Hallo Ich habe eine Frage zu Ferriten, oder besser gesagt Ferritmaterial und die nachträgliche Bearbeitung. Bei einem Rotationstransformator möchte ich zur Abschirmung und für eine kleinere Bauweise Ferrit einsetzten. Leider ist die Geometrie der Achse gegeben (rostfreier Stahl, Durchmesser 17mm). Somit müsste bei einem P-Kern das Bohrloch etwa gleich gross sein. Da ich bis jetzt keine solche Kerne gefunden habe, möchte ich diese abändern oder ein Kern selber herstellen. Frequenzbereich des Signals ist 1-5MHz. Leider wurde das Thema bei uns im Studium fast nicht behandelt... Gibt es ein Material für meine Zwecke (ur zwingend grösser als Stahl in dieser Frequenz), welches man noch auf einem Drehbank oder Fräse bearbeiten kann? Respektive kann ein Ferritkern mit herkömmlichen Mitteln "modifiziert" werden? Besten Dank, Gruss Patrick
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Ferritkerne sind glashart und sehr spröde. Mit Diamantwerkzeug schleifen geht, ist aber mühsam.
Ferrit wird wohl immer mit Diamantwerkzeugen geschliffen, das ist doch wie Glas. Oder machen lassen: http://www.blinzinger-elektronik.de/kundenspezifische-ferritkerne-bearbeitung-von-ferriten/ http://www.ferrit-bearbeitung.de/
Abrasiv-Wasserstrahlschneiden könnte vielleicht auch gehen. Einfach bei einem Dienstleister anrufen. Man schneidet mit sowas 10 cm Baustahl. Eine Diamantdrahtsäge ginge sicher auch, habe ich aber noch nicht mit Lochsägefunktion gesehen und läuft wohl auch nicht unter "herkömmliches Werkzeug"... - Martin
Patrick B. schrieb: > ein Ferritkern mit herkömmlichen Mitteln "modifiziert" werden Glashartes Material. Du wirst dann vermutlich mehrere zerbrochene Teile haben. Schleifen wäre eine Idee? Evtl. findest Du irgendwo einen brauchbareren "Topfkern" für Deine Zwecke?
Diamantwerkzeug + viel Wasser. Mach Dir nicht zuviele Hoffnungen. Ferrit platzt sehr schnell ab und der Materialabtrag ist minimal.
Hab mal einen 40mm Ringkern mit einer normalen 115er Trennscheibe halbiert. Es ging, hat ne Weile gedauert und gestaubt. Die Scheibe hatte auch mächtig abgenommen.
Kernbeisser schrieb: > Hab mal einen 40mm Ringkern mit einer normalen 115er Trennscheibe > halbiert. Es ging, hat ne Weile gedauert und gestaubt. Die Scheibe hatte > auch mächtig abgenommen. Nach meiner Erfahrung verhält sich Ferrit ähnlich einem Kieselstein und da geht mit einer normalen Trennscheibe fast nix. Durch die Erwärmung platzen ein paar kleine Splitter ab und das war's dann.
Keine Daten, das Teil war aus dem Fundus. Ich gehe auch von Eisenpulver aus, war nur für Experimente gedacht.
Normal werden Ferrit Kerne nach den sintern nicht mehr bearbeitet. Vielleicht noch gebrochen.
Jannyboy schrieb: > Normal werden Ferrit Kerne nach den sintern nicht mehr bearbeitet. Oh doch, da Ferritkerne meist aus 2 bestehen (E-Kern, Schalenkern) werden die Auflagefläschen geschliffen und ggf. am Mitteljoch ein Luftspalt geschaffen. Bei Ringkernen und Stabspulen muss man natürlich nichts bearbeiten.
Jannyboy schrieb: > Normal werden Ferrit Kerne nach den sintern nicht mehr bearbeitet. > Vielleicht noch gebrochen. Doch. Zumindest die Polflächen werden geschliffen, evtl. auch noch geläppt. Durch brechen halbierte Ferritringe habe ich bisher nur bei Ablenkjochen für Bildröhren gesehen. Wie bereits gesagt: Das Zeug ist hart und spröde. Am besten passende Formteile aussuchen und nicht mehr nachbearbeiten. Materialauswahl für bestimmte Anwendugem z.B. hier: http://www.ferroxcube.com/FerroxcubeCorporateReception/datasheet/FXC_HB2013.pdf Zu Valvos Zeiten gab es dieses Handbuch auch auf Deutsch.
Es geht häßlich, aber es geht mit einem scharf geschliffenen Hartmetallbohrer in einer ordentlichen Ständerbohrmaschine und viel Wasser zur Kühlung. der Ferrit darf nicht heiß werden sonst reißt/platzt er. Geduld ist angebracht und wenig Kraft. Gruß, Holm
Holm T. schrieb: > Es geht häßlich, aber es geht mit einem scharf geschliffenen > Hartmetallbohrer und viel Wasser zur Kühlung. Du meinst Eisenpulverkerne. Ferrit zu bohren ist als ob Du Glas bohren willst.
> Ferrit zu bohren ist als ob Du Glas bohren willst.
Für Glas gibts aber irgendwelche Bohrer, eventuell gehen die.
Kernbeisser schrieb: > Für Glas gibts aber irgendwelche Bohrer, eventuell gehen die. Alu-Rohr und Schmirgelpaste geht auch.
In dem shop den 18er Bohrer auswählen und das Ganze, wie schon mehrfach erwähnt, unter Zusatz von reichlich Wasser auf der Ständerbohrmaschine durchbohren. http://m.ebay.de/itm/Fliesenbohrer-Glasbohrer-Diamantbohrer-Hohlbohrer-Lochsage-Bohrkrone-Kernbohrer-/141626580825?var=&hash=item20f99a1f59%3Am%3AmX3TjY2R83PZbM-9fSTnr2A&_trkparms=pageci%253Ac822b319-b8fe-11e6-a646-000c29674236%257Cparentrq%253Ac279c4fb1580a2ab856cf419ffe76ac4%257Ciid%253A6&varId=440776548836 Falls der Link nicht funktioniert, der Ziffernblock nach Kernbohrer ist die Artikelnummer MfG
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Bearbeitet durch User
Fräsen mit VHM-Fräser geht gerade so, hat aber hohe Ausschussquote, vor allem bei kleinen Kernen. Die brechen dann dort, wo Kräfte und Vibration eingeleitet werden. Meine Versuche waren damals an kleinen E12 oder E16-Kernen (zwecks Luftspalt). Die brachen dann bevorzugt hinten, wo sie gespannt worden waren. Das fräsen vorne war eher nicht das Problem. Mit außen(diamant)verzahnten Fräsern sollte das noch etwas besser gehen, habe ich aber noch nicht versucht.
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