Servus, ich arbeite aktuell an einer Platine die einen 24V Motor ansteuert. Der Maximalstrom des Motors und somit auch der Schaltung beträgt 6-7A. Auf die Platine soll ein Elko zwischen 150µF und 470µF im Eingangskreis eingebaut werden. Bei Tests zeigt sich, dass der Einschaltstrom bis 30A beträgt. Ist sowas zulässig bzw. technisch in Ordnung ? Eine Strombegrenzung mittels PFET teste ich aktuell. Auf Grund der Kosten und des Spannungverlusts würde ich aber gerne darau verzichten.
Techniker schrieb: > Der Maximalstrom des Motors beträgt 6-7A. Das st wohl eher der maximal zulässige Nennstrom des Motors. > Bei Tests zeigt sich, dass der Einschaltstrom bis 30A beträgt. Der Anlaufstrom eines Motors kann durchaus fünf bis zehnmal so hoch wie der Nennstrom sein.
Ob es zulässig ist oder nicht wird das Layout deiner Platine entscheiden denke ich
Sieh Dir die Auslösekennlinie eines B10-Leitungsschutzschalters an und Du wirst erkennen, daß Du mit den 30A genau an der Grenze der Kurzschlußauslösung bist. Ein C10 oder B16 stecken das locker weg. (Ich gehe mal davon aus, daß Du von Netzeinspeisung sprichst) Jörg
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Jörg K. schrieb: > (Ich gehe mal davon aus, daß Du von Netzeinspeisung sprichst) Platine die einen 24V Motor
Bei stehendem Motor wirkt nur der ohmsche Wicklungswiderstand. Da man aber möglichst wenig Leistung verheizen will, legt man den Verlust auf ~10%, d.h. der Einschaltstrom beträgt das 10-fache des Stromes im Betrieb unter Last.
Die 6-7A sind der Kurzschluss- bzw. Anlaufstrom. Versorgt wird das ganze mit 24V
Techniker schrieb: > ich arbeite aktuell an einer Platine Dann kennst Du die Datenblätter der verwendeten Bauteile die Dir sehr viel genauer Auskunft geben können als unser rumgerate. Dem Motor ist das Wurst solange die Wicklungstemperatur im Limit bleibt. Über den Rest der Schaltung wissen wir nichts. Techniker schrieb: > Die 6-7A sind der Kurzschluss- bzw. Anlaufstrom. Techniker schrieb: > Bei Tests zeigt sich, dass der Einschaltstrom bis 30A beträgt. Was nun ?
Der Motor hat einen Anlauf- / Kurzschlussstrom von 6-7A. Die Platine zieht durch Laden des Elkos kurzzeitig 30A ohne dass der Motor läuft. Die Platine und die Bauteile halten die Ströme auch aus. Es geht mehr um das verhalten nach "außen"
Techniker schrieb: > Die Platine und die Bauteile halten die Ströme auch aus. Es geht mehr um > das verhalten nach "außen" Es kommt darauf an was dein Netzteil macht. Die meisten Netzteile fahren eine Rampe die den Einschaltstrom limitiert bzw. limitieren den Strom von sich aus. Manchmal ist der Einschaltstorm schon durch den Widerstand der Zuleitung etwas limitiert und wird nicht so extrem.
Techniker schrieb: > Der Motor hat einen Anlauf- / Kurzschlussstrom von 6-7A. > Die Platine zieht durch Laden des Elkos kurzzeitig 30A ohne dass der > Motor läuft. Toll, hat also Deine Frage eigentich garnichts mit einem Motor zu tun sondern nur mit dem Einschaltpeak eines Zwischenkreiskondenators. Techniker schrieb: > Eine Strombegrenzung mittels PFET teste ich aktuell. Auf Grund der > Kosten und des Spannungverlusts würde ich aber gerne darau verzichten. Kann man beliebig kompliziert und teuer machen oder man nimmt einen NTC und lebt mit den Verlusten.
Naja ich meine das Verhältniss zwischen Einschaltpeak und Betriebsstrom ist doch wichtig. Wenn der Motor 30A braucht wäre ein Einschaltpeak von ebenfalls 30A wohl egal. Wenn der Motor nur 100mA benötigt wäre ein Einschaltpeak von 30A ziemlich heftig.
Was Dein Netz noch toleriert und was nicht kannst Du aber nur der Entwicklungsspec finden oder in anzuwendenden Normen. Fakor 5 ist nichts was mir schlaflose Nächte bereiten würde. Da der Motor aber keine stabilisierte Spannung braucht mach den Elko sehr klein und puffer die Steuerspannung separat mit C + R dann stört Dich auch der Verlust einer Strombegrenzung nicht.
Entwicklungsspec gibt es leider keine. Wenn jemand eine Norm zu dem Thema wüsste wäre ich dankbar
Techniker schrieb: > Wenn jemand eine Norm zu dem Thema wüsste wäre ich dankbar Ist ein Unterschied ob das in einen Kommunikationssateliten oder ein Kinderspielzeug eingebaut wird. Welche Antworten erwartets Du wenn Du nichts erzählst ?
Wenn dein Netzteil mit so einem Einschaltstrom überfordert wäre, könntest du einen Hot-Swap-Controller in Betracht ziehen, die kosten heute nicht die Welt. Bei 470µF ist dein Strompeak noch relativ kurz dass hier ein normaler MOSFET-Typ ausreichen sollte.
Techniker schrieb: > Ist sowas zulässig bzw. technisch in Ordnung ? Offenbar geht es nicht um den Einschaltstrom bei 230V (da wäre es einfach: Kennlinie eines Sicherungsautomaten angucken und entsprechend runterrechnen), sondern bei 24V. Da können Einschaltströme ein Problem sein, weil heutzutage Schaltnetzteile verwendet werden die sehr schnell abschalten. Letzztlich ist es aber ein Problem des Benutzers, der ein entsprechend überdimensioniertes Netzteil zur Verfügung stellen muss. Eine Schaltung, die den Einschaltstromstross reduziert, kann herausragend beworben werden, weil sie nicht handelsüblich ist.
Ein Blick in das Datenblatt des Netzteils hilft: oft ist die maximale kapazitive Last angegeben. Industrienetzteile die 24V liefern sollten im Normalfall 470µF locker abkönnen.
Schau mal in die Datenblätter des Herstellers, gerade bei Industriegeräten steht da wie lang du welche Überlast fahren kannst, ohne das etwas auslöst.
Vielleicht denkst Du auch einfach zu kompliziert. Ich weis ja nicht wie Deine Schaltung aussieht und insbesondere die Einschaltung des Motors passiert, aber nur mal als Denkanstoß zwei simple Lösungen zur Einschaltstrombegrenzung aus meinem Haushalt: Im Modellbau sind zur Vermeidung von des Blitzes beim Anstecken des Akkus (Kondensator im Motorregler) Blitzschutzstecker, z.B. http://www.der-schweighofer.de/artikel/97787 üblich. Diese sorgen dafür, das mechanisch im Stecker vor dem "Vollkontakt" beim Anstecken ein Potentialausgleich über Widerstand erfolgt. Meine Kreissäge hat einen Zwei-Stufen-Schalter, in der ersten Stufe läuft der Motor zwar an, erreicht aber erst in der zweiten Stufe die volle Leistung (auch hier ein Reihenwiderstand im ersten Schritt zur Strombegrenzung). Es müssen nicht immer komplizierte Halbleiterschaltungen herhalten.
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