer wieder drumherum geschlichen wie die Katze um den heißen Brei, letztlich dann aber doch immer wieder den Arduino (oder mittlerweile auch Raspberry) genommen. Irgendwann hole ich mir mal sonen ISP und installier die ganze Toolchain. Mittlerweile habe ich auch ne ganz lustige Sammlung an Atmegas in fertigen Produkten (aus einem Midi-Keyboard, einer Atemgas-Druckanzeige, einem Kabeltuner und einer Dotmatrix fürs Aufzugsstockwerk), wo es sich lohnen würde, den Chip zu löschen und mal auf eine eigene Platine zu setzen. Wenn Du konkret ein Projekt hast und gleich am Anfang sagst ich hau mir das auf ne eigene Platine mit Controller, lohnt sich vermutlich der Sprung ins kalte Wasser. Andererseits sind Arduino-Clones so billig, daß selbst ne Lochrasterplatine für das eigene Projekt nicht viel billiger kommt. Außerdem kann man den Arduino selbst als ISP benutzen. Ich bin damit immerhin schonmal so weit gekommen, die Chipdaten eines dieser "Industrie-Atmegas" auslesen zu können.
Kay schrieb: > Vielen Dank erstmal für die Antworten. > Also ist Arduino wohl für den Anfang sehr ratsam?! Meiner Meinung nach: Ja. Arduino ist halt DIE Mikrocontroller-Plattform schlechthin für Einsteiger, dafür findest Du Unmengen Dokumentation/Tutorials/Code-Beispiele und Leute, die damit Erfahrung haben. Für den Einstieg ist das einfach extrem vorteilhaft. > An LED habe ich bereits eine größere Auswahl. Auch ein Steckbrett und > weitere Bauteile sind vorhanden. Perfekt, dann fehlt Dir für die ersten Schritte wirklich nur noch ein kleines Development-Board a la Arduino. > @Oyoyo (Gast): Ich habe mal nach dem "Arduino Nano v3" geschaut. Dieses > gibt es bei eBay ja bereits im 3/5er Pack um die 5€. Ist das dann der > komplette Controller, der dann später verbaut wird? > Ich dachte eher an etwas kleines, wie ein AtTiny, der auf ein Bord (so > wie das z.B. hier erwähnte Board von Pollin?!) gesteckt wird, um dann > programmiert zu werden? Beim "Arduino Nano" ist (wie auch bei diversen anderen Arduino-Boards) der Mikrocontroller fest aufgelötet, das stimmt. Du kannst ihn also nicht einfach so entfernen oder einen anderen aufsetzen. Dafür sind die Boards halt super-günstig... Wenn es Dir wichtig ist, den eigentlichen Mikrocontroller aufstecken/entfernen zu können, dann müsstest Du eher zu einem Board wie dem "Arduino UNO" greifen, das einen µC im "DIP-Package" verwendet (DIP-Package = Steckboard-geeignet). Von den Attinys würde ich an Deiner Stelle ganz am Anfang erst einmal die Finger lassen. Ich sehe da einfach nicht den grossen Vorteil, die paar Cent Preisunterschied zu einem AtmegaXX8 (wie er z.B. auf den "Arduino UNO"-Boards verwendet wird) sind kaum der Rede wert. Das wäre für den Einstieg meiner Meinung nach am falschen Ende gespart; wenn Du durch ein Arduino UNO/NANO-Board die ersten Erfahrungen mit AVR-Mikrocontrollern gesammelt hast, ist es kein Problem, dann alternativ auch mal mit einem ATtiny herumzuexperimentieren. > Es sind aber auch sicherlich nicht alle Controller mit allen Boards > kompatibel/programmierbar?! Das stimmt, auch ein Board wie z.B. das oben erwähnte "Arduino UNO" ist nur mit ganz wenigen, "pinkompatiblen" Mikrocontrollern kompatibel. Wenn Du eine richtig universelle Lösung willst, die mit ganz vielen AVR-Mikrocontrollern kompatibel ist, dann musst Du von solchen Development Boards Abstand nehmen, alles auf Steckboard aufbauen, einen sogenannten "AVR ISP Programmer", einen USB-Seriell-Wandler etc. kaufen. Ich sag mal so: Kann man machen (und war z.B. auch die Variante, mit der ich vor einigen Jahren angefangen habe), aber ganz ehrlich: Ich würde an Deiner Stelle für die allerersten Schritte ein ganz billiges, erprobtes Arduino-Board wie eben den Nano nehmen, und erst, nachdem Du damit die ersten Erfolge hast, auf eine solche Lösung umsteigen, bei der einfach deutlich mehr potentielle Fehler-/Frust-quellen lauern. Der Umstieg ist dann einfach.
Kanaan schrieb: > Dazu von Pollin das Programmerboard für 15,- und du kannst schonmal > spielen. Puh, sowas kann man machen, wenn man viel Erfahrung hat ... Wichtiger als funktionierende Hardware und minimaler Preis ist die Community, der Support, die Entwicklungsumgebung, die Code-Beispiele, und und und ...
Kay schrieb: > Ich habe für meinen Modellbau (Modellbahn H0) schon einige LED > Schaltungen nachgebaut, bin aber auch in Sachen der Komponenten > (Kondensatoren, Transistoren,....) nicht ganz so Sattelfest. Einmal durch's Internet gestochert, finden sich diverse Scripte von Schulen, die bei Null anfangen: LED blinken, Taster abfragen, Drehpoti abfragen, ein Motoörchen schalten ... ich war fasziniert, wie simpel das ist. Vielleicht bringt der Weihnachtsmann auch ein Buch mit "Die_elektronische_Welt_mit_Arduino_entdecken" - ich finde es gut. Kanaan schrieb: > Den Einstieg würde ich mit Bascom machen. Nee, warum kommerzielle Software kaufen, wenn es jede Menge freier Umgebungen gibt? Oyoyo schrieb: > Nicht so begeistert bin ich allerdings davon, ausgerechnet mit C/C++ als > erster Programmiersprache anzufangen. Bei Mikrocontrollern hat man wegen > der begrenzten Ressourcen zwar üblicherweise gar nicht viel mehr > Auswahl, aber das sind einfach keine für absolute Programmier-Einsteiger > besonders gut geeigneten Programmiersprachen (Falls Du bereits > Programmiererfahrung hast, ist es natürlich was anderes). Ich kenne Basic, ich programmiere in AutoIT, ich habe 65xx / 68xx in Assembler gemacht. Arduino-C fand ich nun nicht so toll, aber es ist verbreitet und mit ein paar Stunden Stocherei ist auch das begreifbar. Ich habe hier noch keine Programme gepostet, meine Fehler stets selber gefunden. Wichtig ist eher, dass man persönlich bereit ist, sich wirklich einzuarbeiten und Zeit aufzubringen. Wer Modellbau betreibt, dürfte diese Energie besitzen. Widerstand schrieb: > Der Haken an den Arduino-Nachbauten ist, daß der Chip manchmal/eventuell > nicht korrekt (d.h. dann gar nicht) programmiert ist, um mit der > Arduino-Programmierumgebung zusammenzuarbeitn. Stimmt, hatte ich zwei von. Nach etwas Zickerei hat der Chinese sein Geld nicht bekommen, inzwischen kann ich ISP und habe die Dinger erfolgreich in Betrieb gesetzt. @Kay: Der Arduino-Uno ist mechanisch recht groß, ich mag ihn nicht. Mein erster Kauf war dennoch ein UNO, weil praktisch alle Basisanleitungen auf diesen aufsetzen. Da Du wenig Ahnung hast (Deine Aussage), vielleicht den: https://www.heise.de/make/meldung/Sonderheft-Make-Arduino-Special-jetzt-online-bestellbar-3103699.html ("im heise Shop für 24,95 Euro versandkostenfrei bestellbar") Nikolaus steht vor der Tür, dazu: https://www.conrad.de/de/adventskalender-conrad-adventskalender-fuer-arduino-ab-14-jahre-1421382.html Damit machst' über Weihnachten Grundlagenarbeit, danach vom Chinesen ein paar Nanos um 2..3 US-Dollar und weiter geht das.
>@Kay: Der Arduino-Uno ist mechanisch recht groß, ich mag ihn nicht. Mein >erster Kauf war dennoch ein UNO, Ursrünglich hatte ich auch immer UNOs und fand die nicht so schlecht. Irgendwann habe ich dann die Nanos ausprobiert und sie haben sich tatsächlich als das bessere Format herausgestellt. Man kann sie vor allen Dingen auf ein Steckbrett stecken und dann zusätzliche Bauteile anschließen.
Oyoyo schrieb: > Ich finde auch, dass für den Einstieg in die Mikrocontroller-Welt > sowas > wie die Arduino-Boards am sinnvollsten sind. Ja, das kann man so unterschreiben. Wichtig ist halt, sich nicht nur unverstandene Codeschnipsel zu holen und zusammenkopieren, sondern alles selber zu schreiben. Die Arduino Lib nimmt einem dabei am Anfang viele Details ab. Hast man dann das Gefühl, dass das damit richtig gut klappt, ist die Zeit gekommen, sich einen µC zu suchen. Der Einstieg geht dann deutlich besser, weil man viele Konzepte schon kennt. Der µC lohnt gegenüber dem Arduino dann schon deshalb, weil man on-chip debuggen kann, und der Platzbedarf der Sache ist auch besser.
Manfred schrieb: > Kanaan schrieb: >> Den Einstieg würde ich mit Bascom machen. > Nee, warum kommerzielle Software kaufen, wenn es jede Menge freier > Umgebungen gibt? Öhm, für einen Anfänger reichen die 4kB möglicher Code mit der freien Version sehr lange, bei manchen Leuten ein Bastlerleben lang. my2ct http://www.mcselec.com/index.php?option=com_docman&task=cat_view&gid=99&Itemid=54 BASCOM AVR DEMO dazu noch das Handbuch, und los gehts
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