Guten Tag allerseits Bei einem Projekt muss ich die USB-Verbindung zwischen PC und Telefonzentrale galvanisch isolieren. Das Dumme ist, dass eine Software auf dem PC laeuft; d.h., die Isolation muss sowohl für die PC Seite wie auch für die Equipment Seite transparent sein. Eine Lösung mit 2 FT232R und einer Isolation dazwischen würde - meiner Meinung nach - nicht klappen, das ja der FT232R seine eigenen DLL-Driver mitbringt und die existierende Software auf eigene Driver zugreift. Meine Irrfahrten durch alle möglichen Webseiten der Chip-Hersteller und USB-Tutorial-Seiten haben mir gezeigt, dass das Ganze nur mit Chips wie dem ISP1105, MAX3344 o.ä. klappen kann. Und wenn die ins Spiel kommen, kommt CPLD ins Spiel. Tja, und damit wird's (für mich) zu kompliziert. Meine Frage nun: gibt es eine einfachere Lösung, die ich übersehen habe? MfG
Ja. Es gibt USB-Extender, die mit Glasfaserleitungen arbeiten. Anstelle des bisherigen USB-Kabels verwenden, fertig.
Danke für die prompte Antwort, Rufus. Vergass zu erwaehnen, dass das Ganze in Serie hergestellt werden soll (jaehrlich 500 - 1000) und somit auch irgendwie bezahlbar sein soll. USB-Extender scheiden also aus.
Wie wäre es, wenn man den FT232R zwar per USB speisen würde, dafür aber auf der Seite zur Telephonzentrale mit z.B. Optokopplern isolieren würde?
Lösungen mit FT232R scheiden aus, weil der ja schon das USB Protokoll dekodiert, also seinen eigenen Treiber braucht. Mehmet will ja ohne die (Vorhandenen) Treiber neuschreiben zu müssen den USB-Bus galvanisch trennen. Diskret mit nur zwei Optokopplern wird das nicht gehen, da müsste schon eine Logik her, die die aktuelle Übertragungsrichtung erkennt und entsprechend die Optokoppler steuert. /Ernst
Nur 'ne Idee, ohne Gewähr ob sowas technisch (preiswert) realisierbar ist: Pulse Tranformer , kleine Trafos verwenden. http://www.maccon.de/transformers.html
An Trafos hatte ich auch schon gedacht. Aber USB beginnt bei 1,5Mbit/s und endet bei 480Mbit/s. Ob ein Trafo die Signale da noch sauber übertraegt? Auch hat USB, wenn keine Daten übertragen werden, auf den Leitungen D+/D- eine permamente Gleichspannung. Und, und, und. Weshalb ich von dieser Idee wieder abkam.
USB beginnt nicht bei 1,5Mbit/s sondern bei 0. Zur Erkennen des Ansteckens oder Anstecken und der Devicetyps werden Gleichspannungen an D+ und D- verwendent.
> Aber USB beginnt bei 1,5Mbit/s und endet bei 480Mbit/s.
Gibts nicht auch Übertrager für Gigabit-LAN, oder ist das nicht
vergleichbar?
Ist denn die Telephonanlage etwas von Deiner Firma entwickeltes? Dann könnte deren USB-Interface entsprechend modifiziert werden. Zwischen den bus-powered USB-Baustein und den Rest müssten halt Optokoppler eingebaut werden; bei seriellen Lösungen mit FT232 etc. ist das mit ziemlich wenig Aufwand verbunden. Bei anderen USB-Controllern kann das hingegen ziemlich aufwendig werden. Wenn das aber nicht der Fall ist, also die Telephonanlage ein fertiges und unveränderliches Produkt ist, dann wird Dir wenig anderes übrig bleiben als Dich mit der in den von mir bereits angesprochenen USB-Extendern verbauten Technik vertraut zu machen. FT232 und Konsorten sind für diese Aufgabe jedenfalls vollkommen ungeeignet. Auch LAN-Übertrager sind per se wohl nicht geeignet; USB ist zwar auch eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung, aber im Gegensatz zum LAN bidirektional auf einem Adernpaar. Ob sich das mit einem Übertrager vertragen mag? Einige grundlegende Fragen: - Warum muss die Telephonanlage galvanisch vom PC getrennt werden? - Was für Daten sollen über die USB-Schnittstelle übertragen werden? Konfigurationsdaten oder Nutzdaten (Internetzugang o.ä.)? - Ist die Telephonanlage weniger als 5m weit vom PC entfernt? Wenn sie weiter weg steht, scheidet USB als Schnittstelle sowieso aus, sofern kein USB Extender verwendet wird. - Sofern es um Konfigurationsdaten geht: Warum wird das nicht, wie bei anderen Telephonanlagen auch, über einen S0-Bus erledigt? Der nämlich ist galvanisch getrennt.
Servus Rufus Also zu Deinen Fragen: - Nein, die Zentrale wurde nicht von mir entwickelt - Warum galvanische Trennung: Weil hier in der Türkei die Stromversorgung etwas chaotisch ist. In den meisten Gebaeuden gibt es keine Erdung. Oder eine Erdung nur für PC's, die nachtraeglich installiert wurde und meist nichts taugt. Oder der N-Leiter ist zu schwach usw. usf. Deshalb will der Hersteller eine galvanische Trennung zwischen sich und dem Chaos. - Daten die übertragen werden: Konfiguration der Zentrale und (hauptsaechlich) Uebermittlung der Gespraechstdaten (TelefonNummer, Zeit, Dauer etc.) - Distanz nicht laenger als 2m Ich werde mal Deinen Ratschlag befolgen und die Sache mit den USB-Extendern etwas naeher anschauen. Gruss
Zumindest früher war es Pflicht, daß in Telefonanlagen alles doppelt und dreifach getrennt war. Der Amtsanschluß sowieso und die ganzen Nebenstellen von der Steuerung auch. Telefonanlagen strotzen doch nur so vor Übertragern, Relais und Optokopplern. Wenn die Telekom mitkriegt, daß auch nur ein falsches Milliamperchen über ihre Leitungen fließt, kriegst Du aber ordentlich eins auf den Deckel. Hast Du mal gemessen, ob der USB wirklich galvanisch mit einem der anderen Anschlüsse verbunden ist und die Anlage trotzdem zugelassen ist ? Peter
Wenn der USB-Extender schon zu teuerist, kommt der USB Interface-Isolator von Meilhaus mit 250 EURO sicher auch viel zu teuer. http://www.meilhaus.de/usbmobil/index.htm
USB galv. zu trennen ist der falsche Ansatz. Ich würde halt einen std USB Controller nehmen und dann über eine SPI o.Ä. die galvanische Trennung machen. Spart einiges an Entwicklungs- aufwand und man ist von der Funktion her variabel. Der FT232 scheidet ja wohl aus das wäre die einfachste Möglichkeit.
Es kommt vielleicht etwas spät, aber besser spät als nie. Die beste Lösung ist immer noch die hier: http://www.baaske.net/usb_galvanisch_trennen.html Gruß Justin
Ich zitier' mich mal: > Autor: Rufus t. Firefly (rufus) (Moderator) > Datum: 07.03.2006 11:10 > > Ja. Es gibt USB-Extender, die mit Glasfaserleitungen arbeiten. > Anstelle des bisherigen USB-Kabels verwenden, fertig.
Ich habe so ein Gerät für Strecken bis zu 10 Kilometern Leitungslänge (!) ausfindig gemacht: http://www.csid.de/Range-Extender-USB-20/USB-Ranger-444i-USB-20-Ueber-LWL-bis-zu-10-Kilometer--116.html
Toll! Kostet ja nur läppische 1.300 Euro + Märchensteuer + Versand. Nur hier wurde von max. 2m geredet, die "fast nix" kosten dürfen.
Jetzt würde mich ja interessieren, wie Mehmet das Problem gelöst hat. Der Thread ist ja schon etwas angegraut... >Ich habe so ein Gerät für Strecken bis zu 10 Kilometern Leitungslänge >(!) ausfindig gemacht: Dafür darfst du dir einen Keks nehmen.
Es waere ein Auftrag einer deutschen Firma gewesen; den ich aber aus Mangel an Fachkenntnis nicht annehmen konnte. Soweit ich mitgekriegt habe, hat auch keine andere Firma diesen Auftrag ausgeführt. Entweder auch aus Mangel an Fachkenntnis, oder, weil die Firma dieses Vorhaben nicht weiter verfolgt hat.
Ich schlage mich aktuell mit einem ähnlichem Problem herum und habe dazu etwas interessantes gefunden: http://www.nve.com/IsolatorApplications.php#IsolatedUSB Mfg Christian
Christian wrote: > Ich schlage mich aktuell mit einem ähnlichem Problem herum und habe dazu > etwas interessantes gefunden: > > http://www.nve.com/IsolatorApplications.php#IsolatedUSB > > Mfg Christian Nun ja, aber das ominöse USBOB Signal kommt nun mal aus einem normalen USB Anschluss nicht raus.
Doch, man muß nur 2 PHY back to back betreiben, z.B. STULPI01, dann hat man eine transparenten USB-Repeater mit direction Signalen, es gibt aber teilweise auch Hubs, welche sowas liefern können.
Seufz! Nein, hat man nicht. Ohne die Information in welche Richtung die Daten laufen geht das nicht.
Antwort schrieb: > Ich würde für die galvanische Trennung einfach 2 ISO7221AD verwenden. Und wierum gepolt? Scroll mal hoch, so zu 2006... Du brauchst eine Richtungserkennung, da jede Ader sowohl zum Senden als auch zum Empfangen verwendet wird. Der ADUM3160 implementiert das.
Hi, hier bietet jemand USB Hubs mit galvanicher Trennung an: Beitrag "[V] optisch isolierten USB Hub" Gruß, Hannes
Ja, es gibt ja nun diese Bausteine ADuM3160 und ADuM4160. ELV bietet sowas an mit einem Schalter zur Wahl Lo-Speed und Full-Speed. Das kostet im Design noch mal einen Optokoppler, da ja auf beiden Seiten der Isolation die Geschwindigkeit umgeschaltet werden muss. Kann jemand sagen was diese Umschaltung bringt? Wenn ich Daten schicke an einen ATmega32U2 über einen Laptop - in welcher Stellung soll der Schalter da stehen? Umschalten im Betrieb macht ja wenig Sinn - oder?
@ Mehmed Die galvanische Trennung ist generell ein gutes Mittel der E-technik, um technischen Problemen zu begegnen. Leider wird sie all zu gerne missbraucht um Anlagen- und Konzeptionsfehler zu unterdrücken. Dabei wird gerne schnell nach galvanischer Trennung geschriene, obschon dieses unnötig, falsch oder sogar lebensbedrohlich ist. In Deinem Fall ist von letzterem auszugehen. Außerdem wirst Du durch die galvanische Trennung nicht erreichen was Du erwartest, sondern genau das Gegenteil davon. Sowohl Deine Telefonanlage, als auch Dein PC hängen an einem desolaten Netz. Nun versuchst Du, durch die Isolation (für ein paar Cent) der beiden die Mängel an der Installation (für mehrere Millionen Euro) und dem Netz zu kompensieren. Das kann eigentlich schon von der ersten Überlegung her nicht funktionieren. Da Dein Problem das Netz ist und nicht die Verbindung zwischen PC und Telefonanlage und Du das türkische Netz nicht sanieren kannst, musst Du die Störungen aus dem Netz von Deinem System fernhalten. Dazu verwendet der Fachmann ein IT-Netz (was aber nichts mit Informationtechnologie zu tun hat sondern mit isolierten (I) und geerdeten (T - für Terra) Sternpunkten. Dazu schaltest Du Deine Telefonanlage und Deinen PC an einen handelsüblichen Trenntransformator (beide an einen oder an jeweils einen, das ist Geschmackssache). PC und Telefonanlage verbindest Du sicher mit einem ordentlichen Schutzleiter. Schon bist Du gegen alle Unbillen des gestörten Netzsystems sicher geschützt haste eine ordentliche Datenübertragung zwischen PC und Telefonanlage und bist auf der sicheren Seite bezüglich CE und aller EU und Türkischen Errichternormen.
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