Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Auskopplung Linesignal über ELKO


von Mandy (Gast)


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Hallo,

eine Verständnisfrage:

In meinem Verstärker wird das Linesignal vom Ausgang des OPV über einen 
ELKO ausgekoppelt.

Beim LineOut über 1µF, beim Ausgang an den Verstärker über 10µF.

1. Warum wirken sich so hohe Kapazitäten nicht auf das Tonsignal aus?

2. Warum kann man für Wechselspannung ELKO's nehmen?

Läßt sich das für einen Halbwissenden verständlich erklären?

Danke
Mandy

von Hubert G. (hubertg)


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1 Rechen dir den Widerstand des Kondensator bei der jeweiligen Frequenz 
aus und du weißt warum größer besser ist. Xc = 1/2*Pi*F
2 Solange der Elko nicht oder nur geringfügig und kurzzeitig umgepolt 
wird, nimmt er kaum Schaden.

von MaWin (Gast)


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Mandy schrieb:
> 1. Warum wirken sich so hohe Kapazitäten nicht auf das Tonsignal aus?

Niedrige würden sich stärker auswirken, aber ein kleines bischen 
Auswirkng haben die Koppelkondensatoren schon.

 http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.14

Beim Eingang weiss man recht genau, welche Kapazität der Kondenstaor 
haben muss, damit die untere Grenzfrequnez bei ca. 20Hz liegt, weil man 
den eigenen Eingangswiderstand kennt und der Ausgangswiderstand der 
treibenden Stufe niedrig ist.

Beim Ausgang weiss man nicht, welchen Eingangswiderstand die 
nachfolgende Baugruppe hat, also muss man einen immer viel zu gross 
dimensionierten Kondensator verwenden, der auch einen viel zu langen 
Einschaltplopp verursacht.

> 2. Warum kann man für Wechselspannung ELKO's nehmen?

Entweder weil die Schaltung eine Vorspannung (bias) am Elko anlegt, das 
kommt vor bei Schaltungen die mit nur einer Versorgunsgspanung versorgt 
werden, aber deren Eingänge und Ausgänge auf Masse (0V) bezogen werden.
1
         +24V
2
           |
3
      +  +---+
4
in --||--|Amp|--||-- out
5
         +---+  +
6
           |
7
GND -------+-------- GND
8
           |
9
          GND
Dort ist plus an den gekennzeichneten Seiten der Kondensatoren. Die 
Schaltung ist ok. Baut man die Kondensatoren andersrum ein, gehen sie 
kaputt.

Oder wenn der Verstärker mit positiver und negativer Spannung in Bezug 
zur Masse versorgt wird und sowieso im Schnitt 0V über dem Kondensator 
liegen.
Im Schnitt 0V geht auch noch, ist aber nicht so gut (entspricht dem 
shelf life, und das liegt manchmal nur bei ein paar Jahren).

von Mandy (Gast)


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Danke für Eure Antworten.

@Hubert: 1 /(2*Pi*F*C) meintest du wohl

Dank MaWin ist mir jetzt endlich klar woher der Wums beim Einschalten 
kommt. Darum bin ich nicht überzeugt davon, dass größer auch besser ist 
;-)

Und darum hat die Phantomspannung keinen Einfluss auf den Eingang - 
oder?

Bedeutet deine Zeichnung, dass da immer ein Gleichspannungsanteil dabei 
ist?
Extrem formuliert: Ein Sinussignal pendelt nicht +1V..-1V sondern 
0V..2V?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mandy schrieb:
> Bedeutet deine Zeichnung, dass da immer ein Gleichspannungsanteil dabei
> ist?

Kann sein, es bedeutet erstmal nur, das bei einem Eingang eines 
Verstärkers, der mit einfacher Betriebsspannung versorgt wird, meistens 
eine Vorspannung am Eingang liegt, die für eine Vorspannung des Elkos 
sorgt, wenn man am Minuspol des Elkos ein Signal mit z.B. +/-1V anlegt. 
Wenn diese Vorspannung bei z.B. 5V liegt, wir der Elko immer 
richtigherum gepolt sein. (4-6V in diesem Fall)
Entsprechend gilt das auch für den Ausgang. Wenn da eine Offsetspannung 
von z.B. wieder 5V liegt, der nächste in der Kette aber per 
Eingangswiderstand das Signal auf +/-1V zeiht, sieht auch hier der 
Ausgangselko immer die richtige Polung.
Wie oben schon gesagt, liegt die Sache bei symmetrisch gespeisten (z.B. 
OpAmp) Eingangs- und Ausgangsstufen schwieriger, denn bei 0V DC gibt es 
keine definierte Polarität über dem Elko. Es sollte in dieem Fall also 
ein bipolarer werden oder ein ungepolter 'normaler' Kondensator.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Mandy schrieb:
> Bedeutet deine Zeichnung, dass da immer ein Gleichspannungsanteil dabei
> ist?

In der Zeichnung ja, aber es gibt auch Verstärker die anders aufgebaut 
sind (mit positiver und negativer Versorgungsspannung, wie im Text 
erwähnt).

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