Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was tut der Widerstand am NPN zwischen Emitter und Basis genau?


von ennen (Gast)


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Hi Forumsleute.

Habe gerade eine Schaltung vor mir bei der der Emitter mit der Basis von 
einem NPN-Transistor rückgekoppelt ist.
Habe schon versucht über die Schaltungsart etwas ausfindig zu machen, 
komme aber leider nicht weiter.
Kann mir jemand einen Tipp geben, nach was ich genau suchen muss?

Verstehe den Sinn hinter dem Konstrukt irgendwie gerade nicht - würde 
mich aber interessieren ;)

Grüße!
Thomas

von THOR (Gast)


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Der sorgt dafür dass der Transistor schneller abschaltet. Braucht man am 
OPV Ausgang aber normal nicht, der zieht die Basis schon selbst leer.

von M. W. (rallini94)


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kann mir vorstellen, dass das auch etwas mit dem Fall zu tun haben kann, 
wenn der OPV eine negative Spannung (falls nicht single supply???) 
ausgibt, dass dann das Basispotential nicht zu weit negativ wird. Dafür 
müsste man aber die Last kennen

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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ennen schrieb:
> Habe gerade eine Schaltung vor mir bei der der Emitter mit der Basis von
> einem NPN-Transistor rückgekoppelt ist.
Ich vermute sehr, dass sich der Witz ausserhalb des geposteten 
Ausschnitts abspielt.
Aber seis drum: der eigentliche Trick an dieser Schaltung ist nicht der 
R49, sondern der damit angesteuerte Transistor U$11, der nämlich bei 
ausreichend hohem Strom durch R49 und damit ausreichend Spannungsabfall 
für die BE-Strecke zu leiten beginnt. Und deshalb als Emitterfolger den 
Strom des OP "verstärkt".

> Kann mir jemand einen Tipp geben, nach was ich genau suchen muss?
Zeig doch mal mehr von diesem etwas kurios gemalten Schaltplan.

: Bearbeitet durch Moderator
von Günter Lenz (Gast)


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Der Transistor braucht aber einen Basiswiderstand.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Der Transistor braucht aber einen Basiswiderstand.

Eigentlich nicht. Denn der OpAmp bringt eh nicht mehr als 20mA, in der 
Regel.

von ennen (Gast)


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Wow, nach so kurzer Zeit so viele Antworten - vielen Dank!
Bin ja schon mal froh, dass Ihr bei der Schaltung auch nachdenken müsst 
:)

Anbei mal ein größerer Teil des Konstruktes an der Stelle.
Ziel ist es eine LED dynamisch anzusteuern...
Das ist eine Uralt-Schaltung und ich verstehe nicht wie der Strom durch 
die LED jemals gleich bleiben sollte (Über die Temperatur).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Günter Lenz schrieb:
> Der Transistor braucht aber einen Basiswiderstand.
Braucht er nicht, denn das ist einfach ein Emitterfolger.

ennen schrieb:
> Das ist eine Uralt-Schaltung
Die ist recht halbgar...

> verstehe nicht wie der Strom durch die LED jemals gleich bleiben sollte
Warum sollte er sich ändern?
Oder eher andersrum: warum sollte er gleich bleiben, denn
ennen schrieb:
> Ziel ist es eine LED dynamisch anzusteuern...
"dynamisch" hört sich für mich an wie "ändert sich laufend".

: Bearbeitet durch Moderator
von ennen (Gast)


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Hi Lothar!

Lothar M. schrieb:
> Oder eher andersrum: warum sollte er gleich bleiben, denn
> ennen schrieb:
>> Ziel ist es eine LED dynamisch anzusteuern...
> "dynamisch" hört sich für mich an wie "ändert sich laufend".

Der LED-Strom wird dynamisch geändert ja, jedoch soll er dies nicht über 
eine Temperaturveränderung machen.
Wenn jetzt der NPN warm/kalt wird, dann ändert sich das hFe und damit 
auch der Strom.
Aber halt nicht so wie es soll, sondern irgendwie :)

Hier fehlt doch sicher eine Regelung an der Stelle

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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ennen schrieb:
> Der LED-Strom wird dynamisch geändert ja, jedoch soll er dies nicht über
> eine Temperaturveränderung machen.
> Wenn jetzt der NPN warm/kalt wird, dann ändert sich das hFe und damit
> auch der Strom.
Ja, so ist das. Allerdings ist das nicht soo arg schlimm, weil der 
Transistor ja wie gesagt einen Emitterfolger/Spannungsfolger darstellt 
und damit letztlich die "Konstantstromquelle" bestehend aus den R58+R59 
für stabilen LED-Strom sorgen.

Aber bei dieser verbastelten Schaltung kann es doch eh' nicht auf 
Linearität oder sowas ankommen. Denn sonst müsste der LED-Strom ja 
geregelt werden...

von Toxic (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Aber bei dieser verbastelten Schaltung

Ich nehme an,dass es sich bei dieser Schaltung lediglich um eine 
Demonstration fuer Schulungszwecke handelt um angehenden 
"Elektronik-Scientisten" die Wirkungsweise eines Integrators zu 
verdeutlichen.

von ennen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ja, so ist das. Allerdings ist das nicht soo arg schlimm, weil der
> Transistor ja wie gesagt einen Emitterfolger/Spannungsfolger darstellt
> und damit letztlich die "Konstantstromquelle" bestehend aus den R58+R59
> für stabilen LED-Strom sorgen.
So hab ich das noch nicht gesehen.
Wenn ich die Stelle auf der PCB warm mache ändert sich etwas.
Und ich war gerade am schauen was das sein könnte und bin über diese 
Schaltung gefallen.

> Aber bei dieser verbastelten Schaltung kann es doch eh' nicht auf
> Linearität oder sowas ankommen.
Das tut jetzt gut auf den Freitag, Danke! :D
Sei froh, dass Du nicht den Rest des DinA1-Grauens sehen musst.
Die Schaltung ist des Wahnsinns - bin immer froh, wenn ich da nicht ran 
muß.

Toxic schrieb:
> Ich nehme an,dass es sich bei dieser Schaltung lediglich um eine
> Demonstration fuer Schulungszwecke handelt um angehenden
> "Elektronik-Scientisten" die Wirkungsweise eines Integrators zu
> verdeutlichen.
Nicht so ganz. Die Schaltung ist seit 15Jahren im Verkauf (Ist ja nur 
ein Teil hier illustriert).

Da sollte man sich mal mit ein paar analog Gurus nen Tag drüber beugen 
und aufräumen.

von Werner H. (werner45)


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Der Basiswiderstand macht die Schaltung stabil(er).

Was am OP-Ausgang während des Einschaltens der Versorungsspannung 
geschieht, müßte man sonst nachmessen. Beim Ausschalten auch.
Single-Supply-OPVs sind unkritischer als die Dual-Supply, weil dort die 
Spannungen nicht gleichzeitig anliegen oder verschwinden.

Steht auch irgendwo im Tietze-Schenk.

Gruß   -   Werner

von ennen (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Der Basiswiderstand macht die Schaltung stabil(er).
Das stimmt schon.

> Was am OP-Ausgang während des Einschaltens der Versorungsspannung
> geschieht, müßte man sonst nachmessen. Beim Ausschalten auch.
> Single-Supply-OPVs sind unkritischer als die Dual-Supply, weil dort die
> Spannungen nicht gleichzeitig anliegen oder verschwinden.
Der OP ist dual angeschlossen.
Stimmt schon, die Schaltung flippt sowieso ziemlich aus wenn eine 
Spannung fehlt.
Wundert mich immer wieder, dass nichts kaputt geht beim PowerUp/Down.
Wenn hier eine Spannung ausfällt, muß sofort auch die andere gekappt 
werden, sonst qualmt es ;)

von A. S. (Gast)


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Aus dem restlichen Schaltplan kann man noch immer nicht auf die Aufgabe 
schließen (es sei denn, dies ist eine allgemein bekannte Andwendung).

Der invertierende Eingang muss <0V sein (sonst wäre es ein Komparator, 
der direkt in die obere Begrenzung läuft. Die Diode sperrt, der 
Kondensator verstärkt.

Also muss der invertierende Eingang <0V sein, der Ausgang aber zumindes 
zeitweise >>0V um den Transistor zu schalten und die LED zu erleuchten..

Der Transistor bräuchte zum Schalten 0,7V. Durch den Widerstand sind 
Ströme bis 5mA im Bereich von 0..0.7V möglich, die Ausgangskennlinie 
wird also "Weicher".

von Blitzi (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Aus dem restlichen Schaltplan kann man noch immer nicht auf die Aufgabe
> schließen (es sei denn, dies ist eine allgemein bekannte Andwendung).

Es handelt sich um eine ganz banale Brennstabregelung. Die LED 
visualisiert
in der Leitwarte die Kerntemperatur.

von MaWin (Gast)


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ennen schrieb:
> Bin ja schon mal froh, dass Ihr bei der Schaltung auch nachdenken müsst
> :)

Aber bloss, weil du nur die Hälfte gezeigt hast.

Ohne den Wert von C20 und der Widerstände kommt man auch nicht auf den 
Sinn.

Wenn der Eingang P$13 knapp über GND kommt, geht der Ausgang P$14 
schbell auf -0.7V und zieht den Eingang mit voller Kraft wieder auf 0.

Was soll das ?

Den Widerstand zwischen B und E hst man bei pul pull Gegentaktendstufen:
1
       +15V
2
         |
3
   +----|< NPN
4
   |     |E
5
 --+--R--+-- out
6
   |     |E
7
   +----|< PNP
8
         |
9
        -15V
Bei kleinen Strömen kommt der Strom direkt vom OpAmp Ausgang schnell und 
ohne Fehler über R, erst bei grosser Last entsteht eine Abweichung über 
0.7V und die Transistoren liefern den Strom den der OpAmp nicht bringen 
würde.

Das verbessert die Stabilität der rückgekoppelten Reglelstrecke weil es 
keinen Totbereich gibt, und den Klirrfaktor.

Bei deiner Schaltung, wo es wohl nur um das Leuchten einer LED geht, ist 
der Widerstand überflüssig.

von ennen (Gast)


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Hi, so es geht weiter - Wochenende ist vorbei...

Danke für die Ideen!
Die Schaltung mit dem OP und der Diode ist scheinbar ein Logarithmierer.

Bei SIG$102 und SIG$106 kommen zwei um 180° verschobene Signale an, die 
sich gegenseitig auslöschen.
Diese hängen auf ca. 3.6V über GND und haben ca. 3.5V Amplitude.
Der dazwischenhängende Poti bestimmt dann das Verhältnis beider und 
mischt es unten drunter zusammen.
Je nach Einstellung, kommt also das Signal in den -Eingang vom OP rein.

Komsicherweise kann ich am -Eingang des OPs einfach nichts messen.
Ich bekomme am Oszi keine Spannungsveränderung dargestellt wenn ich z.B. 
am U$15 drehe.
Der Strom durch die LED ändert sich aber trotzdem :)
Laut Simulation müsste ich so bei 500mV liegen, nach Setup.
Aber das Oszi versucht mich eines anderen zu belehren...

Sorry für den Schaltplan, aber diesen kann ich nicht komplett 
offenbaren.
Ist kein Hobby-Projekt oder so.

Bin die nächsten zwei Tage leider wieder unterwegs und kann daher keine 
großen Erkenntnisse liefern.

Danke Euch allen für den Imput!

von ennen (Gast)


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ennen schrieb:
> Imput
Argh, peinlich "Input"

von Mike A. (Gast)


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ennen schrieb:
> Die Schaltung mit dem OP und der Diode ist scheinbar ein Logarithmierer.

Bestimmt nicht, jedenfalls nicht in dieser Funktion. Einfache Dioden 
eignen sich auch nicht besonders gut dafür.
Der Transistor wird mit positiver Spannung angesteuert, negative 
Spannungen interessieren also für das Ausgangssignal nicht. Über die 
Diode werden negative Spannungen gegengekoppelt, so dass bei negativem 
Eingangssignal die LED keine hohe Spannung in Sperrrichtung abbekommt.

von Mike A. (Gast)


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Mike A. schrieb:
> ... so dass bei negativem Eingangssignal ...

Muss natürlich heißen "bei positivem" ...

sorry

von Mike A. (Gast)


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ennen schrieb:
> Komsicherweise kann ich am -Eingang des OPs einfach nichts messen.

Das ist gewöhnlich die Aufgabe eines OPs. Der sorgt nach bestem Wissen 
und Gewissen (i.e. Können) dafür, dass die Spannung an invertierendem 
und nicht invertierendem Eingang gleich ist. Wenn der nicht 
invertierende Eingang auf Masse liegt, muss man auch am invertierenden 
Eingang gegen Masse 0V messen, sonst arbeitet der OP nicht richtig.

von ennen (Gast)


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Mike A. schrieb:
> ennen schrieb:
> Komsicherweise kann ich am -Eingang des OPs einfach nichts messen.
>
> Das ist gewöhnlich die Aufgabe eines OPs. Der sorgt nach bestem Wissen
> und Gewissen (i.e. Können) dafür, dass die Spannung an invertierendem
> und nicht invertierendem Eingang gleich ist. Wenn der nicht
> invertierende Eingang auf Masse liegt, muss man auch am invertierenden
> Eingang gegen Masse 0V messen, sonst arbeitet der OP nicht richtig.
Da hast du natürlich recht.
Aber wenn ich am Minus Eingang ein kleines negatives Signal anlege, wie 
kann er dann dieses durch seinen Ausgang nach oben Richtung Hbf drücken, 
wenn die Diode sperrt?
....ich sehe hier irgendetwas nicht...

von ennen (Gast)


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:) Richtung GND

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