Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Multimeter für Low-Power Strommessung im Bereich 100 pA 100 mA?


von Info (Gast)


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Wo geht es preislich bei Multimetern los, die ohne 
Messbereichsumschaltung über diese Größenordnungen auflösen können?

: Verschoben durch User
von M. K. (sylaina)


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hm, ich hab für rund 500 Euro ein Agilent U1253B (von 10nA bis 10A) und 
bei meinem Keithley 2100 hab ich nicht geschaut (ist zur Kalibrierung 
weg). Ich glaub aber auch nicht, dass es hier ein Multimeter gibt, dass 
von 100 pA bis 100 mA (das sind 6 Dekaden!) ohne Messbereichsumschaltung 
arbeitet. Sowas wäre irgendwie auch Quatsch.

: Bearbeitet durch User
von Helmut K. (hk_book)


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Ich verstehe das so, dass er die 100nV "nur" als Auflösung braucht, 
nicht als Messbereich. Somit wäre das ein 6 1/2-stelliges Messgerät.

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Helmut K. schrieb:
> dass er die 100nV "nur" die Auflösung braucht

Wieso denn jetzt auf einmal Nanovolt?

von Info (Gast)


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Wieso wären 20 Bit Auflösung Quatsch? Nicht machbar?

von M. K. (sylaina)


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Info schrieb:
> Wieso wären 20 Bit Auflösung Quatsch? Nicht machbar?

Ich habe dich so verstanden, dass du den Messbereich von 100 pA bis 100 
mA abdecken wolltest. Das wäre ohne Messbereichsumschaltung nicht sehr 
sinnvoll.
Bewusst kenne ich aber auch kein Multimeter, dass 1 nA Auflösung 
anbietet. Warum du hier nun 100 pA benötigst halte ich auch erstmal als 
zweifelhaft. In der Regel kann man sagen: Wenn es das, was ich brauche, 
nicht gibt, ist mein Lösungsansatz ggf. nicht sehr klug gewählt.

EDIT: Übrigens hab ich mich oben vertippt, 100 mA zu 100 pA sind 9 
Dekaden, nicht nur 6. Mit den 20 bit kommste da also auch nicht so ganz 
hin.

: Bearbeitet durch User
von Info (Gast)


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Oh: ich meinte 100 nA und nicht pA. Aber das wären nur 0.1 uA und das 
ist ja eine übliche Auflösung. Allerdings ist die Genauigkeit dort 
nichts (bei meinem Multimeter), daher müsste es wohl was im unteren 
nA-Bereich sein.

Beim Umschalten des Bereichs wird halt das "device under test" (DUT) 
getrennt. Blöd, wenn sowohl der Schlafmodus <1uA also auch der aktive 
Modus der Schaltung gemessen werden sollen.

von hans huber (Gast)


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Vieleicht währe das was für dich

https://www.eevblog.com/projects/ucurrent/

von Info (Gast)


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Hier gibt's ein paar Anregungen:
Beitrag "Messen kleiner Ströme"

https://www.eevblog.com/projects/ucurrent/


3 Current ranges:
  +/- 0-1250mA (20µV / mA burden voltage typical) * switch contact 
resistance plays a role here. 10uV due to the shunt resistor.
  +/- 0-1250µA (10µV / uA burden voltage)
  +/- 0-1250nA (10µV / nA burden voltage)
  NOTE: Higher currents are available by increasing the battery voltage, 
to a maximum of 5.5V, which would give +/-2250mA/2250µA/2250nA maximum)
Output Voltage Units:
  1mV/mA
  1mV/µA
  1mV/nA
  NOTE: You simply read your mV multimeter range as if it were mA/µA/nA
Resolution (nA range): 100pA (3.5digit meter), 10pA (4.5 digit meter), 
1pA (5.5 digit meter)
Accuracy (typical): <+/-0.05% on µA and nA ranges, <+/-0.1% on mA range.
Output Offset Voltage: <50µV (essentially insignificant on 4.5 digit 
meter)
Bandwidth: >300KHz (-3dB)
Temperature Drift: <10ppm / degC (µA/nA), <15ppm / degC (mA)
Noise: < -90dBV
THD: < -60dB
Battery: CR2032 Lithium coin cell (optional 3 x AAA’s)
Battery Life: >50 hours (battery good LED ensures accurate measurement 
when LED is on). 2.65V cutout voltage.

von M. K. (sylaina)


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Info schrieb:
> Beim Umschalten des Bereichs wird halt das "device under test" (DUT)
> getrennt. Blöd, wenn sowohl der Schlafmodus <1uA also auch der aktive
> Modus der Schaltung gemessen werden sollen.

Du meinst sicher, wenn man von Hand umschaltet. Bei der automatischen 
Bereichsumschaltung kommt es eigentlich aufs Multimeter an.

Für deinen Anwendungsfall wäre also das Keithley 2100 sicher nicht 
falsch. Beim 100 mA Messbereich hat es deine geforderte Auflösung von 
100 nA ;)

von Info (Gast)


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M. K. schrieb:
> Keithley 2100

Träumen kann man ja (~1000 Euro)! Eine Größenordnung kleiner bitte (c€).

von S. Landolt (Gast)


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> Eine Größenordnung kleiner bitte (c€).

?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ein Keysight 3458A sollte auch den gesamten Bereich ohne 
Messbereichsumschaltung abdecken. Allerdings solltest Du Dich mit dem 
Kauf eines Neugeräts beeilen, da das 3458A nur noch bis Ende Dezember in 
der EU verkauft werden darf.

von Jörg R. (solar77)


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Info schrieb:
> Wo geht es preislich bei Multimetern los, die ohne
> Messbereichsumschaltung über diese Größenordnungen auflösen können?

http://www.elv.de/truerms-tischmultimeter-ms8050.html

Dieses Gerät habe ich auch.

Kleinste Auflösung in der Strommessung: 0,01uA.
ELV verkauft dieses Gerät in einer Rabattaktion ab und zu für ca. 230,- 
Euro.


Oder evtl. das hier:

https://www.welectron.com/Brymen-BM869s-Multimeter


Allerdings geht es bei beiden nicht ohne Messbereichsumschaltung.

Nur aus Interesse, für welche Anwendung misst Du so kleine Ströme?

Gruß Jörg

: Bearbeitet durch User
von Bastler (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Allerdings solltest Du Dich mit dem
> Kauf eines Neugeräts beeilen, da das 3458A nur noch bis Ende Dezember in
> der EU verkauft werden darf.

Wieso das?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bastler schrieb:
> Wieso das?

Das Gerät entspricht nicht der EU RoHS-Verordnung. Offenbar wäre eine 
Überarbeitung so teuer, dass sich Keysight lieber vom recht großen 
EU-Markt zurückzieht. Für die kleineren DMMs gibt es mittlerweile ja 
durchgängig Nachfolgeprodukte.

http://www.keysight.com/en/pd-1000001297%3Aepsg%3Apro-pn-3458A/digital-multimeter-8-digit?cc=DE&lc=ger

Ein ähnliches Thema ist die Herstellung von LEDs. Vor einigen Jahren 
wurde lauthals verkündet, man wolle die LED-Fertigung in Europa, 
insbesondere Deutschland, deutlich stärken, z.B. auch Fördermittel 
bereitstellen. Im selben Atemzug wurde aber auch beschlossen, die 
Verarbeitung von Arsen in der EU komplett zu verbieten. Dummerweise 
betrifft dies auch LEDs...

: Bearbeitet durch User
von Info (Gast)


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S. Landolt schrieb:
> ?

Ja, wieder falsch: h€.

von S. Landolt (Gast)


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Schade, ich dachte, es sei irgendwie ein Scherz, den ich nur nicht 
richtig verstehe.

von MM (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Ein ähnliches Thema ist die Herstellung von LEDs. Vor einigen Jahren
> wurde lauthals verkündet, man wolle die LED-Fertigung in Europa,
> insbesondere Deutschland, deutlich stärken, z.B. auch Fördermittel
> bereitstellen. Im selben Atemzug wurde aber auch beschlossen, die
> Verarbeitung von Arsen in der EU komplett zu verbieten. Dummerweise
> betrifft dies auch LEDs...

Wird zu dem Zeitpunkt die Glühlampe wieder neu erfunden oder sind wir 
dann als EU für elektrisches Licht von Ländern wie China abhängig? Wann 
wird die maximale Atem- und Herzfrequenz eigentlich geregelt? Eine 
progressive Luftsteuer generiert ja Geld ohne Ende...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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MM schrieb:
> Wird zu dem Zeitpunkt die Glühlampe wieder neu erfunden oder sind wir
> dann als EU für elektrisches Licht von Ländern wie China abhängig?

Letzteres. Das o.a. Verbot gilt nur für die Verarbeitung von Arsen, 
nicht jedoch für arsenhaltige Produkte. Ich kann mir durchaus sehr gut 
vorstellen, dass dieses Verbot auf dem Einfluss asiatischer Lobbyisten 
basiert, die das ganze als tolle Arbeitsschutzmaßnahme verkauft haben. 
Ich kann mir hingegen nur schwerlich vorstellen, dass sich jemals ein 
Mitarbeiter in der Halbleiterfertigung mit einer derart schwerflüchtigen 
Substanz wie Arsen vergiften könnte.

> Wann wird die maximale Atem- und Herzfrequenz eigentlich geregelt? Eine
> progressive Luftsteuer generiert ja Geld ohne Ende...

Die maximale Atemfrequenz ist natürlich schon geregelt. Unternehmen wie 
z.B. Dräger oder Respironics halten Unmengen an Patenten und 
Gebrauchsmuster für verschiedene Atemmuster und liefern sich 
entsprechend Patentkriege.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas S. schrieb:

> Das Gerät entspricht nicht der EU RoHS-Verordnung.
> dass sich Keysight lieber vom recht großen EU-Markt zurückzieht.

Vielleicht kann man das ja in Zukunft in Grossbritannien bestellen.
:-)

von Chri (Gast)


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Hi,
oder gleich die eierlegende wollmilchsau von dewetron. Damit kannst du 
jetzt Niederspannungen messen und bei Bedarf das Modul wechseln und auch 
Hochspannung oder Temperatur oder was auch immer messen.
Guck mal https://www.dewetron.com/products/chassis/front-ends/trionet/

von Jörg R. (solar77)


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Info schrieb:
> S. Landolt schrieb:
>> ?
>
> Ja, wieder falsch: h€.

Nenne doch mal eine konkrete Zahl, ausgeschrieben.

Für 100 Euro bekommst Du kein Gerät mit deinen Abforderungen, auch nicht 
gebraucht. Warum darf/soll das Gerät den Messbereich nicht umschalten?

von Andreas R. (daybyter)


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Wie stark schwankt denn Deine Spannung? Also würde Dir z.B. ein 
Multimeter reichen, dass z.B. 3 Messungen pro Sekunde macht?

Ich hab nämlich gerade ein ähnliches Problem, aber der Strom schwankt im 
ms Bereich um Faktor 10 und mehr. Multimeter, die sowas auflösen, sind 
quasi unbezahlbar... :-(

von M. K. (sylaina)


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Info schrieb:
> M. K. schrieb:
>> Keithley 2100
>
> Träumen kann man ja (~1000 Euro)! Eine Größenordnung kleiner bitte (c€).

Und das ist der Punkt, an dem ich jetzt mal ganz stark anzweifle, dass 
du die genannten Anforderungen auch wirklich benötigst. Ist dir z.B. 
klar, dass man ein 6 1/2 stelliges DMM regelmäßig (mindestens ein mal 
pro Jahr) zur Kalibrierung schicken muss wenn man will, dass es die 
Datenblattangaben stets erfüllt? Und alleine die Kalibrierung sprengt 
deinen Rahmen von 100 Euro.
Warum meinst du, dass du so ein Multimeter eigentlich brauchst? Ich hab 
auf der Arbeit ein Keithley 2100...im ganzen Unternehmen ( > 500 MA) ist 
es das einzige, angeschafft wurde es zu Widerstandsmessung von 
Filamenten (4-Leiter-Technik, 400 µΩ Nennwiderstand) und zur 
Strommessung (10 µA - 10 mA) bzgl. Kontrolle ob die Messeinrichtung der 
entsprechende Maschine auch noch korrekt funktioniert (wird in 
Verbindung mit dem Keithley 224 benutzt).
Du fragst hier ja nicht nach Mittelklasse-Messtechnik. Mit deinen 
Anforderungen bzgl. Messbereich und Auflösung kommst du nicht um die 
Königsklasse rum.

von Forist (Gast)


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Info schrieb:
> Träumen kann man ja (~1000 Euro)! Eine Größenordnung kleiner bitte (c€).

Eine Größenordnung ist bei mir immer noch ein Faktor 10.
Wie kommst du dann auf 10000

Wenn man schon mit in diesem Zusammenhang ungebräuchlichen Vorsätze für 
Maßeinheiten daher kommt, sollte man sich wenigstens damit auskennen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vors%C3%A4tze_f%C3%BCr_Ma%C3%9Feinheiten#SI-Pr.C3.A4fixe

von Forist (Gast)


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Forist schrieb:
> Wie kommst du dann auf 10000

uups
... 100000

von Epoxyd H. (fr4)


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Info schrieb:

Beim Umschalten des Bereichs wird halt das "device under test" (DUT)
getrennt. Blöd, wenn sowohl der Schlafmodus <1uA also auch der aktive
Modus der Schaltung gemessen werden sollen.

Habe ein ähnlich gelagertes Problem: Die Schaltung zieht im Sleep-Mode 
<1µa@3V Beim Aufwachen werden kurzzeitig ein paar mA gezogen. Da ist bei 
meinem Multimeter der Shunt im µA-Messbereich schon so groß, dass bei 
der mA Stromspitze der Spannungsabfall zu groß wird.

von Minimalist (Gast)


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Taster parallel zum multimeter drücken zum Umschalten?

von M. K. (sylaina)


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Epoxyd H. schrieb:
> Habe ein ähnlich gelagertes Problem: Die Schaltung zieht im Sleep-Mode
> <1µa@3V Beim Aufwachen werden kurzzeitig ein paar mA gezogen. Da ist bei
> meinem Multimeter der Shunt im µA-Messbereich schon so groß, dass bei
> der mA Stromspitze der Spannungsabfall zu groß wird.

Was ist denn die Zielgröße, die gemessen werden soll? Hier dann schlicht 
den Messbereich manuell einstellen am DMM. ;)

von Harald W. (wilhelms)


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M. K. schrieb:

> Bewusst kenne ich aber auch kein Multimeter, dass 1 nA Auflösung
> anbietet.

Typischerweise haben alle günstigen Multimeter einen Meßbereich von
200mV mit einem Innenwiderstand von 10 Megohm. Dieser Meßbereich hat
somit einen Vollausschlag von 20 Nanoampere mit einer Auflösung von
10 Picoampere. Natürlich kann man nicht erwarten, das auch die An-
zeigegenauigkeit in der Grössenordnung von 10pA liegt, aber immerhin
kann man so auch kleine Ströme messen. Im gleichen Bereich auch
100mA messen zu wollen, geht natürlich nicht. Eine Umschaltung des
Strombereichs ohne Unterbrechung des Stromflusses ist aber nicht
allzuschwierig zu erreichen.

von M. K. (sylaina)


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Harald W. schrieb:
> Typischerweise haben alle günstigen Multimeter einen Meßbereich von
> 200mV mit einem Innenwiderstand von 10 Megohm.

Und du willst dich wirklich drauf verlassen dass der Innenwiderstand 
auch wirklich 10 MΩ ist und nicht 11 MΩ? Das halte ich für sehr gewagt.

von Harald W. (wilhelms)


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M. K. schrieb:

> Und du willst dich wirklich drauf verlassen dass der Innenwiderstand
> auch wirklich 10 MΩ ist und nicht 11 MΩ? Das halte ich für sehr gewagt.

Ich würde es für gewagt halten, in diesem Messbereich eine
höhere Genauigkeit als 10% zu erwarten.

von M. K. (sylaina)


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Das würde ich auch aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass 
der TE eine höher Genauigkeit erwartet und deshalb würde ich den 
Messbereich nicht zweckentfremden wollen. ;)

von Info (Gast)


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Natürlich "brauche" ich das alles überhaupt nicht zwingend, da Hobby. 
First-world problems. Tolle Feststellung; das ist ja wohl allen klar.

Es wäre aber schön, die Stromaufnahme einer kleinen Schaltung für 
Batteriebetrieb messen zu können, und zwar auch im - weiter oben von 
anderen genannten - Wechselbetrieb, d.h. Schlafmodus < 1 uA und aktivem 
Zustand mit >10 mA.
Wie schon geschrieben, trennt das Umschalten des Messbereichs u.U. die 
Last. Damit kann dann z.B. nicht geprüft werden, ob das Gerät nach 
seiner Aktivität wieder in den korrekten <1 uA Modus geht; das 
Umschalten könnte den Controller resetten.

Ich hätte gedacht, dass diese Situation hier auf mehr Verständnis stößt. 
Es wird hier wohl nicht häufig am Strom gespart.

Prompt wird es auch ins falsche Unterforum verschoben.

von Jörg R. (solar77)


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Info schrieb:
> ...
> Es wäre aber schön, die Stromaufnahme einer kleinen Schaltung für
> Batteriebetrieb messen zu können, und zwar auch im - weiter oben von
> anderen genannten - Wechselbetrieb, d.h. Schlafmodus < 1 uA und aktivem
> Zustand mit >10 mA.
> Wie schon geschrieben, trennt das Umschalten des Messbereichs u.U. die
> Last. Damit kann dann z.B. nicht geprüft werden, ob das Gerät nach
> seiner Aktivität wieder in den korrekten <1 uA Modus geht; das
> Umschalten könnte den Controller resetten.

Wenn es nicht um kontinuierliches messen geht, sondern mehr oder weniger 
nur 2 Zustände erfasst werden sollen, mache es doch wie von Minimalist 
empfohlen mit einem Taster.

- Miss den höheren Strom im entsprendem Messbereich
- drücke den Taster paralell zum Messeingang (Messeingang überbrücken)
- ändere den Messbereich
- schalte die Last in den Ruhemodus
- lasse den Taster wieder los
- lies den Messwert ab
- fertig


> Ich hätte gedacht, dass diese Situation hier auf mehr Verständnis stößt.
> Es wird hier wohl nicht häufig am Strom gespart.

Doch, wir haben Verständnis, auch dafür was ein Messgerät kostet was 
deine Anforderung erfüllt.


> Prompt wird es auch ins falsche Unterforum verschoben.

Das Unterforum ist schon richtig. Es geht um Analogmessung. Dass das 
Messobjekt ein uC ist weis das Messgerät nicht.

: Bearbeitet durch User
von Info (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> wie von Minimalist
> empfohlen mit einem Taster

Danke, das ist ein guter Hinweis.

von Jörg R. (solar77)


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Info schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> wie von Minimalist
>> empfohlen mit einem Taster
>
> Danke, das ist ein guter Hinweis.

Der Hinweis kam ja schon weiter oben als Kommentar. Ich habe ihn nur 
noch mal aufgegriffen.

Alternativ kannst Du auch klassisch über einen Shunt messen. Ggf. muss 
der Messwert verstärtkt werden. Der Stromfluss wird nicht unterbrochen 
und das Umschalten des Voltbereichs stört nicht.

von Andreas R. (daybyter)


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Hatte die Tage einen recht interessanten Artikel gefunden. Nu find ich 
die URL nicht mehr. Darin ging es um einen Mikrocontroller, der auf eine 
SD Karte schreibt. Dadurch geht der Strom hoch. Der Kollege hat einen 
4,7 Ohm Widerstand zwischen Controller und Masse gehängt und die darüber 
abfallende Spannung mit einem Oszilloskop gemessen. Da waren sehr 
interessante Screenshots in dem Artikel. Diese Messung würde ich gerne 
nachvollziehen, aber evtl. gibt das mein Equipment auch nicht her (hab 
nur ein Hantek 6022be USB Scope).

von Jörg R. (solar77)


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Andreas R. schrieb:
> Der Kollege hat einen
> 4,7 Ohm Widerstand zwischen Controller und Masse gehängt und die darüber
> abfallende Spannung mit einem Oszilloskop gemessen.

Bei mal angenommenen 100mA Stromaufnahme wird GND des Controllers um ca. 
0,5 Volt angehoben. Das kann, je nachdem was noch mit eigenem GND an dem 
Controller hängt zu Problemen führen. Besser wäre für solche Messungen 
ein kleinerer Widerstand.

von Manfred (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Für 100 Euro bekommst Du kein Gerät mit deinen Abforderungen, auch nicht
> gebraucht. Warum darf/soll das Gerät den Messbereich nicht umschalten?
Achte auf weitere Beiträge von "Info (Gast)" aus den letzten Tagen und 
bezweifele, dass er beurteilen kann, was pA in der Realität bedeuten.

Sind irgendwo Schulferien?

von Jörg R. (solar77)


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Manfred schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Für 100 Euro bekommst Du kein Gerät mit deinen Abforderungen, auch nicht
>> gebraucht. Warum darf/soll das Gerät den Messbereich nicht umschalten?
> Achte auf weitere Beiträge von "Info (Gast)" aus den letzten Tagen und
> bezweifele, dass er beurteilen kann, was pA in der Realität bedeuten.
>
> Sind irgendwo Schulferien?

Er hat die Einheit ja mittlerweile auf uA korrigiert, ändert aber nichts 
daran das ein 100 Euro Gerät nicht ausreicht. Jedenfalls nicht ohne 
Messbereichsumschaltung oder die Messmethode zu ändern.

von Andreas R. (daybyter)


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Jörg R. schrieb:

> Bei mal angenommenen 100mA Stromaufnahme wird GND des Controllers um ca.
> 0,5 Volt angehoben. Das kann, je nachdem was noch mit eigenem GND an dem
> Controller hängt zu Problemen führen. Besser wäre für solche Messungen
> ein kleinerer Widerstand.

100 mA ist schon heftig. Aber zugegebermassen auch der Verbrauch vieler 
gängiger SD Karten... :(

Der Mikrocontroller selbst sollte da aber deutlich drunter liegen. 
Mein stm8L wird ja beworben mit Nano-Ampere (wenn er schläft).

Und Du hast ja wieder das Problem, dass Dein Scope wieder viel besser 
auflösen muss. Gibt meine Hardware halt nicht her. Mit besserem Scope 
würde ein 1 Ohm Shunt schon Sinn machen.

von M. K. (sylaina)


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Info schrieb:
> Es wäre aber schön, die Stromaufnahme einer kleinen Schaltung für
> Batteriebetrieb messen zu können, und zwar auch im - weiter oben von
> anderen genannten - Wechselbetrieb, d.h. Schlafmodus < 1 uA und aktivem
> Zustand mit >10 mA.
> Wie schon geschrieben, trennt das Umschalten des Messbereichs u.U. die
> Last. Damit kann dann z.B. nicht geprüft werden, ob das Gerät nach
> seiner Aktivität wieder in den korrekten <1 uA Modus geht; das
> Umschalten könnte den Controller resetten.

Sowas messe ich u.a. völlig problemlos mit der automatischen Umschaltung 
mit einem Fluke 179 oder auch mit dem Agilent U1253B. Hast du eine 
Konkrete Situation, wo das wirklich Probleme macht oder sind das 
weiterhin nur theoretische Überlegungen?

von Jörg R. (solar77)


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M. K. schrieb:
> Sowas messe ich u.a. völlig problemlos mit der automatischen Umschaltung
> mit einem Fluke 179 oder auch mit dem Agilent U1253B. Hast du eine
> Konkrete Situation, wo das wirklich Probleme macht oder sind das
> weiterhin nur theoretische Überlegungen?

Das Fluke 179 misst nicht mit einer Auflösung von 1uA. Beide Geräte 
kosten auch knapp? über 100,- Euro.

von M. K. (sylaina)


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Jörg R. schrieb:
> Das Fluke 179 misst nicht mit einer Auflösung von 1uA. Beide Geräte
> kosten auch knapp? über 100,- Euro.

Hab ich auch nicht behauptet, gelle ;)

von Jörg R. (solar77)


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M. K. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Das Fluke 179 misst nicht mit einer Auflösung von 1uA. Beide Geräte
>> kosten auch knapp? über 100,- Euro.
>
> Hab ich auch nicht behauptet, gelle ;)


Richtig, aber der TO hat diesbezüglich seine Vorstellungen, und das 
Fluke kann es nicht. Das behauptest du schon. Das 179 löst max. 10 uA 
auf.

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Jörg R. schrieb:
> Richtig, aber der TO hat diesbezüglich seine Vorstellungen, und das
> Fluke kann es nicht. Das behauptest du schon.

Öhm, wo genau hab ich behauptet, dass das Fluke 179 unter 100 Euro 
kostet oder eine Auflösung von mehr als 10 uA hat? Ich schrieb 
lediglich, dass das Fluke bei mir bzgl. der Umschaltung beim Wechsel vom 
Schlafmodus in den normalen Modus bzw. umgekehrt benutzen kann und das 
keine Problem verursacht.

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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M. K. schrieb:
> Info schrieb:
>> Es wäre aber schön, die Stromaufnahme einer kleinen Schaltung für
>> Batteriebetrieb messen zu können, und zwar auch im - weiter oben von
>> anderen genannten - Wechselbetrieb, d.h. Schlafmodus < 1 uA und aktivem
>> Zustand mit >10 mA.
>> Wie schon geschrieben, trennt das Umschalten des Messbereichs u.U. die
>> Last. Damit kann dann z.B. nicht geprüft werden, ob das Gerät nach
>> seiner Aktivität wieder in den korrekten <1 uA Modus geht; das
>> Umschalten könnte den Controller resetten.
>
> Sowas messe ich u.a. völlig problemlos mit der automatischen Umschaltung
> mit einem Fluke 179 oder auch mit dem Agilent U1253B. Hast du eine
> Konkrete Situation, wo das wirklich Probleme macht oder sind das
> weiterhin nur theoretische Überlegungen?


M. K. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Richtig, aber der TO hat diesbezüglich seine Vorstellungen, und das
>> Fluke kann es nicht. Das behauptest du schon.
>
> Öhm, wo genau hab ich behauptet, dass das Fluke 179 unter 100 Euro
> kostet oder eine Auflösung von mehr als 10 uA hat? Ich schrieb
> lediglich, dass das Fluke bei mir bzgl. der Umschaltung beim Wechsel vom
> Schlafmodus in den normalen Modus bzw. umgekehrt benutzen kann und das
> keine Problem verursacht.

Dann lies mal deinen ersten Kommentar, hab ihn oben abgelegt.

Auf die Anforderungen des TO beginnst Du mit:

> "...so etwas messe ich...."

und damit beziehst du dich auch auf "...Schlafmodus < 1 uA..."

Für mich liest sich das so dass das Fluke 179 das kann.

Bevor wir uns aber weiter im Kreis drehen klinke ich mich an dieser 
Stelle aus. Der TO hat genug Hinweise bekommen und muss nun selbst 
entscheiden.

: Bearbeitet durch User
von Achim (Gast)


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Nimm einfach 2 (oder 3) Geräte in Reihe, dann tun es auch billig(st)e

von Roland E. (roland0815)


Angehängte Dateien:

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Das trennt nicht auf, wenn die Messbereiche umgeschaltet werden. Scheint 
mal wieder, als war früher doch alles besser... ?

von M. K. (sylaina)


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Jörg R. schrieb:
> und damit beziehst du dich auch auf "...Schlafmodus < 1 uA..."

Und warum beziehe ich mich damit nicht auf

Info schrieb:
> weiter oben von
> anderen genannten - Wechselbetrieb

? Mit meiner Aussage bezog ich mich auf den Kontext, sprich den Übergang 
messen vom Schlafen zum Aufwachen und zurück und das geht mit einem 
Fluke 179 auch problemlos, die automatische Umschaltung macht da 
keinerlei Probleme. Das sollte auch durch diesen Satz

M. K. schrieb:
> Hast du eine
> Konkrete Situation, wo das wirklich Probleme macht oder sind das
> weiterhin nur theoretische Überlegungen?

deutlich gewesen sein und zeigt mal wieder: Man sollte nicht nur die 
Hälfte eines Posts lesen sondern muss sie oft im Zusammenhang 
betrachten, zumindest aber komplett lesen.

Wenn man nur einen Teil liest kann man da tatsächlich etwas falsch 
verstehen.

: Bearbeitet durch User
von Info (Gast)


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