Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welches ist die beste kostenlose Schaltungssimulationssoftware?


von Hegdert (Gast)


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Für den Anfang suche ich eine Schaltungssimulationssoftware die nichts 
kostet und dazu geeignet ist, einfache Grundschaltungen zu testen, 
vielleicht aber auch mal mit einem 555, ATMega oder MSP430.

Welches ist hierfür die beste Software, die man kostenlos erhalten kann?


Folgende Liste habe ich schon gesehen, allerdings kennt der ein oder 
andere doch sicher schon das ein oder andere Programm und kann daher 
eine Empfehlung geben, welches man nehmen sollte.
http://www.mikrocontroller.net/articles/Schaltungssimulation


Das Betriebssystem kann Windows oder Linux sein, da bin ich nicht 
wählerisch.
Schön wäre es aber, wenn die Software einfach und intuitiv zu bedienen 
ist.
Eine Oszilloskopfunktion wäre mir ebenfalls sehr wichtig.


Falls im Bereich kostenloser Schaltungssimulationssoftware sogar eine 
geben sollte, welche die Schaltung  schön animiert grafisch 
veranschaulichen kann, also so, dass man sieht, wie der Strom fließt, 
LEDs heller oder dunkler werden, Sicherungen bei zu viel Strom 
durchbrennen usw. dann wäre das natürlich noch besser.

von Hegdert (Gast)


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Noch etwas, es sollte keine Trialversion sein, die nach 30 Tagen abläuft 
oder Beschränkungen hat die so groß sind, dass sie nicht für kleine 
Projekte ausreicht.

von Olaf (Gast)


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> Welches ist hierfür die beste Software, die man kostenlos erhalten kann?

Die Fachwelt nimmt praktisch geschlossen LT-Spice wenn es kostenlos sein 
soll.

Olaf

von TestX (Gast)


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Für klassische analog/digitalschaltungen nimmt man LT-Spice..da ist 
allerdings nichts mit LED blinken...

Und Microcontroller kann man schonmal nicht simulieren, da es hierzu 
keine Modelle gibt. Klar gibt es hier professionellene Lösungswege für 
aber die kann man nicht bezahlen ;)

Wahrscheinlich suchst du eher eine grafisch Software für einfachste 
Schlatungen, die auch keinen Anspruch an Genauigkeit haben...

von Hegdert (Gast)


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TestX schrieb:
> Für klassische analog/digitalschaltungen nimmt man LT-Spice..da
> ist
> allerdings nichts mit LED blinken...

Das werde ich mir mal anschauen.

> Und Microcontroller kann man schonmal nicht simulieren, da es hierzu
> keine Modelle gibt. Klar gibt es hier professionellene Lösungswege für
> aber die kann man nicht bezahlen ;)

Ok, da kann man dann wohl nichts machen.

> Wahrscheinlich suchst du eher eine grafisch Software für einfachste
> Schlatungen, die auch keinen Anspruch an Genauigkeit haben...

Ja, für den Anfang wäre das sicherlich ausreichend.


Ich habe jetzt übrigens noch etwas weiter recherchiert und eine Java AWT 
basierte Anwendung gefunden, die mir für den Anfang sicherlich genügen 
wird.
Vor allem ist da alles animiert, einen 555 gibt es auch:

Die Software heißt Circuitmod und ist Open Source.

https://sourceforge.net/projects/circuitmod/
http://circuitmod.sourceforge.net/

Sie basiert übrigens auf folgendem Java Applet:
http://www.falstad.com/circuit/

Allerdings benötigt diese Version keinen Browser mehr, sondern nur noch 
eine Java Runtime Umgebung. Laut Seite der Entwickler kamen da noch ein 
paar Erweiterungen dazu, die es in dem Applet nicht gibt.

von Hegdert (Gast)


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Hm, ein kostenloses Programm scheint es doch zu geben, das die PIC und 
einige µC der AVR Familie simulieren kann:
https://sourceforge.net/projects/simulide/?source=recommended

Das Projekt scheint allerdings noch am Anfang zu sein, die neuste 
Version ist 0.2.
Ich werde die mal unter Linux testen, für Windows gibt es leider noch 
eine ältere Executable mit Version 0.1.

von Olaf (Gast)


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> Ja, für den Anfang wäre das sicherlich ausreichend.

Eigentlich nicht. :)

Was du eigentlich braeuchtest das waere ein Buch das dir Etechnik von 
Anfang an beibringt und dabei auch einen Simulator benutzt.


Das Problem ist naemlich das diese Simulatoren die wirkliche Welt nur 
unvollstaendig abbilden. Es gibt jede Menge Schaltungen die in der 
Praxis wunderbar funktionieren, aber in der Simulation rumzicken wenn 
man nicht weiss was man macht. Als beispiel seien nur mal Oszillatoren 
genannt. Wenn man dann noch eher ahnungslos ist und einfach was 
zusammenklickt dann ist Frust vorprogrammiert. Oh und den umgekehrten 
Fall, Schaltungen die man toll simulieren kann, die aber in der Praxis 
mist sind, gibt es auch.

Olaf

von Praktiker (Gast)


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Was Olaf da sagt hat Hand und Fuß.

In der Mechanik gilt etwas dem Sinne nach Ähnliches: Bevor man an eine 
Schleifmaschine gelassen wird, darf man sich auch erst mal mit der Feile 
an einem U-Stahl abarbeiten, um das Material und das Werkzeug 
kennenzulernen.

Andernfalls käme man - durchaus nicht zu Unrecht -, auf die Idee mal 
eben 2cm Stahl auf einen Schlag wegzufräsen. Zu Recht, weil man nicht 
weiß, wie mühsam es ist, auch nur zwei Zehntel wegzukriegen. Weil man 
nicht weiß, dass und wie Wirkungen skalieren.


In der Elektrotoechnik ist das Problem, dass eine fast unüberschaubare 
Menge an Eigenschaften das Verhalten eines Bauteils beeinflussen. Das 
Bauteile die z.B. nominell ein "Widerstand" sind, durch Bauart und 
Montageart auch ein wenig Spule und ein wenig Kondensator sind. Das sie 
"rauschen". Möglicherweise lichtempfindlich sind. etcpp.
Zwar sind die Simulationsprogramme in der Lage einige dieser 
Eigenschaften zu berücksichtigen. Andere aber muss man ausdrücklich 
hinzeichnen. Einer der Gründe warum man am Anfang mit 
"Ersatzschaltbildern" zu tun bekommt. Und auch die beschränken sich auf 
die prominenteren Effekte.

von 1234567890 (Gast)


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Bestell dir z.B. NI Multisim als Studentenversion für 23 €. Da blinken 
Lampen, und ein paar PICs kann man auch simulieren.
Es ist sehr einfach zu bedienen, ein Oszi, ein Generator und ein 
Multimeter ist vorhanden.

https://www.studyhouse.de/cgi-bin/product/ni-circuit-design-suite-multisim-ultiboard-national-instruments-P10009272

Ansonsten hast du ja die richtige Seite gefunden: 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Schaltungssimulation

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Mach' dich mal frei von der Vorstellung, dass du als Komplett-Noob von 
allem "das Beste" brauchst. Du brauchst was simples, einfach zu 
bedienendes, das ruhig auch Schwaechen haben darf. Weil du die am Anfang 
garnicht mitkriegen wirst.
Autofahren lernst du auch nicht mit einem RollsRoyce oder Ferrari oder 
einem Leopardpanzer oder was sonst "das beste Auto ist".

Bei NE555 Schaltungen: Nimm die Feile in die Hand und leg' los - will 
sagen: Bau' die in Echt auf. Wenn dir die neuen Teile dauernd zu teuer 
werden: Bau sorgfaeltiger... Mach die Frequenzen so tief, dass du kein 
Scope brauchst, sondern dir alles mit dem Multimeter angucken kannst.

Grus
WK

von W.A. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Die Fachwelt nimmt praktisch geschlossen LT-Spice wenn es kostenlos sein
> soll.

Hegdert schrieb:
> ATMega oder MSP430

Die Fachwelt weiss aber auch, dass man mit LTSpice keine Mikrocontroller 
simulieren kann.

von Karl (Gast)


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W.A. schrieb:
> Die Fachwelt weiss aber auch, dass man mit LTSpice keine Mikrocontroller
> simulieren kann.

Die Fachwelt weiß weiterhin, dass diese Art der Simulation nicht 
sonderlich sinnvoll ist. In Zeiten von Discovery Boards und Co. Mit 
Spottbilligen debuggern machst das einfach auf der echten Hardware. Die 
Peripherie lässt sich in ltspice gut simulieren.

Btw weiß die Fachwelt auch dass ltspice der beste Simulator ist. 
Unabhängig vom Geld. Pspice hat schlimme Bugs die seit Jahrzehnten nicht 
behoben wurden.

von Georg (Gast)


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Karl schrieb:
> Mit
> Spottbilligen debuggern machst das einfach auf der echten Hardware

Viele Hersteller haben in ihrer IDE auch Interpreter, so dass man auch 
ohne Hardware einen Mikrokontroller simulieren kann, allerdings immer 
nur die des betreffenden Herstellers.

Simulatoren für beliebige Prozessoren gibt es - ein paar auf der Welt, 
denn die Prozessor-Entwickler müssen ja auch vorab simulieren. Aber das 
sind keine PCs und auch keine Gross-Computer, sondern Supercomputer, 
jedenfalls für PC-Prozessoren von Intel oder AMD. Und ich glaube nicht, 
dass man die Software kaufen könnte, selbst wenn man unbegrenzt Geld 
hat, denn da steckt ein wesentlicher Teil von deren Knowhow drin.

Georg

von Bernd K. (prof7bit)


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W.A. schrieb:
> Die Fachwelt weiss aber auch, dass man mit LTSpice keine Mikrocontroller
> simulieren kann.

Die Fachwelt konzentriert sich bei der Simulation auf einzelne Teile der 
Schaltung zu denen es offene Fragen gibt deren Beantwortung man sich von 
der Simulation verspricht. Dazu simuliert man nur das was man guten 
Gewissens als maßgeblich erachtet (aus Erfahrung und/oder Wissen) und 
ein angeschlossener µC wird dann meist pragmatischer Weise auch mal 
schlicht auf eine kleine Handvoll Verhaltens- oder Puls-Spannungsquellen 
(notfalls mit noch ein bisschen parasitärem Hühnerfutter drum herum) 
reduziert.

von Lars B. (larsb)


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So Abwegig wie einige das hier darstellen ist die Anfrage m.E. gar 
nicht.
Vor allem als Anfänger will man ja nicht die Physikalischen Grenzen des 
Prozessors bestimmen, sondern nur mal schnell schauen ob man da totalen 
murks zusammengetüddelt hat.
Kann ich schon verstehen, dass man das während der Planung mal 
ausprovieren möchte ohne viel aufzubauen.

Bin dabei mal auf Proteus Lab gestoßen.
Taucht nicht in der Liste der Simulationsprogramme im artikel auf.
Man kann seinen code in einen virtuellen controller laden und dann in 
einer digitalschaltung simulieren wenn ich das richtig verstehe.
Die Demoversion scheint stark kastriert und die Vollversion sehr teuer 
zu sein.

https://www.youtube.com/watch?v=eDkIXWBkdqI

Sieht nach der gesuchten Sache aus. Selbst wenn es zu teuer ist.
Evtl gibts ja ne kleine version oder was vergleichbares von einem 
günstigeren anbieter

von Jetzt aber (Gast)


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Echte Kerle simulieren nicht, die machen.

von il Conte (Gast)


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Jetzt aber schrieb:
> Echte Kerle simulieren nicht, die machen....

Fehler und mindestens 2 Redesigns. ?

Ne, Simulation ist schon was Gutes ?(Dank sei LT)
wenn man es nicht übertreibt.

?il Conte?

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Hegdert schrieb:
> Hm, ein kostenloses Programm scheint es doch zu geben, das die PIC und
> einige µC der AVR Familie simulieren kann:
> https://sourceforge.net/projects/simulide/?source=recommended

 Wie schon angedeutet:
 Einen uC zu simulieren ist geradezu trivial im Vergleich zu einer
 Analogschaltung.

von Wolfgang (Gast)


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Marc V. schrieb:
> Einen uC zu simulieren ist geradezu trivial im Vergleich zu einer
> Analogschaltung.

Jeder µC ist eine (nichtlineare) Analogschaltung. Ob du dann das 
Analogverhalten oder das stark abstrahierte Digitalverhalten simulierst, 
hängt von der Fragestellung ab.

Bei Dingen, wie Signallaufzeiten auf einem PC-Motherboard wird man z.B. 
mit dem abstrahierten digitalen Verhalten alleine nicht weit kommen.

von P. M. (mikro23)


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Das Atmel-Studio simuliert fast alle Atmel-Controller.
Allerdings ohne Peripherie (wenn man mal vom Stimuli-File absieht).

von Strubi (Gast)


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Achje. Much ado about nothing.

Qucs kann ich empfehlen. Das kommt wohl am nächsten ran, kann auch 
Spice-Modelle verarbeiten. VHDL-Cosimulation soll wohl auch gehen, aber 
ob das wer schon mit CPUs probiert hat...
Ansonsten: Nicht viel labern, machen.

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Wolfgang schrieb:
> Jeder µC ist eine (nichtlineare) Analogschaltung. Ob du dann das
> Analogverhalten oder das stark abstrahierte Digitalverhalten simulierst,
> hängt von der Fragestellung ab.

 Das Analogverhalten bei der Befehlsausführung kann wohl nur die
 Designer interessieren. Bei der Simulation interessiert nur das
 Verhalten nach der entsprechenden Anzahl der Clocks.

Wolfgang schrieb:
> Bei Dingen, wie Signallaufzeiten auf einem PC-Motherboard wird man z.B.
> mit dem abstrahierten digitalen Verhalten alleine nicht weit kommen.

 Motherboard und CPU sind zwei Paar Schuhe - das ist dann wiederum
 eine Analog Simulation.

von Bernd K. (prof7bit)


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Strubi schrieb:
> Qucs kann ich empfehlen.

Leider ist dort aber die transiente Simulation broken bis zur 
Unbenutzbarkeit. Ich sag nur "Jacobian Singular". Wenn diese 
Fehlermeldung kommt hört der Spaß auf, und zwar gründlich, und nach 
einem halben Tag erfolglosen Ärgers hat mans dann in LTSpice nachgebaut 
und schiebt Qucs wieder für weitere 10 Jahre in die Warteschlange in der 
leisen Hoffnung daß bis dahin vielleicht doch die Entwicklung von Qucs 
wieder von irgendwem aufgenommen und fortgeführt und solche 
showstopper-Bugs endlich gefixt sein werden.

von Strubi (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Leider ist dort aber die transiente Simulation broken bis zur
> Unbenutzbarkeit. Ich sag nur "Jacobian Singular". Wenn diese
> Fehlermeldung kommt hört der Spaß auf, und zwar gründlich, und nach
> einem halben Tag erfolglosen Ärgers hat mans dann in LTSpice nachgebaut
> und schiebt Qucs wieder für weitere 10 Jahre in die Warteschlange in der
> leisen Hoffnung daß bis dahin vielleicht doch die Entwicklung von Qucs
> wieder von irgendwem aufgenommen und fortgeführt und solche
> showstopper-Bugs endlich gefixt sein werden.

Ok, das ist ein nerviger Klassiker. Sollte allerdings inzwischen gefixt 
sein, bzw. der Solver etwas informativer sein. Die Eigenwertprobleme 
kann man aber auch bei Spice haben.
Bin aber über die aktuelle Entwicklung nicht up to date, nach der 
Verwirrung qucs/qucs studio habe ich aufgegeben.
Wenn man gratis will, muss man halt im Sinne der OpenSource auch mal im 
Dreck wühlen, sprich, Bugs selber fixen.

von Wolfgang (Gast)


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Marc V. schrieb:
> Das Analogverhalten bei der Befehlsausführung kann wohl nur die
>  Designer interessieren.

Spätestens wenn am Analogeingang eines µC ein Kondensator hängt oder am 
PWM-Ausgang ein MOSFET die POWER-LED dimmen soll, stehst du mit einer 
auf Befehlszyklen reduzierten Betrachtungsweise schnell im Regen.
An so einem Analogmultiplexer finden viele Effekte statt, wo nur 
Analogsimulation hilft und bei Leistungstreibern sieht es nicht anders 
aus.

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Wolfgang schrieb:
> An so einem Analogmultiplexer finden viele Effekte statt, wo nur
> Analogsimulation hilft und bei Leistungstreibern sieht es nicht anders
> aus.

 Sage ich doch die ganze Zeit, oder ?

 Was am Ausgang dranhängt, interessiert doch bei der uC-Simulation
 überhaupt nicht. Portpin wird auf einen bestimmten Wert gesetzt oder
 es wird eine gewisse Spannung erzeugt. Ob dieser Wert, bzw. Spannung
 erhalten werden kann, entscheidet die Analog-Simulation.

 Und wie sich die Spannung am Eingang ändert, interessiert bei der
 uC-Simulation nur zu bestimmten Zeitpunkten und die sind eben durch
 uC-Taktzyklen vorgegeben, aber die entsprechende Werte werden durch
 Analogteil-Simulation berechnet oder eben nur als solche angenommen.

von Karl (Gast)


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Jungs. The right Tool for the right Job.

Algorithmus simulieren? Pc mit Compiler und Debugger und File io für 
logdateien.
Controller simulieren? Controller in echt nehmen. Die simulatoren können 
meistens nicht die ganze Peripherie. Wie sollen die sich einen USB oder 
SD Karte oder externen Interrupt sinnvoll darstellen?
Analog simulieren? Ltspice.

Alles andere hat sich aus gutem Grund nicht durchgesetzt.

von Hegdert (Gast)


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Okay, ich denke ich werde jetzt einfach mal mit den 3 kostenlosen 
Programmen arbeiten, dann sehe ich auch die Unterschiede bei der 
Simulation zwischen dem einen oder anderen Programm, also nehme ich:

- LTSpcie, weil es am genausten analoge Schaltungen simulieren kann
- Circuitmod, weil es alles schön grafisch für Anfänger präsentieren 
kann
- SimulIDE, weil ich damit AVR und PIC µC nutzen kann.

qucs kenne ich schon, von der Präsentation verhält sich aber wie 
LTSpice, da LTSpice aber vom Simulationsaspekt ausgereifter ist, wie ihr 
sagt, nehm ich dann doch besser gleich LTSpice.

Das alles dann im Kombination mit echter Hardware auf dem Steckbrett.

Zu dem vorgeschlagenen NI Multisim als Studentenversion sage ich mal 
danke für den Tipp, aber ich denke ich werde es erstmal mit den drei 
obigen probieren.

Proteus Lab sieht sehr gut aus, aber als Einsteiger stecke ich das Geld 
doch besser erst einmal in ein Oszilloskop.

Danke auf alle Fälle auch für den Einblick in die Simulationswelt und 
euren Erfahrungsberichten dazu, so erfährt man auch wo die Schwachpunkte 
der Simulationen liegen.



Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> Mach' dich mal frei von der Vorstellung, dass du als Komplett-Noob von
> allem "das Beste" brauchst. Du brauchst was simples, einfach zu
> bedienendes, das ruhig auch Schwaechen haben darf. Weil du die am Anfang
> garnicht mitkriegen wirst.

Ja, da gebe ich dir vollkommen recht.
Deswegen nutze ich für das PCB Layout ja auch nur KiCad und kaufe mir 
nicht eine für Hobbyansprüche unbezahlbare Altium Lizenz.



> Bei NE555 Schaltungen: Nimm die Feile in die Hand und leg' los - will
> sagen: Bau' die in Echt auf. Wenn dir die neuen Teile dauernd zu teuer
> werden: Bau sorgfaeltiger... Mach die Frequenzen so tief, dass du kein
> Scope brauchst, sondern dir alles mit dem Multimeter angucken kannst.
>
> Grus
> WK

Bei einem Dickson Doubler und wenn ich mich nicht irre, auch bei einem 
Step Up Wandler mit Spule dürfte es mit dem Multimeter und niedrigen 
Frequenzen aber schwer werden, da hat ein Scope das 10 kHz und mehr 
messen kann schon wesentliche Vorteile.

von Hegdert (Gast)


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Texas Instruments scheint auch noch eine kostenlose Simulationssoftware 
Namens Tina TI anzubeiten, laut einigen Internetkommentaren soll sie ein 
Gegenstück Linear Technologies LTSpice darstellen.

Hat dazu jeamnd schon Erfahrung gesammelt und kann dazu etwas sagen?

Hier der Link:
http://www.ti.com/tool/tina-ti

von Martin (Gast)


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Ich arbeite gerne mit Simetrix.
https://www.simetrix.co.uk/downloads/download-elements.html
Mit der kostenlosen Version kommt man recht weit, Bedienung, Doku und 
Bauteilimport sind finde ich gut.

von Hegdert (Gast)


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Es trifft sich eigentlich ganz gut, dass sie von LTSpice seit dem 18.11. 
eine neue Version haben.
Habe dazu aber eine Frage.

Bis jetzt komme ich damit eigentlich gut zu recht.
Das erstellen des Schaltplans geht ganz gut von der Hand.
Etwas umständlich ist lediglich die Bauteilauswahl, aber mit den 
Cursortasten kann man ganz gut durch diese Bauteilauswahlliste 
durchlaufen,
es ist halt nur nicht besonders effizient.

Trotzdem suche ich mir gerade einen Wolf ab, da ich ein einfaches 
Clocksignal benötige.
Muss ich mir das jetzt mit einem NE555, den ich gefunden habe, selbst 
zusammenbauen oder bietet das Programm auch ein einfaches Element an, 
das diese Aufgabe erfüllt und den Rest dahinter versteckt?

Zur eigentlichen Simulation bin ich noch nicht gekommen.
Das kommt nachher.

von Hegdert (Gast)


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Dann habe ich noch eine Frage.

Kann man irgendwo einstellen, dass Schaltsymbole nach DIN Norm verwendet 
werden?
Gefunden habe ich dazu nämlich leider nichts.

von Helmut S. (helmuts)


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Unter "Misc" gibt es einen European Resistor. Das ist das was du gesucht 
hast.

Die Spannungsquelle heißt "Voltage".

Bauteil platzieren:
Funktionstaste F2
Dann einfach in dem Suchfeld den/die Anfangsbuchstabe(n) eintippen.

Rechtsklick auf das platzierte "Voltage" symbol im Schaltplan, dann die 
Pulse-Quelle wählen.

von Thomas E. (picalic)


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Hegdert schrieb:
> Trotzdem suche ich mir gerade einen Wolf ab, da ich ein einfaches
> Clocksignal benötige.

Das machst Du über eine Spannungsquelle (Voltage), dann Rechtsklick 
darauf zur Konfiguration, auf "Advanced" klicken, eine passende Funktion 
auswählen. Als Taktgenerator bietet sich "Pulse" an.
Gleich ein Tipp: nimm "realistische" Werte für die Flankensteilheit, 
z.B. 10ns - mit "idealen" Rechtecksignalen (Trise,Tfall=0 => unendliche 
Flankensteilheit) handelt man sich Probleme bei der Simulation ein.

von Hegdert (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Unter "Misc" gibt es einen European Resistor. Das ist das was du
> gesucht
> hast.


Hm, eigentlich dachte ich, ich könnte die US Symbole für die bestehenden 
Widerstände einfach auf EU Symbole umschalten und fertig, denn immerhin 
sind die Grundbauteile wie Widerstand und Spule alle oben in der Leiste 
oder über die Tastatureingabe leicht zugänglich.
Wenn ich den Widerstand mit euro Symbol haben will und den dann unter 
Misc suchen muss, dann geht das zwar irgendwie, aber das ist doch recht 
ineffizient.
Schade, aber so bleibe ich dann doch eher bei den US Symbolen. Trotzdem 
Danke.



> Die Spannungsquelle heißt "Voltage".
>
> Bauteil platzieren:
> Funktionstaste F2
> Dann einfach in dem Suchfeld den/die Anfangsbuchstabe(n) eintippen.
>
> Rechtsklick auf das platzierte "Voltage" symbol im Schaltplan, dann die
> Pulse-Quelle wählen.

Ah, stimmt. Danke für den Hinweis.

Wenn ich die Voltage Spannungsquelle ausgewählt habe, dann poppt ein 
Menü auf, dort habe ich dann in der Functionsliste das erste PWL in der 
Liste gewählt, aber jetzt werde ich mit einer Vielzahl an 
Einstellmöglichkeiten erschlagen.
Sorry wenn ich da so frage, aber ich bin da noch Anfänger, wo kann ich 
da einfach die Frequenz eingeben, so dass ich ein digitales 
Rechtecksignal mit z.b. 1 KHz erhalte?

von Thomas E. (picalic)


Angehängte Dateien:

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Hegdert schrieb:
> Sorry wenn ich da so frage, aber ich bin da noch Anfänger, wo kann ich
> da einfach die Frequenz eingeben, so dass ich ein digitales
> Rechtecksignal mit z.b. 1 KHz erhalte?

Die Frequenz kannst Du in der Spannungsquelle nicht direkt als Parameter 
angeben, Du kannst aber z.B. die Impuls- und Periodendauer bei "PULSE" 
als Rechenformel angeben, z.B. {1/freq} für die Periodendauer. Dann 
kannst Du per Spice-Directive (".op"-Symbol) "freq" als Parameter 
definieren und voila, schon kannst Du einfach eine beliebige Frequenz 
eingeben!
(siehe Anhang)

von Andreas S. (igel1)


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@Hegdert:

Schau Dir einmal die Beispiele an, die mit LTspice daherkommen - sie 
geben ein gutes Gespür, was man in LTspice alles machen kann.

Außerdem gibt's hier Doku nach Herzenslust:
http://elektronikbasteln.pl7.de/linkliste-zu-ltspice.html

Oder ganz konkret die hier:
http://webhome.hs-kl.de/~robert.hingsamer/download_labor/baus/LTspiceIV(Maerz2015).pdf

Viele Grüße

Igel1

von Thomas E. (picalic)


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Hegdert schrieb:
> Wenn ich den Widerstand mit euro Symbol haben will und den dann unter
> Misc suchen muss, dann geht das zwar irgendwie, aber das ist doch recht
> ineffizient.

Wenn Du lieber andere Symbole magst, kannst Du die original 
Librarary-Symbole auch einfach bearbeiten oder ersetzen. Mit 
Ctrl-Rechtsklick auf den Widerstand, dann auf "Open Symbol" kannst Du 
den Widerstand so ändern, wie Du magst.

Andere Möglichkeit: Du sucht nur einmal zu Beginn des 
Schaltplanzeichnens den Euro-Widerstand aus "Misc", und wenn Du später 
weitere Widerstände in die Schaltung einbauen willst, klickst Du nicht 
auf das "Resistor"-Symbol, sondern auf "Copy" (neben der Schere) und 
dann auf einen schon vorhandenen Widerstand.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Hegdert schrieb:
> Hm, eigentlich dachte ich, ich könnte die US Symbole für die bestehenden
> Widerstände einfach auf EU Symbole umschalten und fertig

Du kannst die Symboldatei (jedes Symbol hat seine eigene Datei) für den 
europäischen Widerstand kopieren, umbenennen und den amerikanischen 
damit ersetzen. Von dem Moment an sind dann in allen (neuen wie auch 
alten) Schaltplänen alle Widerstände rechteckig.

Google mal nach der genauen Vorgehensweise, die genauen Ordner- und 
Dateinamen weiß ich jetzt nicht auswendig, aber diese Vorgehensweise 
wurde schon von einigen Leuten in diversen Howtos beschrieben, ich habs 
auch schon gemacht und es funktioniert.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Jetzt aber schrieb:
> Echte Kerle simulieren nicht, die machen.

Blödsinn.

von Klaus R. (klara)


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Hallo Hegdert,
als sehr guten Einstieg in LTspice kann ich etwas von Gunthard Kraus 
empfehlen.

Die LTspice-Seite von Gunthard Kraus.
http://www.gunthard-kraus.de/LTSwitcherCAD/index_LTSwitcherCAD.html

Das Tutorial.
http://www.gunthard-kraus.de/LTSwitcherCAD/CD_LTSwitcherCAD/pdf-file/LTspice4_d_2015.pdf

Ein Tipp: LTspice kann auch mit Logikgattern arbeiten.

Umfangreiches Material zu LTspice findest Du hier. Man muss sich jedoch 
anmelden.
https://groups.yahoo.com/neo/groups/LTspice/conversations/messages

von Manfred (Gast)


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Jetzt aber schrieb:
> Echte Kerle simulieren nicht, die machen.
Mein Simulator ist der eigene Schädel!

Man sieht es hier im Forum, dass diverse I***t*n einfache 
Grundschaltungen simulieren und nicht begreifen - ergo ersetzt ein 
Simulator kein Basiswissen. Sehrwohl habe ich Kollegen, die Teile ihrer 
Schaltung simulieren, diese simulieren allerdings kein Fachwissen, das 
haben die nämlich tatsächlich im Kopf.

"Echte Kerle simulieren nicht, die machen." würde ich so pauschal also 
nicht unterschreiben, zuerst sollte man sich aber mal am Lötkolben mit 
Netzgerät / DVM und evtl. Scope austoben, um zu verstehen, was man tut.

von KnowItAll (Gast)


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LTSpice

von Heureka (Gast)


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KnowItAll schrieb:
> LTSpice

Toll!
Nach ca. 40 Beiträgen hast du den Namen der Software herausgefunden, um 
die es sich hier dreht!
Schön ist auch deine ausführliche Beschreibung.
Kurz gesagt, dein Beitrag hat die Welt ein Stück besser gemacht :-D

von KnowItAll (Gast)


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Ich hab nur auf die Schlagzeile geantwortet. Und ich hab damit auch 
recht.
Aber noch zum besten Feature:

Linux Support.

von Klaus R. (klara)


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Heureka schrieb:
> Kurz gesagt, dein Beitrag hat die Welt ein Stück besser gemacht :-D

Gut, dann sag ich noch etwas zu LTspice. Hier im Forum hat man einen 
sehr guten Support für LTspice. Es gibt hier einige Experten und 
natürlich Helmut S., der LTspice Guru.

mfg klaus

von Rolf S. (audiorolf)


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Jetzt aber schrieb:
> Echte Kerle simulieren nicht, die machen.

Richtig, man macht über ein halbes Jahr lang 6 Iterationen eines 
HF-boards, bis es endlich vernünftig läuft, durch die EMV-Prüfung kommt, 
wenig korrigierpflichtige Fehler in den RAM-Daten hat und zahlt dafür 
dem Layouter und den Bestückern eine 6stellige Summe, als den Simulator 
anzuwerfen, 2 Wochen zu investieren und es sicher zu machen, was ein 
Zehntel davon kostet.

von Erwin D. (Gast)


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Rolf S. schrieb:
> Jetzt aber schrieb:
>> Echte Kerle simulieren nicht, die machen.
>
> Richtig, man macht über ein halbes Jahr lang 6 Iterationen eines
> HF-boards, bis es endlich vernünftig läuft, durch die EMV-Prüfung kommt,
> wenig korrigierpflichtige Fehler in den RAM-Daten hat und zahlt dafür
> dem Layouter und den Bestückern eine 6stellige Summe, als den Simulator
> anzuwerfen, 2 Wochen zu investieren und es sicher zu machen, was ein
> Zehntel davon kostet.

Richtig. Simulation komplett abzulehnen zeugt von Realitätsverweigerung.
Genauso könnte man auch sagen:
"Chuck Norris baut alles auf Anhieb richtig."

von Echter Kerl (Gast)


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Echte Kerle simulieren nich, die sterben als Helden.
(durchaus an einer Grippe)

von Rolf S. (audiorolf)


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Erwin D. schrieb:
> Richtig. Simulation komplett abzulehnen zeugt von Realitätsverweigerung.

Eigentlich fängt die Verweigerung der Realität schon damit an, nicht 
jede Schaltung mal zu simulieren. Das geht heute rapid und genau. Auch 
PCB Simulationen mit den Leiterbahnen sind sehr genau geworden die 
jüngste Zeit.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Weshalb sollte man etwas simulieren, das man begriffen hat und weiss 
wie's geht ? Um herauszufinden, dass die Flanke nun entgegen den 
Abschaetzung von ca 10ns, nun 10ps laenger ist ?
Es ist ja schoen einen 555 zu simulieren, aber mit 3 Parametern, die ich 
im Kopf ausrechnen kann bin ich auch dabei.
Sorry.

Ich musste bisher LT Spice einmal anwerfen, um einen Diodentreiber zu 
rechnen. Da wollten wir eine Pindiode in weniger als 1ns mit einem ECL 
Signal schalten. Das brauchte eine Stufe mit genau einem Transistor und 
ein paar Widerstaenden.

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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von Klaus R. (klara)


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Sapperlot W. schrieb:
> Da wollten wir eine Pindiode in weniger als 1ns mit einem ECL
> Signal schalten. Das brauchte eine Stufe mit genau einem Transistor und
> ein paar Widerstaenden.

Hast Du die ns auch mit dem Oszi nachgemessen?

von Pandur S. (jetztnicht)


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>Hast Du die ns auch mit dem Oszi nachgemessen?

Nein, da misst man sehr schnell Mist. Denn das Signal war nicht fuer 50 
Ohm gedacht. Wir haben dann das Spektrum der Mikrowellenpulse gemessen.

von flip (Gast)


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Der beste simulator ist immernoch KOPF. Die kostenlosen Plugins LT Spice 
oder einen Avr oder sonstwie uC Simulator dann wahlweise von KOPF 
verknüpfen lassen.

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