Forum: Offtopic Heizkörper muss permanent entlüftet werden


von X. A. (wilhem)


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Hallo Leute!
Seit einigen Tagen habe ich ein Problem mit dem Heizungskörper in meinem 
Schlafzimmer.
Prämisse: Ich lebe in einer 2-Etage Wohnung - sogenannte Maisonette -. 
Und das Schlafzimmer befindet sich an der zweiten Etage. Seit zirka 3 
Wochen mache ich - wir sind im Winter - die Heizung abends an. Nun 
...mitte in der Nacht fängt der Heizungskörper in meinem Schalfzimmer 
an, komische Geräusche zu machen. Dass man den Heizungskörper entlüften 
musste, hatte ich mir sofort gedacht und mitte in der Nacht gehandelt. 
Mit dem kleinen Vierkantschlüßel hatte ich den Heizungskörper entlüftet 
und konnte ruhig weiterschlafen.
Nur...2 Tage später hatte ich wieder dasgleiche Problem.
Seit 10 Tagen oder so macht der Heizungskörper - jede Nacht - Geräuche. 
Und..selbst wenn ich ihn vorm ins Bett gehen entlüfte, kommt irgendwie 
Luft darein mitte in der Nacht.
Verzweifelt habe ich auch folgendes probiert:
https://www.thermondo.de/ratgeber/heiztipps/heizung-entlueften/
jedoch ohne den gerinsten Erfolg.

Ich weiß wirklich nicht, was da los ist. Normal ist es bestimmt nicht.

Könnt ihr mir weiterhelfen?

PS: Opps...ich kann diesen Beitrag nicht in OffTopic verschieben...

: Verschoben durch Moderator
von 1N 4. (1n4148)


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Wasserdruck zu niedrig, Membranausgleichsgefäß ohne Druck oder defekt, 
daher zieht die Heizung immer wieder Luft.

von Einer K. (Gast)


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1N 4. schrieb:
> Wasserdruck zu niedrig, Membranausgleichsgefäß ohne Druck oder
> defekt,
> daher zieht die Heizung immer wieder Luft.

Ja.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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1. Kontrolliere den Druck im Keller. Steht dort die Zentralheizung & 
Heizwasserpumpe, gibt es dort auch ein Manometer. Der Druck muss auf 
jeden Fall größer sein, als der Druck der Wassersäule bis zum 
höchstgelegenen Heizkörper. U.u. muss neues Heizungswasser (im Idealfall 
aufbereitet) nachgefüllt werden.

2. Es gibt (vermutlich angeschlossen am Kesselvorlauf) ein 
Membranausgleichsgefäß. Das ist ein i.d. Regel kugelförmiges Gerät mit 
einer Gummimembran im inneren, wo auf der einen Seite das 
Heizungswasser, auf der anderen Seite ein geschlossenes unter Druck 
stehendes Luftvolumen ist. Seine Aufgabe ist, Volumenänderungen des 
Heizwassers auszugleichen. Lass das auch prüfen und den Luftdruck 
(Vordruck) ggf. neu einstellen.

Edit: oh, ich sehe ich bin zu langsam

: Bearbeitet durch User
von X. A. (wilhem)


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Danke für Eure Hilfe.
Ich glaube, ich habe nun das Problem identifiziert....(Bild im Anhang).

@Mod: könnt ihr diesen Thread in OT verschieben? Danke.

von X. A. (wilhem)


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Ok, scheinbar muss ich nachfüllen.
Welcher von diesen Hähnen soll ich drehen, um nachzufüllen?

von Dumdi D. (dumdidum)


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Dave A. schrieb:
> Welcher von diesen Hähnen soll ich drehen, um nachzufüllen?

gar keinen, außer das Haus gehört Dir. Das ist eine Vermietersache, 
insbesondere da sich dahinter auch ein echtes Problem verbergen kann und 
Du jetzt nicht die Wände mit Wasser vollpumpen solltest.

von X. A. (wilhem)


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Dumdi D. schrieb:
> Dave A. schrieb:
>> Welcher von diesen Hähnen soll ich drehen, um nachzufüllen?
>
> gar keinen, außer das Haus gehört Dir. Das ist eine Vermietersache,
> insbesondere da sich dahinter auch ein echtes Problem verbergen kann und
> Du jetzt nicht die Wände mit Wasser vollpumpen solltest.

Ok, was soll ich denn machen?
Ihm Bescheid geben? Ok...aber erst morgen... da er ans Telefon nicht ran 
geht.

von X. A. (wilhem)


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Darf ich zumindest heute Abend die Heizung anmachen ? Oder müsste ich am 
besten die Heizung komplett ausschalten und auf eine Reaktion meines 
Vermieters abwarten?

von Bernd F. (metallfunk)


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Dave A. schrieb:
> Darf ich zumindest heute Abend die Heizung anmachen ? Oder müsste ich am
> besten die Heizung komplett ausschalten und auf eine Reaktion meines
> Vermieters abwarten?

Du kannst die Heizung laufen lassen. Wasser ist ja drin, wenn auch 
zuwenig.

Aber die Anlage sollte schnellstmöglich nachgefüllt und auf 
Undichtigkeiten
geprüft werden. (Oft sind es die automatischen Entlüfter)

Grüße Bernd

von X. A. (wilhem)


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Verstanden.
Danke Leute!!!!

Ich werde den Vermieter schnellstmöglichst informieren.

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd F. schrieb:
> (Oft sind es die automatischen Entlüfter)

In Fachkreisen auch Schnüffelstück genannt:
https://www.youtube.com/watch?v=iTp5wrX1w64

Komm nu' Eckat -der Tach is kuurz!
;)
MfG Paul

von Bernd F. (metallfunk)


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Paul B. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> (Oft sind es die automatischen Entlüfter)
>
> In Fachkreisen auch Schnüffelstück genannt:
> https://www.youtube.com/watch?v=iTp5wrX1w64
>
> Komm nu' Eckat -der Tach is kuurz!
> ;)
> MfG Paul

Paul, der Autor "Brösel" hat mal Heizungsbauer gelernt.
Fachlich stimmen seine Geschichten :)

Grüße Bernd

von Paul B. (paul_baumann)


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Bernd F. schrieb:
> Paul, der Autor "Brösel" hat mal Heizungsbauer gelernt.
> Fachlich stimmen seine Geschichten :)

Ich weiß. Es ist immer gut, wenn jemand einen anständigen Beruf 
gelernt hat.

MfG Paul

von X. A. (wilhem)


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Hi Leute,
das ursprüngliche Problem habe ich gelöst. Es war einfach zu wenig 
Wasser in der Heizung. Nun aber stelle ich langsam fest, dass sich der 
Druck in der Heizung um ein kleines bisschen verringert. Vor einer Woche 
waren fast 2 bar und nun sind knapp 1 bar.
Woher kommt der Druckverlust? Was soll ich noch prüfen?

von Michael B. (alter_mann)


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Dave A. schrieb:
> Woher kommt der Druckverlust?

Falsche Frage!
Viel wichtiger: Wo ist die Brühe hin?
Wasser kann an der falschen Stelle üble Folgen haben.

von Bernd F. (metallfunk)


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Dave A. schrieb:
> Hi Leute,
> das ursprüngliche Problem habe ich gelöst. Es war einfach zu wenig
> Wasser in der Heizung. Nun aber stelle ich langsam fest, dass sich der
> Druck in der Heizung um ein kleines bisschen verringert. Vor einer Woche
> waren fast 2 bar und nun sind knapp 1 bar.
> Woher kommt der Druckverlust? Was soll ich noch prüfen?

Da gibt es viele Möglichkeiten, wo minimal Wasser entweicht.
Das Heizungswasser ist so warm, dass es auch sofort verdampft.
Es gibt dann keine feuchte Stellen.

Am häufigsten sind es die Automatikentlüfter. Das sind runde Messing-
teile mit 3-4 cmDurchmesser und 4- 6 cm Länge.
Leicht erkennbar an einer schwarzen Ventilkappe ( ähnlich Fahrrad).
Die werden am höchsten Punkt des Heizungsstranges eingebaut, das kann
auch mal der Spitzboden unter dem Dach sein.

Reparieren ist nicht, nach 20 Jahren einfach mal tauschen.

Grüße Bernd

von 1N 4. (1n4148)


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> Woher kommt der Druckverlust? Was soll ich noch prüfen?

Druckausgleichsgefäß geprüft? Wenn das Ding kaputt ist oder keinen Druck 
mehr hat, füllst du kaltes Wasser nach, Wasser wird erhitzt, Druck 
steigt, Wasser geht durchs Sicherheitsventil (üblicherweise 2,5 o. 
3,0bar) flöten.

Wenn das ausgeschlossen werden kann, viel Spass bei der Suche. Da kommen 
auch gerne mal Thermografiekameras zu Einsatz um eine undichte Stelle in 
der Wand zu suchen.

Wohnst du zur Miete, ist das Sache deines Vermieters. Erst wenn er sich 
nicht darum kümmert, darfst du u.U. selbst tätig werden.

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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1N 4. schrieb:
> Wohnst du zur Miete, ist das Sache deines Vermieters. Erst wenn er sich
> nicht darum kümmert, darfst du u.U. selbst tätig werden.

Aber nur in dem du die Miete minderst. Finger weg von fremden Eigentum, 
es sei denn du hast die schriftliche Genehmigung vom Vermieter.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg P. R. schrieb:
> Finger weg von fremden Eigentum,
> es sei denn du hast die schriftliche Genehmigung vom Vermieter.

Vorsicht: Wenn es sich um eine Eigentumswohnung handelt, gehören die 
Heizungsleitungen zum Gemeinschaftseigentum - da kann der 
Vermieter/Eigentümer keine wirksame Genehmigung geben. Behebung des 
Problems ist dann Sache der Hausverwaltung.

von 1N 4. (1n4148)


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> Behebung des Problems ist dann Sache der Hausverwaltung.

Für einen Mieter ist der Vermieter immer Anlaufstelle, mit dem hat er 
einen Vertrag. Mit der Hausverwaltung nicht. Außerdem muß der Mieter 
nicht auf dem laufenden sein, was Sonder- oder Gemeinschaftseigentum 
ist.

von Stephan S. (outsider)


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Bei meinen Eltern gibt es ähnliche Probleme. Immer wieder Luft im 
System. Allerdings stimmt dort der Wasserdruck. Wie kann es denn sein, 
dass in ein System in dem sowohl im heißen als auch im kalten Zustand 
immer ausreichend Druck ist, Luft rein kommt? Müsste da nicht an Stellen 
mit Leck stattdessen Wasser raus und nicht Luft rein gehen? Zwischen 
höchster Stelle und Manometer im Keller sind vielleicht 5 Meter. Da 
müsste ja 1 Bar schon locker ausreichen.

Und wenn hier schon Experten sind: ich habe gelesen, dass der 
Druckausgleichsbehälter mit Stickstoff aufgepumpt werden muss, weil der 
Sauerstoff sonst durch die Membran durch diffundiert und es zu 
Korrosionen in den Rohren kommt. Ein Heizungsbauer hingegen hat gesagt 
das wäre völlig egal, es würde jeder nur mit Luft aufpumpen. Was stimmt 
nun? Will der Heizungsbauer nur Langzeitschäden, dass er wieder Arbeit 
hat? Oder ist der Effekt so gering dass es in der Realität keine Rolle 
spielt? Oder hat der einfach keine Ahnung?

von Uhu U. (uhu)


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1N 4. schrieb:
> Für einen Mieter ist der Vermieter immer Anlaufstelle

Das stimmt, aber trotzdem hat der Vermieter in dem Fall nicht die 
Kompetenz, dem Mieter zu erlauben, am Gemeinschaftseigentum 
rumzufrickeln.

von Einer K. (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Allerdings stimmt dort der Wasserdruck.
Das Manometer hat einen an der Waffel.
? ?

Bei genügend Druck sollte die Luft unbemerkt aus den 
Schnüffelventilen(Automatikentlüftern) entweichen.

von Werner F. (Gast)


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fülle mal bitte ca. 0,2 Liter Spülmittel in das Heizungswasser. Das 
bewirkt, dass die eingeschlossene Luf sich am höchsten Punkt der 
Rohrleitung sammelt.

MfG. Zeinerling

von Stefan T. (stefan_t741)


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Werner F. schrieb:
> fülle mal bitte ca. 0,2 Liter Spülmittel in das Heizungswasser. Das
> bewirkt, dass die eingeschlossene Luf sich am höchsten Punkt der
> Rohrleitung sammelt.
>
> MfG. Zeinerling

Sorry,
das ist hoffentlich ein schlechter Scherz, oder?

Spülmittel hat im Heizungswasser nichts, aber auch gar nichts verloren.

Seit mittlerweile Jahrzehnten richtet sich die Wasserbeschaffenheit nach 
VDI 2035. Hier drin steht sinngemäß, daß abhängig von Kesselleistung und 
Anlagenvolumen Wasser mit einer gewissen Härte und Salzkonzentration zu 
verwenden ist. Darauf verweisen die Hersteller in ihren 
Montageanleitungen. Der gute Installateur richtet sich danach und füllt 
über Ionenaustauscher/Enthärterpatronen. Der Murkser nimmt normales 
kalkhaltiges Leitungswasser. Das Ergebnis bei Betrieb mit normalem 
Leitungswasser und dauerhaftem Nachfüllen ist Steinbildung am 
Wärmetauscher mit allen Folgen.

Zuerst gehört das Ausdehnungsgefäß im drucklosen Zustand (Anlage) 
geprüft. Hier sollte ein Vordruck von in der Regel 0,8-1,3 bar 
eingestellt sein. Wer's genauer haben will, hängt ab von statischer 
Höhe, Betriebsdruck, etc., daher mal nur als Richtwert. Fehlt Gas, 
verwendet man einen Gefäsfüller.
Wenn die Anlage keine Undichtigkeiten aufweist, sollte der Druck dann 
auch stehenbleiben...
Gruß
Stefan

von Hubert M. (hm-electric)


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Stephan S. schrieb:
> ich habe gelesen, dass der
> Druckausgleichsbehälter mit Stickstoff aufgepumpt werden muss, weil der
> Sauerstoff sonst durch die Membran durch diffundiert und es zu
> Korrosionen in den Rohren kommt.

Stickstoff wird benutzt, weil die Moleküle größer sind als Luft, und es 
deswegen weniger diffundiert. Stickstoff kann man auch im Autoreifen 
nutzen...

von Georg A. (georga)


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> Das Ergebnis bei Betrieb mit normalem Leitungswasser und dauerhaftem
> Nachfüllen ist Steinbildung am Wärmetauscher mit allen Folgen.

Wenn man dauerhaft nachfüllen muss, ist die Steinbildung sicher das 
kleinste Problem...

Ich glaube da aber eher, dass die Heizungsfuzzis (samt 
VDI-Stand-der-Technik-PR) gern mit den Gruselgeschichten aus der 
Grossanlagentechnik (>100kW) den privaten Bauherrn mit einer 
10-20kW-Heizung Geld aus der Tasche ziehen wollen.

Unsere Einfamilienhaus-Heizungsanlage (18kW, Rohrnetz+HK alles aus Eisen 
von 196x) wurde nach dem Kesseltausch 1990 wieder mit ganz normalem 
Münchner (Kalk)Leitungswasser aufgefüllt, nix mit vollentsalzt oder 
sonstigen Schutzmitteln. 1-2mal wurde nach einem 
Ausgleichsgefäss+Pumpentausch etwas aus der Leitung nachgefüllt, das 
wars dann aber auch. Bei der Grösse der Rippen-HK und der damals 
überdimensionierten Rohre sind das wohl 150-200l Inhalt. Das Heizwasser 
ist absolut klar und fast geruchslos. Der Belag der ausgetauschten Pumpe 
war innen zart schwarz angehaucht und mit Lappen abwischbar, keinerlei 
harte, grobe oder bröslige Ablagerungen. Es gibt keinen Magnetabscheider 
oder sowas.

Sicher ist das mit nicht diffusionsdichten Rohren in der 
Fussbodenheizung und normalen Heizkörpern im selben Kreis nicht 
vergleichbar, aber das wäre so oder so ein Designfehler...

: Bearbeitet durch User
von Christian R. (supachris)


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Damals ging das alles noch mit normalem Wasser. In unserem Neubau wurde 
die Heizung auch mit DI Wasser befüllt, weil der Hersteller der Therme 
(bei uns Viessmann) ansonsten die Gewährleistung verweigert.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Hubert M. schrieb:
> Stickstoff wird benutzt, weil die Moleküle größer sind als Luft, und es
> deswegen weniger diffundiert.

Bedenkt man, daß "Luft" zu fast 80% aus Stickstoff besteht ...

> Stickstoff kann man auch im Autoreifen nutzen

ist das also eher Schlangenöl.

von Stefan T. (stefan_t741)


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Georg A. schrieb:

> Ich glaube da aber eher, dass die Heizungsfuzzis (samt
> VDI-Stand-der-Technik-PR) gern mit den Gruselgeschichten aus der
> Grossanlagentechnik (>100kW) den privaten Bauherrn mit einer
> 10-20kW-Heizung Geld aus der Tasche ziehen wollen.
>
> Unsere Einfamilienhaus-Heizungsanlage (18kW, Rohrnetz+HK alles aus Eisen
> von 196x) wurde nach dem Kesseltausch 1990 wieder mit ganz normalem
> Münchner (Kalk)Leitungswasser aufgefüllt, nix mit vollentsalzt oder
> sonstigen Schutzmitteln. 1-2mal wurde nach einem
> Ausgleichsgefäss+Pumpentausch etwas aus der Leitung nachgefüllt, das
> wars dann aber auch.
>
> Sicher ist das mit nicht diffusionsdichten Rohren in der
> Fussbodenheizung und normalen Heizkörpern im selben Kreis nicht
> vergleichbar, aber das wäre so oder so ein Designfehler...

Das hat nichts mit "Geld aus der Tasche ziehen wollen" zu tun, sondern 
ist eine schlichte Notwendigkeit der Technik geschuldet.

Ich behaupte mal, deine Anlage aus 1990 verzeiht wesentlich mehr, als 
die neuen, sehr filigran aufgebauten Wärmetauscher.

Reden wir Klartext: Welches Fabrikat/Typ ist bei dir verbaut? 
Wahrscheinlich noch ein sehr großzügig dimensioniertes Heizwertgerät, 
gell?

Die ersten Brennwertgeräte kamen Anfang der 90er als Exoten vorwiegend 
aus Holland nach Deutschland. Die "Großen" hier sind erst Mitte 90 von 
den Bäumen runtergekrochen und haben entweder Zukaufware 
(Buderus-Nefit-Fasto) oder erste Eigenentwicklungen (Viessmann Mirola) 
auf den Markt geworfen.

Vergleiche 1990 zu 2016, mal ein paar Beispiele:

Viessmann Atola/Rexola/Litola vs. Vitodens 200 wandhängend
Vaillant VC NT vs. VC BW wandhängend
Viessmann Vitola biferral/uniferral vs. Vitolaplus 300 wandhängend


Letztendlich kann jeder machen wie er will, Fakt ist jedoch:
Die Hersteller verlangen in aller Regel bei Schäden an Wärmetauschern 
eine Wasserprobe, bzw. wenn festgestellt wird, daß der Schaden durch 
Steinbildung entstanden ist, lehnen sie die Gewährleistung ab.

von Michael L. (michaelx)


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Hubert M. schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> ich habe gelesen, dass der
>> Druckausgleichsbehälter mit Stickstoff aufgepumpt werden muss, weil der
>> Sauerstoff sonst durch die Membran durch diffundiert und es zu
>> Korrosionen in den Rohren kommt.
>
> Stickstoff wird benutzt, weil die Moleküle größer sind als Luft, und es
> deswegen weniger diffundiert. Stickstoff kann man auch im Autoreifen
> nutzen...

OT: Wer sich für teuer Geld "Reifengas" (Stickstoff) verkaufen lässt, 
dem ist nicht echt zu helfen. Normale Luft besteht zu rund 80% aus 
Stickstoff, und sofern der Sauerstoff tatsächlich irgendwohin 
weg-diffundiert, bleibt logischerweise der Stickstoff übrig. Ergo hat 
man nach 2-3 Mal nachfüllen mit normaler Luft fast nur noch Stickstoff 
im Reifen. Und davon abgesehen sollte man den Reifendruck zur eigenen 
Sicherheit sowieso regelmäßig kontrollieren. ;-)

von Georg A. (georga)


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Stefan T. schrieb:
> Ich behaupte mal, deine Anlage aus 1990 verzeiht wesentlich mehr, als
> die neuen, sehr filigran aufgebauten Wärmetauscher.

Aber die neuen Heizkörper bzw. Fussbodenheizungen haben doch auch viel 
weniger Wasserinhalt (und damit ausfällbaren Kalk)...

> Reden wir Klartext: Welches Fabrikat/Typ ist bei dir verbaut?
> Wahrscheinlich noch ein sehr großzügig dimensioniertes Heizwertgerät,
> gell?

Vissmann Atola 18kW, natürlich kein Brennwert. Bei -10Grad wird er dank 
eher mauer Hausdämmung grob so 15kW liefern müssen, völlig 
überdimensioniert ist das wohl nicht. Zur Zeit (0-5Grad) sind es dem 
Taktverhältnis nach ca. 7kW.

> Die Hersteller verlangen in aller Regel bei Schäden an Wärmetauschern
> eine Wasserprobe, bzw. wenn festgestellt wird, daß der Schaden durch
> Steinbildung entstanden ist, lehnen sie die Gewährleistung ab.

Wenn alle Firmen und Gewerke gut verdienen, hat aus deren Sicht auch 
sicher keiner was dagegen ;) Ich glaube eben nur, dass der 
"Stand-der-Technik" aus den Forderungen für Grossanlagen nicht unbedingt 
auch für Kleinanlagen so notwendig sind.

von Stephan S. (outsider)


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Michael L. schrieb:
> OT: Wer sich für teuer Geld "Reifengas" (Stickstoff) verkaufen lässt,
> dem ist nicht echt zu helfen. Normale Luft besteht zu rund 80% aus
> Stickstoff, und sofern der Sauerstoff tatsächlich irgendwohin
> weg-diffundiert, bleibt logischerweise der Stickstoff übrig. Ergo hat
> man nach 2-3 Mal nachfüllen mit normaler Luft fast nur noch Stickstoff
> im Reifen. Und davon abgesehen sollte man den Reifendruck zur eigenen
> Sicherheit sowieso regelmäßig kontrollieren. ;-)

Sehe ich beim Auto auch so. Wenn das erste mal die 21 Prozent Sauerstoff 
und sonstige Gase raus diffundiert sind und ich wieder mit Luft 
aufpumpe, sind schon 95 Prozent Stickstoff drin.

Aber darum geht es hier nicht. Hier geht es nicht darum dass man mal 
wieder aufpumpen muss, sondern darum dass die 20 Prozent Sauerstoff in 
den Heizkreislauf diffundieren könnten und alles von innen raus 
korrodiert. Die Frage ist: wie groß ist das Risiko dass das passiert? 
Ich rede jetzt auch nicht von wenigen Jahren, sondern von Jahrzehnten. 
Auch nach 30 Jahren will ich nicht die Heizungsrohre alle aus den Wänden 
rauskompressorn müssen.

von Uhu U. (uhu)


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Stephan S. schrieb:
> sondern darum dass die 20 Prozent Sauerstoff in
> den Heizkreislauf diffundieren könnten

20% von was?

von Paul B. (paul_baumann)


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Uhu U. schrieb:
> 20% von was?

Vom Gesamtsauerstoffgehalt der Luft. Das wird er wohl darauf bezogen 
haben:

Rufus Τ. F. schrieb:
> Bedenkt man, daß "Luft" zu fast 80% aus Stickstoff besteht ...

MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


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Paul B. schrieb:
> Vom Gesamtsauerstoffgehalt der Luft

20% von wieviel Luft?

Wenn im Heizkreis mit sagen wir 50 l Volumen 1 cm³ Luft ist, dann wären 
das 0,2 cm³ Sauerstoff - die werden ein Rohrnetz mit dem Volumen auch 
über 100 Jahre kaum kratzen...

von Paul B. (paul_baumann)


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Uhu U. schrieb:
> 20% von wieviel Luft?

Ou...

Ich glaube, heute ist es besser, Dir nicht weiter zu antworten. Du 
suchst Stunk. Bei mir findest Du ihn nicht.

MfG Paul

von Einer K. (Gast)


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So...

Warum Stickstoff in Auto-, Flugzeugreifen, Hydraulikspeichern usw?
1. Bei einem Brand wäre die austretende Luft ein Brandbeschleuniger. Das 
will man nicht.
2. Mit der Pressluft tritt auch oft Wasser mit ein. Eine plötzliche 
Änderung des Reifendrucks, bei starker Themeraturerhöhung, ist die 
Folge. Das will man weder am Flugzeug, noch im Auto/Motorrad Rennen. 
Denn es ändert die Fahreigenschaften.

Diffusion durch Gummimembran/Reifen.
Nimmt man N2 als 100% Maßstab, ist die Diffusionsrate von reinem O2 
101%.
Bei Reifen geht man von üblichen Druckverlusten durch Diffusion von 
0,1Bar auf 3 Monate aus, bei Pressluft.
Mit reinem Stickstoff wird man dann so ca auf 0,099Bar auf 3 Monate 
kommen
Eine vernachlässigbare Differenz.

Der Heizungsausgleichsbehälter:
Eine Membran als Grenzschicht zwischen Wasser und Pressluft/Stickstoff.
Die Druckdifferenz von beiden Seiten der Membran ist 0, in Worten: Null.
Das Gas hat also keinerlei Grund/Druck auf die andere Seite zu wechseln.
Also eine ganz andere Situation, wie beim Autorad, wo Druckdifferenzen 
von 2 bis 8 Bar(LKW/Rennrad) völlig üblich sind.
Das sind unvergleichbare Situationen.

von E. D. (e-d)


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Uhu U. schrieb:
> 20% von wieviel Luft?

Hubert M. schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> ich habe gelesen, dass der
>> Druckausgleichsbehälter mit Stickstoff aufgepumpt werden muss, weil der
>> Sauerstoff sonst durch die Membran durch diffundiert und es zu
>> Korrosionen in den Rohren kommt.
>
> Stickstoff wird benutzt, weil die Moleküle größer sind als Luft, und es
> deswegen weniger diffundiert.

Das Gas, das in "Druckausgleichsbehältern" zur Druckerhöhung eingesetzt 
wird, nicht die Luft, die sich durch Undichtigkeiten des Systems ab und 
an ansammelt..

von E. D. (e-d)


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Er war schneller..

von Soul E. (Gast)


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Hubert M. schrieb:

> Stickstoff wird benutzt, weil die Moleküle größer sind als Luft, und es
> deswegen weniger diffundiert. Stickstoff kann man auch im Autoreifen
> nutzen...

Das klappt vor allem deshalb so gut, weil die Mantafahrer den 
Chemieunterricht an der Hauptschule weitgehend verschlafen. O2-Moleküle 
haben eine Atommasse von 32u, CO2 kommt auf 44u. Beides besser als N2 
mit 28u.


Stickstoff aus der Flasche hat immerhin den Vorteil, wasserfrei zu sein. 
Luft enthält Feuchtigkeit, die bei Minusgraden ausfriert.

von Einer K. (Gast)


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soul e. schrieb:
> Mantafahrer
Hallo Mantafahrer!

Tipp:
Nicht die Masse ist relevant, sondern die Molekülgröße.
Und da ist N2 eben geringfügig größer als O2.
Ca 100 zu 101 im Vergleich.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu U. schrieb:
> Das stimmt, aber trotzdem hat der Vermieter in dem Fall nicht die
> Kompetenz, dem Mieter zu erlauben, am Gemeinschaftseigentum
> rumzufrickeln.

Für den Mieter ist der Vermieter die Anlaufstelle.
Der Vermieter wiederum weiss, wie es dann weiter geht.

von H. O. (oster)


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soul e. schrieb:
> Stickstoff aus der Flasche hat immerhin den Vorteil, wasserfrei zu sein.

Das wird auch wohl schon der Grund fuer den Stickstoff prefill sein.
Die Behaelter sind innen Roh.

 Einfach mit Umgebungsluft aufgepummpt sammelt sich Kondenswasser an.
Mglw. werden Membranen auch laenger elastisch bleiben aber 20+ Jahre 
haelt so ein Kleinbehaelter allemal.

von Stefan T. (stefan_t741)


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H. O. schrieb:
> soul e. schrieb:
>> Stickstoff aus der Flasche hat immerhin den Vorteil, wasserfrei zu sein.
>
> Das wird auch wohl schon der Grund fuer den Stickstoff prefill sein.
> Die Behaelter sind innen Roh.
>
>  Einfach mit Umgebungsluft aufgepummpt sammelt sich Kondenswasser an.
> Mglw. werden Membranen auch laenger elastisch bleiben aber 20+ Jahre
> haelt so ein Kleinbehaelter allemal.

Eben.
In größere AGs ab 80l ist es kostengünstiger mit Stickstoff aus der 
Flasche. Die größeren haben von der Tendenz her eine längere 
Lebensdauer.
Die kleinen mit bis 50l werden üblicherweise mit Gefäßfüller aus der 
Dose gefüllt. Der enthält auch noch ne gute Portion dünnflüssiger Öl. 
Ich denke, das hält die Membran auf der Gasseite " geschmeidig".

von Georg A. (georga)


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> Einfach mit Umgebungsluft aufgepummpt sammelt sich Kondenswasser an.

Und das macht welchen Unterschied, wenn auf der anderen Seite das 
Heizungswasser schwappt?

von Georg W. (gaestle)


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Was ist mit dem im Speisewasser gelösten Sauerstoff? Den müsste man auch 
entfernen wenn ein Nachfüllen des Ausgleichbehälters mit Luft ein 
wirkliches Problem wäre...

von Stefan T. (stefan_t741)


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Georg A. schrieb:
>> Einfach mit Umgebungsluft aufgepummpt sammelt sich Kondenswasser an.
>
> Und das macht welchen Unterschied, wenn auf der anderen Seite das
> Heizungswasser schwappt?

Hallo?!?
Aufbau ist schon klar, oder?
Eine Seite Wasser, andere Seite Stickstoff. Dazwischen Gummimembran.
Ganzes (!) Teil aus rohem Stahlblech, außen (!) bunt lackiert.
Wo rostets, wenn Feuchtigkeit rein kommt?

von H. O. (oster)


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Georg A. schrieb:
>> Einfach mit Umgebungsluft aufgepummpt sammelt sich Kondenswasser an.
>
> Und das macht welchen Unterschied, wenn auf der anderen Seite das
> Heizungswasser schwappt?

Du hast ein geschlossenes "Luftpolster" auf der eine Seite, kompremiert 
man dies oder veraendert sich die Umgebungstemperatur kondensiert die in 
dem Volumen gefangene Feuchte, da das geschlossen ist kann sie ja nicht 
weg,  ablassen wie z.B. einem Kompressor ist nicht moeglich bzw. wuerde 
komplette Neubefuellung erfordern.

 Wasserseitig ist halt eben nur Wasser mit einem 100mal niedrigeren 
Sauerstoffghalt. Jetzt hat frisches Wasser vlt. einen Sauerstoffgehalt 
von ~ 10 (20 top) mg/l O, wenn das ein paar Wochen im Umlauf ist nur 
noch ein meinetwegen ein 10tel davon.

----
 Eine Verrohrung aus verzinktem Stahlrohr ist so ziemlich das 
allerletzte was an einer alten Installation kaputt geht, bis dahin sind 
idR. alle Hezkoerper schon mindesten einmal durch.

von Georg A. (georga)


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Ok, hatte gedacht, dass bei den kleinen Gefässen (verschweisst, ohne 
Klemmring) die Blase die Luft beinhaltet und nicht das Wasser...

von H. O. (oster)


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Stefan T. schrieb:
> Wo rostets, wenn Feuchtigkeit rein kommt?


Die Annahme weiter oben das das evtl. mit Feuchtigkeit zu tun hat
wuerde ich verwerfen wollen. Denn das sind gerade mal ca 1ml  Wasser
welche da ausgeschwitzt werden koennten. (*Annahme 50l-Gefaess befuellt 
mit 80l bei 20 GradC 70% relat. Feuchte nach  Tabelle ca. 12gr /m^3 sind 
dann so etwa 1gr Wasser) Das diese nennenswerten Schaden
ausrichten sollte ist zu bezweifeln, auch ueber lange Zeitraeume.
Bisl Flugrost den man nicht sieht, aber sonst?


 Mal angenommen saemtlicher Sauerstoff welcher sich in einem mit 
normaler Pressluft befuellten Gefaess befindet wuerde im Laufe der Zeit 
seinen Weg durch die Membran finden. Ob sich das nun tatsaechlich so 
verhaelt und wie lange das ggf. dauert weis ich nicht.

Annahme 50l Volumen, 1,5 bar Raumluft also entspannt ca. 80l,
davon ca. 21% ~16l O * 1,429 g/l macht  23gr Sauerstoff

u ca. 16 -> ca.  1.4 mol

Einfach mal annehmen es kaeme zu einer Art der Korrossion a la
Fe + O -> FeO Eisenoxydul/Eisen-II-oxid
(was da wirklich passiert weis ich aber auch nicht)

dann waere das fuer ca 100gr Rost (FeO 71,85 g-mol) und halt auch den 
entsprechenden ueber die Anlage verteilten Materialverlust "gut".

Wie viele Jahre das dann dauern mag und ob das wirklich ein Problem 
darstellt?


----

Georg A. schrieb:
> Ok, hatte gedacht, dass bei den kleinen Gefässen (verschweisst, ohne
> Klemmring) die Blase die Luft beinhaltet und nicht das Wasser...

Anders herum gibt es welche, "mit Wasser in der Blase"

Seite 10, und anderes Interessantes.
www.reflex.de/fileadmin/user_upload/documents/FI0119de_9571011_Entgasung 
.pdf

von Korax K. (korax)


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Mein Körper mus auch ständig entlüftet werden..

Sorry, musste raus ;o)

von Paul B. (paul_baumann)


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Fra N. schrieb:
> Sorry, musste raus ;o)

Im wahrsten Sinne...
;-)
MfG Paul

von oldeurope O. (Gast)


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Arduino F. schrieb:
> Der Heizungsausgleichsbehälter:
> Eine Membran als Grenzschicht zwischen Wasser und Pressluft/Stickstoff.
> Die Druckdifferenz von beiden Seiten der Membran ist 0, in Worten: Null.
> Das Gas hat also keinerlei Grund/Druck auf die andere Seite zu wechseln.

Leider doch. Mann bezeichnet das als Osmose.
Der osmotische Druck ist sogar so hoch, dass
Sauerstoff aus der Umgebungsluft durch
Kunststoff (Plaste) Leitungen in das Heizungswasser
gelangt und der Heizkörper von innen durchrostet.

LG
old.

von Michael L. (michaelx)


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OXI T. schrieb:
> Arduino F. schrieb:
>> Der Heizungsausgleichsbehälter:
>> Eine Membran als Grenzschicht zwischen Wasser und Pressluft/Stickstoff.
>> Die Druckdifferenz von beiden Seiten der Membran ist 0, in Worten: Null.
>> Das Gas hat also keinerlei Grund/Druck auf die andere Seite zu wechseln.
>
> Leider doch. Mann bezeichnet das als Osmose.
> Der osmotische Druck ist sogar so hoch, dass
> Sauerstoff aus der Umgebungsluft durch
> Kunststoff (Plaste) Leitungen in das Heizungswasser
> gelangt und der Heizkörper von innen durchrostet.
>
> LG
> old.

Das kann ich so nicht nachvollziehen. Zudem ist der Partialdruck vom 
Sauerstoff ist mit rund 1/5 des Gasgemischs "Umgebungsluft" deutlich 
geringer als der Druck im Heizkreislauf, was zumindest Fragen aufkommen 
lässt.

Aber du hast sicher Belege für deine Aussagen, die das Ganze 
nachvollziehbar machen, und die du uns nicht vorenthalten wirst.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael L. schrieb:
> Das kann ich so nicht nachvollziehen. Zudem ist der Partialdruck vom
> Sauerstoff ist mit rund 1/5 des Gasgemischs "Umgebungsluft" deutlich
> geringer als der Druck im Heizkreislauf, was zumindest Fragen aufkommen
> lässt.

Entscheidend ist der Partialdruck des Sauerstoffs innen und außen. Innen 
sinkt er nach anfänglicher Oxidation auf nahezu Null, außen beträgt er 
jedoch ca. 0,2 bar.

Problematisch wird das bspw. bei Fußbodenheizungen aus Kunststoffrohr, 
das nicht gasdicht ist.

> Aber du hast sicher Belege für deine Aussagen, die das Ganze
> nachvollziehbar machen, und die du uns nicht vorenthalten wirst.

Gefunden habe ich auf die Schnelle das hier vom BDH:

http://www.bdh-koeln.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Infoblaetter/Infoblatt_Nr_03_Maerz_2011_Korrosionsschaeden_durch_Sauerstoff_im_Heizungswasser_-_Sauerstoffkorrosion.pdf

Auf Seite 2 findet sich die Erklärung.

P.S.: das ist allerdings keine Osmose sondern die "große Schwester" 
Diffusion ;-)

von Michael L. (michaelx)


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Chris D. schrieb:
> Michael L. schrieb:
>> Das kann ich so nicht nachvollziehen.
> Gefunden habe ich auf die Schnelle das hier vom BDH:
>
> 
http://www.bdh-koeln.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Infoblaetter/Infoblatt_Nr_03_Maerz_2011_Korrosionsschaeden_durch_Sauerstoff_im_Heizungswasser_-_Sauerstoffkorrosion.pdf
>
> Auf Seite 2 findet sich die Erklärung.
>
> P.S.: das ist allerdings keine Osmose sondern die "große Schwester"
> Diffusion ;-)

Klar! Da kann man natürlich auch nichts finden. Danke.

Ich hoffe, der Vorposter bedankt sich auch, dass du ihm die Arbeit 
abgenommen, und den falsch dargestellten Sachverhalt korrigiert hast. 
;-)

von oldeurope O. (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Ich hoffe, der Vorposter bedankt sich auch

positiv bewertet.

Michael L. schrieb:
> dass du ihm die Arbeit
> abgenommen, und den falsch dargestellten Sachverhalt korrigiert hast.

Das erkenne ich jetzt nicht. Der Link bestätigt doch was
ich geschrieben habe.

LG
old.

von Michael L. (michaelx)


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OXI T. schrieb:
> Das erkenne ich jetzt nicht.

Es ist aber nicht Osmose sondern Diffusion. Jetzt klarer?

Grüße

von oldeurope O. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> P.S.: das ist allerdings keine Osmose sondern die "große Schwester"
> Diffusion ;-)

Da es Euch so wichtig ist, habe ich mir nochmal die
Definitionen angesehen und bleibe bei der Osmose.

Weil durch die Membrane speziell der Sauerstoff
ins Heizungswasser gelangt und der Stickstoff nicht.

Ohne die Mebrane würde das Gas irgendwann komplett
ins Heizungswasser diffundieren. Physikalisch
würde das Ausdehnungsgefäß ja auch ohne die Membrane
arbeiten können. Oben Luftpolster unten Heizungswasser.

LG
old.

von Uhu U. (uhu)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Osmose:
1
Als Osmose (griechisch ὠσμός ōsmós „Eindringen“, „Stoß“, „Schub“,
2
„Antrieb“) wird in den Naturwissenschaften der gerichtete Fluss von
3
molekularen Teilchen durch eine selektiv- oder semipermeable Trennschicht
4
bezeichnet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Diffusion:
1
Diffusion (lat. diffundere ‚ausgießen‘, ‚verstreuen‘, ‚ausbreiten‘) ist
2
ein natürlich ablaufender, physikalischer Prozess. Er führt mit der Zeit
3
zur vollständigen Durchmischung zweier oder mehrerer Stoffe durch die
4
gleichmäßige Verteilung der beteiligten Teilchen.

Der wesentliche Unterschied ist also die semipermeable Membran.

Dass das Ausgleichsgefäß einer Heizung eine semipermeable Membran 
enthält, wäre neu -- und unsinnig.

Also bleibt nur Diffusion...

von oldeurope O. (Gast)


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Uhu U. zitierte im Beitrag #4838999:
> molekularen Teilchen durch eine selektiv - oder semipermeable
> Trennschicht
> bezeichnet.

Die Membrane ist selektiv durchlässig. Stickstoff
diffundiert nicht durch, Sauerstoff schon.

Also Osmose.

LG
old.

von H. O. (oster)


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OXI T. schrieb:
> Die Membrane ist selektiv durchlässig.


Der Stickstoff kommt aber auch durch nur eben nicht so schnell.
Spaetens wenn kein Sauerstoff mehr da ist kommt der an der Reihe.

Der Sauerstoff schluepft einfach schneller durch.

Auch ein neu installiertes Gefaess mit 'Original 
Werksqualitaetsstickstoff'
verliert seinen Betriedruck ueberwiegend in Richtung Heizungswasser.

von H. O. (oster)


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H. O. schrieb:
> verliert seinen Betriedruck ueberwiegend in Richtung Heizungswasser.

Gut, nat. blos wenn das Ventil dicht ist und keiner die Metallkappe mit 
Dichtring verschlampert hat ...

Aber viel ist das eh nicht.

von oldeurope O. (Gast)


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Ich nehme den Stickstoff vom Schweißgerät.

LG
old.

von Uhu U. (uhu)


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OXI T. schrieb:
> Die Membrane ist selektiv durchlässig. Stickstoff
> diffundiert nicht durch, Sauerstoff schon.

Hast du dafür auch nur die Spur eines Beweises?

Hättest du recht, dann wäre das betreffende Ausgleichsgefäß eine glatte 
Fehlkonstruktion...

: Bearbeitet durch User
von oldeurope O. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Hast du dafür auch nur die Spur eines Beweises?

Natürlich nicht.

Uhu U. schrieb:
> Hättest du recht, dann wäre das betreffende Ausgleichsgefäß eine glatte
> Fehlkonstruktion...

Nicht wenn man es mit Stickstoff befüllt.
Und das soll man ja auch so machen.
(Jetzt fragt er gleich: "Wo steht das?")
Gähn.

LG
old.

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