Hi! Wie der Betreff sagt, suche ich ein Ram mit geringer read latency. Bisher habe ich SRAM gefunden, mit einer latency von so 10 bis 6,8ns. Dazu habe ich die Taktfrequenz (ca. 250MHZ) und TCO (data output valid after clock rise) berücksichtigt, was z.B. 4+2.8=6.8ns ergeben kann. Nun die Frage: kennt jemand ein Ram, welches schneller ist (und unter 200EUR) ? Mir wäre eine read latency von unter 1ns ganz recht. Bezugsinfos wären auch hilfreich. Bem: Ich weiss schon, das SDRAM im burst schnell daten liefern kann, aber hier geht es um den wahlfreien Zugriff und die simple verbauung.
Stefan S. schrieb: > Mir wäre eine read latency von unter 1ns ganz recht Ich sehe da wenig bis überhaupt keine Chance. Natürlich gibt es modernen DDRAM für den PC, aber von einfacher Schaltung für sowas kann keine Rede sein. Abgesehen davon wäre die Frage, was für ein Etwas auf der anderen Seite der Leitungen werkeln soll. W.S.
Stefan S. schrieb: > Mir wäre eine read latency von unter 1ns ganz recht. > Bezugsinfos wären auch hilfreich. Gibts ned. RAM Chips haben seit Jahrzehnten eine konstante Latenz von irgendwas um 10 ns. Deine 6.8ns sind also schon wahnsinnig schnell. Kürzere Latenzen gibt es nur bei on-Chip Caches, d.h. der RAM sitzt auf demselben Die direkt neben der Logik - und darf AFAIK physich nicht zu groß sein. W.S. schrieb: > Natürlich gibt es modernen > DDRAM für den PC Auch der hat um 10 ns Latenz für Random-Read Zugriffe. Die hohe Geschwindigkeit gibts nur bei Bursts, d.h. wenn aufeinander folgende Daten transferiert werden.
Wie so oft gilt auch hier: wenn man auf der Suche nach einem Bauteil ist, das in einem Parameter um Faktor 10 besser ist als alles, was auf dem Markt ist, dann ist vermutlich der Lösungsansatz falsch. [[S]][D]DRAM ist sowieso schon mal komplett daneben, eben weil es wegen der zweistufigen Decodierung ordentlich Latenz hat. SRAM ist bezüglich Latenz am schnellsten. Aber 1ns ist trotzdem utopisch.
Stefan S. schrieb: > Mir wäre eine read latency von unter 1ns ganz recht. Du wirst nicht umhin kommen, die Grenzen der Physik zu respektieren. In 1ns bewegt sich ein Signal in Kupfer lediglich etwa 20cm weit.
A. K. schrieb: > Du wirst nicht umhin kommen, die Grenzen der Physik zu respektieren. In > 1ns bewegt sich ein Signal in Kupfer lediglich etwa 20cm weit. Naja, wenn ich jetzt mal bedenke, dass meine Schaltungen alle auf 1/2 Europakarte passen...da sind 20 cm idR schon extrem weit ;) Natürlich finde ich die Anwendung auch spannend. Wozu braucht man denn im RAM so eine Latenz von 1 ns oder weniger?
Da kommen nichtmal die BRAMs eines FPGA ran (S29): https://www.xilinx.com/support/documentation/data_sheets/ds181_Artix_7_Data_Sheet.pdf
Mw E. schrieb: > Da kommen nichtmal die BRAMs eines FPGA ran. Die brauchen ja sogar noch einen Takt. Aber an 1ns kommt nicht mal distributed RAM, also direkte Logik ran... Fazit: das unbekannte Problem muss anders gelöst werden. Die Sache mit dem Speichern von Bits im Kupfer per Signallaufzeit ist übrigens auch schon realisiert. Nur am freien Zugriff beim schreiben und lesen klemmt es noch.
M. K. schrieb: > Naja, wenn ich jetzt mal bedenke, dass meine Schaltungen alle auf 1/2 > Europakarte passen...da sind 20 cm idR schon extrem weit ;) Dann musst du aber bitte die relative Dielektrizitätskonstante deines Basismaterial mit einrechnen. Da wird der Lichtfuß dann schon deutlich kürzer.
Brögg schrieb: > Quantenphysik? Eher E-Technik Jargon, in einer Nanosekunde breitet sich das Licht um einen Fuß aus (im Vakuum).
Georg G. schrieb: > Brögg schrieb: >> Quantenphysik? > > Eher E-Technik Jargon, in einer Nanosekunde breitet sich das Licht um > einen Fuß aus (im Vakuum). Aber nur für Leute, die die Geschwindigkeit ihres Autos in Ångström pro Woche angeben.
@ Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite >Fazit: das unbekannte Problem muss anders gelöst werden. Die Sache mit >dem Speichern von Bits im Kupfer per Signallaufzeit ist übrigens auch >schon realisiert. Nur am freien Zugriff beim schreiben und lesen klemmt >es noch. Echt? Also eine Turingmaschine mit im Kreis fliegenden Bits! Cool!
Falk B. schrieb: > Echt? Also eine Turingmaschine mit im Kreis fliegenden Bits! Cool! Mit Speicherung in Ultraschall-Verzögerungsleitungen arbeiteten manche der ersten Computer.
Ich möchte mich herzlich für die Antworten bedanken, die sehr hilfreich waren. Der Zweck war, eine CPU zu bauen. Das delay line storage war mir auch schon aufgefallen, hier ein schönes Video: https://www.youtube.com/watch?v=N9cUbYII5RY
Da hast du dir ja was vorgenommen. Intel erreichte erst 2001 1 GHz Taktfrequenz. Und die rechnen ihre Verzögerungen in µm.
Stefan S. schrieb: > Der Zweck war, eine CPU zu bauen. Aha. Alle anderen, die CPUs bauen, auch wahnsinnig schnelle, schaffen das ohne derartig exotische Bauteile.
Noch einer schrieb: > Da hast du dir ja was vorgenommen. Ja und nein. Mich interessiert halt die Welt der schnellen Bauteile und ich möchte dort herumspielen. In dem Bereich kenne ich mich fast gar nicht aus und es ist gut zu wissen, was es dort gibt, damit man wenigstens teilweise auf erhältliche Bauteile zurückgreifen kann. Es soll auch eine höchst minimalistische CPU werden und kein Transistorengrab. Wie weit ich da komme, muss man dann halt mal schauen, Zeit habe ich ja.
Stefan S. schrieb: > Noch einer schrieb: >> Da hast du dir ja was vorgenommen. > > Ja und nein. Mich interessiert halt die Welt der schnellen Bauteile und > ich möchte dort herumspielen. In dem Bereich kenne ich mich fast gar > nicht aus und es ist gut zu wissen, was es dort gibt, damit man > wenigstens teilweise auf erhältliche Bauteile zurückgreifen kann. Es > soll auch eine höchst minimalistische CPU werden und kein > Transistorengrab. Wie weit ich da komme, muss man dann halt mal schauen, > Zeit habe ich ja. 1ns Zugriffszeit im RAM bedeuten irgendwas mit ps Setup und Holdzeiten. Viel Spass auf Lochraster ;-) Mit diskreten Transistoren oder Logik kannst du gleich mal Faktor 100 heruntergehen mit der Frequenz, und es ist immer noch schneller als du jemals brauchen können wirst. GHZ Taktgeschwindigkeit und komplexe diskrete Logik sind natürliche Feinde. Nicht umsonst hat es Jahrzehnte gedauert, um auf Taktfrequenzen von GHz zu kommen. Und die laufen sogar nur innerhalb des Prozessorkerns oder auf speziellen Bussen. Überleg dir erst mal ein Konzept, bevor du Bauteile aussuchst.
Und aus welchen Bauteilen soll die CPU noch bestehen? RAM alleine reicht ja nicht. Bevor man in den GHz Bereich geht, ersteinmal etwas erschaffen ads sich nicht schon bei 10MHz verrechnet. Das ist ersteinmal schwer genug.
>Mit diskreten Transistoren oder Logik kannst du gleich mal Faktor 100 >heruntergehen mit der Frequenz Faktor 11. Die Cray-1 kam trotz 1,20 Meter langen Kabeln auf 80 MHz. Solltest aber erst mal die Leute von http://www.cray-cyber.org nach ihrer Stromrechnung fragen.
In ECL: CY100E422-5DC, 5 ns, Datecode 9110, also schon 25 Jahre alt. Davon habe ich noch 8 Stück, aus welchen Gründen auch immer.
Stefan S. schrieb: > Ja und nein. Mich interessiert halt die Welt der schnellen Bauteile und > ich möchte dort herumspielen. In dem Bereich kenne ich mich fast gar > nicht aus und es ist gut zu wissen, was es dort gibt, damit man > wenigstens teilweise auf erhältliche Bauteile zurückgreifen kann. Ich denke, mit dem Wissensstand würdest Du selbst mit 0 ns RAM keine 100 MHz Taktfrequenz schaffen...
Nichts Neues am Horizont schrieb: > In ECL: CY100E422-5DC, 5 ns, Datecode 9110, also schon 25 Jahre alt. > Davon habe ich noch 8 Stück, aus welchen Gründen auch immer. Hab ich gehört, danke für den Hinweis. Wird aber etwas dauern, bis ich wieder poste. Danke Leute!
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